Klagenfurt: Stadtführung der etwas anderen Art...

josef

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Von März bis Oktober werden am 24. jedes Monats kostenlose Spezialführungen angeboten. Treffpunkt ist jeweils der Spanheimerbrunnen am Arthur-Lemisch-Platz (jeweils 10.00 Uhr).

Klagenfurts Geschichte wird lebendig

Schauergeschichten, Alltagssorgen, Gasthaustratsch: Zum 500-Jahr-Jubiläum Klagenfurts finden ab März jeden Monat kostenlose Stadtführungen der etwas anderen Art statt.
„Man sieht nur, was man weiß und weiß nur, was man sieht“, ist das Motto der Kärnten Fremdenführer, der „Kärnten Guides“. Zum Jubiläum der Landeshauptstadt wollen sie wieder in Erinnerung rufen, was fast vergessen wurde und Geschichte lebendig machen.

Von März bis Oktober werden am 24. jedes Monats kostenlose Spezialführungen angeboten. Treffpunkt ist jeweils der Spanheimerbrunnen am Arthur-Lemisch-Platz (jeweils 10.00 Uhr).


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Für „Klagenfurt 500“ haben sich die „Kärnten Guides“ an den typischen Lebensadern einer Stadt orientiert: Wissenswertes aus Handel, Gewerbe, Bildung, Rechtsprechung oder Medizin ist zu erfahren. „Was hat das Leben in der Stadt durch die Jahrhunderte ausgemacht, das wollen wir vermitteln“, sagt Marlies Stadler, Obfrau der Kärnten Guides.


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Mit der Wirtin durch Klagenfurt
Bei den Führungen erfährt man so manches Überraschende. Etwa, dass das Klagenfurter Gasthaus „Zum Pumpe“, Bierkennern heute bestens bekannt, einmal eine Schule war. Sehr lebendig ist auch die Führung „Wien – Klagenfurt – Triest“, die beiden Fremdenführerinnen treten dabei als Kutscher und Wirtin auf und erzählen, was sich im alten Klagenfurt im Gasthaus und auf der Straße abspielte. Die Führung „Handel und Tandel im Wandel“ wiederum gibt Einblicke in das Marktwesen, Jahrmärkte und damalige Essgewohnheiten.


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Medizin für Hartgesottene
Die Spezialtour „Ärzte, Bader, Totenknechte“ bietet einen Streifzug durch die Medizingeschichte. Die Medizin sei damals etwas für Hartgesottene gewesen, sagt Maria Hartlieb, Führerin der Spezialtour. Während bei Zahnschmerzen der Fiedelbohrer zum Einsatz kann, wurden Hämorrhoiden mit heißen Eisen weggebrannt.


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Das erste Krankenhaus der Stadt wurde übrigens im 16. Jahrhundert am Heiligengeistplatz errichtet. Hartlieb: „Es war aber kein Krankenhaus im heutigen Sinne, eher eine Versorgungsanstalt für Pilger, Reisende und Händler.“


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Schauergeschichten und „Alles was Recht ist“
Natürlich gehören auch Schauergeschichten zu den Führungen: Am Arthur-Lemisch-Platz etwa wurde 1714 die letzte Hinrichtung in Klagenfurt abgehalten. Einem 12-Jährigen wurde als mutmaßlicher Brandstifter der Kopf abgeschlagen. Gefängnisse gab es vor Jahrhunderten ohnehin wenig, eher wurde „Vergeltung“ geübt. So wurden Urkunden- und Geldfälschern häufig die Augen ausgestochen, ist bei der Führung „Alles was Recht ist“ von Susanne Schlager zu erfahren.


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1514 wurde Klagenfurt vom Feuer vernichtet, 1518 wurde es vom Landesfürsten Maximilian I. an die adeligen Landstände verschenkt und im Renaissance-Stil wieder aufgebaut. Damals war Klagenfurt ein Menschenmagnet - und das wünscht sich Kärnten Guides-Obfrau Marlies Stadler auch für die Neuzeit.

Link:
Publiziert am 25.02.2018
http://kaernten.orf.at/news/stories/2897407/
 
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