Klosterneuburg - 8.500 Jahre altes Höhlensystem

josef

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#1
Heute, 12.12.2014, gab es bei "heute leben" in ORF II einen Beitrag mit Heinrich Kusch über die Forschungsarbeiten zum über 8.500 Jahre alten Höhlensystem unter der Altstadt von Klosterneuburg. Gegen Sendungsende kam natürlich die Werbung für das neue Buch von Kusch: "Versiegelte Unterwelt" (siehe auch hier, Beitrag #21).
Dazu auch Auszug aus dem Cover-Text:
In Niederösterreich haben Privatpersonen unter der Altstadt von Klosterneuburg mehrere unterirdische Anlagen in der Größe von hunderten Quadratmetern freigelegt, die teilweise auf ein Mindestalter von 8.500 Jahren datiert werden konnten. Diese unterirdischen Räume wurden, wie archäologische Funde belegen, vom Neolithikum bis zur Römerzeit von Menschen regelmäßig genutzt und im 16. Jahrhundert vom Augustiner Chorherrenstift Klosterneuburg wie auch die unterirdischen Anlagen rund um das Augustiner Chorherrenstift Vorau in der Oststeiermark systematisch verschlossen und mit tausenden Tonnen Gestein verfüllt.
und zum ORF-Sendungsbeitrag:
Versiegelte Unterwelt
In den letzten Jahren haben wir immer wieder über die Forschungsarbeiten von Professor Dr. Heinrich Kusch berichtet. Der Grazer Höhlenforscher und Prähistoriker untersucht zur Zeit eine künstlich angelegte Anlage in Klosterneuburg. Zum ersten Mal kann er zeitliche Datierungen der verwendeten Steine vorweisen - und die sind eine wahre Sensation.
http://tv.orf.at/program/orf2/20141212/699703601/388901
Irgendwie zweifle ich am Zusammenhang der im kurzen Filmbeitrag gezeigten unterirdischen Räumlichkeiten mit einem mindestens 8.500 Jahre alten Höhlensystem! Zu sehen waren riesige Kelleranlagen mit Firsthöhen (im Vergleich zu den dort anwesenden Personen) von mehr als 3 m und einer Breite von mindestens 6 Meter und mehr! Also riesige unterirdische Säle, teilweise mit Ziegel- und Steinwänden bzw. Gewölben!

Kusch zeigte auch die Kopie eines mit 1580 (oder 1586?) datierten Schreibens des Stiftes, mit der Verfügung, die unterirdischen Anlagen zu Verfüllen. Vor einigen Jahren wurden die Gänge im Auftrag eines Privatmannes, der nicht genannt werden will, wieder freigelegt. Dabei mussten tausende Tonnen Material geräumt werden! Dies ist auch verständlich, wenn dies tatsächlich auf die im Beitrag gezeigten Räumlichkeiten zutrifft...

Jedenfalls haben für mich die gezeigten riesigen Hohlgänge nichts mit über 8.000 Jahre alten, streckenweise gerade noch schliefbaren, Gängen zu tun! Es dürfte sich dabei eher um in der Römerzeit mit Ziegel gewölbte und später kontinuierlich erweiterte Kelleranlagen des heutigen Klosterneuburger Stiftkellers handeln...?

Vielleicht hat den Beitrag noch jemand gesehen, bzw. kann mich wer von der Richtigkeit überzeugen, was da Kusch verbreitet :)

http://tvthek.orf.at/program/heute-leben/4660213/heute-leben/8933084/Versiegelte-Unterwelt/8933087

lg
josef
 

josef

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#2
S

SCHWJO

Nicht mehr aktiv
#3
; zahlreiche Fundstücke stammen aus den Gängen unterhalb dieser gezeigten Kelleranlagen! diese sind sind dem Mindestalter von 8500 Jahren zuzuordnen...
 
#5
Wer mehr drüber wissen will kann es in den Buch von Heinz und Ingrid Kusch "Versiegelte Unterwelt: Das Geheimnis der Jahrtausende alten Gänge..." nachlesen. Eine Begehung ist grundsätzlich möglich wenn keine Forschungstätigkeit stattfindet.

 
Zuletzt bearbeitet:

Andreas

Well-Known Member
#6
Dieses Video mit Heinrich Kusch bietet eine grobe Zusammenfassung der interessanten Thematik:

Es gab bzw. gibt in Klosterneuburg mehrere sehr alte unterirdische Hohlräume (Erdställe und ähnliches) welche vielleicht als Kultplätze etc. genutzt wurden, diese wurden dann in den darauf folgenden Jahrhunderten immer
mehr erweitert und ausgebaut. Interessant ist, das diese Systeme im Mittelalter durch Beauftragung der Kirche aufwendig verfüllt wurden. Dieser enorme Aufwand benötigte mehrere Jahre!
Warum geschah dies? Die Kirche hüllt sich in Schweigen.

Eine Privatperson hat teilweise, in jahrelanger Eigenregie Gänge freigelegt (ein paar tausend m2) diese sind schon imposant anzusehen. Wie groß die "12 Apostel Zeche" war, das weiß niemand.
Das Wort "Zeche" hat hierbei aber nichts mit dem gebräuchlichen Wortstamm zu tun.
Leider gehen viele Gänge über mehrere Grundstücke, deren Inhaber kein Interesse haben dem weiter nachzugehen.
 

Andreas

Well-Known Member
#11
In der sogenannten Rostock-Villa gab es den (Kafka?) Gewölbekeller.
Nach dem Freitod des Besitzerehepaares diente die Rostock-Villa 1945 bis 1955 als sowjetische Ortskommandantur.
 
#13
Wer kennt noch solche Steinringe? Wurden Sie für Brunnen genutzt oder waren es Zugänge zu Erdställen?

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Hallo, Kusch hat den einen in kloburg datieren können. Es scheinen einstiegsringe in die unterwelt zu sein. Die Einschnitte im Gestein stammen wahrscheinlich von lederriemen. Ein Wasser so mit Eimer hoch holen, geht schief. Interessanterweise habe ich im Ort Purbach im Bgld selbigen Ring fest machen können. Dort hat es auch nachweislich unterirdische Anlagen, welche Richtung Wald führen.
 

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