Kreidesteinbruch und Kreideverarbeitung in Müllendorf/Bgld.

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Kreide aus Müllendorf

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Kreide ist ein wichtiges Material für die Industrie – abgebaut wird in Nord-Deutschland, England, Frankreich und im burgenländischen Müllendorf. Die „Mühlendorfer“ Kreidefabrik ist ein Traditionsunternehmen, das die Coronavirus-Krise gut überstanden hat. Nur Schulkreide – wird schon lange nicht mehr produziert.

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Der rund 40 Hektar große Kreidesteinbruch am Leithagebirge bei Müllendorf ist einzigartig in Österreich. Er ist das Überbleibsel jenes tropischen Meeres, das vor rund 17 Millionen Jahren hier die Landschaft beherrschte. Die Kreide wird nur bei Sonnenschein und trockenem Wetter abgebaut. Bei Regen wird es für Mensch und Maschine zu gefährlich, weil es im Kreidesteinbruch rutschig und glitschig wird. Auch das ist eine der besonderen Eigenschaften von Kreide – Kreide ist viel weicher als Kalkstein.

In Müllendorf wird die abgebaute Kreide auch gleich weiterverarbeitet, denn sie ist ein begehrter Rohstoff. Sie ist in Autokabeln, Baustoffen, Papiersackerln, Lacken und in vielem mehr zu finden. „Kreide wird als klassischer Füllstoff verwendet – zum beispiel in der Kunststoff verarbeitenden Industrie. Recyclingwerke setzen Kreide gerne ein, aber auch Reifenhersteller in der Gummiproduktion. Sie wird auch als Pigment bei Farben und Lacken verwendet. Kreide ist auch in Kartonagen oder in Papier zu finden. Das ist nur ein kleiner Auszug“, so der Betriebsleiter der Mühlendorfer Kreidefabrik Peter Karlich.

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Unternehmen im Familienbesitz
Seit 1904 ist das Unternehmen im Besitz der Familie Hoffmann-Ostenhof. Schulkreide wird schon seit vielen Jahren nicht mehr produziert. Derzeit sind hier rund 20 Mitarbeiter beschäftigt, die sieben Tage im Drei Schicht-Betrieb arbeiten. Die Anlagen werden laufend modernisiert und auch neue Produkte werden mit Partnern entwickelt.

„Wir arbeiten mit verschiedenen Institutionen zusammen – sei es das Kunststoff-Technikum in Oberösterreich oder das Johanneum in Graz um hier neue Produktentwicklungen zu erreichen“, sagte Eigentümer Peter Hoffmann-Ostenhof.

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Betriebsleiter Peter Karlich und Eigentümer Peter Hoffmann-Ostenhof

70 Prozent gehen in den Export
Die Kreide aus Müllendorf ist von hoher Qualität, denn sie wird vor dem Mahlen auch getrocknet. Bestellungen kommen relativ kurzfristig herein – dann wird die Kreide, je nach Kundenwunsch, in den verschiedensten Größen produziert und auch verpackt. 70 Prozent der Kreide gehen in den Export. Das Familien-unternehmen blickt positiv in die Zukunft. „Die Zukunft für die Kreide schaut laut den neuesten Gutachten recht gut aus. Wir haben doch noch einige Jahrzehnte an Vorräten da. Wir hoffen, dass wir deswegen auch in der nächsten Generation die Kreide hier abbauen können“, so Hoffmann-Ostenhof.

Der Coronavirus-Shutdown hat zwar auch vorübergehend Einbrüche beim Verkauf gebracht, aber im Werk wurde immer durchgearbeitet und auch Kurzarbeit war bei der Müllendorfer Kreide kein Thema. Das Produkt aus der Natur wird weiterhin benötigt.
14.07.2020, red, burgenland.ORF.at
Kreide aus Müllendorf
 
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