Kroatien - Jugoslawien Küstenbefestigungen

Andreas

Well-Known Member
#1
Falls jemand mal mit einem Boot in Mittel-Kroatien unterwegs ist, sind folgende Anlagen aktuell frei zugänglich und eine Besichtigung wert.
Diese Anlagen waren bis zum Balkankrieg noch in Betrieb, aber schon damals veraltet.

Im NW und SÖ der Insel Žirje befinden sich Naturhäfen, welche Stellungssysteme (für MG/Geschütze) mit Bunkern beherbergen.
Im SÖ Teil war vor ein paar Jahren sogar noch ein kleineres Geschütz in einer der Stellungen, welches man mechanisch drehen konnte.

Die kleine Insel Smokvica vor Rogoznica, ist auch stark befestigt. Vor Jahren noch als exklusives Ressort ausgebaut und betreten strengstens verboten, endete dieses im Jahr 2022 als verlassenes korruptions-Objekt ungarischer Investoren und somit sind die Stellungen im nicht genutzten Bereich der Insel wieder frei zugänglich.

Diese Stellungen wurden zu Jugoslawien Zeiten errichtet und sollte den Einfahrtsbereich vom offenen Meer Richtung Festland/Šibenik absichern.

google
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google
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Geschützstellungen
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B-Stellen
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Große Geschützstellung
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Rauchabzug aus den Stellungen
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Anhänge

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Andreas

Well-Known Member
#7
Hier ein paar interessante Infos aus einem kroatischen Forum (ich hab versucht, Sie mit google Übersetzung halbwegs lesbar zu machen):

Das Binnenwasserverteidigungssystem der jugoslawischen Volksarmee (JNA) basierte auf: stationärer und mobiler Kanonenartillerie verschiedener Kaliber und Herkunft, mobilen Raketensystemen vom Typ SOPL (BROM) und UPS. Die Aufgabe der Artillerie bestand darin, die Durchfahrt feindlicher Schiffe im Bereich ihrer Reichweite zu verhindern und zu deaktivieren, die Minenräumung von Minenfeldern zu verhindern und allgemein das Eindringen in das Gebiet zwischen den Inseln zu verhindern. Eine Batterie ist eine militärische Artillerieeinheit, die aus Artilleriewaffen (Kanonen, Mörser, Haubitzen) besteht. Das Bataillon besteht aus 50-60 Soldaten und 3 bis 6 Artilleriegeschützen. Je nach Zweck kann es sich um ein Flugabwehrbataillon, ein Küstenartilleriebataillon usw. handeln. Hier ein Beispiel von Žirje:
baterija zirje.png

Noch ein Beispiel:
skica baterije.jpg

Unter dem Kommando von Rogoznica standen Zirje, Smokvica, Drvenik Veli, Solta, Brac und Hvar, sowie auf dem Festland Zecevo und Krusica. Später auf Hvar und Brac wurden die Batterien abgeschaltet. Sie verwendeten alte Waffen aus dem Zweiten Weltkrieg, nämlich 85-mm-Kanonen aus russischer Produktion und 88-mm-Kanonen aus deutscher Produktion, d. H. Hergestellt in der Tschechischen Republik, weil Deutschland kein Recht hatte, Waffen und Ausrüstung herzustellen. Dies waren stationierte Geschütze in offenen und geschlossenen Schützengräben. Später wurde mobile Artillerie mit in Russland hergestellten 120-mm-Kanonen hinzugefügt, die von dem ebenfalls in Russland hergestellten Kraz-Fahrzeug gezogen wurden. Von PVO hatten wir 20-mm-Hispano-Kanonen. Vom Radar aus wurden Mark III verwendet, Englisches Radar aus dem Zweiten Weltkrieg, aber es war gut und nützlich. Später kam das SNAR 10-Radar - amphibisch, verfolgt, was ausgezeichnet war und Ziele automatisch oder manuell auswählte (wählt ein größeres Ziel aus). Die Verteidigung wurde von Insel zu Insel abgedeckt und das Festland wurde ebenfalls abgedeckt.
Gesteuert wurden die Kanonen direkt und indirekt über eine Fernbedienung, die automatisch die Daten errechnete und an jede Kanone schickte. Das Zielen über die Fernbedienung war ausgezeichnet und es gab keine Fehlschüsse.
Später wurde die Küstenartillerie mit im Inland hergestellten 100-mm-Kanonen bewaffnet, die automatisch und mit den neuesten Lasern zur Entfernungsmessung ausgestattet waren.
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Nicht alle Küstenbatterien waren stationär, sondern eine Kombination aus stationären und mobilen Batterien.
Als sie stationär gemacht wurden, waren sie (für die damalige Zeit) gut vergraben und geschützt, und einige waren so getarnt, dass sie selbst mit modernen Aufklärungsmitteln nicht leicht entdeckt werden konnten. 1 048.jpg

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In den 1980er Jahren wurde weiter an der Modernisierung gearbeitet, unter anderem wurden Mi-14, VPBR Typ 33 angeschafft, Pläne für neue Flugabwehrraketen, U-Boote, Beschaffung von RBS-15-Raketen usw. usw. gestartet.
Zum Schutz in der Luft gab es die Flughäfen Bihacki, Mostar und Podgorica und ein Netz von Hilfsflughäfen an der Küste, Pula, Udbine, Split....
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obalna baterija.jpg

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Es gab auch die widerstandsfähigen Punkte Lastovo und Vis, ohne sie zu erobern, wäre es nicht möglich tiefer zur Küste vorzudringen.
Es war also ein ganzes Verteidigungssystem, zu dem Küstenbatterien gehörten.



Quelle: PALUBA - Index
 

Andreas

Well-Known Member
#9
Eigentlich wollte ich bei der nächten Bootcharter ein Video davon machen, aber da ist mir jemand zuvor gekommen:cool:.
Sind das jetzt 8.8er Nachbauten gewesen, oder von wann waren diese Kanonen?

 

Berni8

Well-Known Member
#11
Bist du dir da sicher das es sich um einen „Nachbau“ der „Acht-Acht“ handelt??? (gebe nicht viel auf ein paar Komentare unter einem YouTub-Video)
Die Jugoslawische Volksarmee hat duzende 8,8 nach Kriegsende übernommen!
In den 1960-igern gab es sicherlich neuere und bessere Geschütze die man „nachbauen“ hätte können.
Das einzige was bei dem Teil verschleißt ist das Rohr, vielleicht wurde das nachgefertigt, obwohl ich nicht glaube das die damit viel geschossen haben!
 
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