Militärzüge der Besatzungsmächte
In den monatlich erscheinenden Heften der Fachzeitschrift „Eisenbahn Österreich“ erschien ca. Anfang der 1980iger Jahre eine 6-teilige Serie über die „Militärzüge der Besatzungsmächte“. Ich bringe nachfolgend eine Zusammenfassung der wichtigsten für das Forumspublikum interessanten Artikel unter Weglassung spezieller Details des Eisenbahnbetriebes wie Zugnummern, Loknummern, Wagennummern usw. .
Teil 1: Allgemeines:
Nach dem Anfang Mai 1945 erfolgten Kriegsende wurde das österreichische Staatsgebiet von den Siegermächten in 4 Besatzungszonen aufgeteilt, die sich räumlich wie folgt gliederten:
Sowjetunion (UdSSR): Niederösterreich, Burgenland und Oberösterreich nördlich (links) der Donau (Mühlviertel).
USA: Oberösterreich südlich (rechts) der Donau und Salzburg.
Großbritannien: Steiermark, Kärnten und Osttirol.
Frankreich: Nordtirol und Vorarlberg.
Das damals 26 Bezirke umfassende Stadtgebiet von Wien wurde ebenfalls auf die 4 Siegermächte aufgeteilt. So erhielten die
UdSSR die Bezirke 2, 4, 10, 20, 21, 22, 23, 24, 25 und 26.
USA die Bezirke 8, 9, 17, 18 und 19.
Großbritannien die Bezirke 3, 5, 11, 12 und 13 sowie
Frankreich die Bezirke 6, 7, 14, 15 und 16.
Den 1. Bezirk (Innere Stadt) verwalteten alle 4 Besatzungsmächte gemeinsam.
Karte Alliierte Besatzungszonen in Österreich von 1945 bis 1955
CC BY-SA 3.0 Lizenz - Besetztes Nachkriegsösterreich – Wikipedia
Das Wien umschließende Bundesland Niederösterreich war sowjetische Besatzungszone. Durch diese „Enklavenlage“ waren die 3 Westalliierten in Wien von ihren als Besatzungszone zugeteilten Bundesländern, in denen sie ihre militärischen und logistischen Zentren errichtet hatten, isoliert. In Wien selbst waren der „Alliierte Rat“, die jeweiligen „Hochkommissare“ sowie die Stadtkommandanturen ansässig. Die militärische Truppenpräsenz der 3 westlichen Staaten befand sich in den Bundesländern und hatte in Wien eher nur symbolischen Charakter.
Die Abwicklung des Personen- und Güterverkehrs (Nachschub…) der westlichen Besatzungstruppen zwischen der „Insel“ Wien und ihren militärischen Standorten in West- und Südösterreich erfolgte auf eigenen Straßen- und Luftkorridoren durch bzw. über die sowjetische Zone sowie eigens festgelegten Eisenbahnstrecken.
Wobei militärisches Gerät hauptsächlich auf den Straßen transportiert wurde. „Hochrangiger“ Personenverkehr, Kurierdienste und Langstreckenreisen wurden per Flugzeug abgewickelt und „normaler“ Personentransport, allgemeine Versorgung sowie Post- und Paketdienste waren Aufgabe des Eisenbahnverkehrs.
Für die „Verkehrsbedürfnisse“ der amerikanischen und britischen Besatzer, aber auch für die „Rote Armee“, wurden eigene Militärzüge eingeführt. Nur die Franzosen begnügten sich mit normal verkehrenden „Planzügen“, an die separate Waggons angehängt wurden.
Die vom und zum Standort Wien durch die sowjetische Zone verkehrenden westlichen Militärzüge hatten exterritorialen Status.
Mehr über die "Militärzüge der Besatzungsmächte" in den nachfolgenden Teilberichten:
In den monatlich erscheinenden Heften der Fachzeitschrift „Eisenbahn Österreich“ erschien ca. Anfang der 1980iger Jahre eine 6-teilige Serie über die „Militärzüge der Besatzungsmächte“. Ich bringe nachfolgend eine Zusammenfassung der wichtigsten für das Forumspublikum interessanten Artikel unter Weglassung spezieller Details des Eisenbahnbetriebes wie Zugnummern, Loknummern, Wagennummern usw. .
Teil 1: Allgemeines:
Nach dem Anfang Mai 1945 erfolgten Kriegsende wurde das österreichische Staatsgebiet von den Siegermächten in 4 Besatzungszonen aufgeteilt, die sich räumlich wie folgt gliederten:
Sowjetunion (UdSSR): Niederösterreich, Burgenland und Oberösterreich nördlich (links) der Donau (Mühlviertel).
USA: Oberösterreich südlich (rechts) der Donau und Salzburg.
Großbritannien: Steiermark, Kärnten und Osttirol.
Frankreich: Nordtirol und Vorarlberg.
Das damals 26 Bezirke umfassende Stadtgebiet von Wien wurde ebenfalls auf die 4 Siegermächte aufgeteilt. So erhielten die
UdSSR die Bezirke 2, 4, 10, 20, 21, 22, 23, 24, 25 und 26.
USA die Bezirke 8, 9, 17, 18 und 19.
Großbritannien die Bezirke 3, 5, 11, 12 und 13 sowie
Frankreich die Bezirke 6, 7, 14, 15 und 16.
Den 1. Bezirk (Innere Stadt) verwalteten alle 4 Besatzungsmächte gemeinsam.
Karte Alliierte Besatzungszonen in Österreich von 1945 bis 1955

CC BY-SA 3.0 Lizenz - Besetztes Nachkriegsösterreich – Wikipedia
Das Wien umschließende Bundesland Niederösterreich war sowjetische Besatzungszone. Durch diese „Enklavenlage“ waren die 3 Westalliierten in Wien von ihren als Besatzungszone zugeteilten Bundesländern, in denen sie ihre militärischen und logistischen Zentren errichtet hatten, isoliert. In Wien selbst waren der „Alliierte Rat“, die jeweiligen „Hochkommissare“ sowie die Stadtkommandanturen ansässig. Die militärische Truppenpräsenz der 3 westlichen Staaten befand sich in den Bundesländern und hatte in Wien eher nur symbolischen Charakter.
Die Abwicklung des Personen- und Güterverkehrs (Nachschub…) der westlichen Besatzungstruppen zwischen der „Insel“ Wien und ihren militärischen Standorten in West- und Südösterreich erfolgte auf eigenen Straßen- und Luftkorridoren durch bzw. über die sowjetische Zone sowie eigens festgelegten Eisenbahnstrecken.
Wobei militärisches Gerät hauptsächlich auf den Straßen transportiert wurde. „Hochrangiger“ Personenverkehr, Kurierdienste und Langstreckenreisen wurden per Flugzeug abgewickelt und „normaler“ Personentransport, allgemeine Versorgung sowie Post- und Paketdienste waren Aufgabe des Eisenbahnverkehrs.
Für die „Verkehrsbedürfnisse“ der amerikanischen und britischen Besatzer, aber auch für die „Rote Armee“, wurden eigene Militärzüge eingeführt. Nur die Franzosen begnügten sich mit normal verkehrenden „Planzügen“, an die separate Waggons angehängt wurden.
Die vom und zum Standort Wien durch die sowjetische Zone verkehrenden westlichen Militärzüge hatten exterritorialen Status.
Mehr über die "Militärzüge der Besatzungsmächte" in den nachfolgenden Teilberichten: