Laserwaffen

SuR

... wie immer keine Zeit ...
Mitarbeiter
#1
"WAFFENTECHNIK auf Spiegel-Online

Meisterschuss mit dem Laser

Das amerikanische Militär setzt auf Strahlenwaffen: Pure Energie soll feindliche Panzer, Raketen und Soldaten außer Gefecht setzen.

Jagdszene am Herbsthimmel über White Sands in New Mexico: Schneller als der Schall pflügt ein Artilleriegeschoss durch die Atmosphäre - viel zu langsam für das heranzuckende Laserbündel. Für Sekunden sengt Strahlung auf Metall. Dann zerbirst das Projektil, die Splitter regnen auf den Wüstenboden nieder.

Feierlich sind die Mienen im Beobachtungsstand: Die Offiziere der U. S. Army wähnen "Geschichte im Entstehen". Denn seit Armeen vor sieben Jahrhunderten begannen, mit Kanonen aufeinander zu feuern, musste man aus deren Schussbahn fliehen, sich eingraben oder hinter dicken Panzerungen verschanzen. Nun hat erstmals ein gezielter Laserblitz eine Granate mitten im Flug abgefangen.

Der Meisterschuss kam aus dem "Tactical High Energy Laser" (THEL), einer Waffe aus einem ganzen Arsenal, mit denen das amerikanische Militär dem Feind künftig pure Energie statt plumper Materie entgegenschleudern will. Unter dem Verteidigungsminister und Alt-Sternenkrieger Donald Rumsfeld bekam die Strahlenoffensive oberste Priorität im Pentagon: Während der letzten Jahre flossen mehrere Milliarden Dollar in Forschung und Entwicklung. Und für dieses Geld bekommt Rumsfeld durchaus etwas zu sehen: Endlich bewege sich die Laserwaffentechnik "von der reinen Physik zur Umsetzung", konstatiert der unabhängige US-Rüstungsexperte John Pike, der die Militärs sonst gern aus ihren Technik-Träumen holt.

Das teuerste der Laserwaffenprojekte ist mit 3,7 Milliarden Dollar Entwicklungskosten der "Airborne Laser" (ABL): ein Raketenabwehrgeschütz an Bord eines Flugzeugs, das sekundenlang eine Energie entsprechend dem Stromverbrauch einer Kleinstadt über Hunderte Kilometer feuern soll. Noch in diesem Jahrzehnt will sich die Air Force eine Flotte von sieben ABL-Flugzeugen zulegen, die jeden Krisenherd der Welt binnen 24 Stunden erreichen und ballistische Raketen in der Startphase ins Visier nehmen können - denn in dieser Phase sind sie langsam und leicht zu orten.

Doch derzeit mühen sich die Unternehmen Boeing, Lockheed Martin und TRW noch, die sperrigen Tanks, Pumpen, Kühlanlagen und die "adaptive Optik" des ABL in den Rumpf eines umgebauten Jumbo-Jets zu zwängen: Stolze 82 Tonnen wiegt das System. Schon musste man die Marschtabelle um ein Jahr strecken: Erst 2004 soll der ABL realistische Tests absolvieren.

Der Airborne Laser, ein Überbleibsel des SDI-Programms aus der Reagan-Ära, richtet sich gegen Lang- und Mittelstreckenraketen - etwa die "Scuds" von Saddam Hussein. Auch die flinken "Katjuschas" der Hisbollah weckten in Israel und den USA den Wunsch, auch kleinere Flugkörper per Laser vom Himmel zu holen. Seit sieben Jahren entwickeln beide Länder gemeinsam das bodengestützte THEL-System: Das Zielobjekt wird zuerst mit einem Radargerät, dann mit einem Peillaser anvisiert. Sobald es in Reichweite kommt, schweißt sich der Strahl eines Infrarot-Hochenergielasers durch die Hülle des Geschosses.

In Tests haben Prototypen des THEL Dutzende Raketen einfacher Bauart zur Strecke gebracht, einzeln und in Salven. Dass das Strahlengeschütz nun - wie in White Sands demonstriert - sogar Artilleriegranaten erwischt, führt Christopher Steinmetz vom Berliner Informationszentrum für Transatlantische Sicherheit vor allem auf Druck aus Israel zurück: "Speziell die Peil- und Nachführsysteme wurden in den letzten Jahren enorm verbessert." Inzwischen arbeiten die Ingenieure des federführenden US-Konzerns TRW daran, das System zu "mobilisieren" - auf Lastwagen zu montieren.

Weiter miniaturisiert und von einem Fahr- oder Flugzeug aus zur Erde gerichtet könnte ein solches System auch Minen räumen oder Panzer attackieren. Zwar sind deren zig Zentimeter dicke Stahlplatten für keinen Laser zu durchdringen - doch gezielte Schüsse auf Antennen und Sensoren würden sie zu taubblinden Blechbüchsen machen.

Eine weniger präzise Waffe mit ähnlicher Wirkung hält das Pentagon angeblich schon für den Einsatz gegen den Irak bereit: Intensive Mikrowellenpulse sollen die feindliche Kommunikationselektronik außer Gefecht setzen. Doch Menschenrechtsgruppen wie "Human Rights Watch" warnen vor möglichen "Kollateralschäden" - der Energieschock könne auch Krankenhausgeräte, Herzschrittmacher oder die Navigationssysteme ziviler Flugzeuge blockieren. Wegen solcher Skrupel hat Israel die Entwicklung von Mikrowellenwaffen inzwischen weitgehend eingestellt.

Das amerikanische Militär indes will mit seinen Strahlenkanonen sogar direkt auf Menschen zielen. In aller Stille arbeitet das kalifornische Rüstungsunternehmen Mission Research am "Pulsed Energy Projectile" (PEP), das offiziell als "nicht tödliche Waffe" gilt. Der Laserpuls des PEP verdampft beim Auftreffen die oberste Materieschicht - egal ob Mantel, Jacke oder Haut. Dann wuchtet die Schockwelle des expandierenden Gases den Getroffenen von den Beinen. Jürgen Altmann, Physiker an der Universität Dortmund, befürchtet allerdings bleibende Schäden: "Es besteht die erhebliche Gefahr zu erblinden."

TOBIAS HÜRTER"
 
#5
hi SuR,

ich kann mich wigbold nur anschließen.....danke für die info mit dem "etwas" vergrößerten laser-pointer, war sehr interessant.

ich möchte mal wissen, mit was die amis und russen in ihren hochgeheimen waffenlabors noch so herumspielen. die geschilderte und von den amis zugegebene laser-technologie ist sicher nur die spitze des eisberges.....

viele grüße

PeMü
 
I

indy

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#6
jo jo...da kommen dann noch Spionageflugkörper in Insektengröße (und Aussehen) und vieles mehr dazu...schau dir einfach ein paar dt. Geheimprojekte aus 1939-1945 an, das ganze dann auf dem neusten technischen stand...
 
B

bobo

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#7
Kennen wir das nicht irgendwo her?

Eine weniger präzise Waffe mit ähnlicher Wirkung hält das Pentagon angeblich schon für den Einsatz gegen den Irak bereit: Intensive Mikrowellenpulse sollen die feindliche Kommunikationselektronik außer Gefecht setzen. Doch Menschenrechtsgruppen wie "Human Rights Watch" warnen vor möglichen "Kollateralschäden" - der Energieschock könne auch Krankenhausgeräte, Herzschrittmacher oder die Navigationssysteme ziviler Flugzeuge blockieren. Wegen solcher Skrupel hat Israel die Entwicklung von Mikrowellenwaffen inzwischen weitgehend eingestellt.
Klinkt irgendwie nach Motorstopmittel. Die Idee hatte jemand schon mal.
 
I

indy

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#8
In den grundzügen gab es sehr viel schoneinmal...meistens in Deutschland in den 40ern. :D
U.a. EXINT-Behälter, Aufklärungsdrohnen, Senkrechtsarter, Kampfzonentransporter, Hyperschallflugzeuge, Höhenaufklärer, neuartige EloKa...
 
I

indy

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#9
Motorstoppmittel

Ey, der Bobo hatte ja Burzeltag...glückwunsch nachträglich ;)


Zum Thema:
Kennt eigentlich einer die Firma 'ELEMAG'?
Hat sich bei Kriegsende auch mit Motorstoppmitteln befasst...u.a. hat sich die Firma auch an OStuBaF Starck gewendet, Kammlers Adjutand...



PS: Kennt einer die Bücher von K.H.Zuneck?
 
T

Tom

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#12
Kleiner Patzer

War ein Test, da es mir aufgrund technischer Probleme seit längerer Zeit nicht gelungen ist, was zu schreiben. Ansonsten zu Zunneck: interessante Lektüre mal so zum Lesen, einige Quellen sind aus meiner Sicht mangelhaft, insbesonders wenn sich das Buch im wesentliche auf diese Quelle stützt (Anssichtsache). Wesentlich weiter führt das Buch wohl nicht. Wenn man noch weiter abdriften will, ist das Buch von Herrn Stoll zu empfehlen, kann ich persönlich gar nichts mit anfangen, komplettiert natürlich das Regal (wobei ich zwischen wegschmeissen und Schuppen zwischenlagern tendiert habe). Leider gibt es von dieser Art noch eine Menge Bücher, ist aber auch Ansichtssache.

Bis dann
Tom
 
T

Tom

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#16
Re: @Tom

Hallo Indy,

Hallo auch, als was für ein Gerät führt Zunneck denn die 'Todesstrahlen' aus? Laser oder EloKa Systeme?

>Keine Ahnung, muss ich nachlesen. Dauert etwas.
 
T

Tom

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#17
Re: Re: @Tom

Hallo Indy,

Kurzes Zitat aus dem Buch:

Kapitel Strahlenwaffen:
„... Vor dem Kontrollstand befand sich ein nach außen gewölbtes Quarzschild, das mehrere Zentimeter dick war und wahrscheinlich einen Schutz für das Bedienpersonal darstellte. Am anderen Ende des- fünf (Anmerkung: steht so im Buch, augenscheinlich fehlt etwas)oder sechs >>Elektronenröhren<< (mehr konnte der Zeuge aufgrund nicht vorhandenen Expertenwissens nicht angeben), die von einem sphärisch geformten Quarzschild umgeben waren.... Schnettler (Anmerkung: ein Zeuge) konnte wenig über die Einzelheiten der Versuchseinrichtung aussagen. Er behauptete, nur bei einem Experiment dabei gewesen zu sein. Bei diesem wurden im April 1944 mehrere Versuchstiere (Ratten), die sich auf dem Sockel befanden, etwa 0,2 Sekunden lang mit einer speziellen Art von strahlen beschossen. Daraufhin bildete sich ein phosphoriszierendes Licht um die Rattenkörper, die kurz aufglühten und sich in gasförmige Bestandteile auflösten, die sofort durch die hinter dem Versuchsstand befindliche Anlage abgesaugt wurden....“

Quelle: Zunneck, Karl Heinz, Geheim-Technologien 2, Amunverlag Schleusingen, 1. Auflage Februar 2001, Seite 77 ff.

Soviel dazu.

Ansonsten: viele der „geheimnisvollen“ technischen Errungenschaften würde ich unter folgendem verbuchen:

„Die zum Teil völlig abstrusen Arbeitsaufträge, die er (Anmerkung, gemeint ist Heinrich H.) an verschiedene SS-Dienststellen erteilte – so die Erforschung der Möglichkeiten von >>Unterwasserfabriken<< und des Abstellens von Benzintankwagen in Binnenseen....“ und so wird es auch anderen "abstrusen" Denkmodellen gegangen sein, vielleicht noch auf das Papier gebracht, zur Realisation keine Chance - meine Meinung.

Quelle: Hamburger Stiftung für Sozialgeschichte, Das Daimler-Benz-Buch, Delphi Politik, Auflage 1987 mit Korrekturliste zum Forschungsstand 1992, Seite 401; Primärquelle: Schreiben des Persönlichen Stabs Heinrich H. vom 8. Mai und 23. Okt. 1944: BA Koblenz, NS 19/228

Bis dann
Tom
 
I

indy

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#18
Danke Tom

Also mit einem (heutigen) Laser hat dss m.e. weniger zu tun...
SuR hatte da noch einen Auszug e. U-Boot Kapitäns, der angebliches ähnliches gesehen haben sollte.

Zu den abstrusen Aufträgen ist an höchster Stelle auch V. Schauberger einzuordnen:
Die SS sowie das OKW forderten von ihm eine 'Wasserveredlungsanlage' zur Umwandlung von Wasser in Treibstoff!
 
I

indy

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#20
Richtig, Erdschwein war es.
Der Kapitän von U-977 (O. Schäffer) behauptete während des Urlaubs von einem SS-Offz. zum Besuch in eine 'Teststation' eingeladen worden zusein, u.a. mit vorführung des 'Todesstrahler'...

Aber das was Zunneck schreibt hört sich eher nach Mikrowellen an, oder?


@Tom:
Was nennt Zuneck als Quelle?
 
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