Wir haben letztes Wochenende das Rätsel um den LS Stollen Nr. 10 "Hörtnaglsiedlung" in Innsbruck im Wald südlich des GH Buzihütte gelöst. Danke an dieser Stelle an den Grundstückseigentümer für die freundliche Genehmigung zur Erkundung des Gebiets. Zu WKII Ende war der Stollen lt. vorliegenden Plänen rd. 170m (inkl. der beiden Zugänge, der Gasschleusen, der Aborte und der Nebenanlagen) lang. Er erstreckte sich über ein Gebiet von ca. 50x70m (Detailplan siehe Fotobeilagen) und bot ca. 270 Personen Schutz. Das Wiesen- und Waldgebiet ist heute sehr unzugänglich, steil und stark ver- und bewachsen. Da der Stollen in Terrassenschotter getrieben und zum größten Teil lediglich gepölzt wurde, ist beinahe die gesamte Anlage eingestürzt. Sowohl den Ost- als auch den Südeingang - beide sind verschüttet- konnten wir noch finden; ebenso einen größeren Lüftungsschacht an der Oberfläche (ca. Mitte des Stollens; siehe Fotos). In der Natur kann man im Wald sehr gut die ursprüngliche Form und den Verlauf anhand der Gräben (Verbrüche) erkennen. Interessanterweise liegt westlich des planlich bekannten Stollens Nr. 10 ein weiterer Stollen, der sich ebenso ca. 50 bis 70m Nord-Süd erstreckt. Dieser Stollen verläuft parallel zum bekannten Hauptstollen und ist auf den alten Plänen nicht eingezeichnet. Bedauerlichweise ist auch dieser (teilweise) eingestürzt. Die Gesamtanlage dürfte daher beinahe doppel so groß gewesen sein, als dies heute (in der Literatur) bekannt ist. 78 Jahre nach Errichtung der Anlage mussten wir traurig feststellen, dass dieser LP leider endgültig ein Opfer der Natur geworden ist.
Stand 03.07.2022