Luftschutztiefbunker Wien Westbahnhof wirklich komplett weg?

#1
Hallo an alle, auch von mir gibt es endlich mal den ersten Beitrag.

Genaugenommen geht es um den LS-Tiefbunker ( Langauergasse ) am Wiener Westbahnhof. Mittlerweile habe ich auf etlichen Webseiten, Foren und in den letzten Winkeln des Internets gelesen das es den besagten Tiefbunker nicht mehr gibt, aber da ich mich selber sehr viel und intensiv mit dem ganzen beschäftige und dazu gleich ums Eck arbeite, wollte ich das ganze nicht so ganz glauben. Meines erachtens/recherche befand sich einer (?) der Eingänge genau Langauergasse Ecke Gerstnerstrasse, ca da wo sich die Ubahnaufzüge zur U3 befinden. Eine betonierte Treppe direkt neben dem ÖBB Gebäude ( Langauergasse & Bahnsteig 1 ) führt nach unten, hinter dem nachträglich eingebauten Gittertürl ist es einerseits vor einigen Jahren renoviert worden, anderseits bröckelt aber auch überall der Beton. Von hier aus kommt man in den Versorgungskeller des Westbahnhofes, aber auch in einen extra Raum dem nachträglich Keller/Lagerräume eingeplanzt worden sind. Der Raum befindet sich direkt unter dem Parkplatz/Lieferanteneingang und wurde drinnen auch zugemauert, man kann also nur einen kleinen Teil begehen. An der Decke sieht man schön den Stahlbeton der zum bröckeln anfängt, leider gibt es keinerlei Beschriftungen oder der gleichen, aber von der Lage und Dimension her müsste es doch irgendwie ein Teil des Bunkers sein. Ich arbeite wie gesagt am Westbahnhof und habe somit auch Zutritt, werde mich demnächst auch erkundigen nach dem Schlüssel damit ich hinter den zugemauerten Teil schauen kann!

Auch wenn ich schon von einigen Leuten Infos bekommen habe und diese auch mit meinem Standort übereinstimmen, kennt von euch jemand die genaue Lage des Bunkers? Ich glaube wie gesagt nicht das der Bunker komplett weg ist, aber es wiederspricht sich auch einiges und mein Wissen dazu ist jetzt auch nicht am Masterstand!

Fotos vom teil des Eingangs, dem umgebauten Raum und der Decke:
 

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Andreas

Well-Known Member
#3
Glaube nicht alles was es nicht mehr gibt;-)
Von den zwei Eingängen gibt es, so weit ich sehen konnte nur mehr den einen, von dem Du ein Foto gemacht hast.
Gegenüber im Park wahr früher ein Splittergraben und auf dem Bunker stand eine Holzbaracke der Betreuungs.Verpflegungsstelle Westbahnhof.
Der Tiefbunker (54x26m) befindet sich unter dem Vorplatz, neben dem heutigen Stiegennotausgang. Dieser wurde beim letzten Westbahnhofumbau stark verändert in die Kelleranlagen integriert, daher sind nur mehr wenige der original Teile sichtbar. Die Aussenwände mit 1,80m Stärke sind weitgehendst noch vorhanden. Es gab auch einen Kessel und einen Maschienenraum. Die vermieteten Kellerabteile wurden wahrscheinlich auch mit Rigipsplatten verkleidet. Halte ausschau nach Wänden mit eventuell übermalten Tafeln, Ventilen etc..
Tipp: Es gibt einen Plan von 1961 bei der ÖBB.

Die Baustelle 19.04.1941:
1941.JPG
WStLA
 
#4
Glaube nicht alles was es nicht mehr gibt;-)
Von den zwei Eingängen gibt es, so weit ich sehen konnte nur mehr den einen, von dem Du ein Foto gemacht hast.
Gegenüber im Park wahr früher ein Splittergraben und auf dem Bunker stand eine Holzbaracke der Betreuungs.Verpflegungsstelle Westbahnhof.
Der Tiefbunker (54x26m) befindet sich unter dem Vorplatz, neben dem heutigen Stiegennotausgang. Dieser wurde beim letzten Westbahnhofumbau stark verändert in die Kelleranlagen integriert, daher sind nur mehr wenige der original Teile sichtbar. Die Aussenwände mit 1,80m Stärke sind weitgehendst noch vorhanden. Es gab auch einen Kessel und einen Maschienenraum. Die vermieteten Kellerabteile wurden wahrscheinlich auch mit Rigipsplatten verkleidet. Halte ausschau nach Wänden mit eventuell übermalten Tafeln, Ventilen etc..
Tipp: Es gibt einen Plan von 1961 bei der ÖBB.

Die Baustelle 19.04.1941:
Anhang anzeigen 77925
WStLA
Hallo Andreas, danke für deine ausführliche Antwort!

Hab mittlerweile wieder einiges recherchiert und heraus gefunden. Das Gerücht das es den Bunker gar nicht mehr gibt stimmt nicht, der Bunker ist nach wie vor in gewissen Teilen vorhanden, nur eben stark verändert bzw wie du oben schon geschrieben "verkleidet" worden. Nach dem heute noch existierenden Stiegenabgang konnte ich noch eine Aufschrift herauskratzen ( Die nachträglich aufgespachtelte Schicht bröckelt extrem ab ) welche belegt, das genau hier die Schutzräume waren. In einen dieser Räume kommst du noch ohne Probleme, der wird allerdings als "Keller" verwendet. Außerdem sieht man noch gut wo einst die Beleuchtung war sowie etliche Verankerungen in der Wand. Ich darf demnächst hinter die verschlossenen Räume schauen und werde selbstverständlich darüber berichten.

Falls du noch mehr solcher Fotos hast, wäre ich natürlich sehr erfreut darüber!

Anbei noch ein paar Fotos inkl. der Aufschrift!
 

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#7
Hallo Leute

also so wie da gerade gebohrt und betoniert wird denke ich mal das sie was eventuell noch vorhanden ist mit Beton ausfüllen. Leider.
Die bohren ca. 15 Meter runter...

Gruß martin100
 
#8
Hallo Leute

also so wie da gerade gebohrt und betoniert wird denke ich mal das sie was eventuell noch vorhanden ist mit Beton ausfüllen. Leider.
Die bohren ca. 15 Meter runter...

Gruß martin100
Der Luftschutzbunker ist neben dem "blauen Haus" und wird im Zuge der Bauarbeiten auch nicht berührt. Der komplette Bunker ist noch vorhanden, nur eben teilweise sehr stark umgebaut und total in den Westbahnhof Keller integriert. Nichts desto trotz ist er vorhanden mit einigen Relikte die an früher erinnern!
 
#9
Hallo an alle, auch von mir gibt es endlich mal den ersten Beitrag.

Genaugenommen geht es um den LS-Tiefbunker ( Langauergasse ) am Wiener Westbahnhof. Mittlerweile habe ich auf etlichen Webseiten, Foren und in den letzten Winkeln des Internets gelesen das es den besagten Tiefbunker nicht mehr gibt, aber da ich mich selber sehr viel und intensiv mit dem ganzen beschäftige und dazu gleich ums Eck arbeite, wollte ich das ganze nicht so ganz glauben. Meines erachtens/recherche befand sich einer (?) der Eingänge genau Langauergasse Ecke Gerstnerstrasse, ca da wo sich die Ubahnaufzüge zur U3 befinden. Eine betonierte Treppe direkt neben dem ÖBB Gebäude ( Langauergasse & Bahnsteig 1 ) führt nach unten, hinter dem nachträglich eingebauten Gittertürl ist es einerseits vor einigen Jahren renoviert worden, anderseits bröckelt aber auch überall der Beton. Von hier aus kommt man in den Versorgungskeller des Westbahnhofes, aber auch in einen extra Raum dem nachträglich Keller/Lagerräume eingeplanzt worden sind. Der Raum befindet sich direkt unter dem Parkplatz/Lieferanteneingang und wurde drinnen auch zugemauert, man kann also nur einen kleinen Teil begehen. An der Decke sieht man schön den Stahlbeton der zum bröckeln anfängt, leider gibt es keinerlei Beschriftungen oder der gleichen, aber von der Lage und Dimension her müsste es doch irgendwie ein Teil des Bunkers sein. Ich arbeite wie gesagt am Westbahnhof und habe somit auch Zutritt, werde mich demnächst auch erkundigen nach dem Schlüssel damit ich hinter den zugemauerten Teil schauen kann!

Auch wenn ich schon von einigen Leuten Infos bekommen habe und diese auch mit meinem Standort übereinstimmen, kennt von euch jemand die genaue Lage des Bunkers? Ich glaube wie gesagt nicht das der Bunker komplett weg ist, aber es wiederspricht sich auch einiges und mein Wissen dazu ist jetzt auch nicht am Masterstand!

Fotos vom teil des Eingangs, dem umgebauten Raum und der Decke:
Hallo - noch aktiv hier ?
 
#11
Glaube nicht alles was es nicht mehr gibt;-)
Von den zwei Eingängen gibt es, so weit ich sehen konnte nur mehr den einen, von dem Du ein Foto gemacht hast.
Gegenüber im Park wahr früher ein Splittergraben und auf dem Bunker stand eine Holzbaracke der Betreuungs.Verpflegungsstelle Westbahnhof.
Der Tiefbunker (54x26m) befindet sich unter dem Vorplatz, neben dem heutigen Stiegennotausgang. Dieser wurde beim letzten Westbahnhofumbau stark verändert in die Kelleranlagen integriert, daher sind nur mehr wenige der original Teile sichtbar. Die Aussenwände mit 1,80m Stärke sind weitgehendst noch vorhanden. Es gab auch einen Kessel und einen Maschienenraum. Die vermieteten Kellerabteile wurden wahrscheinlich auch mit Rigipsplatten verkleidet. Halte ausschau nach Wänden mit eventuell übermalten Tafeln, Ventilen etc..
Tipp: Es gibt einen Plan von 1961 bei der ÖBB.

Die Baustelle 19.04.1941:
Anhang anzeigen 77925
WStLA
Wo ist der Plan der öbb ?
 
#14
Kann es sein, dass die U3/U6 Station irgendwie an diesen Bunker angrenzt, bzw. sogar durchgeht?

Es gibt nämlich da unten recht große und weit verzweigte Räumlichkeiten. Die Betriebsräume der Stationen erstrecken sich nämlich sehr weit.
Ein sehr großer Raum ist z.B. ca. unter der Kreuzung Äußerer Gürtel/Mariahilferstraße - der ist leer, und ca. 50x20m.
Sieht aber eher wie eine Enbringungsöffnung aus, die nach Fertigstellung verschlossen wurde..

Die Station erstreckt sich ja von der inneren Mariahilferstraße bis in den Hof den Andreas gepostet hat. Und zwar wo früher die Post war und jetzt die Fahrstühle runter gehen...

Ein weiterer Aufgang ist an der Ecke Gürtel/Mariahilfer Straße, denn da unten steht der Notstromgenerator.

Ein weiterer Gang geht von der inneren Marialhilfer Straße bis zur nächsten Station (Zieglergasse), wobei der im Zuge des UBahn-Baus erstellt wurde.
Aber auch da gibt es große Räumlichkeiten, die jetzt - wo ich mehr darüber nachdenke - mich immer schon verwundert haben.
Denn Tiefbau ist teuer, warum also teilweise so großzügig bauen...?

LG, Sigi
 
#15
Also ich hab meine Berufszeit von 1979-2018 am und um den Wr. Westbahnhof verbringen dürfen. Das was hier berichtet wird läßt sehr wenig Schlüsse auf Realität zu. Würde einmal vorschlagen direkt bei den ÖBB nachzufragen, es wird do. doch einen chronologischen Ablauf der Baugeschichte geben. Jedenfalls besser als Mutmaßungen anzustellen.
 
#16
Kann es sein, dass die U3/U6 Station irgendwie an diesen Bunker angrenzt, bzw. sogar durchgeht?

Es gibt nämlich da unten recht große und weit verzweigte Räumlichkeiten. Die Betriebsräume der Stationen erstrecken sich nämlich sehr weit.
Ein sehr großer Raum ist z.B. ca. unter der Kreuzung Äußerer Gürtel/Mariahilferstraße - der ist leer, und ca. 50x20m.
Sieht aber eher wie eine Enbringungsöffnung aus, die nach Fertigstellung verschlossen wurde..

Die Station erstreckt sich ja von der inneren Mariahilferstraße bis in den Hof den Andreas gepostet hat. Und zwar wo früher die Post war und jetzt die Fahrstühle runter gehen...

Ein weiterer Aufgang ist an der Ecke Gürtel/Mariahilfer Straße, denn da unten steht der Notstromgenerator.

Ein weiterer Gang geht von der inneren Marialhilfer Straße bis zur nächsten Station (Zieglergasse), wobei der im Zuge des U-Bahn Baus erstellt wurde.
Aber auch da gibt es große Räumlichkeiten, die jetzt - wo ich mehr darüber nachdenke - mich immer schon verwundert haben.
Denn Tiefbau ist teuer, warum also teilweise so großzügig bauen...?

LG, Sigi
Diese Räumlichkeiten (es gibt 2 identische davon) waren eine Vorleistung für eine Tunnelführung des Gürtels.
Der Gang den du meinst, geht oberhalb der U-Bahntrasse bis fast zur Station Volkstheater und ist wie viele andere Räume im U-Bahnnetz ein sogenannter "Statischer Leerraum"! Es gibt auch viele mitgebaute Räume als Vorleistung für Zukünftige (aber nie verwiklichte) Projekte wie z.B. Parkgaragen (Rochusgasse (hier ist sogar im vorbeifahren ein Stiegenaufgang/Notstiege zwischen den Gleisen erkennbar), Theresianumstrasse usw.). Ich könnte mir dir einen ganzen Tag im Netz der U-Bahn herumgehen, und wir würden fast nie die Oberfläche oder den Passagierbereich begehen!;)
LG
hubi964
 
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