#21
Hallo,
anbei die Fotos von der ehemaligen Kaserne am Michelberg.
 

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#23
Zu der Funkanlage am Michelberg möchte ich noch etwas Technisch-Informatives zum Schmökern aus dem Buch von Fritz Trenkle, Die deutschen Funkführungsverfahren bis 1945 (Heidelberg 1987), S. 119–121 zitieren: (unten grün eingefärbt sind die Anlagen, die in Österreich aufgestellt wurden)

"Anfang 1937 wurde in Rechlin unter Hptm. Pusch eine Erprobungsstaffel mit Flugzeugen des Typs Ju 52 aufgestellt. Die Verlegung der mobilen X-Station vom Inselsberg zum Feldberg/Taunus war die Voraussetzung für weitere Abwurfübungen, diesmal über dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr/Oberpfalz. Dadurch konnte die Länge der Querstrahlen von 90 auf 250 km erhöht werden bei gleichzeitiger Verringerung des Marschleitstrahls (Edelsberg) auf ebenfalls 250 km. Nach weiteren Meß- und Übungsflügen brachte auch die Abwurf-Vorführung in Grafenwöhr den erwarteten Erfolg. Damals wurde die Ausrüstung von 100 Flugzeugen und die Erstellung von 10 Bodenstellen für 1938 angeordnet. Wegen Vollbelegung von Grafenwöhr mußte für weitere Abwürfe auf den Luftwaffen-Bombenabwurfplatz Lütgenbrunn/Spessart ausgewichen und die Station vom Feldberg/Taunus zum Ochsenkopf-Westhang/Fichtelgebirge verlegt werden. Anläßlich des "Anschlusses" von Österreich (Frühjahr 1938) wurde die mobile Station am Ochsenkopf innerhalb einer Nacht im tiefen Schnee auf den Schneeberg/Fichtelgebirge verlegt und eine weitere gleichartige mobile Station gleichzeitig auf der Landeskrone bei Görlitz errichtet. Als Antenne verwendete man später zwei Dipolzeilen mit je sechs Dipolen, die u.a. auch in geknickter Anordnung, meist aber in gerader Linie aufgestellt, mit unsymmetrischer Speisung abwechselnd an den Sender geschaltet wurden. Das Tastverhältnis war 1:7, der Modulationston 2000 Hz.

Am 11. November 1937 wurde das Ln-Schul- und Versuchsregiment Köthen (bei Halle) etatisiert, dessen II. Abteilung damals aus einer Versuchsstaffel mit Ju 52 und einer Funkversuchskompanie (Bodenkompanie für das X-Verfahren) bestand. Die Flugzeuge unternahmen damals schon Langstrecken-Übungsflüge (allerdings ohne X-Gerät) nach Tripolis, den Kanarischen Inseln usf.

Zu dieser Zeit (1937/1938) entwickelte die Abteilung Dr. W. Kühnhold/H. Götz neue Bodenanlagen. Es waren zerlegbare Drehgestelle mit Senderhütte und Antennenträger, die auf einem Schienenkranz um 360° geschwenkt werden konnten. Diese UKW-Leitstrahlanlagen "Wotan I" trugen 2 Dipole im Abstand 14,75 m entsprechend 3,5 Wellenlängen, von denen eines dauernd gespeist, das andere 120 mal/Minute (über einen Vakuumschalter, später durch eine rotierende Kapazität = "Schaltmühle" nach Dr. K.H. Fischer), ebenfalls an den Sender gelegt wurde. Dadurch ergab sich ein Fächer von 14 Leitstrahlen von jeweils nur 0,05° Breite mit Punkt-Strich-Tastung und Modulation 2000 Hz wie bei den vorhergehenden Anlagen. Vereinzelt verwendete man auch Antennen mit 20,5 m Breite für 18 Leitstrahlen. Die Dipole ergänzte man später jeweils durch ein bzw. zwei Reflektoren, so daß sich in der gewünschten Richtung eine höhere Reichweite ergab. Von diesem auch als "Vielstrahlbake Rechlin" bezeichneten Typ wurden 1938 acht Stationen errichtet:

Wendelstein/Obb.,
Gmundnerberg/am Traunsee,
Kohlreitberg/Wienerwald,
Michelsberg (bei Stockerau)/Niederösterreich,

Hesselberg/Mittelfranken,
Ochsenkopf/Fichtelgebirge,
Petersberg/Schlesien und
Geierswalde b. Tannenberg/Ostpreußen.

Im Jahre 1939 wurden die meisten dieser Stationen an den Westwall verlegt:

Hornisgrinde/Schwarzwald,
Yburg und Fremersburg/b. Baden-Baden,
Hohe Acht/Eifel,
Aldekerk/bei Krefeld, Xanten/Niederrhein,
Insel Borkum,
Annaberg/Oberschlesien."


Noch ein kurzes Zitat von Seite 117 zum Prinzip des X-Verfahrens selbst:
"Ein Leitstrahl wurde auf das Ziel gerichtet und diente zur Anzeige des Marschweges. Zwei andere (gleichartige) Leitstrahlen auf anderen Frequenzen schnitten den Marschleitstrahl annähernd rechtwinklig an zwei bestimmten Punkten vor dem Ziel. Sie dienten zur Ermittlung der Geschwindigkeit über Grund (Windeinfluß!) und damit zur Festlegung des richtigen Auslösepunktes für den Bombenwurf."
 

Bunker Ratte

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#25
Das Michaelibründl erbaut von der Deutschen Wehrmacht:
Das Brunnenhaus des Michaelibründls wurde von der Deutschen Wehrmacht im 2. Weltkrieg gebaut. Die Besatzung entnahm von hier das Wasser für die kleine Kaserne, die sich am Michelberg befand und baute bis dorthin eine eigene Wasserleitung.
Bereits 1870 wurde das Wasser des Bründls bei der Ziegelherstellung verwendet. Das alte Ziegelwerk mit dem Ziegelofen ist nur ca. 300 m davon entfernt gewesen. Die wenigen Häuser am Michelberg und der Ort Haselbach verwendeten gleichfalls das Wasser des Bründls jahrelang. Die Quelle war eine der 5 Quellen, die es am Michelberg früher gab. Heute erinnern nur mehr Flurnamen an den Wasserreichtum des Michelberges: Brunnäcker, In Wollmannsbrunn, In Feuchtäckern, Auweingärten.

Das Michaelibründl ist ein gemauertes, geputzes Brunnenhaus, das die Michaeliquelle fasst. Das Wasser rinnt über einen versperrten Behälter aus einem Wasserhahn ständig in einen ausgehöhlten Baumstamm. Der Überlauf geht durch ein Rohr unter dem Zugang in ein gemauertes kleines Becken, wo es als Fußbad zum Kneippen verwendet werden kann. Früher wurde dieses Becken zum Nässen der Bindeschnüre für die Garben verwendet. Der Überlauf fließt in einem Rinnsal ungenützt den Abhang hinunter und versickert. Das Wasser der Quelle ist erfrischend und fließt das ganze Jahr. Für Wanderer und Pilger auf den Michelberg ist diese Quelle eine erfrischende Wohltat.
Quelle: Michaelibründl aus Marterl.at

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meinen Platz hab ich schon gefunden:D
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#26
Ruine des Kasernenbauwerks am Michelberg:
 

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#28
Reste des Entfernungsmesssenders:
 

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