„Polaris Dawn“
Vor erstem privatem Allspaziergang
Am Montag soll in Florida eine Allmission starten, in deren Rahmen als Premiere ein privat finanzierter Weltraumspaziergang unternommen werden soll. Erstmals sollen sich nicht von einer Regierung ausgebildete Astronauten und Astronautinnen aus der Raumkapsel ins All begeben – darunter der Kofinancier des Projekts, der US-Milliardär Jared Isaacman.
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„Polaris Dawn“: Vor erstem privatem Allspaziergang
Vor erstem privatem Allspaziergang
Am Montag soll in Florida eine Allmission starten, in deren Rahmen als Premiere ein privat finanzierter Weltraumspaziergang unternommen werden soll. Erstmals sollen sich nicht von einer Regierung ausgebildete Astronauten und Astronautinnen aus der Raumkapsel ins All begeben – darunter der Kofinancier des Projekts, der US-Milliardär Jared Isaacman.
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Seit mehr als zwei Jahren arbeitet der 41-jährige Isaacman mit drei Kolleginnen und Kollegen, die ihn begleiten werden, auf die Mission „Polaris Dawn“ hin. Isaacman, der mit dem Zahlungsabwickler Shift4 Payments sein Vermögen gemacht hat, finanziert die Mission – gemeinsam mit Elons Musks SpaceX. Wie viel die Mission kostet, wollte Isaacman nicht sagen. Die Gesamtkosten werden aber auf Hunderte Millionen Dollar geschätzt. Unter anderem wurden für die Mission eigene Raumanzüge entwickelt.
Die vierköpfige Crew besteht neben Isaacman aus der bei SpaceX für die Astronautenausbildung zuständigen Sarah Gillis, der Ex-NASA-Mitarbeiterin Anna Menon und dem Ex-Kampfpiloten Scott Poteet. Isaacman sagte bei einer Pressekonferenz wenige Tage vor dem geplanten Start: „Egal wie hoch das Risiko ist – es ist es wert.“ Es „könnte den Lauf der Menschheit verändern“ und dazu brauche es einen ersten Schritt.
APA/AFP/Polaris Program/John Kraus
Die Crew – von links: Jared Isaacman, Anna Menon, Sarah Gillis und Scott Poteet
Fünf Tage für Mission eins
Fünf Tage soll der Weltraumtrip dauern, er ist der erste von insgesamt drei Missionen im Rahmen von „Polaris Dawn“. Die „Crew Dragon“-Raumkapsel mit den vier Astronautinnen und Astronauten an Bord wird geplantermaßen von einer Falcon-9-Rakete vom Kennedy Space Center in Florida ins All gebracht.
Isaacman hatte schon am ersten Weltraumtourismusflug von SpaceX vor drei Jahren teilgenommen. Der Flugzeug- und Weltraumfan charterte dafür eine Rakete und eine „Crew Dragon“-Raumkapsel von SpaceX und blieb mit drei Begleitern drei Tage lang in einer Erdumlaufbahn.
Die Vorbereitung auf „Polaris Dawn“ war intensiv: 2.000 Stunden im Flugsimulator, dazu kamen Sitzungen in der Zentrifuge, Tauchen, Fallschirmsprünge und ein Aufstieg auf den Vulkan Cotopaxi in Ecuador.
Dritter Tag entscheidend
Am dritten Tag ist der wichtigste Teil der ganzen Unternehmung geplant: Der erste kommerzielle Weltraumspaziergang, der live im Internet gestreamt werden soll.
Da die „Crew Dragon“-Kapsel keine Luftschleuse hat, wird das gesamte Raumschiff dem Vakuum des Alls ausgesetzt sein, sobald die Tür geöffnet wird. Nur zwei – Isaacman und Gillis – werden im All schweben. Der Weltraumspaziergang ist auch ein Test für die von SpaceX entwickelten Raumanzüge.
IMAGO/ZUMA Press Wire/NASA
Über die aufklappbare Nase der Kapsel soll die Crew auch ins All hinausgehen
Bisher haben nur Astronauten, die von staatlichen Programmen ins All gesandt wurden, Weltraumspaziergänge unternommen: Neben den USA, der UdSSR bzw. Russland, Kanada und China waren das auch Astronauten der Europäischen Weltraumagentur (ESA). Seit dem Start der Internationalen Raumstation (ISS) im Jahr 2000 gab es mehr als 270 Weltraumspaziergänge.
„Ein Weltraumspaziergang ist ein riskantes Abenteuer. Aber wir haben alles getan, um dafür bereit zu sein“, so SpaceX-Vizechef Bill Gerstenmaier, der früher für das Weltraumflugprogramm der NASA zuständig war. Man habe stark auf den Grundlagen der NASA aufgebaut, aber diese auch weiterentwickelt, gab sich Gerstenmaier im Vorfeld überzeugt.
Reuters/Joe Skipper
Blick auf die Startrampe am Gelände des Kennedy Space Center in Florida
Laserkommunikation mit Starlink geplant
Die „Crew Dragon“-Kapsel soll sich bis zu 1.400 Kilometer von der Erde entfernen. Zudem sind an die 40 Experimente während der mehrtägigen Mission geplant. Außerdem soll die Kommunikation zwischen der Raumkapsel und den um die Erde kreisenden Starlink-Satelliten via Laser getestet werden.
Das gesamte „Polaris“-Programm sieht als zweiten Teil eine ähnliche Mission wie die erste vor. Beim letzten und dritten Teil soll die riesige Starship-Rakete von SpaceX im Echtbetrieb getestet werden. Die Rakete befindet sich noch in Entwicklung und hatte nach mehreren Fehlversuchen im Juni erstmals einen Testflug erfolgreich absolviert.
Geplant ist, dass mit Starship erstmals seit mehr als 50 Jahren wieder Menschen auf den Mond gebracht werden.
26.08.2024, red, ORF.at/Agenturen
Links:
Kennedy Space Center
„Polaris Dawn“
SpaceX
Die vierköpfige Crew besteht neben Isaacman aus der bei SpaceX für die Astronautenausbildung zuständigen Sarah Gillis, der Ex-NASA-Mitarbeiterin Anna Menon und dem Ex-Kampfpiloten Scott Poteet. Isaacman sagte bei einer Pressekonferenz wenige Tage vor dem geplanten Start: „Egal wie hoch das Risiko ist – es ist es wert.“ Es „könnte den Lauf der Menschheit verändern“ und dazu brauche es einen ersten Schritt.
Die Crew – von links: Jared Isaacman, Anna Menon, Sarah Gillis und Scott Poteet
Fünf Tage für Mission eins
Fünf Tage soll der Weltraumtrip dauern, er ist der erste von insgesamt drei Missionen im Rahmen von „Polaris Dawn“. Die „Crew Dragon“-Raumkapsel mit den vier Astronautinnen und Astronauten an Bord wird geplantermaßen von einer Falcon-9-Rakete vom Kennedy Space Center in Florida ins All gebracht.
Isaacman hatte schon am ersten Weltraumtourismusflug von SpaceX vor drei Jahren teilgenommen. Der Flugzeug- und Weltraumfan charterte dafür eine Rakete und eine „Crew Dragon“-Raumkapsel von SpaceX und blieb mit drei Begleitern drei Tage lang in einer Erdumlaufbahn.
Die Vorbereitung auf „Polaris Dawn“ war intensiv: 2.000 Stunden im Flugsimulator, dazu kamen Sitzungen in der Zentrifuge, Tauchen, Fallschirmsprünge und ein Aufstieg auf den Vulkan Cotopaxi in Ecuador.
Dritter Tag entscheidend
Am dritten Tag ist der wichtigste Teil der ganzen Unternehmung geplant: Der erste kommerzielle Weltraumspaziergang, der live im Internet gestreamt werden soll.
Da die „Crew Dragon“-Kapsel keine Luftschleuse hat, wird das gesamte Raumschiff dem Vakuum des Alls ausgesetzt sein, sobald die Tür geöffnet wird. Nur zwei – Isaacman und Gillis – werden im All schweben. Der Weltraumspaziergang ist auch ein Test für die von SpaceX entwickelten Raumanzüge.
Über die aufklappbare Nase der Kapsel soll die Crew auch ins All hinausgehen
Bisher haben nur Astronauten, die von staatlichen Programmen ins All gesandt wurden, Weltraumspaziergänge unternommen: Neben den USA, der UdSSR bzw. Russland, Kanada und China waren das auch Astronauten der Europäischen Weltraumagentur (ESA). Seit dem Start der Internationalen Raumstation (ISS) im Jahr 2000 gab es mehr als 270 Weltraumspaziergänge.
„Ein Weltraumspaziergang ist ein riskantes Abenteuer. Aber wir haben alles getan, um dafür bereit zu sein“, so SpaceX-Vizechef Bill Gerstenmaier, der früher für das Weltraumflugprogramm der NASA zuständig war. Man habe stark auf den Grundlagen der NASA aufgebaut, aber diese auch weiterentwickelt, gab sich Gerstenmaier im Vorfeld überzeugt.
Blick auf die Startrampe am Gelände des Kennedy Space Center in Florida
Laserkommunikation mit Starlink geplant
Die „Crew Dragon“-Kapsel soll sich bis zu 1.400 Kilometer von der Erde entfernen. Zudem sind an die 40 Experimente während der mehrtägigen Mission geplant. Außerdem soll die Kommunikation zwischen der Raumkapsel und den um die Erde kreisenden Starlink-Satelliten via Laser getestet werden.
Das gesamte „Polaris“-Programm sieht als zweiten Teil eine ähnliche Mission wie die erste vor. Beim letzten und dritten Teil soll die riesige Starship-Rakete von SpaceX im Echtbetrieb getestet werden. Die Rakete befindet sich noch in Entwicklung und hatte nach mehreren Fehlversuchen im Juni erstmals einen Testflug erfolgreich absolviert.
Geplant ist, dass mit Starship erstmals seit mehr als 50 Jahren wieder Menschen auf den Mond gebracht werden.
26.08.2024, red, ORF.at/Agenturen
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Kennedy Space Center
„Polaris Dawn“
SpaceX
„Polaris Dawn“: Vor erstem privatem Allspaziergang