Naturdenkmal „Oberes Kamptal“

josef

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#1
Gestern unternahmen wir eine Wanderung entlang des „Großen Kampes“ von Uttissenbachmühle bei Zwettl nach Roiten und am Gegenufer zurück zum Ausgangspunkt. Das romantische Tal ist Teil des „Naturdenkmals Oberes Kamptal“ und der Weg ist nach dem im Jahre 2000 verstorbenen Maler Friedensreich Hundertwasser benannt. Wie vielleicht viele nicht wissen, verbrachte Hundertwasser ab 1964 viele Monate in der abgelegenen „Hahnsäge“ am Kamp (über die Reste der Hahnsäge und das Dorfmuseum in Roiten kommen noch Berichte).

Hier noch ein alter Wanderbericht aus dem STANDARD von 2003:
Kurioses im Naturpark
Eine abwechslungsreiche Wanderung…


Das enge Tal des Kamp zwischen Utissenbachmühle und Roiten südlich von Zwettl wurde vor einiger Zeit zum Naturpark erklärt, denn dieser Abschnitt gilt als einer der romantischesten und schönsten am gesamten Lauf des Flusses. Mächtige Felsblöcke hemmen den Lauf des Wassers, zwischen den steilen Hängen und dem Gewässer bleibt an beiden Ufern oft nur Platz für einen schmalen Weg. Bezieht man den Hohen Stein in die Runde ein, ergibt das eine sehr interessante und abwechslungsreiche, aber leichte Wanderung, bei der es auch an Kuriositäten nicht fehlt. Am rechten Ufer des Kamp kommt man an der verfallenden Hahnsäge vorbei, die dem Maler Friedensreich Hundertwasser gehörte, der dem Bauwerk auch seinen unverkennbaren Stempel aufdrückte.
Auf eine Anregung des Künstlers geht auch das Dorfmuseum in Roiten zurück, dem man unbedingt einen Besuch abstatten sollte. Man zeigt dort Gebrauchsgegenstände aus dem früheren bäuerlichen Leben wie etwa eine hölzerne Schultasche oder Schlittschuhe, die aus Holzschlapfen und der Klinge einer Sense gefertigt sind. Weiters findet man Handwerkszeuge von zum Teil ausgestorbenen Berufen sowie eine Dokumentation über Waldviertler Schalensteine. In den meisten Karten ist nur der am linken Kampufer verlaufende Weitwanderweg verzeichnet, doch ist auch das rechte Ufer unbehindert begehbar - und als Mountainbikestrecke beschildert -, so dass man leicht eine Rundtour zustande bringt, bei der allerdings Hin- und Rückweg nicht weit auseinander liegen und zum Teil nur durch den Fluss getrennt sind.
Der Hohe Stein trägt ein Gipfelkreuz, er kann auf einem leichten, mit ein paar Trittklammern versicherten Steig erklettert werden, bietet aber nur Sicht auf das umliegende Waldgebiet. Am Kamp wandert man von einem idyllischen Platz zum anderen, im Sommer hat man reichliche Gelegenheit für ein erfrischendes Bad in den stets kühlen Fluten.

Die Route:
Den Ausgangspunkt Utissenbachmühle am Ufer des Kamp erreicht man von Zwettl über Gschwendt. Bald nach der Mühle quert man ans östliche Flussufer und steigt auf der roten Markierung in einer halben Stunde zum Hohen Stein auf. Rot markiert ist der Weg bis zum Kamp, dem man am rechten Ufer über die Hahnsäge bis Roiten folgt. Gehzeit ab Hohem Stein 1 1/2 Stunden. Nach der Rast und dem Besuch des Dorfmuseums quert man am nördlichen Ende des Ortes wieder den Kamp und steigt auf einer Asphaltstraße zum Gehöft Kreuzhof auf. Von dort geht es auf einem Steig zum Fluss und diesem talabwärts folgend zurück zur Utissenbachmühle. Gehzeit ab Roiten 1 1/2 Stunden.

Gesamtgehzeit 3 1/2 Stunden, Höhendifferenz rund 150 m, Gasthaus in Roiten (Mittwoch Ruhetag).
Bundesamtkarte 1:25.000 oder 1:50.000, Blatt 19 (Zwettl)


Von Bernd Orfer 2003
http://derstandard.at/592545/Kurioses-im-Naturpark

Fotos Teil 1:
 

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