Neues Buch: "nirgendwohin – Todesmärsche durch Oberösterreich 1945"

josef

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#1
Im Verlag Ennsthaler in Steyr erschien das neue Buch von

Ines Bernt-Koppensteiner (Hg.),
Nirgendwohin -
Todesmärsche durch Oberösterreich 1945

Eine Spurensuche in die Zukunft


Klappentext zu „Nirgendwohin“
Als im März/April 1945 Hitlers Großdeutsches Reich immer kleiner wurde, trieben die NS-Schergen Tausende ungarische Juden auf tagelangen 'Todesmärschen' quer durch Österreich in das Konzentrationslager Mauthausen und viele Nebenlager.Drei Autoren aus dem Großraum Steyr haben das bisher kaum erforschte Schicksal dieser Menschen thematisiert. Aus vielen Einzelinformationen entstand ein fast einheitliches Bild der Todesmärsche durch Oberösterreich. So zogen durch das Ennstal ein großer Transport und mindestens vier kleinere Kolonnen. Für den Raum Steyr-Sierning gelang es, das Rätsel um das Massengrab zu lösen.Die Autoren interviewten zahlreiche Zeitzeugen. Einige davon, damals noch Kinder, hatten noch nie öffentlich über ihre Beobachtungen gesprochen. Im Mittelpunkt des Buchs stehen auch jene Bürger, die Zivilcourage bewiesen. Es waren meist Frauen, die trotz strikten Verbots und persönlichen Risikos die Qualen der Gepeinigten zu lindern versuchten. Weiters im Fokus stehen Täteraus den Reihen der Zivilbevölkerung.Welche Auswirkungen haben Ereignisse des Nationalsozialismus auf nachfolgende Generationen? Was ist notwendig, um eine Gedenkkultur neuen Formats und ein neues Handeln zu ermöglichen? Auch diesen Fragen stellen sich die Autoren.
Dazu auch im ORF-OÖ.:
Neus Buch über die „Todesmärsche“

Ganz bewusst hat sich der Ennsthaler Verlag aus Steyr für eine Buchpräsentation am 9. November, dem Beginn der Progrome im Jahr 1938 gegen die Juden, entschieden. Die Historikerin Ines Bernt-Koppensteiner aus Steyr hat sich nämlich mit den Todesmärschen 1945 durch OÖ auseinandergesetzt.

Ines Bernt-Koppensteiner war bis vor fünf Jahren als Geschichtslehrerin am BRG in Steyr tätig. Doch schon während ihrer Lehrtätigkeit beschäftigte sie sich mit Themen rund um den zweiten Weltkrieg. Die Todesmärsche in Oberösterreich sind bisher nur wenig erforscht.

Zu Tausenden durch Gau Oberdonau getrieben
Zu Tausenden wurden ungarische Jüdinnen und Juden im April 1945 durch den ehemaligen Gau Oberdonau getrieben. Sie kannten weder die Etappen noch das Endziel. Auch aus den KZ-Außenlagern mussten die Häftlinge mit ihren Wachmannschaften meist zu Fuß zurück ins KZ Mauthausen oder in die Auffanglager. Die Autorin hat sich gemeinsam mit Alexander Schinko von der Plattform „Wider das Vergessen“ und Fritz Käferböck-Stelzer als Mitkurator der Gedenkstätte „Stollen der Erinnerung“ in Steyr auf die Suche nach den letzten Zeitzeugen gemacht, um diesen weitgehend verschwiegenen Teil der Geschichte festzuhalten.

Auswirkungen auf nachfolgende Generationen
Untersucht werden in diesem Buch auch die Auswirkungen, die diese Erlebnisse auf die nachfolgenden Generationen hatten, und wie an diese Ereignisse erinnert werden kann. Das Buch „nirgendwohin“ wird Montagabend im Museum Arbeitswelt in Steyr vorgestellt.
http://ooe.orf.at/news/stories/2741259/
 
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