No Name City Wöllersdorf-Steinabrückl

#1
Hallo,
Ich bin gerade durch Zufall auf diesen Artikel gestoßen:
13 Jahre nach Eröffnung
Was wurde aus der Westernstadt?

WÖLLERSDORF-STEINABRÜCKL / „No Name City“ wurde zum Millionengrab. Gebäude in der Cowboystadt verfallen.

Es ist ein Eldorado für jene, die für Zeit nichts übrig haben: Der Wind pfeift durch die kniehohe Heide hinein bis zum Saloon, am künstlich angelegten See drehen Enten ihre Runden. Es ist still in der „No Name City“, nur dann und wann knarrt das Holz vom Bootshaus. Und man spürt: Der Goldrausch ist hier längst vorbei.
Vor 13 Jahren, im März 2001, wurde der Funpark für alle Westernfans eröffnet. Laut dem damaligen Projektleiter Andreas Bruneder wurden 100 Millionen Schilling in das 150.000 Quadratmeter große Areal investiert, das Land Niederösterreich sprang mit einer Ausfallshaftung von 10 Millionen Schilling ein. Die Westernstadt sei ein wichtiges Angebot für den niederösterreichischen Tourismus, meinte ÖVP-Landesrat Ernest Gabmann bei der Eröffnung. Und im ersten Jahr war es das auch: Die Colts rauchten, die Kassen klingelten – 204.000 Besucher kamen in die „No Name City“.

Ende 2003 Schuldenstand von vier Millionen Euro
Hinter den Kulissen war aber nicht alles eitel Wonne: Fehlende Betriebsanlagen-Genehmigungen, nicht verpachtete Shops und Restaurants, dazu weniger Besucher. Auch die zwischenzeitliche Umbenennung in „Pullman City“ und neue Betreiber konnten an der Talfahrt nichts ändern. Ende 2003 hatte sich ein Schuldenstand von vier Millionen Euro angehäuft, die Westernstadt musste Konkurs anmelden. 2004 wurde die Westernstadt vom Geschäftsmann Bernhard Negedly (Geschäftsführer der „Indian Dreams“ Stores) gekauft.
Das Areal gehört ihm bis heute – für ein Gespräch war er nicht zu erreichen. Aber auch er konnte die Westernstadt nie wirklich in Gang bringen, nach dem Projekt „Soccer City“ anlässlich der Fußball-EM 2008 wurde sie geschlossen. Bei Wöllersdorfs Alt-Bürgermeister Helmut Grüner (SPÖ) kommt ein bisschen Wehmut auf, wenn er an die Anfänge zurückdenkt. Das Areal sei damals im Besitz der Bundesimmobiliengesellschaft gewesen. „Bombentrichter, viele haben dort ihren Müll abgeladen. Eine wilde Gschicht.“ Er habe damals gehört, dass eine Investorengruppe nach einem Areal suche, und habe alles Weitere in die Wege geleitet.

„Es ist schade darum, so wie es ist“

„In den ersten drei Jahren war es eine tolle Sache, viele Besucher, die Gemeinde hat an der Vergnügungssteuer gut verdient. Es war einzigartig in Österreich.“ Ausgegeben hätte die Gemeinde außer für die Kanal- und Wasseranschlussarbeiten nichts. Wöllersdorfs derzeitiger Bürgermeister Gustav Glöckler (ÖVP) weiß, dass sich auf dem Areal derzeit nichts tut, es sei unbewohnt. Da es in Privatbesitz sei, könne die Gemeinde nur wenig machen. Allerdings meint er auch: „Es ist schade darum, so wie es ist.“
Was aus dem Vergnügungspark geworden ist beantwortet dieser ja recht gut. Auf Wikipedia ist zu lesen dass bereits mit dem Abriss begonnen wurde.

Weiß jemand näheres darüber? Und ob man sich das ganze vielleicht noch einmal anschauen könnte bevor es ganz weg ist...? Wäre auf jeden Fall einen Besuch wert!
Die Westernfans vermissen ihre „No Name City“. So schreibt ein ehemaliger Besucher in einem Internetforum: „War als Kind dort und hab‘ mich aufhängen lassen. Eine schöne Erinnerung.“


Von Mathias Schranz
http://www.noen.at/nachrichten/loka...-Westernstadt;art2575,516050#galerie/102950/4
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

josef

Administrator
Mitarbeiter
#2
No Name City - Wöllersdorf

Noch ein paar Infos zur ehemaligen Westernstadt:
No Name City (Wöllersdorf)

Die No Name City („Namenlose Stadt“) war ein 130.000 m² großer Western-Erlebnispark in Wöllersdorf, Österreich.

Geschichte
Der Stil der Stadt und ihre Gebäude orientieren sich am Stil westlicher US-Siedlungen des 19. Jahrhunderts und dem naiv-verklärten Bild der Fernseh- und Kino-Western. Zahlreiche Kulturprogramme – wie regelmäßige Vorträge und Vorführungen von amerikanischen Ureinwohnern – gewährten den Besuchern aber auch eine aufgeklärtere Sichtweise auf die Zeit der Kolonisierung Amerikas und die heutige Lebensweise der Indianerstämme in den USA und Kanada.


Die Baukosten betrugen 100 Millionen Schilling (7,3 Millionen Euro), die zu 90 Prozent von der EU, vom österreichischen Staat und vom Land Niederösterreich subventioniert wurden. Weiterer Investor war die Schoellerbank. Eröffnet wurde der Park am 31. März 2001 und bei Eintrittspreisen von 140 bzw. 80 Schilling übertraf man das Ziel von 200.000 Besuchern in der ersten Sommersaison um 12 Prozent.[1][2][3]

Eineinhalb Jahre nach der Eröffnung der von Markus Gerauer errichteten und von Andreas Bruneder geführten[4] Westernstadt übernahm Manfred Eschlböck den Erlebnispark mitsamt seinen Verbindlichkeiten für einen symbolischen Preis. Gleichzeitig wurde No Name City in „Pullman City“ umbenannt, um mit den deutschen Pullman-City-Parks im Bereich Marketing zusammen zu arbeiten.[5] Nach nur einer Saison musste allerdings erneut Konkurs angemeldet werden. Ein neuer Inhaber fand sich 2004 im 28-jährigen Bernhard Negedly, der unter anderem auch die "Indian Dreams" Westernshops führt und den Park schuldenfrei übernahm.[6]

In den Medien war die Stadt im Jahr 2006 vor allem durch einen gleichnamigen Kinofilm präsent, der die Eigenheiten der Stadt und ihrer Besucher thematisiert, aber auch die Missstände des Managements der vergangenen Jahre.[7]

2008 wurde No Name City vom 7. bis 20. Juni anlässlich der Fußball EM zur 'Soccer City 08' umfunktioniert. Geboten wurden zusätzlich zu den bestehenden Attraktionen Videogroßbildprojektionen, Beachbars und weitere Fußball-bezogene Events. Kurz darauf wurde No Name City wegen finanzieller Probleme geschlossen.
Derzeit ist das Gelände eine Großbaustelle, manche Gebäude wurden schon abgerissen. Über weitere Pläne ist nichts bekannt.


Sehenswürdigkeiten waren:
- Der künstliche See
- Saloon, Coffee-Shop und mexikanisches Restaurant
- Wache des Sheriff mit Gefängnis
- Zahlreiche Geschäfte mit themenbezogenen Waren
- Revolver-, Gewehr-, Tomahawk- und Bogen-Schießen
- Kanufahren am künstlichen See
- Trapper-Hütten, Tipis und Bungalows in denen auch genächtigt werden konnte
- Fahrten mit Postkutsche und Liliputbahn durch und um die Stadt
- Goldwaschen
- Pferde- und Pony-Reiten
- Bisongehege
- Westernshows und Linedancing
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/No_Name_City_(Wöllersdorf)

...und einFilmchen von damals:

 
#3
Habe die Westernstadt zu Beginn mit der Familie besucht.

Attraktionen und Essen waren durchschnittlich, auf jeden Fall aber preislich extrem überzogen (z.B. musste für Bogenschiessen je Schuss bezahlt werden).
Viele Besucher kamen deshalb nur einmal und nicht wieder.
No Name City hatte einen Bekanntheitsgrad, mit der Umbenennung zu Pullmann sank dieser beträchtlich.

Die Lage direkt neben einer riesigen aufgetürmten Mülldeponie war auch nicht optimal (Gestank).
 
#4
Hier im Forum ist diese Diskussion nur interessant, da sich diese Anlage am Rande des Flughafens (Depots) von WKII befindet, bzw. in WKI ein Teil der Munitionsfabrik Wöllersdorf war (Bahnhof, Gleisanlagen).
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#5

Anhänge

#6
Irgendwie ist ein Teil meines Originalposts verschwunden.

Was mich an der Sache eigentlich interessiert, ist ob man sich die nun verfallende No Name City derzeit noch anschauen kann. Also ob das ganze noch steht oder bereits abgerissen ist. Die Anlage wäre sicher einen Besuch wert...
 
#7
Ich war diese Woche dort, alles umzäunt mit Stacheldraht und teilweise videoüberwacht. Schien allerdings nicht so, als sei jemand dort gewesen.

Auch von den auf Wikipedia erwähnten Abbrucharbeiten war nichts zu sehen, keine Baugeräte etc.
Die Straße, die neben dem Gelände der No-Name City vorbeiführt ist recht gut befahren, weswegen es nicht unbedingt ratsam ist, dort am Tag allzu genau nachzusehen, was dort gerade vor sich geht, auch wenn man, wie ich, nur herausfinden wollte ob man das Gelände noch (legal) betreten kann, schade, hätte sicher ein paar tolle Fotos gegeben :D
 
#8
Ich war diese Woche dort, alles umzäunt mit Stacheldraht und teilweise videoüberwacht. Schien allerdings nicht so, als sei jemand dort gewesen.

Auch von den auf Wikipedia erwähnten Abbrucharbeiten war nichts zu sehen, keine Baugeräte etc.
Die Straße, die neben dem Gelände der No-Name City vorbeiführt ist recht gut befahren, weswegen es nicht unbedingt ratsam ist, dort am Tag allzu genau nachzusehen, was dort gerade vor sich geht, auch wenn man, wie ich, nur herausfinden wollte ob man das Gelände noch (legal) betreten kann, schade, hätte sicher ein paar tolle Fotos gegeben :D
Ok danke, dann werd ich da wohl nicht extra hinfahren, wäre interessant gewesen wenn man rein könnte aber so wie du das schilderst ist das wohl nicht so empfehlenswert...
 
P

Pentragon

Nicht mehr aktiv
#9
Verwaltung

Ich gehe mal davon aus, das es irgendwo noch eine Verwaltung für das Gelände gibt.
Im Herbst 2014 wurde von einer Wiener Firma ein Fotoshooting im Wersternstil organisiert. Ausrüstung und Models wurden gestellt und die Fotografen konnten einen Tag lag verschiedene Sets fotografieren.
Ich habe mich dafür interessiert, war aber dann aus Termingründen nicht dabei. Leider habe ich vergessen, wer der Organisator wer.

Kann es sein, dass das Gelände noch was mit der Pullmancity zu tun hat?
Ich weis von einer ehemaligen Mitarbeiterin, das die Nonamecity zwar eigenständig war, aber mit der Pullmancity gemeinsam verwaltet wurde.
 
#10
Ich gehe mal davon aus, das es irgendwo noch eine Verwaltung für das Gelände gibt.
Im Herbst 2014 wurde von einer Wiener Firma ein Fotoshooting im Wersternstil organisiert. Ausrüstung und Models wurden gestellt und die Fotografen konnten einen Tag lag verschiedene Sets fotografieren.
Ich habe mich dafür interessiert, war aber dann aus Termingründen nicht dabei. Leider habe ich vergessen, wer der Organisator wer.

Kann es sein, dass das Gelände noch was mit der Pullmancity zu tun hat?
Ich weis von einer ehemaligen Mitarbeiterin, das die Nonamecity zwar eigenständig war, aber mit der Pullmancity gemeinsam verwaltet wurde.
Soviel ich weiß ist die "Pullmancity" einfach nur die Umbennante "Noname City" nach einer ehemaligen Neuübernahme. Ich hab das Thema nur Noname City genannt da der Themenpark unter diesem Namen wohl bekannter ist als Pulllman City
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#14
WÖLLERSDORF-STEINABRÜCKL
Rauchende Colts in der „No Name City“
NÖN-Wr.Neuwstadt, 08. OKTOBER 202
Mathias Schranz



Fotos: Baldauf

Die Westernstadt in der „No Name City“ begeisterte Alt & Jung. Allerdings währte die Freude nur wenige Jahre – finanzielle Probleme brachten ein baldiges Ende.
Darauf hatten viele Cowboyfans gewartet: Im März 2001 wurde die „No Name City“ eröffnet, rund 100 Millionen Schilling wurden damals in das 130.000 m² große Areal investiert. Herzstück der Westernstadt war ein imposanter Saloon, dazu gab es jede Menge Geschäfte und Restaurants, außerdem gab es täglich Shows mit jeder Menge Action. In den ersten Jahren funktionierte das Konzept auch, allerdings kam es schon bald zu einem Eigentümerwechsel, die Westernstadt wurde in „Pullman City“ umbenannt.

Endgültig geschlossen wurde die Westernstadt im Jahr 2008, das Gelände ist in Privatbesitz und wird unter anderem für Filmdrehs vermietet.

Rauchende Colts in der „No Name City“
 
Oben