Panzerhaubitzen an Lettland verkauft

josef

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#1
Panzerhaubitzen mit Verlust an Lettland verkauft
Das Bundesheer hat 2002 US-Panzerhaubitzen in der Klagenfurter Heereszeuganstalt auf den damals neuesten technischen Stand bringen lassen, gebraucht worden sind sie nie. Nun wurden 47 davon an Lettland verkauft. Der Preis beträgt rund ein Zehntel der Investitionskosten.

Zwischen 2002 und 2007 wurden in Klagenfurt die 35 Panzerhaubitzen M109, zehn Rechenzentren (Panzer ohne Rohr, aber mit Computern zum Berechnen der Flugbahn der Geschoße) und zwei Fahrschulfahrzeuge aus den 1960er Jahren bis zur letzten Schraube zerlegt. Dann wurden die Geräte mit moderner Technik wieder zusammen- und umgebaut.


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Projekt wurde 2007 gestoppt
Gerhard Bamberger, Kommandant des Heereslogistikzentrums in der Klagenfurter Laudonkaserne sagte, die Geräte wurden in unterschiedlichem Zustand von der Rheinarmee damals gekauft. Jetzt seien sie als neuwertig anzusehen. Insgesamt wurden seit damals rund 100 Panzer in Kärnten saniert, viele wurden damals in eine Halle gebracht und keinen Zentimeter mehr bewegt. Laut Bamberger sei die Reform im Jahr 2010 dazwischengekommen, das Projekt sei gestoppt worden, weil das Heer die Stückzahlen nicht mehr brauchte. In jedem Gerät stecken rund 3.000 Arbeitsstunden. Damals war es ein Riesenprojekt für das Heer.

Know-how für Techniker mit verkauft
Nach Gesprächen mit etlichen Interessenten an der österreichischen Version der M109 wurde man im April mit Lettland handelseinig. Etwa 25 Kilometer weit können die Panzerhaubitzen schießen, Lettland will sich damit gegen Russland schützen. Die ersten vier der 47 Panzer werden im September geliefert.


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Seit Jahren lagern die Kriegsgeräte hier

Weitere folgen nach und nach. Österreich verkauft nicht nur die Fahrzeuge, sondern auch das Know-how der Instandhaltung und Wartung an lettische Techniker. Der Kaufpreis beträgt sechs Mio. Euro, rund zehnmal weniger als die damaligen Ankaufs- und Umbaukosten.


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Ohne Verkauf drohte Verschrottung
Der Pressesprecher des Militärkommandos, Christof Hofmeister, sagte, der Wert liege je nach Gerät zwischen 60.000 und 140.000 Euro. Den genauen in den Umbau investierten Betrag könne man nicht genau feststellen. Ohne Verkauf hätte man die Haubitzen unter Umständen verschrotten müssen. Die nicht verkauften Geräte bleiben vorerst in Österreich.

Publiziert am 08.06.2017
http://kaernten.orf.at/news/stories/2847911/
 

dermike

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#2
Hallo ,
Verlust hin oder her. Hoffentlich brauchen die Letten die Dinger nicht wirklich, sonst wird es für uns alle teuer. Etwas Übungshalber herumballern dürfen sie schon.
dermike
 

josef

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#3
Panzerhaubitzen werden verschrottet
Das Bundesheer baut Panzerhaubitzen ab, das sind Fahrzeuge mit Kanonen. 2017 wurden 47 nach Lettland verkauft, weil es sich dabei um amerikanisches Militärgerät handelt, musste die USA dem zustimmen. Neun ältere Modelle werden zurzeit zerlegt und verschrottet.

Nach wie vor stehen viele Panzerhaubitzen in der Laudonkaserne- unbenutzt herum. Das Verschrotten der Fahrzeuge ist nicht so einfach, weil es sich um Kriegsmaterial handelt. „Die Fahrzeuge wurden Mitte der 90er Jahre angeschafft, sind einige Jahre in der Ausbildung verwendet worden. Als die Technik erneuert wurde, sind sie in die Langzeitlagerung übergeben worden und auch nicht mehr für die Modifizierung vorgesehen“ sagte Ernst Mayer von der Heereslogistik.


ORF/Peter Matha
Die Panzerhaubitzen werden zerlegt.


ORF/Peter Matha
Bestandteil einer Haubitze

Auf neuesten Stand bringen wäre zu teuer
Einige dieser Panzerhaubitzen wurden um Millionen modernisiert. „Erstens einmal hat man aber eine Zahl erreicht, dass man sie nicht mehr braucht. Weiters wäre ein zu hoher finanzieller Aufwand damit verbunden, weitere Bestände auf den neuesten Stand zu bringen“, so Maier.


ORF/Peter Matha

Amerikaner müssen Verschrottung zustimmen
Militärgerät einfach so wegzustellen oder zu verschrotten ist nicht so leicht. Viele Menschen müssen mitspielen, auch die Amerikaner, weil das amerikanisches Kriegsgerät ist. „Es ist vom österreichischen Bundesheer mit den Amerikanern so vereinbart, wenn es nicht mehr gebraucht wird oder anderweitig verwendet werden kann, dann wird es mit Zustimmung der Amerikaner zu verschrottet“, so der Heereslogistiker.

Die Amerikaner haben sich laut ihm angekündigt, „wenn sie Zeit haben und verfügbar sind, werden sie herkommen und die Verschrottung der Panzerhaubitzen überwachen“, so Ernst Mayer.


ORF/Peter Matha
Die Einzelteile der Haubitze nach der Demontage.

2017: Verkauf einiger Haubitzen nach Lettland
2002 ließ das Bundesheer US-Panzerhaubitzen in der Klagenfurter Heereszeuganstalt auf den damals neuesten technischen Stand bringen, gebraucht wurden sie nie. Vor zwei Jahren wurden 47 davon an Lettland verkauft. Der Preis betrug rund ein Zehntel der Investitionskosten.

Publiziert am 17.01.2019
Panzerhaubitzen werden verschrottet
 

josef

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#4
Panzer aus Kärnten schützen Lettland vor Russland
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Vor dem Krieg in der Ukraine stand die Rüstung für einen konventionellen Krieg im Hintergrund. Hunderte Panzer wurden von Österreich verkauft oder verschrottet. Kärntner Panzerhaubitzen wurden saniert und für einen Bruchteil der Kosten verkauft. Sie dienen nun Lettland als Schutz an den Grenzen zu Russland und Weißrussland.
Online seit heute, 14.24 Uhr
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700 Pinzgauer-Geländefahrzeuge und Lkws wurden vom Militär quasi aus der Garage heraus versteigert. Mannschaftstransporte sind oft schon ein Problem. In der Heereszeuganstalt Klagenfurt waren 100 der 40 Jahre alten amerikanischen Panzerhaubitzen M 109 bis auf die letzte Schraube zerlegt und wieder zusammengebaut worden. Gut 3.000 Arbeitsstunden wurden pro Fahrzeug aufgewendet. Unter anderem wurde israelische Spezial-Elektronik eingebaut. Aus den Oldtimern wurden um 60 Millionen Euro nagelneue Waffen, mit denen man 30 Kilometer weit schießen kann. Dann wurden viele konserviert, in einer Garage eingelagert und nie wieder bewegt. Das war zwischen 2002 und 2007.

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Rund 50 der restaurierten Panzerhaubitzen wurden an Lettland verkauft

Panzer durften an Lettland verkauft werden
Mit der Heeresreform 2010 wurde auch das Sanierungsprojekt gestoppt. Nach langer Suche wurde mit Lettland ein Abnehmer gefunden, an den das neutrale Österreich verkaufen durfte. 53 der Panzerhaubitzen wurden für 60.000 bis 140.000 Euro pro Stück – das entspricht einem Zehntel der Sanierungskosten – nach Lettland gebracht worden, samt den neuen, stärkeren Motoren. Die letzten 18 Panzer verließen Klagenfurt im vergangen Sommer.

Die baltischen Nato-Staaten Estland, Litauen und Lettland fürchteten sich schon damals vor Russland, und fürchten jetzt den Einmarsch Putins. Das Bundesheer bestätigt, dass solche Waffen essentiell für die Landesverteidigung seien.

ORF
Ein Teil der Panzer wurden von privaten Firmen zerlegt und verkauft

Teil der Panzer wurden verschrottet
Ein Teil der Panzerhaubitzen wurde verschrottet. Die Fahrzeuge mussten in der Laudon-Kaserne unter Aufsicht von Privatfirmen mit Schweißlanzen zerstückelt und „demilitarisiert“ werden, wie es in der Fachsprache heißt. Ketten, Motorblöcke oder Getriebe sind kein Kriegsmaterial und wurden unter anderem an asiatische Staaten als Ersatzteile verkauft.

ORF

Vom Verkaufserlös bekam die Republik allerdings nur wenig ab. Ein hoher Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums habe das Insiderwissen genutzt, die Ersatzteile als Schrott gekauft und dann – ganz legal – um ein Vielfaches privat weiterverkauft, sagen gut informierte Experten der Branche.
03.04.2022, red, kaernten.ORF.at
Panzer aus Kärnten schützen vor Russland
 

struwwelpeter

Well-Known Member
#5
"Die baltischen Nato-Staaten Estland, Litauen und Lettland fürchteten sich schon damals vor Russland"

Eigene Erfahrung:
Ich arbeite seit Jahrzehnten im internationalem Umfeld, d.h. mit Personen unterschiedlichster ehemaliger Ost-Länder zusammen.
Zum Teil verbrachte ich viel Zeit vor Ort und wohnte auch dort.
Ich hatte ich ein Gespräch mit einem von den baltischen Ländern - wo sich dieser, ein junger Mann ohne eigener historischer "Erfahrung", als extremster Russen Hasser gezeigt hat.
Dies war für mich sehr erstaunlich, da ich es in diesem Extrem in den vielen anderen Ex-Ost Ländern noch nie gesehen hatte.
Er hat es irgendwie erklärt dass vor langer Zeit die Russen den Bauern und damit auch einen Teil seiner Familie alles weggenommen hätten.
Und es war nicht nur Agressivität, es war auch echte Angst vor den Russen - obwohl sie ja in der Nato sind.
 
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