josef

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#2
Hallo Fuchs!

Thema Südostwall wird in 2 Büchern von Leopold Banny ausführlich behandelt, leider dürften beide Werke nur mehr über Antiquariat zu bekommen sein...

Also L. Banny:

Krieg im Burgenland - warten auf den Feuersturm
Verlag Nentwich/Lattner, A-7000 Eisenstadt (1983)
ISBN 3-900356-14-9

und

Schild im Osten - Der Südostwall zwischen Donau und Untersteiermark 1944/45
Eigenverlag L.Banny, A-7322 Lackenbach, Druck Nentwich Eisenstadt (1985)

lg nach Bratislava
josef
 
#6
@Josef: Na ja, so ein kurzer Exkurs von dir wäre toll. Stichpunktartig reicht mir schon. Ist dieser "Südostwall" vergleichbar mit anderen "Wällen", und sthet heute noch was davon?

Gruß

M.L.
 
#7
Kurze Zeitzeugenberichte..

vom Einmarsch russischer Truppen in Klostermarienberg (Bgld.) lassen sich auch in Österreich 2 (H. Portisch, S. Riff) nachlesen.
Es sind allerdings grösstenteils Schilderungen von Zeitzeugen bzw. kurze örtliche Beschreibungen von Verteitigungsstellungen.

Viel ist es nicht.... aber vielleicht ein Anfang

Liebe Grüsse
 

josef

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#9
Südostwall

Hallo Freunde!

@Fuchs: Nachtrag zu Literaturhinweisen =>

In 2 Heften der "Militärhistorischen Schriftenreihe", Herausgeber Heeresgeschichtlichen Museum Wien - Militärwissenschaftliches Institut, wird das Thema Südostwall behandelt:

Heft 21, Rauchensteiner Manfried "Vom Limes zum Ostwall", Österreichischer Bundesverlag, ISBN 3-215-01663-X, Heft dürfte aber vergriffen sein, da es im Publikationenverzeichnis des HGM nicht aufscheint.

Heft 42, Buchmann Bertrand "Befestigungen an der Donau in Österreich", Österreichischer Bundesverlag, ISBN 3-215-04300-9, Heft scheint in Publikationenliste des HGM noch auf. Nur kurzer Hinweis auf Südostwall, behandelt eher Burgen des Mittelalters entlang der Donau, Einmarsch Napoleons, Befestigungstürme Linz ab ca. 1830, Krieg mit Preußen 1866 und befestigte Brückenköpfe im WKI (Krems, Tulln u. Wien).

Link zu Museumsshop HGM-Wien:

http://www.bmlv.gv.at/hgm/publikationen.html


@M.L. und Mario: Werde eine Kurzfassung zu Südostwall erstellen, bitte aber um ein wenig Geduld. Vorab ein Link zum Bericht von DI.Markus Schmitzberger in geheimprojekte.at:

http://www.turbo.at/geheimprojekte/t_ostwall.html


Noch eine Erklärung zum Beitrag von werner betreffend Literaturhinweis auf das Buch "Österreich 2" von Portisch/Riff für alle Nichtösterreicher: In Klostermarienberg/Burgenland betraten am 29.3.45 Sowjettruppen erstmalig österreichischen Boden bzw. überschritten nach damaligen Gegebenheiten die östliche Reichsgrenze von Ungarn her kommend. Dabei durchbrachen sie den Südostwall.

lg
josef
 
#10
@ML:
Vieleicht zum besseren Verständnis:
Der Südostwall ist ist in keiner Weise mit einem Westwall oder dem Atlantikwall zu vergleichen.
Im Prinzip bestand der Südostwall bis auf wenige kleine Bunker nur aus Panzergräben und Laufgräben. Und selbst die waren nicht überall fertiggestellt bzw. nicht richtig befestigt. Abgesehen davon gab es viel zu wenig Personal um großere Abschnitte zu verteidigen.


Cerberus9
 
F

Fuchs

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#12
Projekt Suedostwall

Vielen dank fuer so viele nuetzlichen Infos zu diesem Thema.

Hab ich gar nicht so erwartet.
Ich moechte jetzt Ihnen auch einige Infos geben.

Also meiner Meinung nach gibt es auch hier in der Slowakei Reste von dieser Abwaehranlage, ammeisten in der Naehe von Bratislava.
Auf meinen Fahradausfluegen fand ich seltsame Betonkugeln,

http://www.pevnosti.szm.sk/foto/tobrpiest1.JPG

zuerst dachte ich es sind Reste von der Betonage aus der Zeit des alten Regiems, aber als ich eine solche Betonkugel auch in Wiener Arsenal Museum fand, habe ich mich darueber Gedanken gemacht und seitdem bin ich hier auf neun Stueck von diesen Kugeln gestossen, ausserdem gibt es hier auch Betonwaende mit eingemauertem Schiessstand fuer ein PAK cca zehn Stueck,

http://www.pevnosti.szm.sk/stena4a.htm

wie auch Einmannbunker in Form von einem runden Hauschen,

http://www.pevnosti.szm.sk/foto/pozbk.JPG

welcher mit ein bischen Fantasie sieht es aus wie eine Rakete aus Beton (diesen gibts auch im Wiener Arsenal Museum).
Dazu gibt es hier auch ein paar viereckige meiner meinung nach Beobachtungsstaende, die aber als auch fuer die Radaranlage gedient haben duerften.

http://www.pevnosti.szm.sk/foto/pozkoliba.JPG

Was koente Ihrer Meinung dieses Objekt darstellen?

MfG Fuchs:)
 
#14
@Mario: Guter Link, wie immer!;)

@Fuchs: Interessant!:)
Das letzte Foto macht mir aber Kopfzerbrechen. Die Lage des Objektes ist ein bisschen exponiert und gibt eine gute Zielscheibe ab . Ich wüsste nicht was das sein soll. Wenn es geht, mach doch mal ein paar Nahaufnahmen zur genaueren Bestimmung.
Gruß
M.L.
 
F

Fuchs

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#15
Suedostwall

@ M.L.

Das letzte Objekt wurde jetzt vor zwei Monaten von den neuen Grundstueckeingentuemer weggerissen. Jetz sind da nur Truemmer.
Ich habe es gerade in den Zustand fotografiert mann kann aber anhand der Isolationsfolie genau sehen wie es mit Erde zugedeckt war. Es war ein Wuerfel mit drei Meter grosse, mit nur Zwei Fenstern an Oestlicher und Noerlicher Seite und einen klaeinen Tuer auf der Noerdlichen Seite.
Im Innern waren zwei Oefnungen im Dach cca 25 cm gross im Durchmesser.

es gibt aber noch ein paar solche Objekte
Hier die Fotos

http://www.pevnosti.szm.sk/foto/pozarch1.JPG
http://www.pevnosti.szm.sk/foto/pozarch2.JPG

MfG. Fuchs
 

josef

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#16
Bunker Bratislava

Hallo Freunde!

Muß meinen angekündigten Bericht zum Südostwall (=>SOW)etwas vorgreifen:

Das geplante und teilweise verwirklichte Stellungssystem des SOW verlief vom Norden der Slowakei entlang des Ostabhanges der Kleinen Karpaten (Male Karp.) in südlicher Richtung bis zur Donau bei Preßburg. Südlich der Donau weiter in etwa entlang der Grenze Österreich-Ungarn (Burgenland) weiter zur heutigen Grenze zu Slowenien (Steiermark-Raum Radkersburg). Dann grob gesehen entlang der heutigen Grenze Slowenien-Kroatien leicht SW in den Großraum Triest-Koper zur Adria.

Ein besonderer Angelpunkt dieses Systems war die "Festung" Preßburg (Bratislava) mit dem Brückenkopf Engerau (Petrzalka) am rechten Donauufer als Anschluß Richtung Süden (Osthänge Leithagebirge usw.) bzw. zur Sicherung der sogenannten "Hainburger Pforte". => Donaudurchbruch zwischen Bergzügen der Kl.Karpaten im Norden und Hainburger- u. Hundsheimer Berge mit anschließendem Leithagebirge im Süden => letztes größere natürliche Hindernis für Angriffe aus dem Osten gegen das dann offene Wiener Becken.

In der Zwischenkriegszeit errichtete Tschechien entlang der deutschen und österreichischen Grenze eine Reihe von Befestigungsanlagen => "Benes-Linie" mit verschiedenen Bunkertypen => siehe dazu die guten Seiten bei Team Delta "Objekte in Tschechien":

www.team-delta.de

1944/45 wurden dann Teile dieser bestehenden Bunkeranlagen in die Bauvorhaben des SOW beim Brückenkopf Engerau miteinbezogen.

Hinweise zu den Bildern von @Fuchs im nächsten Beitrag.

lg
josef

Kartenausschnitt über Stellungsverläufe Raum Preßburg => rote Linien, roter Punkt = Bratislava
 

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josef

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#17
Bilder von @Fuchs:

Nochmals Hallo!

Wie Ihr den Bericht von Markus sicher schon entnommen habt, gab es beim SOW keine großartigen Festungsanlagen aus Beton außer den im Vorbericht genannten ehemaligen tschechischen Anlagen beim Brückenkopf Engerau.

Die Ausnahme bildeten kleine Einmannbunker und einige sogenannte "MG-Ringstände".


Foto Kugelbunker: Die "Einmannkugelbunker" wurden in einer stillgelegten Brauerei in Potzneusiedl (Nähe Parndorf) in Serie hergestellt. Laut L.Banny sollen über 1.000 Stück davon produziert worden sein...

Die Betonkugeln wurden in den Boden eingegraben und waren im oberen Drittel offen. Die von Fuchs abgebildeten Exemplare liegen verkehrt am Boden => siehe Foto im Anhang. Als "Einfachvariante" wurden zuletzt nur mehr Betonringe, ähnlich heutigen großen Kanalrohren, erzeugt und auch teilweise noch eingegraben.


Fotos LS-Splitterschutz-Zellen: Alles im Link von Mario erklärt, dürften nicht im Zusammenhang mit SOW stehen => Nähe eines Betriebes oder Bahnanlage...


Restliche Fotos: Diese Bauten dürften aus der Zwischenkriegszeit stammen => tschechische Anlagen (Beobachtungsbunker ?)

lg
josef

Nachstehend nichteingegrabener Kugelbunker in richtiger Lage (wird in einem burgenländischen Dorf als Blumenkasten verwendet)
 

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josef

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#18
2. Bild von @Fuchs:

Zum 2. Foto hätte ich folgende Fragen:

Ist das Gebilde nur eine Betonmauer mit Schiessscharte oder ein "echter" Bunker von ca. 4 m Länge, 2,5 m Breite und 1,8 m Höhe und einer runden Öffnung von ca. 0,8 m im Durchmesser an der Decke? Wenn Letzteres zutrifft könnte es ein MG-Ringstand sein => siehe Foto im Anhang.

lg
josef

MG-Ringstand:
 

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