Rechts-/Linksverkehr auf zweigleisigen Strecken in Österreich

H

Huschte

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#1
@josef

Vielen Dank für die nette Begrüßung!

@ an alle

Mal eine Frage, die zwar nicht unbedingt hierher passt, aber ich gern mal los werden muß. Leider konnte ich bisher keine eindeutige Antwort auf das Problem des Rechts-/Linksverkehrs in Österreich im Internet ausfindig machen und es gibt zu viele unterschiedliche Aussagen. :qualmer
Wie ist das nun konkret, wo wird noch in Österreich auf den Gleisen links gefahren. Die Pläne aus dem Link (s.o.) deuten ja alle auf Linksverkehr hin. Nun mag es sein, daß die große Umstellungswelle erst nach dem Ende der 1980er Jahr stattgefunden. :gruebel Aber vielleicht kennt jemand hier verläßlichere Angaben.

Ich danke schon mal im Voraus für Eure Antworten!

Gruß Huschte
 
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#2
Hallo Huschte

auch von mir ein herzliches Dankeschön für die tollen Gleispläne. Unter diesem Link

http://www.bahnforum.info/index.php?ind=downloads&op=section_view&idev=2

kannst du dir Streckenlisten runterladen und am Deckblatt jeder Strecke sind Regel -und Gegengleis, sowie Ausstattung und dergleichen zu finden.In Österreich wird noch auf vielen Strecken links gefahren so z.b. auf der Nordbahn, Nordwestbahn, Verbindungsbahn, Südbahn, FJB usw. und eine große Umstellungswelle gab es da nicht, die Westbahn zwischen Wien und Amstetten wurde umgestellt.

mfg Helmut
 
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petzolde

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#3
rechtslinks

-> huschte
Die Südbahn fährt links, die Westbahn mittlerweile rechts.
Im dritten Reich hat man begonnen, die Westbahn auf Rechtsverkehr umzustellen; die Arbeiten liefen (in welchem Umfang auch immer) wohl im WK2 weiter. Soweit ich in Erinnerung habe, war bei Kriegsende von Salzburg bis Amstetten auf Rechtsverkehr umgestellt, und dies blieb wohl so bis in die 70er.
Ende der 70er/Anfang der 80er (so meine unscharfe Erinnerung) hat man von Amstetten bis Wien auf Gleiswechselbetrieb umgebaut, d.h. es gab kein explizites Richtungsgleis mehr, sondern beide Gleise waren für das Fahren in beiden Richtungen gleichermaßen eingerichtet. Dennoch wurde es Usus, die Strecke im "Rechtsverkehr" zu betreiben, und zwar von Salzburg durchgehend bis Wien-West.
gruß EP
 
#4
Hallo petzolde,

also das mit der Westbahn, war meiner Erinnerung nach, doch eher Ende der 80er Jahre.
Bei Gleiswechselbetrieb gibt es ein Regelgleis und ein Gegengleis, es ist signaltechnisch möglich beide Gleise in beide Richtungen ohne besondere Verständigung der Züge zu befahren, das dient der Flexibilität im Betrieb und wird auch häufig verwendet. Die andere ältere Betriebsform ist der Richtungsbetrieb dort gibt es ein richtiges- und ein falsches Gleis und wie der Name schon aussagt, ist es nur unter bestimmten Bedingungen und schriftlicher Verständigung der Züge möglich auf dem falschen Gleis zu fahren. Diese Betriebsform, ist allerdings immer seltener anzutreffen und wird vermutlich bis auf wenige kurze Abschnitte völlig verschwinden.

Das mit der Treidelbahn glaube ich auch eher nicht hätte mit dieser Gleislage auch wenig Sinn gemacht.

lg Helmut
 
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H

Huschte

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#5
Rechts-/Links

vielen Dank für Eure Hinweise. Ich habe mir mal auf der von Helmut genannten Seite die Streckenlisten heruntergeladen und bin dort fündig geworden. Und möchte mich nochmals an dieser Stelle für den Link bedanken. :superOK

Wie gesagt, die Seite erfordert eine Registierung, aber der Datenbestand ist fantastisch. Ich würde mich freuen, wenn die DB AG mal so mitteilungsfreudig ist, wie es die ÖBB zu seien scheint. :D :bussi

Viele Grüße
Huschte
 
W

WA1971

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#6
Huschte hat geschrieben:
@josef

Vielen Dank für die nette Begrüßung!

@ an alle

Mal eine Frage, die zwar nicht unbedingt hierher passt, aber ich gern mal los werden muß. Leider konnte ich bisher keine eindeutige Antwort auf das Problem des Rechts-/Linksverkehrs in Österreich im Internet ausfindig machen und es gibt zu viele unterschiedliche Aussagen. :qualmer
Wie ist das nun konkret, wo wird noch in Österreich auf den Gleisen links gefahren. Die Pläne aus dem Link (s.o.) deuten ja alle auf Linksverkehr hin. Nun mag es sein, daß die große Umstellungswelle erst nach dem Ende der 1980er Jahr stattgefunden. :gruebel Aber vielleicht kennt jemand hier verläßlichere Angaben.

Ich danke schon mal im Voraus für Eure Antworten!
Es gab in Österreich nie eine verbindlich, d.h. gesetzlich oder durch Verordnung des zuständigen Ministeriums festgelegte Fahrordnung.

Bis zum Aufkommen des Fahrens im Raumabstand (verbindlich vorgeschrieben ab etwa 1900, vorher fuhren die Züge auf zweigleisigen Strecken meist im Zeitabstand) und elektromechanischer Streckenblockeinrichtungen (1877 Wien Staatsbahnhof (= Wien Südbahnhof Bstg. 1-9) - (Wien) Stadlau; 1883 Wien Westbahnhof - (Unter) Purkersdorf, 1884 Wien Südbahnhof - (Bad) Vöslau) war eine Änderung der Fahrordnung nur eine Frage einer Weisung der zuständigen Bahndirektion an die Beamten der entsprechenden Betriebstellen. Auf manchen Streckenabschnitten wechselte die Fahrordnung sogar mehrmals. Mit dem Streckenblock war's dann aus mit der freien Seitenwahl.

Etwa um diese Zeit ordnete das zuständige Ministerium an, dass Linksfahren die Regel sein sollte, wahrscheinlich weil's auf der Straße auch so war. Daher wurden etwa die Westbahn, die Nordbahn, die Südbahn und die Franz-Josefs-Bahn, die vor 1900 wichtigsten Bahnen mit längeren zweigleisigen Abschnitten, beim Verlegen des zweiten Gleises für Linksfahren ausgerüstet. Ausnahmen aus betrieblichen Rücksichten waren aber schon mal immer wieder möglich.

1909 wurde diese Norm vom Eisenbahnministerium widerrufen und das Rechtsfahren zum Regelfall erhoben. Kurz davor oder später zweigleisig ausgebaute Strecken, wie z.B. St. Michael - St.Veit an der Glan, Salzburg - Wörgl oder Wien Ostbahnhof - Bruck an der Leitha, wurden von Anfang an für Rechtsfahren eingerichtet.
Diese Entscheidung war logisch, da auf Dampflokomotiven die Lokführerseite mit den Bedienungshebeln (Regler, Steuerung, Führerbremsventil) rechts ist, und die Signale immer an der Außenseite einer zweigleisigen Strecke stehen (beim Linksfahren also auf der Heizerseite). Bei den vor 1900 üblichen Lokomotiven lag der Kessel aber meist noch niedriger, und die Sicht des Lokführers war dadurch weniger eingeschränkt. Später sah man in der schlechten Signalsicht des Lokführers immer öfter einen Gefahrenfaktor.

Umstellungen von Links- auf Rechtsfahren fanden trotzdem nur selten statt. Die Umstellung der Westbahn begann 1920 (Salzburg Hbf - Vöcklabruck, 1931 bis Attnang-Puchheim ausgedehnt) nur in der Reichsbahnzeit wurde das forciert, aber auch da kam man über Amstetten nicht hinaus. 1991 wurde dann auch zwischen Wien Westbahnhof und Amstetten auf regelmäßiges Rechtsfahren umgestellt, nachdem der Abschnitt komplett für Gleiswechselbetrieb ausgebaut worden war (was bedeutet, das, streng genommen, keine zwei- oder mehrgleisige sondern ein Bündel von eingleisigen Strecken besteht). Den umgekehrten Weg ging man auf der Nordwestbahn, die 1905/06 als eine der ersten Strecken anlässlich des zweigleisigen Ausbaus Wien Nordwestbahnhof - Stockerau für Rechtsfahren eingerichtet worden war: 1984 wurde auf Linksfahren umgestellt.
 

Tom69

Active Member
#7
Links-/Rechtsfahren:

Der Grund für das Fahren am linken Gleis auf der Südbahn liegt darin begründet: Man wollte während der langen Talfahrt auf der Nordrampe des Semmering auf der "sicheren" Seite (=Bergseite) sein, deshalb wurde für die Südbahn das linke Gleis als Regelgleis festgelegt.
 
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