Reichsbahnausbesserungswerk Linz

josef

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#1
Während der Kriegszeit wurden die "Hauptwerkstätten" der österreichischen Bahn Reichsbahnkonform als "Reichsbahnausbesserungswerke" (RAW) bezeichnet. So wurde auch aus der "Hauptwerkstätte Linz" das "RAW Linz"! Die Anlagen befanden bzw. befinden sich noch heute südöstlich, also gegenüber, des Personen- (Haupt-)bahnhofes und wurden bei den Bombardierungen der Bahnanlagen von Linz ebenfalls schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Nachstehend wieder 3 Bildbeiträge mit Schadensfotos nach den Luftangriffen:

Die Fotos der 3 Beiträge stammen aus dem Nachlass Leopold Doppler, zur Verfügung gestellt von @Flakuntergruppe

Beitrag 1:
 

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#5
Ich war vor kurzem erste beruflich in diesen Hallen ( eine Veranstaltung )

Die Orte von heute sind auf den Fotos wiederzuerkennen, der Schlot und auch die Reparaturhalle gibt es alle noch und sind wieder in Verwendung
 
#6
Die Orte von heute sind auf den Fotos wiederzuerkennen, der Schlot und auch die Reparaturhalle gibt es alle noch und sind wieder in Verwendung
So ist es!
Ich versuche meine Ortskenntnis zusammenzukratzen:
Beitrag1, erstes Foto, die Halle im rechten Hintergrund wird heute von der Betriebsfeuerwehr genutzt.
Beitrag1, fünftes Foto, Blick gegen die Wiener Strasse.
Beitrag2, sämtliche Fotos aus der Reparaturhalle.
Danke für die Fotos!

Petes
 

josef

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#7
Die Hauptwerkstätte (damals RAW) stand, wie auch schon beim Hauptbahnhof berichtet, den größenwahnsinnigen Stadterweitungsplanungen des Nazi-Regimes im Wege. Deshalb plante man die Verlegung bzw. Neuerrichtung des RAW an der Pyhrnbahn, beim Bahnhof Linz-Wegscheid. Dazu ein Bericht aus "Schienenverkehr aktuell - Heft 10/2010:
Neues RAW-Projekt ab 1938 in Linz:
In Linz war eine völlige städtebauliche Änderung der Stadt vorgesehen. Diese beinhaltete auch den Neubau vieler Bahnanlagen. Ein wichtiges Projekt betraf den neuen Personenbahnhof in Linz. Er sollte beim damaligen und heutigen Westkopf des Bahnhofes beginnen und etwa parallel zur Breitwiesengutstraße – Bulgariplatz – Poschacherstraße (diese Verkehrswege bildeten den südlichen Rand) zum Verschiebebahnhof führen. Hier war die Einbindung in die viergleisige Westbahn Richtung St. Valentin und in die zweigleisige Strecke Richtung Budweis vorgesehen. Der alte Bahnhof sollte abgetragen und dessen Grundstücke der Stadt Linz zur städtebaulichen Verwertung übergeben werden. Die Umlegung des Betriebes vom alten zum neuen Bahnhof wurde der Stadt Linz mit Jahresende 1942 zugesagt.

Diesem Bahnhofsprojekt war nun die alte Hauptwerkstätte im Wege und es musste möglichst rasch ein Ersatzbau geschaffen werden. Das neue RAW war östlich des heutigen Bahnhofes Linz-Wegscheid neben der Pyhrnbahnstrecke vorgesehen (auf dem Bild ist hinter der Baumreihe die Gleisanlage des Bahnhofes Linz-Wegscheid dargestellt). Die Umgrenzung bildeten ungefähr der heutige Bäckermühlweg nach Osten und die Egger-Lienz-Straße nach Süden. Die Planungen begannen noch 1938 und der Bau im Frühjahr 1939. Errichtet wurde eine Baubahn, weiters wurde für das gesamte Gelände der Mutterboden abgetragen und die Schüttungen durchgeführt. Dabei wurden mehr als 90.000 m² Mutterboden abgetragen und mehr als 100.000 m³ Schüttmaterial verführt. Im Dezember 1939 wurden die Bauarbeiten durch den starken Frost behindert und am 9. Jänner 1940 vorübergehend eingestellt. Nachher wurden sie nie mehr aufgenommen. Trotz der Baueinstellung wurde die Anlage noch im Detail fertig geplant. Beachtenswert ist noch, dass bereits im Frühjahr 1939 die Maschinen für das RAW bestellt wurden und die Oberbauarbeiten für den ersten Bauabschnitt vergeben worden waren. Die Unterlagen zeigen daher, dass am neuen RAW tatsächlich ein Jahr lang mit großem Druck gebaut wurde…


Soweit der Bericht von P. Wegenstein in „Schienenverkehr aktuell“, Heft 10/2010
Entwurfsskizze des neuen RAW-Linz aus 1939:
Quelle: Schienenverkehr aktuell - Heft 08/2010
 

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