Reyersdorfer Kalkofen

H

Harald 41

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#1
In der Gemeinde Schönkirchen- Reyersdorf Bez. Gänserndorf befindet sich ein Kalkofen,den ich eigentlich schon Jahre kenne ( in unmittelbarer Nähe befinden sich zwei Heurige ):D.
Hatte aber keine Informationen zu diesem,aber im Buch von ( Gerhard A. Stadler Industrielle Erbe Niederösterreichs ) wurde ich fündig.
Hier einige Daten:
Erbaut:1947
1954 Besitzerwechsel weiterer 1958-1967 Stilllegung.
Der Ofen befindet sich westlich in einer etwa 7m abfallenden Geländestufe bzw. Kellergasse.
Der Betrieb erfolgte im Schichtbetrieb von April- September,dabei wurde eine max. Brennleistung von 2000-2500 kg Gestein erreicht.
Die Beschickung des Ofens mit Kalkgestein aus Hainburg und Bad Vöslau erfolgte durch eine 40x40cm große Öffnung und ist direkt vom Hanggelände über einen Eisensteg erreichbar.
Der ca. 7 m hohe Ofenzylinder besteht aus Sichtziegelmauerwerk und hat eine Wandstärke von 45-70cm.
Als zusätzliche Sicherung wurde eine Umspannung des Mauerzylinder durch Eisenspannringe vorgenommen.
In einer Höhe von 1,5 Metern ist die umlaufende Eisenrohrleitung mit Stichleitungen für die Gasfeuerung in das Ofeninnere angebracht.
An der hangabgewanten Seite des Ofens befindet sich die Ausziehöffnung der Brennkammer.

LG Harry
 

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K

kkoll

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#3
Farbe

Die Farbe in #2 ist schön: 60er Jahre, leicht morbid,
gealtert, angegriffen von der Zeit, ein Relikt!
Grüße,
k
 
H

Harald 41

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#4
:danke für das Lob, dürfte in Privatbesitz sein und eventuell in Verwendung als Lagerschuppen oder ähnliches.
LG Harry
 
A

andreas2

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#5
hallo zusammen !

ich liefere hier mal - spät aber doch - einige daten nach:

auf pz 264/1 von reyersdorf waren nach 1945 folgende betreiber gemeldet:

1949-1954: KREBS Friedrich (reyersdorf)
1954-1957: VONDAL Josef (obersiebenbrunn)
1957-1965: KOY Hermann (reyersdorf)
1968-1969: MOLNAR Josef (wien IX)

daten davor habe ich keine. allerdings liegt eine betriebsanlagengenehmigung aus dem jahr 1951 vor. das kann bedeuten, dass der ofen erst nach dem krieg gebaut wurde, was ja in dem buch von harald beschrieben wurde. es herrschte großer bedarf an baustoffen für den wiederaufbau. auch die anlieferung von rohstoffen von so weit her ist sehr ungewöhnlich. oder ein alter ofen wurde renoviert und behördlich neu abgenommen. ich persönlich glaube aber nicht, dass es davor was gegeben hat, weite anlieferungsstrecken wären da nicht drin gewesen und lokale rohstoffe gibts meines wissens nicht.

allerdings liegt die pz. - die nr. existiert heute nicht mehr - wahrsch. am ostrand des ortes. jedenfalls gibt es dort noch pz.-nr. ähnlicher dimension.

was mich hier verwundert, ist der rasche betreiberwechsel am selben standort. vielleicht hat hier jemand eine antwort ?

es gab noch einen zweiten standort, aber auch von dem existiert die pz.-nr. nicht mehr: pz. 1489/2 und 1589/3

1954-1956: KREBS Friedrich - er dürfte aber nur eine saison gebrannt haben.

es wäre schön, wenn jemand anhand der alten pz.-nrn. die standorte noch bestimmen / zuordnen könnte.

lg, andreas
 
#9
Kalkofen Reyersdorf

Hello,

@andreas2:

Falls Du willst, kann ich ja mal kurz vorbeischauen, wo der genauer ist. Ist von mir zu Hause nämlich nur ein Katzensprung. Weiters kenne ich den Bügermeister und Vize (Heuriger :ichsagnix: ) persönlich. Wenn Du möchtest geh ich beizeiten auf ein Glaserl und versuch ihn über den Kalkofen auszufratscheln....

LG
enzo70
 
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