Durch "Starlink-Kleinsatelliten" gab es ein faszinierendes und etwas schauriges Himmelsschauspiel über Süd- und Westösterreich

josef

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#1
Diesmal war aber kein Meteorit über Kärnten unterwegs... ;)

Himmelsschauspiel durch Satellitenkarawane

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Ein faszinierendes und etwas schauriges Himmelsschauspiel zeigte sich am Freitagabend, kurz nach 21.00 Uhr, in vielen Teilen Kärntens. Eine Lichterkette zog – wie Sterne in Reih und Glied – von West nach Ost. Es waren aber weder Sterne noch UFOs, sondern Satelliten, die derzeit ihren Platz im Weltall suchen.
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Es handelt sich dabei um den sogenannten Starlink-Train, einen Zug von Satelliten des amerikanischen Raumfahrtunternehmens SpaceX von Elon Musk, der als Hersteller des Elektroautos Tesla wohl besser bekannt ist. Mit diesen Satelliten will Musk ein globales, umspannendes Netzwerk aufbauen, um Breitbandinternet anzubieten.

Kleinsatelliten spiegeln Sonnenlicht
Christian Zechner von der Sternwarte Klagenfurt bekam am Freitag gleich mehrere Anrufe. „Es hieß immer, es ziehen Sterne über den Himmel. Mittlerweile gibt es auch sehr gute Videos im Internet.“ Musk schickt da monatlich etwa 60 Kleinsatelliten in einen Erdorbit, sagte Zechner „in eine Höhe von etwa 440 Kilometer. Das ist etwa der Abstand, den auch die internationale Raumstation hat.“
Diese Kleinsatelliten haben zur Stromversorgung Solarzellen, sagte Zechner, „und die reflektieren aus dieser Höhe auch nach Sonnenuntergang noch das Sonnenlicht, wie ein Spiegel.“ Nachdem die Satelliten mit einer Masse von etwa 200 Kilogramm relativ klein sind, und die rund 60 Stück mit einer Rakete in den Orbit geschickt werden, verteilen sie sich erst nach und nach am Himmel. „Deswegen sieht es so aus, als würden diese Kleinsatelliten auf einer Perlenkette aufgefädelt, wie eine Karawane – meist von West nach Ost – ziehen.“


Walter Hager

12.000 Satelliten sollen in die Umlaufbahn
Das Breitbandinternet werde zuerst nur für Amerika angeboten, später dann weltweit, sagte Gernot Grömer, der Direktor des Österreichischen Weltraumforums. „Aktuell sind 358 Satelliten im Einsatz. Das hat auch zu etwas Kritik geführt, weil für die Astronomie damit sehr viel mehr Lichtverschmutzung am Himmel zu sehen ist. Als Antwort darauf hat Elon Musk beschlossen, einen dieser Satelliten mit einer ganz neuen, lichtabsorbierenden Beschichtung zu bemalen, um die Reflexionsfähigkeit deutlich herunter zu setzen.“
In der Endausbaustufe werden es mindestens 12.000 Satelliten sein. Solche Perlenketten werden also noch öfter zu sehen sein, wenn auch nicht jeden Tag und abhängig von der geografischen Position, sagte Grömer.
Die nächste Gelegenheit gibt es übrigens am Samstagabend um 21.49 Uhr.
18.04.2020, red, kaernten.ORF.at

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#2
Rasende Lichtpunkte am Himmel: UFOs, Bomberflotte?
Freitagabend haben viele Westösterreicher mysteriöse Flugobjekte über den Alpen beobachtet. Bis zu 70 Lichtpunkte zogen in Formation über den Nachthimmel. Der Verdacht fiel schnell auf UFOs oder eine geheime Luftflotte von Militärs. Die Realität ist weniger gefährlich. Es sind nagelneue und umstrittene Satelliten-Schwärme des Unternehmers Elon Musk – eine Premiere über Salzburg.
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„Es sah aus wie eine sehr hoch fliegende Bomberflotte. Für einen Formationsflug waren die Lichtpunkte aber erstaunlich konstant voneinander entfernt, aber zu dicht beisammen. Wir haben dann noch ganz genau hingehört. Wenn die in nur 5.000 oder 6.000 Metern geflogen wären, hätte man zumindest ein bisschen Triebwerksgeräusche gehört. Aber gar nichts war da“, sagt der Kulturmanager Sepp Grabmaier aus Bad Hofgastein (Pongau). Er entdeckte die leuchtenden Perlenketten im Nachthimmel bei einem Abendspaziergang durch Zufall: „Sie waren ziemlich genau in West-Ost-Richtung unterwegs, vom Stubnerkogel zum Gamskarkogel. Wenig später hat mich ganz aufgeregt ein Nachbar angerufen. Dem sind sie auch aufgefallen.“

Erstmals über Tauern und Kalkalpen sichtbar
Auch Walter Hager, leitender Fluglotse der behördlichen Flugsicherungsstelle von Austro Control in Salzburg, hatte die Himmelskörper am Freitagabend im Auge – auch durch Zufall und rein privat. Er war mit der Familie auf der Terrasse seines Hauses. Unter den Profis ist die Möglichkeit solcher Lichtpunkte in großen Höhen aber bekannt. Für Salzburg und Tirol war der bis zum Erdboden sichtbare Durchzug dieser Flotte dennoch eine Premiere. Einer von Hagers Lotsen-Kollegen auf dem Salzburg Tower beschäftigt sich privat mit Astronomie und Astrophysik. Fazit: Die Satellitenschwärme gehören zur mittlerweile immer stärker anwachsenden Flotte des Unternehmers, Fahrzeugbauers und Raumfahrt-Pioniers Elon Musk, der die Staatsbürgerschaften der USA, Kanadas und Südafrikas besitzt.

Walter Hager
Freitagabend über Salzburg mit Mobiltelefon aufgenommene Lichtspuren des Satellitenschwarms – zwangsläufig etwas verwackelt wegen der automatisch vom Handy gesteuerten und längeren Belichtungszeit
Walter Hager
Freitagabend über Salzburg mit Mobiltelefon aufgenommene Lichtspuren des Satellitenschwarms – zwangsläufig etwas verwackelt wegen der automatisch vom Handy gesteuerten und längeren Belichtungszeit

Insgesamt 12.000 Satelliten für Breitband-Internet
Anfang Januar 2020 hatte Musk für sein „Projekt Starlink“ weitere 60 Nachrichten- und Internet-Satelliten in Erdumlaufbahnen bringen lassen – mit Falcon-9-Raketen. Es war der dritte derartige Raumtransport. Weitere folgen. Seit Mai 2019 wurden nun schon 180 Stück in den erdnahen Weltraum geschossen. Insgesamt sollen es 12.000 bis zum Endausbau werden.

Der Paläo-Archäologe Marco Langbroek von der Universität Leiden (Niederlande) ist auch Hobby-Astronom. Er hat am 24. Mai 2019 dieses Video aufgenommen:
„Es war wirklich spooky“
Die Salzburger Bergsteigerin Sabine Seidl in Werfen (Pongau) erzählt, ihre Tochter Alicia habe sie Freitagabend sehr aufgeregt ins Freie gerufen: „Sie wollte mit unserem Familienhund Charlie noch Gassi gehen und zeigte zum Sternenhimmel. Wir staunten nur noch, als gezählte 65 Satelliten im Gänsemarsch da oben vorbeizogen. Es war wirklich spooky. Erst Samstag haben wir dann über den ORF erfahren, was da läuft.“

Erdnaher Orbit wegen Musk bald im Chaos ?
Jeder Satellit samt Internet-Sender-Empfänger hat ungefähr 200 Kilogramm. Elon Musk will mehrere Milliarden US-Dollar investieren. Das Projekt soll künftig weltweit ein flächendeckendes, preiswertes und schnelles Breitband-Internet bieten – der gesamten Menschheit, auch in den entlegensten Gebieten der Antarktis, in den straßenlosen Weiten Sibiriens und in der riesigen Arktis Kanadas.

Die Fluggeräte sind – wegen bewusst dezenter Lackierung – eigentlich kaum auf dem Boden sichtbar. Erst wenn Sonnen- oder Mondlicht in bestimmten Winkeln auf ihre Photovoltaik-Stromversorgung einstrahlen, dann reflektieren die Satelliten das Licht aus den Tiefen des Alls zum Erdboden. Mit der Zeit sollen sie nun auf höhere und verschiedene Umlaufbahnen gebracht werden. Dann löst sich ihre Perlenkette-Struktur auf, die Formationen werden immer weiter auseinander gezogen.

Heftige Kritik von Fachleuten
Einige Astrophysiker und Astronomen kritisieren das Starlink-Projekt von Elon Musk mittlerweile massiv. Die deutsche Zeitung „Münchner Merkur“ und das Portal Futurezone zitieren zum Beispiel den Experten Alex Parker. Der befürchtet, dass irgendwann mit bloßem Auge nur noch Satelliten auf dem Nachthimmel zu sehen sein werden. Kaum noch Sterne, wenn Musk weiter ungehindert seine Internet-Sender massenweise ins All schieße. Bei insgesamt 12.000 Stück könnten dann 70 bis 100 Starlink-Satelliten an allen Orten der Erde gleichzeitig sichtbar sein, so der Astronom Parker.

Viele Anrufe bei Behörden
In Teilen Deutschland und Frankreichs gab es wegen ähnlicher Beobachtungen wie am Freitagabend in Salzburg und Tirol schon UFO-Alarm von Verschwörungstheoretikern und Verunsicherung in der Bevölkerung. Bis zu 60 Anrufe seien pro Abend bei den Behörden eingegangen, so der „Münchner Merkur“.
Das bayerische Blatt zitierte vor einigen Wochen Rainer Kresken, den Leiter der hessischen Starkenburg-Sternwarte: "Diese Satelliten sind nach dem Start relativ eng beieinander, für Verhältnisse der Raumfahrt in sehr niedriger Umlaufbahn und deswegen sehr auffallend für gelegentliche Beobachter.“
Gerald Lehner, salzburg.ORF.at
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#4
SpaceX „dimmt“ seine Satelliten
Alle Berufs- und Hobbyastronominnen und -astronomen weltweit haben zuletzt ungewöhnliche Phänomene beobachtet. Auslöser waren die Satelliten von Elon Musks Weltraumunternehmen SpaceX. Die Firma hatte eine ganze Reihe an Satelliten ins All transportiert. Diese erschienen am Nachthimmel aber viel heller als jene Satelliten, die bereits zuvor um die Erde kreisten.
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Musk kündigte via Twitter an, SpaceX werde das Problem mit der Helligkeit der Satelliten lösen. Er erklärte es mit dem Winkel der Sonnenpaneele während des Einschwenkens in die vorgesehene Umlaufbahn. „Wir reparieren das jetzt“, so Musk.

Astronominnen und Astronomen warnen seit Jahren vor den negativen Folgen des riesigen Projekts für die Himmelsbeobachtung. Durch die hohe Zahl an Satelliten wird es zunehmend schwieriger, Sterne und Planeten zu beobachten. Laut Fachleuten wird das Problem noch größer werden, wenn der gesamte Satellitenring in der Umlaufbahn ist und in Betrieb geht.

12.000 Satelliten
Die Satelliten sind Teil des kommerziellen „Starlink“-Projekts, das weltweit die Internetanbindung verbessern soll. Zuletzt waren am Mittwoch Satelliten ins All gebracht worden. Im Endausbau soll allein dieses Projekt 12.000 Satelliten umfassen, die ein Breitbandinternetsignal zur Erde senden sollen.

Die Satelliten werden dabei in Höhen von 340 bis mehr als 1.300 Kilometer über der Erdoberfläche verteilt positioniert. Ab Mitte des Jahres soll so eine Internetverbindung für die USA bereitgestellt werden, ab 2021 fast weltweit. Mit dem Projekt ist SpaceX der größte kommerzielle Satellitenbetreiber weltweit. SpaceX hat derzeit Lizenzen für 20.000 Satelliten bis 2027, aber bereits für weitere 30.000 Lizenzen beantragt.

AP/John Raoux
Eine Rakete mit 60 Satelliten an Bord beim Start in Cape Canaveral Mitte März

Im März ins All transportiert
Viele der Satelliten, die derzeit so deutlich sichtbar sind, wurden laut BBC im März in die Erdumlaufbahn geschickt. Ihre aktuelle Position habe sie in den vergangenen Tagen besser sichtbar gemacht.
Diese Satelliten sind auch besonders hell wegen ihrer Größe und der Nähe zur Erde. Große Satelliten werden normalerweise in höhere Umlaufbahnen geschickt, kleinere in niedrigere. die SpaceX-Satelliten haben zudem große, flache Sonnenpaneele, die stärker reflektieren.

Die Satelliten sollen sich in den nächsten Monaten mit an Bord installierten Motoren weiter von der Erde weg bewegen und ihre Sonnenpaneele zur Sonne ausrichten. Dann werden die Satelliten für das bloße Auge weniger sichtbar sein. Aber sie könnten mehr Lichtverschmutzung verursachen. Das würde es Astronomen erschweren, Fotos von den Tiefen des Weltalls zu machen.

IAU/NSF/CTIO/AURA/DELVE
Diese Aufnahme vom Inter-American Observatory in Chiles Cerro Tololo zeigt gleich mehrere Starlink-Satelliten.

Gefahr für spezielle Kameras
Astronomen arbeiten mit speziellen Kameras, „die entwickelt sind, um Fotos von wirklich kaum wahrnehmbaren Dingen zu machen – und helles Licht könnte die Daten zerstören“, sagte der Astronom Jonathan McDowell vom Zentrum für Astrophysik an der Harvard-Universität.

Es sei zu begrüßen, dass SpaceX versuche, die Lichtverschmutzung zu verringern. Aber laut McDowell gibt es noch ein zweites Problem mit der Installation so vieler Satelliten im unteren Orbit: das erhöhte Verkehrsaufkommen. Das erhöhe die Wahrscheinlichkeit von Zusammenstößen – was wiederum die Satelliten beschädigen und dazu führen könne, dass Material auf die Erde fällt.

Pläne für „Sonnenschirm“
SpaceX arbeitet laut BBC mittlerweile an einer Art „Sonnenschirm“, der bei Satelliten, die künftig ins All gebracht werden, die Sonnenreflexion reduzieren soll. Der Aufbau des Starlink-Programms geht übrigens trotz der Coronavirus-Krise planmäßig vonstatten. Der Start von Cape Canaveral am Mittwoch war bereits der vierte heuer. Und es war das siebente Mal, dass SpaceX eine große Ladung an Satelliten auf einmal in die Erdumlaufbahn transportierte.
23.04.2020, guti, ORF.at

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Zu hell: SpaceX „dimmt“ seine Satelliten
 

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#5
Vorarlberg: Satelliten erzeugten Himmelserscheinung
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Eine ungewöhnliche Lichterkette ist in der Nacht auf Mittwoch im Himmel über Vorarlberg zu sehen gewesen. Eine Beobachterin in Bings beschrieb die Lichter so: „Ich dachte, es sind die Rentiere des Weihnachtsmannes, die über den Himmel fliegen.“ In Wirklichkeit handelt es sich um die Starlink-Satelliten von Elon Musk.
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Tesla-Gründer Musk schickt seit 2018 Satelliten der Satellitenkette Starlink in die Luft. Da sie so tief kreisen, sind sie bei klarem Himmel immer wieder gut zu sehen. Die nächste Gelegenheit dürfte es Mittwochabend geben.

Fotostrecke mit 2 Bildern

David Pichler
Ungewöhnliche Lichterkette am Himmel

Official SpaceX Photos – Starlink
MissionStarlink Satellit

Satelliteninternet-Projekt von SpaceX
Der Starlink ist ein Satelliteninternet-Projekt des von Musk gegründeten Raumfahrtunternehmens SpaceX. Das Ziel von Starlink ist es, ein weltweites Breitbandinternetnetzwerk bereitzustellen, indem Tausende von Satelliten in niedrigen Erdumlaufbahnen platziert werden. Diese Satelliten, die miteinander vernetzt sind und mit Bodenstationen auf der Erde kommunizieren, sollen eine schnelle und zuverlässige Internetverbindung in Gebieten bereitstellen, die bisher schwer zu erreichen waren, wie zum Beispiel in ländlichen Gegenden und Regionen mit begrenzter Infrastruktur.
Das Starlink-Netzwerk befindet sich noch in der Entwicklung, aber bereits jetzt werden Beta-Tests in einigen ausgewählten Regionen durchgeführt.
15.06.2023,red, vorarlberg.ORF.at

Satelliten erzeugten Himmelserscheinung
 
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