Semmering-Basistunnel

josef

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Lokalaugenschein im Semmeringtunnel
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Das Mammut Projekt Semmering-Basistunnel nimmt langsam Form an – das wurde am Montag bei einem Lokalaugenschein sichtbar. Bis die ersten Züge rollen, wird es noch Jahre dauern. Die Bedeutung für den Klimaschutz stehe aber außer Frage, so die Politik.
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3,9 Milliarden Euro werden in den 27 Kilometer langen doppelröhrigen Tunnel investiert. Bringen soll er 30 Minuten Zeitersparnis zwischen Gloggnitz und Mürzzuschlag, also auf der Fahrt zwischen Graz und Wien.

Die letzten zwei Kilometer werden gegraben
Noch fehlen 2,3 Kilometer Tunnel zwischen Niederösterreich und der Steiermark. Bis nächstes Jahr soll auch diese fehlenden Stück gegraben sein. Bis die ersten Züge durch den Tunnel fahren, dauert es aber noch mindestens bis 2030. Jeder Tag früher wäre ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaschutz, sagt Umwelt- und Infrastrukturministerin Leonore Gewessler (Grüne): „Die Bahn muss das Rückgrat werden im Bereich der Mobilität. Jeder Kilometer auf der Bahn ist ein Kilometer für den Klimaschutz.“

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Politiker, Projektleiter und ÖBB-Verantwortliche begehen den Tunnel

Berg muss „gestützt“ werden
Nach mehreren Zwischenfällen, etwa durch Wassereinbrüche, haben sich die Bauarbeiten und die Zeitpläne immer wieder verzögert. Für den Projektleiter Gerhard Gobiet, er ist auch Chef von 1.200 Mitarbeitern, ist die schwierige Geologie des Semmerings dafür verantwortlich: „Zehn Meter über uns haben wir so viel Wasser, dass wir das Gebirge nicht halten können.“ Mit Zusatzmaßnahmen – so wird etwa Zement gezielt in den Berg injiziert – wird das Gestein stabilisiert.

Kosten und Zeitplan mehrmals revidiert
Nicht nur das Fertigstellungsdatum musste nach hinten verschoben werden, auch die Kosten mussten mehrmals nach oben revidiert werden. Eine Prognose scheint auch heute schwierig, sagt ÖBB Chef Anreas Matthä: „Die Inflation und der Berg fordern uns, aber wir werden am Ende fertig sein und werden froh sein, hier eine neue, attraktive Strecke zu haben.“
Laut Studien soll jeder investierte Euro fünffach zurückfließen, sagt Matthä: „Weil hier die Infrastruktur relativ schwach und alt war und durch diese moderne Infrastruktur mehr an Erreichbarkeit entsteht und mehr Arbeitsplätze geschaffen werden können.“ Laut einer Studie könnte der Tunnel und rund 12.000 Arbeitsplätze bringen.

„Wir bauen Infrastruktur der Zukunft“
Die Sorgen um auftretende Umweltschäden teilt Umweltministerin Gewessler nicht: „Selbstverständlich müssen diese Projekte umwelt- und naturverträglich abgewickelt werden. Aber wir bauen hier an der Infrastruktur der Zukunft.“
Sollten Gestein, Wasser und Kosten es zulassen, werden in sieben Jahren die ersten Züge in 15 Minuten von Gloggnitz nach Mürzzuschlag und damit auch in einer Stunde und 50 Minuten zwischen Wien und Graz fahren.
14.03.2023, red, steiermark.ORF.at

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