Semmering-Basistunnel

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#41
Lokalaugenschein im Semmeringtunnel
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Das Mammut Projekt Semmering-Basistunnel nimmt langsam Form an – das wurde am Montag bei einem Lokalaugenschein sichtbar. Bis die ersten Züge rollen, wird es noch Jahre dauern. Die Bedeutung für den Klimaschutz stehe aber außer Frage, so die Politik.
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3,9 Milliarden Euro werden in den 27 Kilometer langen doppelröhrigen Tunnel investiert. Bringen soll er 30 Minuten Zeitersparnis zwischen Gloggnitz und Mürzzuschlag, also auf der Fahrt zwischen Graz und Wien.

Die letzten zwei Kilometer werden gegraben
Noch fehlen 2,3 Kilometer Tunnel zwischen Niederösterreich und der Steiermark. Bis nächstes Jahr soll auch diese fehlenden Stück gegraben sein. Bis die ersten Züge durch den Tunnel fahren, dauert es aber noch mindestens bis 2030. Jeder Tag früher wäre ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaschutz, sagt Umwelt- und Infrastrukturministerin Leonore Gewessler (Grüne): „Die Bahn muss das Rückgrat werden im Bereich der Mobilität. Jeder Kilometer auf der Bahn ist ein Kilometer für den Klimaschutz.“

ORF
Politiker, Projektleiter und ÖBB-Verantwortliche begehen den Tunnel

Berg muss „gestützt“ werden
Nach mehreren Zwischenfällen, etwa durch Wassereinbrüche, haben sich die Bauarbeiten und die Zeitpläne immer wieder verzögert. Für den Projektleiter Gerhard Gobiet, er ist auch Chef von 1.200 Mitarbeitern, ist die schwierige Geologie des Semmerings dafür verantwortlich: „Zehn Meter über uns haben wir so viel Wasser, dass wir das Gebirge nicht halten können.“ Mit Zusatzmaßnahmen – so wird etwa Zement gezielt in den Berg injiziert – wird das Gestein stabilisiert.

Kosten und Zeitplan mehrmals revidiert
Nicht nur das Fertigstellungsdatum musste nach hinten verschoben werden, auch die Kosten mussten mehrmals nach oben revidiert werden. Eine Prognose scheint auch heute schwierig, sagt ÖBB Chef Anreas Matthä: „Die Inflation und der Berg fordern uns, aber wir werden am Ende fertig sein und werden froh sein, hier eine neue, attraktive Strecke zu haben.“
Laut Studien soll jeder investierte Euro fünffach zurückfließen, sagt Matthä: „Weil hier die Infrastruktur relativ schwach und alt war und durch diese moderne Infrastruktur mehr an Erreichbarkeit entsteht und mehr Arbeitsplätze geschaffen werden können.“ Laut einer Studie könnte der Tunnel und rund 12.000 Arbeitsplätze bringen.

„Wir bauen Infrastruktur der Zukunft“
Die Sorgen um auftretende Umweltschäden teilt Umweltministerin Gewessler nicht: „Selbstverständlich müssen diese Projekte umwelt- und naturverträglich abgewickelt werden. Aber wir bauen hier an der Infrastruktur der Zukunft.“
Sollten Gestein, Wasser und Kosten es zulassen, werden in sieben Jahren die ersten Züge in 15 Minuten von Gloggnitz nach Mürzzuschlag und damit auch in einer Stunde und 50 Minuten zwischen Wien und Graz fahren.
14.03.2023, red, steiermark.ORF.at

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Lokalaugenschein im Semmeringtunnel
 

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#44
Semmering-Basistunnel vor Herbst-Meilenstein
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Am Montag ist der erste Probezug durch den Koralmtunnel gefahren – 2029 soll auch der Semmering-Basistunnel zwischen Mürzzuschlag und Gloggnitz bereit für den ersten Probezug sein. 26 von 27,3 Kilometern wurden bereits gegraben; im Herbst soll der nächste Durchschlag passieren.
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Mit der Bahn von Graz nach Wien in unter zwei Stunden Fahrtzeit: Das soll der Semmering-Basistunnel ab 2030 mit ermöglichen. Aktuell sind bereits mehr als 96 Prozent des Tunnelvortriebs abgeschlossen. Um Mürzzuschlag und Gloggnitz durch den Semmering zu verbinden, werden laut ÖBB insgesamt 4,1 Milliarden Euro investiert.

23 Kilometer durchgehend begehbar
Der nächste Meilenstein erfolge im Herbst, so Projektleiter Gerhard Gobiet von den ÖBB: „Diesen Herbst ist im Portal Mürzzuschlag der Durchschlag gegeben, dass wir quasi vom Bahnhof Mürzzuschlag den Tunnel bis zum Grassberg in Niederösterreich 23 Kilometer lang durchgehend begehen können.“

Insgesamt wird der doppelröhrige Semmeringtunnel 27,3 Kilometer lang sein, 26 davon wurden bereits gegraben. Die Arbeiten laufen auf Hochtouren, so Gobiet: „Ganz aktuell haben wir am Semmering-Basistunnel ein zweischaliges Tunnelsystem. Es wird die Innenschale derzeit betoniert. Wir haben vor, dass bis 2025 dieser Rohbau fixfertig erstellt wird.“

Fahrplan bis 2030
In den nächsten Wochen wird es EU-weite Ausschreibungen für die Tunnelausrüstung – wie zum Beispiel Telekommunikationsgeräte – geben. 2027 soll die Gleisanlage eingebaut werden, 2029 will man mit dem Testbetrieb starten, 2030 ist die offizielle Eröffnung geplant.
„Wir haben eine durchgehende Südstrecke mit dem Semmering-Basistunnel und der Koralmstrecke, wo einfach eine enorme Reisequalität gegeben ist. Und auch im Güterverkehr: Wenn wir den modernen Güterverkehr mit einem Flachbahncharakter durch Österreich transportieren können, wird das für den Güterverkehr ein Riesenvorteil sein“, so Gobiet.
13.06.2023, red; steiermark.ORF.at

Semmering-Basistunnel vor Herbst-Meilenstein
 

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#45
Semmering: Letzter Durchschlag auf steirischer Seite
Es ist ein Meilenstein in der Geschichte des Semmering-Basistunnels: Nach bisher elf Jahren Bauzeit fand am Freitag der letzte Durchschlag auf steirischer Seite statt – ganz genau von Grautschenhof West bis zum Tunnelportal Mürzzuschlag.
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Mit dem Durchbruch sind alle Tunnelkilometer in der Steiermark gegraben; in Niederösterreich fehlt noch rund 750 Meter für die insgesamt rund 27 Kilometer lange Tunnelstrecke.

Abgeschlossen sollen die Vortriebsarbeiten in rund eineinhalb Jahren, also im ersten Halbjahr 2025 werden, so die ÖBB; bis 2030 soll der Tunnel in Betrieb gehen – dann soll die Bahnfahrt von Graz nach Wien weniger als zwei Stunden betragen.


ÖBB
Ab 2030 verbindet der Semmering-Basistunnel das niederösterreichische Gloggnitz mit dem steirischen Mürzzuschlag.

Erste Planung in den 1990er-Jahren
Dem ging eine jahrzehntelange Planungs- und Baugeschichte voraus. Schon in den 1990er-Jahren begannen erste Planungsarbeiten für einen Semmering-Basistunnel, der nach damaligen Plänen 2011 fertig sein hätte sollen. Trotz intensiver Bemühungen der damaligen steirischen Landeshauptfrau Waltraud Klasnic (ÖVP) scheiterte das Projekt am negativen Naturschutzbescheid des Landes Niederösterreich.

2005 wurde das Projekt zurückgezogen, im Jahr darauf präsentierten die ÖBB ein neues Konzept mit leicht geändertem Streckenverlauf. 2012 begannen die Bauarbeiten, in den Folgejahren wurde der Baubescheid mehrmals vorübergehend vom Verwaltungsgericht aufgehoben – etwa wegen Naturschutzbedenken oder anderer Einwände von Tunnelgegnern. Ab 2019 verzögerten dann Erd- und Wassereinbrüche den Tunnelbau – die ÖBB erklärten das mit dem extrem komplizierten Gebirgsaufbau.

Massiv gesteigerte Kosten
Durch den massiven Gegenwind am Weg zur Fertigstellung haben sich auch die Kosten massiv gesteigert – von ursprünglich 3,1 auf 4,2 Milliarden Euro.

Auch am Innenausbau wird bereits gearbeitet
Die letzten rund 750 Meter werden nun von Gloggnitz in Richtung Steiermark gegraben und treffen dann auf den schon gegrabenen Teil im Abschnitt Göstritz. Parallel dazu wird bereits die Beton-Innenschale des Tunnels errichtet, von einer Gesamtlänge von rund 55 Kilometern in beiden Röhren sind bereits etwa 25 Kilometer errichtet.

ORF/Tobias Mayr
Diese Beton-Innenschale ist die Basis für die technische Tunnelausrüstung. Bis 2030 werden laut ÖBB dann noch Signal-, Funk-, Beleuchtungs- und Telekommunikationsanlagen angebracht, dazu kommen die Errichtung von Technikräumen und die Verlegung von Kabeln im gesamten Tunnel. Außerdem werden innovative Stromschienen anstatt von herkömmlichen Oberleitungen verlegt und Stahlbetonfertigteilplatten sowie ein sogenanntes Masse-Feder-System, um die Ausbreitung von Schwingungen zu verringern – errichtet.

Fertigstellung 2030 geplant
2030 sollen die ersten Züge mit 230 km/h durch den Tunnel fahren und Passagiere in nur zwölf Minuten von Mürzzuschlag nach Gloggnitz bringen werden. Insgesamt soll die Fahrzeit von Graz nach Wien dann weniger als zwei Stunden betragen, jene von Wien nach Klagenfurt – durch den Koralmtunnel – zwei Stunden und 40 Minuten.
08.09.2023, red, steiermark.ORF.at
Semmering: Letzter Durchschlag auf steirischer Seite
 

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#46
Semmering-Tunnel: Großauftrag vergeben
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Beim Semmering-Basistunnel ist der 176 Millionen Euro schwere Auftrag für die technische Ausrüstung vergeben worden. Nach ÖBB-Angaben erhielt eine Arbeitsgemeinschaft bestehend aus der Rhomberg Sersa Rail Group (RSRG) und Porr den Zuschlag.
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Die Vorbereitungen beginnen laut einer Aussendung umgehend. Die eigentlichen Arbeiten sollen im Sommer 2025 nach Abschluss der Tunnel-Vortriebe starten und im Frühjahr 2029 abgeschlossen sein.

Die Arbeitsgemeinschaft werde die komplette technische Ausrüstung in den beiden Röhren des Semmering-Basistunnels planen und umsetzen, wurde betont. Umfasst vom Auftrag ist der Einbau der gesamten bahntechnischen Ausrüstung. Dazu zählen neben der Verkabelung auch jene Sicherheitseinrichtungen, die für den Betrieb des Tunnels notwendig sind.

Seitens der beiden in die Arbeitsgemeinschaft involvierten Unternehmen wurde am Freitag per Aussendung unterstrichen, dass der Semmering-Basistunnel nach dem Koralmtunnel bereits das zweite ÖBB-Tunnelgroßprojekt sei, das gemeinsam ausgerüstet werde. Porr übernimmt auch diesmal die kaufmännische Geschäftsführung, den technischen Lead hat die RSRG.

Tunnel-Vortrieb „auf den letzten Metern“
„Auf den letzten Metern“ seien inzwischen die Arbeiten beim Tunnel-Vortrieb, hieß es von der ÖBB. Im Abschnitt Gloggnitz seien noch weniger als 300 Meter zu graben, 99 Prozent der 27,3 Kilometer seien geschafft.

„Außerdem sind bereits mehr als 35 Kilometer der Beton-Innenschale – von insgesamt knapp 55 Kilometern in den beiden Tunnelröhren zusammen – errichtet worden“, wurde festgehalten. In Betrieb gehen soll der Semmering-Basistunnel bekanntlich 2030.
15.06.2024, red, noe.ORF.at/Agenturen

Semmering-Tunnel: Großauftrag vergeben
 

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#47
Semmering-Tunnel: ÖBB feiern Durchschlag
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Am Donnerstag ist der Durchschlag der ersten Röhre des Semmering-Basistunnels gelungen. Damit sind Mürzzuschlag und Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen) in Niederösterreich erstmals durch den künftigen Eisenbahntunnel verbunden.
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Für die ÖBB ist der Durchschlag der ersten Röhre im Abschnitt Gloggnitz ein großer Meilenstein. Schließlich stünde der Abschluss aller Vortriebe im Semmering-Basistunnel kurz bevor. Seit 2014 wird an den beiden Röhren gegraben, jede Röhre ist rund 27,3 Kilometer lang.

Mit dem Durchschlag der zweiten Röhre ist laut ÖBB im ersten Quartal 2025 zu rechnen. Dann sollen die Vortriebe beendet sein. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler zeigte sich am Donnersteg erfreut: „Der Semmering-Basistunnel ist ein lang erwarteter Meilenstein im Schienenausbau. Wir werden damit die Fahrzeit zwischen Wien und dem Süden Österreichs spürbar verkürzen und schaffen für Personen und Güter noch attraktivere Bahnverbindungen im Herzen Europas.“ Sie bedanke sich bei allen Beteiligten, der Fertigstellung sei man einen großen Schritt näher gerückt.

Fotostrecke mit 4 Bildern
ÖBB/Ebner
ÖBB/Ebner

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ÖBB/Ebner

Für ÖBB-Vorstandsvorsitzenden Andreas Matthä sind Bauprojekte dieser Größenordnung kein Sprint, sondern ein Marathon. „Unter schwierigen geologischen Rahmenbedingungen haben alle Beteiligten, von der Projektleitung zu den Fachbereichen und externen Partnern bis natürlich den Mineuren, Großartiges geleistet.“

50 Minuten weniger zwischen Graz und Wien
Der Semmering-Basistunnel sei für den europäischen wie österreichischen Bahnverkehr ein großer Schritt nach vorne. Ab 2030 soll sich die Zugfahrt zwischen Graz und Wien um 50 Minuten verkürzen. Derzeit sind die schnellsten Züge zwischen den beiden Städten rund zweieinhalb Stunden unterwegs.

Wie die ÖBB in einer Aussendung mitteilten, sind 99 Prozent des Tunnels bereits gegraben. Der Innenausbau erfolgte 2020, insgesamt 40 Kilometer habe man bereits geschafft. Ist die Innenschale auf der gesamten Länge abgebracht, müssen noch die Gleise, Leitungen und andere technische Anlagen verbaut werden. Der Semmering-Basistunnel ist Teil der Südstrecke, welche wiederum ein Teil des Baltisch-Adriatischen Korridors ist. Wie die ÖBB mitteilten, arbeite man an mehr als 100 Projekten entlang der Südstrecke.
12.09.2024, red, steiermark.ORF.at
Semmering-Tunnel: ÖBB feiern Durchschlag
 
#48
Anlagen Service Center Gloggnitz der ÖBB fertiggestellt (ASC Gloggnitz)

Zweck - Interview mit dem Leiter Helmut Seburek:
Inbetriebnahme und Erhaltung des Semmering Basis Tunnels von Langenwang bis Wiener Neustadt und zusätzlich die Puchberger und Gutensteiner Strecke.
Instandhaltung der Bergstrecke (=alte Semmeringbahn) für den Nahverkehr und natürlich auch dann, wenn der Tunnel selbst gesperrt ist. Die Semmeringbahn ist ja auch UNESCO Weltkulturerbe und wird von Tag eins gepflegt.
Rettungszugeinheit für den Semmering Basistunnel (ca. ein Jahr vor Inbetriebnahme des Tunnels).
u.a. die Betreuung von 180 km Drainageleitungen zu spülen.
das Gebäude liegt gegenüber dem Bahnhof Gloggnitz.

Investitionen: 26 Millionen Euro
Baubeginn: 2021
110 Arbeitsplätze
Das Werkstattgebäude besteht aus Schlosserei, Schweißerei, Werkstatt, Eisenlager, Gefahrengutlager und Holzwerkstatt.
Die Gleishalle ist zweischiffig aufgebaut und verfügt über 3 Abstellgleise und eine 3 – teilige, 29 m lange Montagegrube mit einer Tiefe von 1,6 m.
29 Tiefenbohrungen für die Geothermie mit einer Nutztiefe von 170 m, Wärmeabgabesystem Decken- und Fußbodenheizungen.
Quelle mit mehr Fotos
Andere Quelle

Screenshot 2024-10-25 223743.png
 
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#49
Nun auch Durchschlag der 2. Tunnelröhre:
Semmering-Basistunnel fertig gegraben
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Rund zehn Jahre nach dem Baustart ist der letzte Durchschlag beim Semmering-Basistunnel erfolgt. Im kommenden Jahr soll mit der Tunnelausrüstung gestartet werden, ab 2030 sollen dann die ersten Züge auf der Strecke unterwegs sein.
Online seit heute, 14.23 Uhr
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Am Freitagvormittag wurde der letzte Teil des Tunnels zwischen Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen) und dem steirischen Mürzzuschlag fertig gegraben. Dabei rechneten die ÖBB ursprünglich erst mit dem Durchschlag im ersten Quartal 2025 – mehr dazu in Semmering-Tunnel: ÖBB feiern Durchschlag (steiermark.ORF.at; 12.9.2024). Seit 2020 wird bereits am Innenausbau der zwei je 27,3 Kilometer langen Tunnelröhren gearbeitet. Dabei wird der Tunnel mit einer Betoninnenschale ausgekleidet.

Bei rund 45 von 55 Kilometern in beiden Röhren sind diese Arbeiten bereits abgeschlossen. Die restlichen 10 Kilometer sollen im kommenden Jahr fertiggestellt werden. Im Sommer 2025 soll schließlich der Bau der Tunnelausrüstung beginnen. Dabei werden Gleise, Leitungen und technische Anlagen installiert. Die ersten Züge sollen laut ÖBB dann im Jahr 2030 durch den Semmering-Basistunnel fahren.

In zwei Stunden von Wien nach Graz
„Nach zehn Jahren Tunnelvortrieb ist der letzte Meter geschafft und ein wichtiger Meilenstein erreicht. Es liegt aber auch noch viel Arbeit vor uns bis unsere Fahrgäste 2030 komfortabel in weniger als zwei Stunden von Wien nach Graz fahren können“, sagt Andreas Matthä, der Vorstands-Vorsitzender der ÖBB Holding AG.

ÖBB, Ebner
Im Jahr 2030 sollen die ersten Züge durch den Semmering-Basistunnel fahren

„Mit dem Semmering-Basistunnel werden wir auf dem Weg in und durch die Steiermark einen massiven Fahrzeitgewinn auf der Schiene erleben. Der Zug wird damit auch auf dieser Strecke zu einer noch schnelleren, leistbaren und dabei nachhaltigen Alternative zum Pkw. Mit dem Abschluss der Grabungsarbeiten kommen wir der Fertigstellung eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte Österreichs immer näher", so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.
29.11.2024, red, noe.ORF.at
Semmering-Basistunnel fertig gegraben
 

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#50
Politik und ÖBB feiern Semmering-Durchschlag
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In einem großen Festakt ist am Freitag der Durchschlag beider Tunnelröhren des Semmering-Basistunnels gefeiert worden. Die ersten Züge sollen ab 2030 fahren. Der Tunnel gilt als Nadelöhr für die Transitverbindung von der Ostsee bis zur Adria.
Online seit heute, 12.47 Uhr
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Für den seit Ende November 2024 fertig gegrabenen Semmering-Basistunnel hat es am Freitag einen wahrlich großen Bahnhof gegeben. Vertreter der EU, des Bundes sowie der Länder Niederösterreich und Steiermark feierten in Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen) gemeinsam mit den ÖBB „eines der größten heimischen Infrastrukturprojekte“, wie es Bundesbahnen-CFO Manuela Waldner bezeichnete. Den Beteiligten an den Arbeiten zollte sie „höchsten Respekt“.

Die Inbetriebnahme des Tunnels werde das Bahnfahren auf der Südstrecke „revolutionieren“, sagte Waldner in Vertretung des erkrankten ÖBB-CEO Andreas Matthä. Habe es einst „freie Fahrt über den Semmering“ geheißen, werde es 2030 „freie Fahrt durch den Semmering“ lauten. Die Finanzvorständin sprach von einem „Gamechanger für Österreich und Europa“.

Semmering als wichtige Achse zwischen Ostsee und Adria
Anne Elisabet Jensen, EU-Koordinatorin für den Baltisch-Adriatischen Korridor, verwies auf viele Maßnahmen, die notwendig seien, wenn es um eine grüne Wende gehe. Die Fertigstellung von Projekten wie der Koralmbahn und dem Semmering-Basistunnel habe eine klare europäische Dimension. Sie seien wichtige Teile der Achse von der Ostsee zur Adria, betonte die Dänin, die sich „massiv beeindruckt“ zeigte.

Der Semmering-Tunnel sei „wirklich ein Meilenstein“, sagte Ministerin Leonore Gewessler. Die Bahn bezeichnete sie als „für den Klimaschutz unerlässlich“. Die Schiene müsse „das Rückgrat der Mobilität“ werden. Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner verwies auf die „Ingenieurkunst“, die hinter dem Projekt stecke, und die Stärkung des Wirtschaftsstandorts, die der Tunnel bedeuten werde. In einem Flächenbundesland brauche es freilich Schiene und Straße.

APA/Hans Klaus Techt
Licht am Ende des Tunnels: Seit November sind Niederösterreich und die Steiermark unterirdisch miteinander verbunden

Wien – Graz unter zwei Stunden Fahrzeit
„Beeindruckt, was geleistet wurde“, zeigte sich Niederösterreichs Landesvize Verkehrslandesrat Udo Landbauer (FPÖ). „Das geht sich dann (auf der Straße, Anm.) nicht mehr aus“, hielt er als „begeisterter Autofahrer“ fest, wenn Wien – Graz ab 2030 in unter zwei Stunden verbunden sein wird und es von der steirischen Landeshauptstadt schon ab Dezember in weiteren 45 Minuten nach Klagenfurt geht.

Dass der Wirtschafts- und Industriestandort gestärkt werde, hob wie Mikl-Leitner auch die steirische Landeshauptmann-Stellvertreterin Manuela Khom hervor. Der Semmering-Tunnel sei wie die Koralmbahn ein „Jahrhundertprojekt“, sagte Verkehrslandesrätin Claudia Holzer.

Gloggnitz und Mürzzuschlag unterirdisch verbunden
Die Dritte Nationalratspräsidentin Doris Bures erinnerte an „jahrelanges Ringen“, das dem Projekt vorangegangen sei. Der Tunnel sei zu Beginn „sehr wild umstritten“ gewesen, so Bures.

Der Durchschlag der beiden Röhren mit je 27,3 Kilometern im November des Vorjahres sei laut ÖBB „ein weiterer großer Meilenstein“ gewesen. Der Abschluss aller Vortriebe im Semmering-Tunnel war damit vollzogen. Das niederösterreichische Gloggnitz ist damit mit dem steirischen Mürzzuschlag (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag) unterirdisch fertig zweiröhrig verbunden – mehr dazu in Semmering-Basistunnel fertig gegraben (noe.ORF.at; 29.11.2024).

ORF/Stefanie
und nach wird die Tunnelröhre mit einer Betoninnenschale ausgekleidet, ab Sommer folgt die bahntechnische Aufrüstung

Vier Arbeiter tödlich verunglückt
Bereits seit 2020 läuft die Auskleidung mit einer Betoninnenschale. Nach Abschluss dieser Arbeiten folgt die „bahntechnische Tunnelausrüstung“. Der diesbezügliche Baubeginn ist im Sommer 2025 vorgesehen. Wenn im Jahr 2030 schließlich Züge mit bis zu 230 km/h durch den 4,2 Mrd. Euro teuren Tunnel fahren werden, ist der Ausbau der 470 Kilometer langen Südstrecke abgeschlossen, die Teil des Baltisch-Adriatischen Korridors ist, der wiederum 1.700 Kilometer umfasst.

Bei dem Festakt in Gloggnitz wurde am Freitag auch der bei den Arbeiten tödlich Verunglückten gedacht. Vier Menschen sind in den Jahren 2020 und 2023 ums Leben gekommen, erinnerte Projektleiter Gerhard Grobiet.
24.01.2025, red, noe.ORF.at/Agenturen

Politik und ÖBB feiern Semmering-Durchschlag
 
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