St.Dionysen - Murkraftwerk und Arbeitserziehungslager

josef

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Mitarbeiter
#1
Aus Italien kam eine Anmeldung fürs Forum von Guiseppe Cavacece. Leider kann Guiseppe mangels entsprechender Deutschkenntnisse selbst keine Beiträge verfassen. Soweit ich seinem Mail entnehme, wünscht er die Veröffentlichung eines von Ihm gefundenen Beitrages eines Studenten über den Bau des Murkraftwerkes St.Dionysen in der Steiermark und dem dort während der Bauphase existierenden Arbeitserziehungslagers. Grund dafür ist der Tod seines dort als Kriegsgefangener inhaftierten Vaters 1944. Vielleicht können weitere Details und Hintergrundinformationen zum ehemaligen Arbeitserziehungslager St.Dionysen gefunden warden…?

Guiseppe schreibt:
ich kann nicht in das Forum für meine mangelnde Kenntnisse der deutschen Sprache zu erhalten. Ich schreibe Ihnen, weil sie im allgemeinen Forum interessiert sind, soprattuttomi Vertiefung interessiert, das Unternehmen "Arbeitsbereich Dionysen", wo mein Vater ist tot, militärische Gefangene, und dass sein Tod 14. November 1944 eingetreten, in Bruck an der Mur Bruck Ursache Lungentuberkulose.

Zu diesem Thema sind sie im Besitz einer Suche nach 22 Seiten eines Austiaco Student (David). Diese Forschung untersucht die appofonditamente "Lager" und möchte die Datei zu senden, um zu sehen, wenn Sie es auf Platz Beiträge verfassen können "St. Dionysen-Pichelsdorf - Arbeitsbereich" des Forums. Ich erwarte eine Antwort und
ich für die Deutschen, das Ergebnis von Google Translate ist zu
entschuldigen.

Freundlichkeit
Giuseppe
Nachstehend der Link zu

Der Bau des Murkraftwerkes St. Dionysen - Lokale Aspekte von Zwangsarbeit im Dritten Reich,
verfasst von David Lukas Weihs:
 

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wosaschasis

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#7
AEL Dionysen

Hallo!

Besten Dank für das Umwandeln in pdf, hab das doc auch nicht aufbekommen.
Herr Cavacece hat mir ein paar Unterlagen über seinen Vater und dessen Grablege zugesandt (ein Schreiben der italienischen Behörde für italienische Arbeitskräfte vom 27.01.1945, ein Bestattungszertifikat der italienischen Botschaft vom 27.01.1945, eine Grablage-Bestätigung der BH Knittelfeld aus 1957 sowie eine Kriegssterbefallanzeige der WASt ebenfalls aus 1957).
Ich werde mit diesen Unterlagen mal das Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung, die Uni-Bibliothek und (falls die mich lassen) auch das Archiv der momentanen Betreiber des Kraftwerrkes durchforsten, hat jemand Tipps zu diesbezüglicher Literatur?

Der Vater des Herrn Cavacece war als italienischer Kgf. im AEL interniert.
Da dieser, aus den Unterlagen hervorgehend, italienischer Kgf. war, stelle ich mir die Frage, warum er ins AEL eingewiesen wurde.
Bisherigen Informationen zufolge (auf deren Richtigkeit ich mich noch nicht ganz verlassen möchte) wurden hauptsächlich Fremdarbeiter, "arbeitsunwillige Einheimische" und Saboteure in AELs gesteckt.
Gab es generell AELs mit untergeordneten Kgf.-Lagern?
Neben dem AEL Dionysen gab es zwei weitere Lager an der Baustelle Dionysen, kann jemand zu diesen Lagern Auskünfte geben?
Bin für alle Hinweise dankbar, schreibt also bitte munter drauf los wenn ihr was darüber wisst!

Danke
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#8
@wosaschasis, :danke für das Engagement in der Angelegenheit :gut:

Vielleicht kannst Du von Guiseppe erfahren, ob sein Vater nach der Gefangennahme gleich ins AEL kam oder zuerst in ein Kriegsgefangenenlager ?

Soweit mir bekannt, gab es keine direkte Einweisung von Kriegsgefangenen in ein AEL. Normalerweise erfolgte die Einweisung in AEL von in diversen Lagerkategorien untergebrachten Arbeitskräften bei Problemen betreffend ihrer Arbeitsleistung/Disziplin (-> damals "Vergehen", egal ob berechtigt oder nicht...) auf eine bestimmte Zeit, danach wieder Rückkehr an den ursprünglichen Arbeitsplatz /Lager.

lg
josef
 
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wosaschasis

Nicht mehr aktiv
#9
@josef, Du hast völlig recht, Kgf wurden normalerweise nicht in ein AEL gesteckt, das hat mich auch stutzig gemacht. Es stimmt auch wenn Du schreibst, dass die Einweisungsdauer in ein AEL (meistens) zeitlich begrenzt war.
Bin einen kleinen Schritt weitergekommen, der Vater des Herrn Cavacece (in Folge C. genannt) hatte nicht den Status eines Kgf., sondern wurde als "Militärinternierter" geführt.

Zur Erklärung: Nachdem Italien einen Frieden mit den Alliierten geschlossen hatte, wurden von 09.1943 bis 11.1943 die gefangengenommenen Italiener als "Militärinternierte" behandelt, das hatte ggü dem Status eines Kgf. einige wenige Vorteile.
Nach dem 20.07.1944 wurden die italienischen Militärinternierten in den Zivilstatus (Möglichkeit zum Ausgang...) übergeführt.
Diese Statusänderung wurde vorgenommen um Mussolini mit seiner Republik an die Verträge zwischen dem Reich und Italien zu binden, hatte aber auch und vor allem für die "Arbeitgeber" den Vorteil, dass sie den Zwangsarbeitern die Einweisung in ein AEL androhen und auch einleiten konnten.
Nun wäre es natürlic gut, wenn man die "Einzugsbereiche" der diversen AEL kennen würde, hat da jemand Tipps für uns?

Ich werde versuchen die Lager ausfindig zu machen in denen C. zuvor festgehalten wurde.
Die Einheit der C. angehörte, als auch Land und Datum der Gefangennahme ist mir bekannt. (Da er vor 07.1944 interniert wurde, ist eine direkte Einweisung in ein AEL mit höchster Wahrscheinlichkeit auszuschließen!)

Gerne leite ich Dir die Unterlagen via e-mail weiter, wenn Du das willst!
Ich bin zuversichtlich, dass wir in dieser Sache zumindest eine chronologisch geordnete Auflistung der Lageraufenthalte/Lagerorte werden finden können!
Ob der schlechten medizinischen Versorgung der in AEL inhaftierten Personen, wird jedoch die Rekonstruktion der Krankengeschichte des C. sehr schwierig wenn nicht gar unmöglich sein.

Grüße,
wosaschasis
 
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