St.Georgen-Burgenland: "Grubenhaus" aus der Hallstattzeit entdeckt

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Hallstatt-Haus in Garten entdeckt
Das Grundstück von Familie Rauchbauer in St. Georgen ist eine Spielwiese für Archäologen und Historiker. Hier steht eines der ältesten Winzerhäuser der Gegend. Jetzt wurde im Hof ein Grubenhaus aus der Halltstatt-Zeit entdeckt.

Seit mehreren tausend Jahren siedeln Menschen am Fuße des Leithagebirges im Nordburgenland. Davon zeugen viele Funde. Trotzdem war Josef Rauchbauer ziemlich überrascht, als er einen Keller ausheben wollte und dabei Reste des Hauses aus der Zeit der Hallstattkultur zum Vorschein kamen. Die verständigten Archäologen gruben den Hof schließlich nach allen Regeln der Wissenschaft um und förderten Erstaunliches zu Tage.


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Die Umrisse des Grubenhauses im Hof von Josef Raubauer

Feuerstelle ist erhalten
Auf einer Fläche von vier mal vier Meter und einer Tiefe von einem Meter stand dort vor mehr als 2.000 Jahren das Grubenhaus. Erhalten geblieben sind bis heute die Reste einer Feuerstelle. Konkret handelt es sich dabei um eine verziegelte Lehmplatte, auf der einst Getreide geröstet wurde.


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Die Lehmplatte, die einst als Feuerstelle diente

Schätze der Vergangenheit
Rauchbauer ist sensibel für die Schätze der Vergangenheit. Auf seinem Grundstück steht auch ein denkmalgeschütztes Gebäude, eines der ältesten Winzerhäuser der Gegend. In Zusammenarbeit mit dem örtlichen Heimatverein „Dorfblick“ wird das alte Gemäuer derzeit liebevoll restauriert.


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Das Winzerhaus wird derzeit restauriert

„So etwas findet man ganz selten“
„Hier hat man es mit mittelalterlichen Mauern zu tun, die in der Renaissancezeit erweitert worden sind. Die Fassade ist von 1640. Es ist natürlich ganz wichtig, all das zu erhalten. Es handelt sich nicht um eine pompöse Kirche oder ähnliches. Es ist ein ganz schlichtes Bauernhaus, das trotzdem mit einem Sgraffito verziert worden ist. So etwas findet man selten in einem so gut erhaltenen Zustand wie hier“, sagt Restaurator Josef Uiberlacher.


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Restaurierungsarbeiten

Nach Abschluss der Restaurierung will der Heimatverein hier ein Erinnerungsarchiv für die St. Georgener Winzerfamilien einrichten. Der geschichtsträchtige Boden sei dafür der ideale Platz, sagt Erich Kummer vom Verein „Dorfblick“.


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Sgraffito an der Fassade des Winzerhauses

Funde aus verschiedenen Epochen
„Es gibt hier auch von Funde aus der Frühsteinzeit, der Bronzezeit, der Eisenzeit, aus der römischen Kaiserzeit, aus dem Mittelalter und der Neuzeit. Das heißt, wir haben hier alleine auf diesen 20 Quadratmetern eine durchgehende Besiedlung seit 7.000 Jahren gefunden“, so Kummer.


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Im Fall des Grubenhauses ist die Bestandsaufnahme der Wissenschaftler jedenfalls abgeschlossen, die Rauchbauers können nun, wie ursprünglich geplant, mit dem Umbau ihres Wohnhauses beginnen.

Publiziert am 19.07.2017
http://burgenland.orf.at/news/stories/2855621/
 
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