St. Margarethen: Dutzende Skelette vermutlich aus der Zeit vor dem 15. Jahrhundert gefunden

josef

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#1
Dutzende Skelette bei Bauarbeiten gefunden
In St. Margarethen (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) sind bei Hausbauarbeiten mindestens 45 Skelette gefunden worden. Der Bauherr verständigte das Bundesdenkmalamt. Vermutet wird, dass es sich um einen alten Friedhof handeln könnte.

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Das Denkmalamt sichert derzeit den Fund und wird dann bestimmen, aus welchem Jahrhundert die sterblichen Überreste stammen. Zuerst dachte man, dass es eine Pestgrube sei, aber es gibt vier Ebenen, und das deute auf einen alten Friedhof hin, allerdings sei die Kirche wiederum 250 Meter weit entfernt, und Friedhöfe waren im Mittelalter in der Nähe der Kirche, so der Archäologe Krzysztof Nodzynski.

Es könnte sein, dass sich an der Fundstelle einst eine Kirche oder eine Kapelle befand. Wie alt die Knochen sind, könne er noch nicht sagen, sie könnten aus der Zeit vor dem 15. Jahrhundert stammen, Sicherheit werde eine Untersuchung mit der C14-Methode bringen, so der Archäologe. Der Friedhof dürfte sich über weitere Grundstücke erstrecken und der Fundort nur ein kleiner Ausschnitt sein.

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Bei den Funden handelt es sich vermutlich um einen Friedhof



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Die Knochenfunde werden genau analysiert


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Archäologe Nodzynski bei der Arbeit



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Es wurden Dutzende Skelette gefunden



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Totenkopf


Fund erst Schock für Hausbesitzer
Für Wolfgang Scheitz, den Besitzer des Grundstücks, war der Fund zuerst ein Schock. Aber schon bald habe er gemerkt, dass es sich um etwas Größeres handle, und dann habe er das Bundesdenkmalamt verständigt, so Scheitz zum ORF Burgenland.

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Hausbesitzer Wolfgang Scheitz

„Wir haben schon geglaubt, dass wir zwei Jahre warten müssen, damit wir weiterbauen können – da hört man ja das Schlimmste. Aber ich muss ehrlich sagen, der Denkmalschutz hat sich da sehr bemüht, dass die ganze Sache schnell abgewickelt wird, und es war eigentlich ein sehr professionelles Zusammenspiel“, so Scheitz. „Für mich ist das eigentlich nicht so schlimm, für mich ist der Ort ein Ruheort“, so Scheitz weiter.

Er habe kein ungutes Gefühl. Es sei ihm wichtig gewesen, dass alles aufgeklärt werde, und er habe alles für seine Nachkommen dokumentiert. Nach der wissenschaftlichen Untersuchung werden die Skelette jedenfalls im Karner neben der St. Margarethener Kirche bestattet.
red, burgenland.ORF.at
Dutzende Skelette bei Bauarbeiten gefunden
 

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#2
St. Margarethen: Ohrringe bei Skeletten gefunden
Neues gibt es vom Skelettfund in St. Margarethen (Bezirk Eisenstadt-Umgebung). Bei den Ausgrabungen wurden jetzt zwei Ohrringe gefunden, das berichten die Bezirksblätter. Die Ohrringe dürften auf das 11. oder 12. Jahrhundert hindeuten.
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Der Archäologe Franz Sauer vom Bundesdenkmalamt bestätigte den Fund gegenüber dem ORF Burgenland. Vorigen Donnerstag wurden in St. Margarethen bei einem Hausbau Skelette gefunden worden. Es dürfte sich um einen bis jetzt unbekannten Friedhof handeln. Insgesamt sind auf einer Fläche von etwa 150 bis 200 Quadratmetern, 80 Skelette in vier Ebenen gefunden worden.

Laut Bundesdenkmalamt werden die Überreste jetzt mit der sogenannten C14 Methode auf ihr Alter überprüft. Das wird noch dauern. Der Friedhof dürfte rund um eine – bis jetzt nicht bekannte – Kirche angelegt gewesen sein, so die Vermutung der Experten. St. Margarethen wurde erstmals im Jahr 1232 erwähnt, der Fund ist vermutlich deutlich älter.
17.09.2021, red, burgenland.ORF.at
St. Margarethen: Ohrringe bei Skeletten gefunden
 

josef

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#3
Tote von Margarethen bis zu 1.000 Jahre alt
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Im Herbst des Vorjahres ist in St. Margarethen bei Hausbauarbeiten ein Friedhof gefunden worden. Einige der Skelette wurden daraufhin zur Datierung in die USA geschickt. Das Ergebnis: Die menschlichen Überreste sind bis zu 1.000 Jahre alt.
Online seit heute, 6.25 Uhr
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Schon bei der Ausgrabung im September des Vorjahres konnten die Archäologen ein Massengrab oder ein Cholera- oder Pestgrab ausschließen. Die 140 Toten waren – in vier Ebenen – zu geordnet bestattet worden. Die Skelette, die im September des Vorjahres in St. Margarethen gefunden worden seien, gehörten zu einem Friedhof, der vom Ende des elften bis zum Ende des 13. Jahrhunderts in Verwendung gestanden sei, sagte Archäologe Franz Sauer.

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Der vergessene Friedhof von St. Margarethen wurde im vergangenen September entdeckt
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Die Knochen wurden mithilfe der Radiokarbonmethode datiert

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Die Skelette sind bis zu 1.000 Jahre alt

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Nun wurden die Knochen der Toten zurück nach St. Margarethen gebracht

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Sie sollen wieder begraben werden

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Auf dem Friedhof von St. Margarethen werden die Skelette ihre vorläufig letzte Ruhe finden

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Der Karner von St. Margarethen

Friedhof älter als erste urkundliche Erwähnung
Das bedeutet, dass es diesen Friedhof schon weit vor der ersten urkundlichen Erwähnung von St. Margarethen im Jahr 1232 gegeben hatte. An bislang unbekannter Stelle hatte sich offenbar eine Kirche samt Friedhof befunden, der 200 Jahre genutzt worden war. Im Jahr 1289 wurde die damalige Burg zerstört.
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Die Pfarrkirche St. Margarethen steht heute dort, wo früher eine Burg war

Es scheine so zu sein, dass bei diesen Kampfhandlungen auch eine alte Kirche mitsamt dem Friedhof in Mitleidenschaft gezogen worden sei, so Sauer. Nach dem Ende der Kämpfe habe es dann eine Wiederaufbau-Phase gegeben. Die alte Kirche sei dann vermutlich in das Ruinenfeld der Burg verlegt und mitsamt dem heute noch bestehenden Karner wiederaufgebaut worden. Die alte Kirche und der Friedhof seien dann geschliffen und vergessen worden.

Skelette werden nun am Friedhof begraben
Wo früher die Burg von St. Margarethen war, steht heute die Pfarrkirche. Das Bundesdenkmalamt brachte die sterblichen Überreste der ältesten Dorfbewohner am Montag in ihre Heimat zurück. Sie finden nun auf dem heutigen Friedhof ihre wohl letzte Ruhestätte.
25.01.2022, red, burgenland.ORF.at
Tote von Margarethen bis zu 1.000 Jahre alt
 
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