St.Pölten - Spuren der Römerstadt Aelium Cetium

josef

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#1


Bauarbeiter legen historisches Römertor frei
In St. Pölten haben Bauarbeiter bei Grabungsarbeiten für die Fernwärme eine unerwartete archäologische Entdeckung gemacht. Sie legten die Reste eines Stadttores aus der Römerzeit frei, dessen Existenz bisher nicht bekannt war.
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Stadtarchäologe Ronald Risy war von dem Fund selbst überrascht. Zwar habe man immer wieder Hinweise auf die Römerzeit in St. Pölten entdeckt, Hinweise auf ein Stadttor habe es bisher aber nicht gegeben, betonte Risy. Bei Grabungsarbeiten für den Leitungsbau in der Heßstraße kam eine 1,35 Meter breite, nord-süd-verlaufende Mauer zum Vorschein, an die auf mehr als sechs Metern Länge ein vorspringendes, aus großen Konglomeratquadern errichtetes Fundament anschloss.

Martin Koutny
Bei Grabungsarbeiten stießen die Archäologen auf ein bisher unbekanntes Römertor

Lage und Bauweise sprechen für Römertor
Eine genaue Interpretation sei zwar aufgrund des kleinen Ausschnittes schwierig, die Lage, die Mauerstärke und Bauweise würden jedoch dafürsprechen, dass die Reste eines römerzeitlichen Stadttores entdeckt wurden, ist Risy überzeugt: „Uns ist bekannt, dass es im Verlauf der heutigen Wiener Straße, der Rathausgasse und der Heßstraße eine wichtige römische Straße gab."
Besichtigt werden kann das Stadttor nicht mehr. Nachdem es genau vermessen wurde, wurde es geschützt und danach wieder zugeschüttet, teilte der Stadtarchäologe mit. Die Bauarbeiten wurden unterdessen unbeeinflusst weitergeführt.
noe.ORF.at
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#2
INNENSTADT ST. PÖLTEN
Römerstraße und Kuhskelett als "Funde aus der Latrine"
An der Ecke Steinergasse/Schneckgasse graben jetzt die Archäologen, bevor dort neue Wohnungen entstehen.

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Foto NÖN Straubinger
Ronald Risy, Ute Scholz, Ursula Zimmermann und Bauherr Manfred Wohlmetzberger führten durch die Grabungsstelle.

Auf dem Grundstück an der Ecke Steinergasse/ Schneckgasse entstehen ab dem Frühjahr 35 Mietwohnungen mit insgesamt rund 2.000 m². Bis dahin sind dort die Archäologen am Werk. Weil schon bei den angrenzenden Grundstücken römische Gebäude zutage kamen, graben sie auch hier.

Bisher wurden tatsächlich zwei römische Straßenkörper – eine Nord-Süd-Straße und eine Ost-West-Straße – freigelegt und auch die Reste eines römischen Hauses. In Stein eingefasste Schlauchheizungen sind ebenfalls bereits zu sehen. Diese stammen laut den Archäologen etwa aus dem vierten Jahrhundert.

Der Großteil der bisherigen Funde hat den Ursprung jedoch im Mittelalter und in der Neuzeit. „In diesem Bereich war
im Mittelalter viel Acker und Wiese“, berichtet Stadtarchäologe Ronald Risy. Geht man an den Grabungen vorbei, fallen sofort viele kleine Gruben auf. „Das könnten Latrinen sein, darin wurden kaputte Gefäße und sonstiger Unrat entsorgt“, informiert Ute Scholz von der Grabungsfirma Asinoe. Durch die zahlreichen Gruben gibt es „ungewöhnlich viele Fundstücke“. Besonders eindrucksvoll ist ein vollständig erhaltenes Rinderskelett aus dem Spätmittelalter. „Wir haben zwei solche gefunden. Die Tiere dürften wohl krank gewesen sein, sonst wären sie verwertet worden“, vermutet Scholz.

Bis zu 15 Mitarbeiter sind täglich auf dem Grundstück im Einsatz. In zwei bis drei Monaten sollten Archäologen und Grabungshelfer bis zu den tieferen römischen Schichten vorgedrungen sein.
NÖN-Ausgabe St.Pölten, Von Nadja Straubinger. Erstellt am 03. September 2019
Römerstraße und Kuhskelett als "Funde aus der Latrine"
 
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#3
AUSGEGRABEN IN ST. PÖLTEN
Römische Überreste in der Kremser Gasse
Archäologen fanden bei Vorarbeiten zur Sanierung der Leitungen in der St. Pöltner Innenstadt weitere Mauern und Münzen aus der Antike.
NÖN, von Beate Steiner. Erstellt am 31. Juli 2020

Stadtarchäologe Ronald Risy vor römischem Mauerwerk in der südlichen Kremser Gasse. Die archäologischen Grabungen dort sind abgeschlossen, jetzt werden Leitungen neu verlegt.
NÖN, Beate Steiner

In der Kremser Gasse haben schon die Römer gewohnt – das bestätigten die Ausgrabungen im südlichen Teil der Einkaufsmeile. 22 römische Mauerabschnitte, die zu sieben Räumen gehörten, konnte das Team rund um Stadtarchäologen Ronald Risy in der 45 Meter langen und drei Meter breiten Aufgrabung entdecken. „Zu wie vielen Häusern diese Räume gehörten, konnten wir noch nicht definieren“, erklärt Ronald Risy. Jedenfalls hatten die Römer hier schon eine Fußbodenheizung – die Archäologen gruben in rund eineinhalb Metern Tiefe spätantike Heizkanäle aus, die sich kreuz und quer durch die Räume zogen.

Auch ein kleiner Schatz lag hier vergraben: 54 Münzen kamen zum Vorschein, 44 davon waren in einer Schicht verstreut, „und wahrscheinlich vorher in einem Beutel“, vermutet der Archäologe, der Näheres über die Geldstücke erzählen kann, wenn sie restauriert sind.

Aufgetaucht bei den Vorarbeiten zur Sanierung des Leitungsnetzes in der Kremser Gasse sind aber nicht nur Reste von Aelium Cetium, der römischen Vorläuferstadt St. Pöltens. Vor der Apotheke an der Ecke Kremser Gasse-Wiener Straße entdeckten die Archäologen neuzeitliche Reste: „In einer Verfüllung haben wir an die 40 Apotheker-Flascherl gefunden – teilweise unversehrt.“ Wann genau die pharmazeutischen Utensilien in den Untergrund gelangt sind, wird noch geklärt.
Römische Überreste in der Kremser Gasse
 

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#4
Römisches Stadthaus unterm Barockgarten in St. Pölten
Bei Grabungen vor Baustart eines Wohnprojekts in der Fuhrmannsgasse entdeckten Archäologen viele Spuren aus Aelium Cetium und dem Mittelalter.
NÖN-St.Pölten, von Beate Steiner. Erstellt am 15. September 2020
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Die Grabungsfläche zwischen der Fuhrmannsgasse (oben) und der Wiener Straße ist rund 2.500 Quadratmeter groß. Gefunden wurden Reste eines Stadthauses aus der Römerzeit, mittelalterliche Bauten und tausende Kleinobjekte aus vergangener Zeit.
Foto Arman Behpournia

Die Römer hinterließen auch zwischen Fuhrmannsgasse und Wiener Straße ihre Spuren in St. Pölten, bestätigt Stadtarchäologe Ronald Risy. Bei den Grabungen wurden Überreste eines Stadthauses aus Aelium Cetium entdeckt – mit Fußbodenheizung, Säulengang und großer Halle mit Apsis. Auch zwei Schmelzöfen, die vermutlich der Glasproduktion dienten, sind noch erhalten. „Das könnte ein gut ausgestattetes Stadthaus im Besitz einer höhergestellten Persönlichkeit gewesen sein“, vermutet Ronald Risy.

Nördlich der Straße dürfte sich in der Römerzeit ein öffentliches Gebäude befunden haben, darauf deuten zwei ein Portiken, Säulengänge, die die Archäologen teilweise freigelegt haben: „Der eine Porticus läuft entlang der ehemaligen Straße, wie ein überdachter Gehsteig“, erklärt der Grabungsleiter.

Gartenfläche seit dem Barock
Im Mittelalter stand auf der Fläche vermutlich ein Turmhaus – „das rund zehn Meter breit war, das zeigen 1,1 Meter dicke Mauerfundamente“, so Risy. Reste von Holzschuppen und Werkplätzen verraten, dass das Gelände im Mittelalter als Garten genutzt wurde. Wie auch von der Barockzeit bis in die jüngere Vergangenheit – Befunde wie etwa Pflanzgruben belegen das.


Besichtigten die Reste der Städte unserer Vorfahren in der Fuhrmannsgasse: Bürgermeister Matthias Stadler, Martina Härtensteiner von NV-Immobilien, Grabungsleiter Ronald Risy, Maria Bader und Irene Knoche Geschäftsführerinnen der Grabungsfirma TALPA, Marin Nimac vom NV-Projektmanagement und Lucrezia Zaccaro, die örtliche Grabungsleiterin. Die NV plant auf diesem Areal ein Wohnprojekt.
Foto Josef Vorlaufer

Die gesamte Fläche, die die Archäologen auf diesem Areal untersuchen, ist rund 2.500 Quadratmeter groß, derzeit geöffnet sind etwa 2.000 Quadratmeter. Über 15.000 Funde wurden bisher inventarisiert, darunter 192 Münzen und 335 Kleinobjekte aus Metall und Bein.
Auf dem Areal plant NV Immobilien ein Wohnprojekt
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Römisches Stadthaus unterm Barockgarten in St. Pölten
 

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#5
Schon die Römer bauten eine Stadtmauer in St. Pölten
Am Leiner-Areal stießen die Archäologen auf eine Befestigung samt Turm. Das unterstreicht die damalige Bedeutung der Stadt.
NÖN-St.Pölten, von Martin Gruber-Dorninger. Erstellt am 09. April 2021


Die Archäologen fördern weiter wissenschaftliche Sensationen aus den Böden. Am und um das Leiner-Areal entdeckten sie eine römische Stadtmauer und einen mittelalterlichen Töpferofen.
Stadtmuseum St. Pölten
Die Ausgrabungen auf dem Domplatz sind abgeschlossen, dennoch erweist sich St. Pölten immer noch als Eldorado für Archäologen. Vor allem Funde am Leiner-Areal lassen die Herzen der Wissenschaftler höher schlagen. Am Roßmarkt kam nun eine bedeutende römische Anlage zum Vorschein, die eine Befestigung des römischen Aelium Cetium nachweist.

Bereits im Vorjahr kam bei Grabungen am Karmeliterhof und in der Linzer Straße ein großer Wehrgraben zum Vorschein. Obendrein fanden die Archäologen Überreste einer Toranlage in der Heßstraße.

Aelium Cetium war eine befestigte Stadt
Nun förderte das Team rund um Stadtarchäologen Ronald Risy bei Grabungsarbeiten am Leiner-Areal eine weitere Sensation zutage. Sie besteht aus der 1,8 Meter breiten Nord-Süd verlaufenden Mauer und einem nach Osten vorspringenden Turm. „Das kann durchaus als Stadtmauer interpretiert werden. Das lässt vermuten, dass es in Aelium Cetium entgegen bisheriger Meinung eine Stadtbefestigung gegeben haben könnte“, erklärt Stadtarchäologe Ronald Risy.


Töpferofen.
Stadtmuseum St. Pölten

Gefunden wurde an der heutigen Heitzlergasse auch ein Töpferofen sowie Keramik. Dabei dürfte es sich um ein Töpferviertel des 13. und 14. Jahrhunderts handeln. Aktuell durchkämmen die Archäologen Baustellen am Riemerplatz, in der Rathausgasse, in der Wiener Straße und am Europaplatz.
Schon die Römer bauten eine Stadtmauer in St. Pölten
 

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#6
Grabungsfunde zeigen St. Pöltens Geschichte
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Seit 2010 finden in St. Pölten immer wieder Ausgrabungen statt. Die vielen archäologischen Funde haben das Wissen um die Vergangenheit der Stadt bereichert. Das Stadtmuseum zeigt in einer Sonderausstellung die interessantesten Stücke.
Online seit gestern, 19.43 Uhr
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Im Zuge von Bauarbeiten gelangten über die Jahre hunderttausende Objekte aus verschiedenen Epochen in die Bestände des Stadtmuseums St. Pölten. Grabfunde aus der Urgeschichte, römische Kostbarkeiten wie eine kleine silberne Maus, Fibeln, Schmuck oder spätantike Münzfunde. Aber auch spätmittelalterliche Keramiken.

Besondere Highlights aus den Grabungen werden zurzeit im Stadtmuseum in einer Sonderausstellung präsentiert. Der Großteil der Funde stammt aus der Innenstadt von St. Pölten, besonders die aus der Römerzeit, erzählt Stadtarchäologe Ronald Risy. Denn vor allem dort erstreckte sich das römische St. Pölten, Aelium Cetium, eine zivile Stadt.

Rätsel um Soldatengrab
Eine Seltenheit für St. Pölten ist der Fund von einigen spätantiken Grabsteinen. Reich verziert finden sich auf diesen Grabsteinfragmenten auch die Namen einheimischer Bürger. Ein Soldatengrab gibt den Forschern Rätsel auf, da die Legion, der der Soldat angehörte, in Carnuntum stationiert war und das schon vor der Gründung des römischen St. Pölten. Man nimmt an, dass der Grabstein später als Baumaterial verwendet und daher in St. Pölten gefunden wurde.

Eine andere Besonderheit ist ein fast unscheinbarer römischer Ziegel. Auf ihm hat ein Ziegler seine Abrechnung, ein Datum und seinen Namen Leonidas hinterlassen. Prächtig anzusehen ist hingegen ein großes Glasgefäß mit Doppelhenkeln aus römischer Zeit. Und spätantike Münzfunde ergeben einen kleinen Schatz.

Trinkspruch auf Vorratsgefäß
Ausgestellt sind aber auch spätmittelalterliche Objekte. Sie zeigen, dass St. Pölten schon früh für seine Keramiken bekannt war. Adelige haben Ofenkacheln für ihre Burgen bestellt oder Klöster für ihre Vorsteher, wie Funde verraten. Der erste namentlich bekannte Hafner der Stadt heißt Stefan von St. Pölten. Er hat sich mit seinem Rollstempel auf mittelalterlichen Vorratsgefäßen verewigt, auch ein Trinkspruch „nun werden wir trinken“, findet sich darauf.

ORF
Stadtarchäologe Ronald Risy neben dem ersten datierten Wasserkasten Österreichs

Nicht nur für Niederösterreich einzigartig ist ein keramischer Wasserkasten aus dem Jahr 1567. Damit ist er der erste gefundene datierte Wasserkasten Österreichs. Wasserkästen dienten zum Händewaschen und waren Teil eines gehobeneren Tischrituals. Über einen Zapfhahn gelangte das Wasser im Kasten an die Hände.

Das sind nur einige Beispiele der Sonderausstellung. Im Stadtmuseum widmet sich auch ein Raum permanent der römischen Vergangenheit mit Kostbarkeiten wie der silbernen Maus, Schmuck, Keramiken und etlichen Grabbeigaben. Alle diese Objekte erzählen Geschichten und lassen die Vergangenheit der Stadt lebendig werden. Nun wurde auch eine wissenschaftliche Schriftenreihe des Stadtmuseums St. Pölten gestartet, um Wissen zu dokumentieren und zu vermitteln.
16.12.2021, Sabine Daxberger, noe.ORF.at

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#7
Archäologische Funde bei Europaplatz-Baustelle
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Bei den laufenden Arbeiten zur Umgestaltung des St. Pöltner Europaplatzes sind archäologische Funde verzeichnet worden. Entdeckt wurden ein römisches Ziegelplattengrab sowie Teile einer ehemaligen Gartenvilla.
Online seit heute, 16.42 Uhr
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In das Großprojekt Umbau des Europaplatzes sei die Stadtarchäologie von Anfang eingebunden gewesen, wurde in einer Aussendung des Rathauses am Freitag betont. Bereits im Vorjahr waren die Grabungsarbeiten für Ver- und Entsorgungsleitungen entsprechend betreut worden.

Der Bereich um den stark frequentierten Verkehrsknotenpunkt in der niederösterreichischen Landeshauptstadt gilt als archäologisch interessant, weil sich dort einst ein römisches Gräberfeld, ein mittelalterliches und frühneuzeitliches Seuchenspital und die Barbarakapelle mit Friedhof befanden.

Stadtmuseum St. Pölten
Die archäologischen Funde tauchten bei Bauarbeiten rund um die Neugestaltung des Europaplatzes auf

Nun wurden Rathausangaben zufolge ein römisches Ziegelplattengrab aus dem dritten bis vierten Jahrhundert nach Christus sowie einige Mauerzüge einer ehemaligen Gartenvilla aus dem 18. oder beginnenden 19. Jahrhundert entdeckt.

Mit 44.000 Fahrzeugen täglich ist der Europaplatz der am meisten frequentierte Verkehrsknotenpunkt der Landeshauptstadt. Die Kreuzung wird in den nächsten Jahren umgebaut. Dabei ist mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen – mehr dazu in Europaplatz-Umbau: Erste Sperre (noe.ORF.at; 27.5.2022).
01.07.2022, red, noe.ORF.at/Agenturen
Archäologische Funde bei Europaplatz-Baustelle
 
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