Statt derzeit drei Kasernen in Villach wird es in Zukunft nur mehr eine neue Großkaserne in der "Oberen Fellach" geben

josef

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#1
Neue Villacher Großkaserne fixiert
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Die Projekte für die Großkaserne in Villach und die neue Justizanstalt in Klagenfurt stehen kurz vor der Umsetzung. Für die Justizanstalt kündigte die Bundesimmobiliengesellschaft den Baustart für das kommende Jahr an. Das Siegerprojekt des für die Kaserne in Villach wird bald präsentiert.
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Mehr als 10 Jahre Diskussion und Planung und drei Verteidigungsminister brauchte es, bis die neue Großkaserne in der Oberen Fellach in Villach Realität wurde. Auf dem Areal der Henselkaserne soll eine moderne 120 Millionen Euro teure Großkaserne entstehen.

„Kasernen in desolatem Zustand“
Statt drei wird es dann nur noch diese eine Kaserne geben, die Rohrkaserne in Seebach und die Lutschounigkaserne in der Italienerstraße werden aufgelassen. Die Rohr- und die Henselkaserne seien in einem desolaten Zustand, sagte Walter Gitschthaler, Militärkommandant Kärnten. Seit über 10 Jahren sei in diese Kasernen nicht mehr investiert worden, sodass Fahrzeuge und Gerätschaften der Pioniere sogar im Freien stehen müssen, sagte Gitschthaler.

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Auf dem Areal im Bereich der Henselkaserne wird die neue Großkaserne entstehen

15 Architekten reichten ihre Entwürfe für die neue Villacher Kaserne ein, eine Kommission prüfte diese und traf bereits eine Entscheidung. Der Bestbieter soll nächste Woche bekanntgegeben werden und aus Kärnten kommen, sagte Gitschthaler. Der Bieter soll auch viel Erfahrung bei Großbauten haben.

„Kaserne soll vorzeige Projekt sein“
Die Arbeiten müssen EU-weit ausgeschrieben werden, Baubeginn soll Mitte nächsten Jahres sein. „Diese Kaserne soll den neuesten Standards entsprechen und vor allem vorzeige Projekt für eine autarke Kaserne werden“, sagte Gitschthaler.

In der neuen Kaserne soll das Pionierbataillon und das Unterstützungsbatalion, das derzeit in der Lotschounigkaserne ist, untergebracht werden. 700 bis 800 Soldaten und Bedienstete sollen in der Kaserne arbeiten.

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Die neue Kaserne bietet Platz für 700 bis 800 Soldaten und Angestellte

Neue Justizanstalt kostet 100 Millionen Euro
Auch in der Nähe des Klagenfurter Flughafens werden 2023 die Bagger anrollen. Auf einem acht Hektar großen Grundstück wird um 100 Millionen Euro die neue Justizanstalt errichtet. Sie wird fast doppelt so groß sein wie das aktuelle Gefängnis in der Innenstadt und Platz für 425 Häftlinge bieten.
04.01.2021, red, kaernten.ORF.at

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Neue Villacher Großkaserne fixiert
 

josef

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#2
Wenn ich mir den topographischen Lageplan so ansehe, soll die Kasernenanlage im Anschluss an die "alte " Henselkaserne auf 3 Höhenebenen (560 m, 585m und 600 m) entstehen.
 

Berni8

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#3
Hab in der Henselkaserne meine Bundesheerkariere verbracht.:)
Die neue Kaserne soll wohl auf Ebene 1 entstehen, direkt im Anschluss an die best. Kaserne.
Dort wahr früher der Fußball- Abstell und Übungsplatz.
Zwischen der Ebene 1 und 3 gibt es wie du ja geschrieben hast einen Höhenunterschied. Dort gab es (früher) ein kleines Munitionslager mit einem Stollen in den Hügel hinein. Lagerbestand damals (ist nun auch schon 30 Jahre her) waren auch noch britische Pfundladungen aus dem 2.WK :)
Ebene 3 und die nordwestliche blau schraffierte Fläche waren unser „Spielplatz“ für diverse Nacht- und (kleinere) Sprengübungen.
Direkt nördlich der Ebene 1 befindet sich auf Höhe der Drau der Wasserübunsplatz. Der ist im Prinzip nur ein Parkplatz an der Drau, mit einem kleinen Häuschen und einer kleinen „Pier“! Nicht täuschen lassen, zwischen Drau und Ebene 1 gibt es auch einen beträchtlichen Höhenunterschied.
 

josef

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#4
Baupläne für neue Großkaserne vorgestellt
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Mehr als ein Jahr nach der fixen Zusage für den Bau einer Großkaserne in Villach sind am Donnerstag die konkreten Baupläne vorgestellt worden. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) kündigte den Baubeginn des 120 Millionen Euro Projektes für den Herbst nächsten Jahres an.
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Auf einem Gelände von mehr als 80.000 Quadratmeter sollen vier Baubezirke entstehen. Unter anderem sind Soldatenunterkünfte, Lehrsäle, Sporthallen, ein Lauf- und Hindernisparcours, eine Großküche, sowie Lager, Werkstätten und Garagen vorgesehen. Architekt Reinhold Wetschko legte Wert auf ökologisches Bauen, deshalb wird auch von einer grünen Kaserne gesprochen.
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Grundriss-Pläne für neue Großkaserne

Ausstattung mit alternativen Energiesystemen
Die neue Kaserne wird auf 88.000 Quadratmetern mehr als 1.000 Soldatinnen und Soldaten Platz bieten. 7.000 Quadratmeter sind in den denkmalgeschützten Teilen der Kaserne, die renoviert wird. Im Neubau werden 260 Computerarbeitsplätze auf speziell dafür konzipierten Büroflächen geschaffen. Geplant sind alternative Energiesysteme mit großflächigen Photovoltaikanlagen und Wärmerückgewinnungssystemen. Regenwasser wird als Brauchwasser dienen, wodurch der Wasserverbrauch gesenkt wird. Industrieabwärme und Biomasse heizen CO2-neutral. Damit wird die zukünftige Kaserne für einen 14-tägigen autarken Betrieb ausgestattet sein. Zur Entlastung der Anrainer wird eine neue Zufahrtsstraße gebaut, die das Verkehrsaufkommen im Wohngebiet reduzieren soll.

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Ministerin Klaudia Tanner

Ministerin: Soldaten verdienen auch moderne Infrastruktur
Für Verteidigungsministerin Klaudia Tanner ein Herzeigeprojekt, das den Soldaten zugute kommen soll. Immerhin lernte sie bei Besuchen die heruntergekommenen bestehenden Kasernen in Villach selbst kennen: „Unsere Soldatinnen und Soldaten haben sich eines verdient: die modernste Ausrüstung, die modernsten Waffen, das neueste Gerät und insbesondere auch eine Infrastruktur mit all den Kasernen, Übungsplätzen, Liegenschaften.“

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Mehrere Einheiten in neuer Kaserne vereint
Drei Minister vor ihr sagten die neue Kaserne zu, konnten aber offenbar nicht das Budget dafür aufbringen. Das Pionierbataillon 1 und das Führungsunterstützungsbataillon werden in der neuen Kaserne zusammengeführt. Für Kärnten seien dies unverzichtbare Einheiten, wie auch Landeshauptmann Peter Kaiser betonte: „Es ist auch dahingehend eine Wertschätzung, dass insbesondere die hier stationierten Einheiten wertvolle, wichtige, oftmals lebensrettende Einsätze – wenn ich an das Pionierbataillon 1 denke – für dieses Bundesland und seine Menschen geleistet haben.“

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Projektpräsentation im Congresscenter Villach

Gruber erfreut über klares Bekenntnis des Bundes
Landesrat Martin Gruber hob hervor, dass das Militärkommando Kärnten mit der „Henselkaserne neu“ eine bundesweite Vorreiterrolle einnehmen werde. „Als Regionalentwicklungsreferent freut es mich besonders, dass bedeutende finanzielle Mittel des Bundes nach Kärnten geholt wurden. Der Neubau ist nicht nur ein klares Bekenntnis des Bundes, den Standort Villach nachhaltig abzusichern, sondern auch eine Großinvestition, von der regionale Unternehmen profitieren und durch die Arbeitsplätze gesichert werden“, so Gruber.

Sieben Hektar für Städtebau werden frei
Von einem großartigen Tag für Villach sprach Bürgermeister Günther Albel bei der Projektpräsentation im Congress-Center Villach. Nach Fertigstellung der Kaserne werden rund sieben Hektar innerständische Fläche für neue städtebauliche Ideen frei.

Die Großkaserne wird ja die Rohr-, die Lutschounig- und die Henselkaserne ersetzen. Baubeginn ist im Herbst nächsten Jahres. Schon ein Jahr später soll die Dachgleiche erreicht werden.

Für Militärkommandant Walter Gitschtaler war der Donnerstag ein doppelter Tag zur Freude. Die Verteidigungsministerin konnte ihm außerdem noch das Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich überreichen.

Keine Entscheidung für Klagenfurter Kaserne
Tanner betonte, dass noch keine Entscheidung für oder gegen eine Klagenfurter Großkaserne gefallen sei. Die Raumordnung des Bundesheeres werde in ganz Österreich regelmäßig geprüft und evaluiert. Will man ein Projekt umsetzten, so geschehe das immer in Absprache mit dem Land und den Zuständigen der Stadt, damit man die beste Entscheidung treffen könne, sagte Tanner.

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer forderte nicht nur das Villacher Projekt betreffend Transparenz, sondern auch in Bezug auf die Pläne in Klagenfurt Transparenz ein: „Auch hier gilt es der Bevölkerung mitzuteilen, was im Detail geplant ist.“ Kärnten brauche eine intakte Bundesheer- und Verteidigungsstruktur, um für zukünftige Aufgaben und Herausforderungen, insbesondere auch im Bereich der illegalen Migration, gerüstet zu sein.
17.02.2022, red, kaernten.ORF.at

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Baupläne für neue Großkaserne vorgestellt
 

josef

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#5
Auch in Klagenfurt überlegt man die Errichtung einer neuen Großkaserne:
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Bundesheerprojekte für Kärnten
Das Bundesheer soll künftig mehr Geld bekommen. Angesichts der Bedrohung durch den Ukraine-Krieg gibt es darüber grundsätzlich politische Einigung. Auch in Kärnten wäre mehr Geld willkommen, um den Investitionsrückstau abzubauen. Es wird auch überlegt, beim Flughafen eine Großkaserne zu bauen.
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Viel Geld wäre nötig, um die Hülgerthkaserne samt Militärkommando und die Windischkaserne in Klagenfurt mittelfristig auf modernsten Stand zu bringen. Deshalb gibt es Überlegungen, diese beiden Kasernen aufzulassen und stattdessen eine neue Kaserne auf dem Gelände des Flughafens Klagenfurt zu errichten. Eine Großkaserne nach Villacher Vorbild.

„Kasernen außerhalb der Stadt sinnvoll“
Spruchreif sei aber noch nichts, sagte Militärkommandant Walter Gitschthaler. Alle Liegenschaften und so auch Kasernen werden ständig evaluiert. Am Beispiel der Villacher Großkaserne mache es Sinn, die Unterkünfte zu modernisieren und mit Kasernen aus der Stadt hinaus zu gehen. Es sei die Frage, ob es Sinn habe, in bestehende Kasernen zu investieren oder gleich neu zu bauen. Der Raum Flughafen sei auch sinnvoll von der Verkehrsanbindung her und es gebe in unmittelbarer Nähe einen Übungsraum. Die Kasernen seien in die Jahre gekommen, es gebe aber noch desolatere in Österreich, so Gitschthaler.

In den letzten Jahrzehnten sei das Bundesheer unterdotiert gewesen, von Infrastruktur, über Ausrüstung bis zu Geräten gebe es Rückstau. Man müsse Prioritäten setzen, das Geld werde ja nicht auf einmal sondern nach und nach fließen, so Gitschthaler. Die persönliche Ausrüstung sei hier nicht mehr zeitgemäß, es gebe auch keine geschützten Fahrzeuge. Die Gefahr eines Cyberkrieges mache es nötig, auch hier zu investieren. Es gebe also genug Bedarf, so Gitschthaler.

Vertraulichkeit vereinbart
Aus dem Büro von Landeshauptmann Peter Kaiser hieß es zu den Plänen für eine neue Klagenfurter Großkaserne, mit dem Verteidigungsministerium sei Vertraulichkeit vereinbart worden. Der Landeshauptmann sei dazu laufend im Kontakt mit Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, eine Großkaserne hätte verteidigungstechnische und stadtplanerische Vorteile. Nötig sei aber, zuerst die offenen Fragen rund um die Flughafen-Grundstücke zu klären, so Kaisers Pressesprecher Andreas Schäfermaier.

Köfer: Transparenz statt Stillschweigen
Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer stößt sich an der Aussage des Landeshauptmannes Peter Kaiser, wonach zu den Plänen für eine mögliche neue Klagenfurter Großkaserne mit dem Verteidigungsministerium Vertraulichkeit vereinbart worden sei. Köfer drängt auf vollständige Transparenz und eine lückenlose Information aller Landtagsparteien über die Pläne. Sollte es tatsächlich zu der Kasernen-Reform in Klagenfurt kommen, müsse das mit einer Aufwertung des Bundesheer-Standortes Kärnten einhergehen, so Köfer.
28.03.2022, red, kaernten.ORF.at
Bundesheerprojekte für Kärnten
 

josef

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#6
200 MILLIONEN MEHR
Kostenexplosion bei Kasernen-Prestigeprojekt des Bundesheers
Der Bau einer Großkaserne in Villach soll mit 370 Millionen Euro rund dreimal so viel kosten wie einst geplant. Das Verteidigungsministerium verweist auf gestiegene Baukosten und die neuen budgetären Möglichkeiten
Das Bundesheer schwimmt in Geld. Zumindest am Maßstab vergangener Jahrzehnte gemessen, wo die finanziell ausgehungerte Armee regelmäßig mit desolatem Gerät und baufälligen Kasernen für Schlagzeilen sorgte. Nach Russlands Angriff auf die Ukraine aber wurden die Wehr-Etats hochgeschraubt wie noch nie – bis 2032 kann das Verteidigungsministerium im Rahmen des Aufbauplans mehr als 16 Milliarden Euro ins Heer investieren.


Mehr als 1.000 Soldatinnen und Soldaten soll die neue Kaserne Platz bieten - in modernstem Umfeld. Die Kosten dafür sind allerdings beträchtlich.
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Das nützt man bei den Streitkräften auch ausgiebig: Neue Panzer, neue Flugzeuge, neue Drohnen; frische Sturmgewehre für die Truppe, Raketenabwehrsysteme für Skyshield. Selbst die Sponsion der frischgebackenen Militärakademie-Absolventen in Wiener Neustadt wird seit Samstag wieder mit einer großen Militärparade gefeiert – inklusive Dutzender gepanzerter Fahrzeuge und Überflug der Eurofighter.

Garage 300 Meter tief im Berg
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner macht all das zu einer vielbeschäftigten Frau. Gefühlt im Wochentakt tritt sie zu Presseterminen an, um große neue Anschaffungen zu verkünden – ein Privileg, von dem ihre Amtsvorgänger bestenfalls träumen konnten.

Auch am Donnerstag wird die Ministerin wieder vor den Kameras stehen. Denn da erfolgt der Spatenstich zum Bau einer neuen Großkaserne in Villach. Und es ist eines der Prestigeprojekte des Heeresressorts: Fast 90.000 Quadratmeter Nutzfläche für mehr als 1.000 Soldatinnen und Soldaten; großflächige Photovoltaikanlagen, Regenwasser- und Wärmerückgewinnungssysteme. Eine Garage für schwere Fahrzeuge will man laut STANDARD-Informationen gar rund 300 Meter in den Berg hinein bauen. Denn die Kaserne im Villacher Stadtteil Fellach soll eine von zwölf autarken "Sicherheitsinseln" werden. Sie werden ausgebaut, um der Truppe einen zweiwöchigen Selbstversorgungsbetrieb bei Blackouts oder anderen Bedrohungen zu garantieren.

Von 170 auf 370 Millionen
Allerdings: Seit der Präsentation der Pläne haben sich nicht nur die Ansprüche des Bundesheers stark erhöht – sondern auch die Kosten für die geplante Kaserne. Als Tanner das Bauvorhaben im Februar des Vorjahres feierlich verkündete – auch Landeshauptmann Peter Kaiser war dazu auf das Villacher Militärgelände gekommen – bezifferte sie die Kosten für den Neubau noch mit 120 Millionen Euro. Rund 50 Millionen würden zudem für die Sanierung der auf dem Gelände bereits bestehenden Gebäudeteile der Hensel-Kaserne veranschlagt. Macht insgesamt: 170 Millionen Euro. "Eine genauere Abschätzung wird nach Abschluss der Planungen erfolgen", hieß es damals vom Ministerium.

Und bei diesen Planungen hat sich offensichtlich noch einiges getan. Inzwischen rechnet man im Ministerium nämlich mit rund 370 Millionen an Gesamtkosten, wie der STANDARD aus informierten Kreisen erfuhr. Eine Summe, die auch in den Gängen des Verteidigungsministeriums nicht ausschließlich für Wohlwollen sorgte.

Ursprünglich waren für die neue Villacher Kaserne nämlich noch 90 Millionen Euro veranschlagt worden. Und selbst das war schon rund doppelt so viel Geld, wie der letzte große Kasernenbau im burgenländischen Güssing gekostet hatte. Die von Tanner im Vorjahr genannten 120 Millionen bedeuteten bereits eine Kostensteigerung um ein Drittel. Und von den damals veranschlagten 170 Millionen zu den jetzt geplanten 370 Millionen an Gesamtkosten ist es mehr als eine Verdoppelung der Summe binnen eineinhalb Jahren.

Neue und teurere Bauvorhaben
Wie kommt es also zu einer derartigen Explosion der Kosten? Im Verteidigungsministerium verweist man auf STANDARD-Nachfrage auf stark gestiegene Baukosten seit Kriegsbeginn in der Ukraine – und auf die neuen budgetären Möglichkeiten des Ressorts, die der russische Angriffskrieg auch hierzulande bewirkt hat. Nach Beschluss des milliardenschweren Aufbauplans habe man sich zu weiteren Bauvorhaben und teureren Investitionen am Gelände entschlossen, wird erklärt.

So würde nun deutlich mehr Geld zur Absicherung des Kasernenkomplexes fließen, unter anderem auch für die Elektronik. "Da gibt es dann etwa eine dreifache, statt eine doppelte Absicherung der elektronischen Geräte", sagt ein Sprecher. In den neuen Plänen sind zum Beispiel auch mehr Garagenplätze und eine Erweiterung der Sportanlagen vorgesehen. So werde nun statt einer neuen Sporthalle gleich noch eine zweite gebaut. Eine genaue Aufschlüsselung der Mehrkosten von 200 Millionen wolle man aktuell allerdings noch nicht veröffentlichen, heißt es im Ressort. Für einige der Anschaffungen würden nämlich noch die Ausschreibungsprozesse – und damit die Preisverhandlungen – laufen.
(Martin Tschiderer, 2.10.2023)
Kostenexplosion bei Kasernen-Prestigeprojekt des Bundesheers
 
#7
Was ist eine Minensuchhalle?

Chronik
Kostenexplosion bei Großkasernenprojekt

Am Donnerstag wird Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) den Spatenstich für die Großkaserne in Villach setzen. Die Kosten für das Bundesheer-Prestigeprojekt verdreifachen sich allerdings. Ursprünglich waren 120 Millionen Euro veranschlagt, jetzt soll die Kaserne 370 Millionen Euro kosten.


2. Oktober 2023, 16.42 Uhr (Update: 3. Oktober 2023, 17.24 Uhr)

Die neue Kaserne, die als grünes Großprojekt vorgestellt wurde, soll auf 88.000 Quadratmetern 1000 Soldatinnen und Soldaten Platz bieten. Mit großflächigen Photovoltaikanlagen und Wärmerückgewinnungssystemen soll die CO2-Belastung reduziert werden. Zudem soll die Kaserne zwei Wochen lang autark funktionieren können und eine Garage, die 300 Meter in den Berg hinein gebaut wird, für schwere Bundesheer-Fahrzeuge beherbergen.


Teuerung und Minensuchhalle erhöhen Kosten
Die Kosten wurden ursprünglich mit 120 Millionen Euro beziffert, laut einem Bericht der Tageszeitung „Der Standard“ sollen sie sich jedoch verdreifachen. Im Ministerium bestätigte man, dass das Projekt teurer wird, allerdings ohne eine genaue Summe zu nennen.

Gründe dafür sind unter anderem die allgemeine Teuerung und zusätzliche Bauvorhaben, wie eine Minensuchhalle, für die eine Sondergenehmigung erforderlich ist. Zusätzlich zu den Neubaukosten kommen noch 50 Millionen Euro für die Sanierung der verbleibenden Gebäude der Hensel-Kaserne hinzu.

Spatenstich am Donnerstag
Der Spatenstich für die neue Großkaserne ist am Donnerstag um 12 Uhr geplant, die Fertigstellung soll 2027 erfolgen. Bis dahin sollen die Rohr- und die Lutschounig-Kaserne in Villach geschlossen werden. Laut Bürgermeister Günther Albel werden dadurch innerstädtisch 3,5 bis vier Hektar Flächen frei: „Das ist eine riesige Chance für eine Stadt – gesellschaftlich, stadtentwicklungstechnisch und natürlich für die Bevölkerung. Wir haben ein großes Bemühen und sind auch noch in Verhandlung, damit wir gemeinsam mit dem Bund das bestmögliche Projekt auf die Beine stellen können. Ob der Bund es verkauft oder ob wir in Baurechtsverträgen oder anderen Modellen vorgehen werden ist noch nicht sicher. Der Bund wird sich in den nächsten Monaten entscheiden, welchen Weg er geht.“
Auch auf bereits verbauter Fläche soll für neuen Wohnraum, Schulen, Kindergärnten und Grünflächen gesorgt werdne. Geplant ist auch eine eigene Zufahrtsstraße zur neuen Kaserne, um den Wohnbereich Obere Fellach zu entlasten. Verteidigungsministerin Tanner bezeichnete das Projekt als „Jahrhundertprojekt“.

red, kaernten.ORF.at
Kostenexplosion bei Großkasernenprojekt
 
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