Stechovice, Pionierschule Brunschau, ein Filmemacher und Kammler...

#1
Vor etwas mehr als einem jahr bekam ein Bekannter von mir, der regelmäßig in Prag ist eine sms auf englisch die von einem gewissen Jaro Swecheny kam.
Er lud meinen Bekannten zu einem Gespräch ein, so er wieder in Prag ist, über Kammler und seiner Tätigkeit in und um Prag.
Nun lieht Prag leider nicht um die Ecke, da mich aber die Person Kammlers selber sehr interessiert, kam ich mit.

Wir trafen uns in der Halle eines großen Hotels in Prag. Jaro erzählte uns seine Geschichte, seinem Interesse an der Person Kammlers und seinem Projekt eine mehrteilige Reportage über den Lebenswweg und Werdegang Kammlers zu drehen. Dazu würde er gern Material von uns verwenden. Er zeigt uns ein Grobexpose welches aus sehr vielen Bildern die eben das Internet so liefert bestand, darunter waren für mich bekannte Bilder von Webseiten die ich kannte und auch Bilder von meiner eigenen Seite.
Für mich sah das sehr "zusammengewürfelt" aus und als ich die Jahreszahl der eEstellung sah -1999 - war ich etwas distanziert.
Leider sprach Jaro nur tschechisch und englisch da er einige Jahre in Amiland lebte. Für den nächsten Tag hatten wir uns einen Dolmetscher besorgt, vom dritten Reich, Kammler usw keine Ahnung hatte. Dieser Dolmetscher, nennen wir ihn einfach Petr, war deutscher Abstammung, d.h. seine Großeltern waren eine der wenigen Deutschen die einfach Tschechen wurden.
In Jaros Wohnung sprachen wir am nächsten Tag über sein geplantes Projekt. Hier tauchten zum ersten mal die Namen Emil Klein, Truppenübungsplatz Böhmen-Mähren, Schloß Konopiste, Helmut Gaensel auf.
Jaro erzählte von der Pionierschule bei Hradistko, dem Stausee von Stechovice, drei Stollen die Klein kurz vor Kriegsende anlegen ließ (von denen einer von den Ami´s 46 gefunden wurde) und über allem soll die Person Kammlers gestanden haben.
Für mich war das Meiste böhmische Dörfer in Böhmen.
Vom Stausee Stechovice hatte ich schon gehört, dunkel erinnerte ich mich an eine geplante Sprengung, einer damit verbundenen Überflutung der Prager Altstadt, Beneschau hatte ich auch schon mal gehört - dort war mein Onkel während des Krieges in der Verwaltung des Truppenübungsplatzes nach seiner schweren Verwundung eingesetzt. Der war aber leider ein jahr zuvor verstorben......
Als erstes wollten wir uns mal vor Ort ein bischen umsehen....
 

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#2
Als erstes sahen wir uns den Stausee Stechovice, etwa 25 km südlich von Prag an der Moldau gelegen, an. Die Staumauer ist ein ziemlich imposantes Bauwerk mit einer Schleusenkammer. Der Stausee ist gut 10km lang aber nur zwischen 80m und 120m breit. Einige als Bunker angepriesene Bauwerke etwa 200m oberhalb des See gelegen, dürften aus der Zeit des Baues stammen und waren das Sprengstofflager.
Aus einigen Stollen des Altbergbaues wurde auch etwas "sehr geheimnisvolles" und es gab eine Augenzeugin die in einem Häuschen auf der anderen Seite des See´s 1944 gesehen haben wollte wie die Deutschen in dem trockengefallenem See einen Stollen hangaufwärts gruben um Wertgegenstände zu verbringen. Die Gute sah dies obwohl das gesamte Gelände von Zivilisten evakuiert war ... Wiedersprüche über Wiedersprüche....solche Stollen gab es überall - nur gefunden wurde bisher keiner.
Auch waren wir etwas vom Thema Kammler weg - fand ich jedenfalls....
Jaro erzählte dann von Kunstguttransporten von Berlin nach Prag, geführt von Skorzeny(klar - von wem auch sonst), 490 Kisten die auf dem Flugplatz Rusze angekommen sein sollen, die Hälfte per Achse da zuwenig Transportkapazität vorhanden gewesen sein sollte, den drei Stollen die Klein extra aus diesem Grunde gebaut hat und deren Geheimnis er selbst in 18 Jahren tschechischer Haft im Gefängnis Valdiz nie preisgab.
Für mich waren dies die üblichen Schatzsuchergeschichten - schnell aufgestellt und nie bewiesen - wie auch.....

... wird fortgesetzt....
 

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Blicksilber

Im-und-auf-dem-Berg-Wanderer
#3
Sieh an, der fleissige Uwe schreibt Geschichten auf, die das Leben in Tschechien schrieb. Warum kommt mir das alles nur so bekannt vor?:Biene:

Aber der Konsens ist schon klar:
Vier Dinge, die eine Schatzgeschichte erzeugen:

- Ein SS-Mann
- Eine junge Frau
- Ein unterirdischer Hohlraum

und

- KISTEN!

Alles kommt drin vor, nicht unbedingt in den ersten beiden Teilen von Uwes Erzählung, aber warten wirs mal ab...

Glück Auf!
Andreas
 
#5
Genau - die Seite ist seit etwa 2 Wochen wieder online - vorher war sie etwa 6 -8 Wochen nicht erreichbar.
Das neue "Event am Horizont" steht seit etwa 11 MOnaten dort......

uwe
 
H

hebbel

Nicht mehr aktiv
#6
Jetzt ist mir auch klar, welche Bedenken unser Geologe bezüglich der neuen "Schatzkarte" (was für eine Terminologie im 21. Jh.) Hausteins gehabt haben könnte. :ichsagnix:

Gruß
Dieter
 
#7
Sxchön ist auch immer die "Verstrickung" mit dem Bernsteinzimmer - es wird immer dann genannt wenn man versuchen will Geldgeber zu finden oder wenn man dem unkundigen etwas unterjubeln will denn das BZ hat fast jeder im HInterkopf - der Presse und dem Fernsehen sei dank......


........ ich konnte den geologen unseres Vertrauens dazu überreden mal eben mit nach Prag zu fahren. Sweceny sollte bei der Messung mit dabei sein - mehr als Leute braucht man nicht für eine geoelektrische Messung.
An einem trüben Sonnabendvormittag Ende November 08 sah aber alles ganz anders aus. Beim verabredeten Treffpunkt in Brunschau wartete nicht nur Sveceny sondern eine ganze Horde von Leuten mit mehreren Autos. Das Ziel war auch auf einmal nicht mehr der Stausee von Stechovice sondern eine Wiese bei Brunschau in deren unmittelbaren Nachbarschaft sich ein Lager befunden hatte. Der gesamte Pulk der Anwesenden, die zu Anfang gar nicht überschaubar waren, zog mit mehreren Fahrzeugen mit.
Auf der Wiese trennren sich dann die "Mitreisenden" in überschaubare Gruppen.
Da gab es zunächst die Gruppe um einen gewissen Muzik. Muzik suchte seit Jahren nach allem möglichem, lief immer in einer amerikanischen Unifarm herum und hält sich für den letzten "Ranger" den die Ami´s vergessen habern...
In der "deutschen Presse" liest sich das dann so....
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1995/0927/none/0015/index.html

Für die die tschechisch können...
http://tn.nova.cz/zpravy/regionalni...e-konci-s-hledanim-stechovickeho-pokladu.html

Für die die noch mehr tschechisch können....
http://www.blesk.cz/clanek/105825/muzik-nasel-jsem-stechovicky-poklad-ale-nemam-penize.html

Diese gruppe war noch am einfachsten zu überschauen - sie stellten die "Schaufelgruppe" dar - nur es gab nichts zu schaufeln......
Sveceny lief die ganze Zeit unruhug auf und ab uns schlauchte eine Zigarette nach der anderen. Er war derjenige der diesen Menschenauflauf verursachte - nur warum??

Die Männer um Muzik waren jedenfalls die einzigen der ganzen Horde die mit anfaßten die Meßstrecke auszulegen, die Sonden einschlugen und die Sonden mit den Kabeln verbanden........
 

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hebbel

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#8
Sehr unterhaltsam...Danke.
Ah ja. "Sprengfallen" müssen auch sein. Und einen Undercoveragenten (Gaensel) haben wir jetzt auch. Übrigens: KISTE ist ein altes SS-Hohlmaß, wie mir ein Übergruppenführer auf seinem Sterbebett anvertraute.

Hier kann man zum Thema "Truppenübungsplatz der Waffen SS Beneschau / Böhmen" und den verschiedenen Truppenteilen stöbern. (Tschechisch)
17 647 Einwohner aus 71 Dörfern wurden umgesiedelt.

Gruß
Dieter
 
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hebbel

Nicht mehr aktiv
#10
Hmm. Die Kampfgruppe "Emil" aka "Klein" aka "Moldau" gehörte, soweit ich feststellen konnte, zum Kampfverband "Wallenstein", der vermtl. auch zur Niederschlagung des Prager Aufstands eingesetzt wurde. Kein Wunder, daß Klein so lang inhaftiert war, ohne konkrete Gründe zu kennen.

BTW: Z.B. hat sich die SS-Alarm-Flak-Abteilung vom Prager Sommerberg noch am 8. Mai Gefechte mit der Bevölkerung geliefert. Die wollten die Tschechen, nachdem die Truppe in amerikanische Gefangenschaft geriet, ausgeliefert sehen. Die Amerikaner vereitelten auch einen Überfall der Tschechen auf diese Truppe.

Gruß
Dieter
 

otto

... nicht mehr im Dienst.
Mitarbeiter
#11
... noch am 8. Mai Gefechte mit der Bevölkerung geliefert. Die wollten die Tschechen, nachdem die Truppe in amerikanische Gefangenschaft geriet, ausgeliefert sehen. Die Amerikaner vereitelten auch einen Überfall der Tschechen auf diese Truppe.

Gruß
Dieter
So in etwa schreibt es Gaensel auch in seinem Buch Prag Connection. Einige Tage später wurde Klein letztendlich doch übergeben.
auszugsweise der Klappentext:
klar, Andreas hatte recht :)
... mit Reichs- und Parteigold verschwinden spurlos. ... Und nur einer kannte das Versteck - Emil Klein.
Also, Buch :lesen: - aber :ichsagnix:

LG
Gerd
 

otto

... nicht mehr im Dienst.
Mitarbeiter
#14
Hier gibt es noch etwas zu den Transporten zu lesen. (Sehr durchmischt :D)
Gruß
Dieter
In der Tat Dieter, recht durchgemischelt :lol1: das Ganze.
Wenn ich dann noch die Intensionen der 'Gralshüter' mit einbeziehe, Skorzeny dazu addiere, Kisten und Pläne hochrechne, ergibt das einen recht bunten Mix à la J'Tal.

Anbei 'ne olle Postkarte aus den Siebzigern.
Ehemaliger Drehort "Die Brücke von Remagen".

LG
Gerd
 

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hebbel

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#15
Nun ja. Wenn man das festklopfen kann, ->

"An authenticated document from the Military Archives in Prague states that on 21 April 1945 K.H. Frank (German's Supreme Commander in the occupied Czechoslovakian Republic) received a telegraph message from Berlin headquarters with the order to redirect a closely-watched cargo train to a safe place outside Prague. On 22 April 1945, Frank met with Emil Klein at the Czernin Palace in Prague and ordered Klein to transport the crates (temporarily stored in the palace`s cellars) to Hradistko. One of Frank’s personal servants (Günther Aschenbach ) later confessed that he supervised delivery of at least 56 crates from the SS base at Konopiste Castle to the area of Hradistko."

dann hätte man vielleicht einen wahren Kern. Genug zum "wegschleppen" gab es ja.

Man kann auch mal auf die Hauptseite gehen :D, wenn es interessiert. (Endet leider 1998.)

Gruß
Dieter
 
#16
Einspruch -
Die Brücke oben ist nicht die "Brücke von Remagen" - die befindet sich etwa 8km weiter flußabwärts Richtung Prag in dem kleinen Ort Davle.
Die Brücke auf dem Bild ist die Brücke von Stechovice, den kleinen Hafen und direkt dahinter (nicht mehr zu sehen) die Staumauer der Talsperre.
Links geht es nach Brunschau, das heute Hradistko heißt, also direkt zur Pionierschule und zum ehem. Sitz v. Emil Klein.
uwe
 

otto

... nicht mehr im Dienst.
Mitarbeiter
#17
C

Cleeve

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#19
Sehr unterhaltsam...Danke.
Ah ja. "Sprengfallen" müssen auch sein. Und einen Undercoveragenten (Gaensel) haben wir jetzt auch. Übrigens: KISTE ist ein altes SS-Hohlmaß, wie mir ein Übergruppenführer auf seinem Sterbebett anvertraute.

Hier kann man zum Thema "Truppenübungsplatz der Waffen SS Beneschau / Böhmen" und den verschiedenen Truppenteilen stöbern. (Tschechisch)
17 647 Einwohner aus 71 Dörfern wurden umgesiedelt.

Gruß
Dieter
Ja, leider, es ist schon 4 jaren her, aber ich lese dass aber nun jetzt...

"Kiste" als Hohlmass...

Ja, ich kenne aus die Skandinavische sprache ein begriff 'Kiste' oder 'Sten Kiste' wie ein (pre Viking) Wort für ein unterirdisch Grab.
Runen, (Nord-) Germanen, SS, so etwas soll zusammen gehen nicht?
 
#20
da ich im Moment etwas Zeit habe.....

... der Geologe unseres Vertrauens fand tatsächlich eine Anomalie bei der besagten Messung, Dies gab er auch bei einem Statement in mitten seiner gläubig zu hörenden Jünger kund und allen lief jetzt der Sabber.....

Jeder wollte mal eben der Erste sein beim Öffnen des Schatzkämmerleins. Als Erster war da Jaro Sweceny. Alle die er zu den Messungen eingeladen hatte dürften seine ehem. Geldgeber gewesen sein denen er nur zeigen wollte ... es tutsich etwas und ich habe mir ein paar Deutsche gekauft die die ganze Arbeit erledigen - aber ein paar Scheine könnten schon noch alle nachlegen....
Auch der erste Schatzsucher in Stechovice tauchte plötzlich auf ... Helmut Gänsel.
Er kannte besagten Emil Klein persönlich hatte ein paar "nette" Tage mit ihm in Valdiz verbracht.
Auch die Anderen, ein ominöser Zahnarzt aus Prag, ehem. StaSi Leute (ja auch in Tschechien gab es so etwas) waren hell auf begeistert.

... dumm war für alle nur - keiner kannte später die genaue Lage der Meßstrecke und schon gar nicht den Mittelpunkt derselben....

uwe
 
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