Steiermark - Fürstengrab in Strettweg entdeckt

josef

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Dazu Meldung im ORF-Stmk.:
Fürstengrab in Strettweg entdeckt
Strettweg in Judenburg ist einmal mehr Fundort einer archäologischen Sensation: Nach der Entdeckung eines Opferwagens vor 160 Jahren wurde nun ein Fürstengrab aus dem sechsten Jahrhundert vor Christus entdeckt.

Die Ausgrabungsstätte liegt am Fuße des Falkenbergs, wo einst eine Totenstadt mit riesigen Grabhügeln angelegt war. 1851 wurde dort der so genannte Strettweger Kultwagen entdeckt - mit einer Versicherungssumme von 50 Millionen Euro das teuerste und international bekannteste Ausstellungsobjekt des Universalmuseums Joanneum.

Grabung wieder aufgenommen
Seit diesem Zufallsfund vor über 160 Jahren wurde in Strettweg keine Grabung mehr durchgeführt. Im Vorjahr allerdings gaben geomagnetische Untersuchungen Hinweise auf unterirdische Grabanlagen, nur 90 Meter vom Fundort des Opferwagens entfernt. Tatsächlich stießen die Archäologen dort nun auf die Grabkammer eines ehemaligen Herrschers.

Fürstengrab nahezu unversehrt
Die Archäologen sind sich sicher: Seit über 100 Jahren wurde kein so reich ausgestattetes, unberaubtes Grab aus der Hallstattzeit mehr entdeckt. Das Fürstengrab stammt wie auch schon der weltberühmte Opferwagen aus dem sechsten Jahrhundert vor Christus; insgesamt wurden über 100 kostbare Objekte und Prunkgegenstände wie etwa Waffen, Textilien oder Keramikgeschirr entdeckt.
„In der Grabkammer selbst befanden sich die Bestattungen von drei Personen - dem Fürsten, dem Knappen und wohl einer seiner Frauen. Die beiden Männer sind mit einem umfangreichen Waffensatz bestattet worden - im Fall des Fürsten mit einem bronzenen Prunkhelm und einem bronzenen Schwert, dass um 300 Jahre älter ist als die eigentliche Bestattung“, so Archäologe Georg Tiefengraber.

Meilenstein im Südostalpenraum

Wie schon einst der Opferwagen übertraf damit auch das gefundenen Grab alle Erwartungen, sagt Tiefengraber: „In der Steiermark ist mir diesbezüglich nichts vergleichbares bekannt, auch österreichweit nicht. Insofern stellt dieser Fund sicher einen Meilenstein im gesamtem Südostalpenraum dar.“
Die kostbaren Fundstücke sollen nun in Österreich und Deutschland restauriert und danach im Stadtmuseum Judenburg präsentiert werden. Weitere Grabungen sind bereits geplant und geht es nach den Archäologen, sind weitere archäologische Sensationen dabei nicht ausgeschlossen.
Quelle: http://steiermark.orf.at/tv/stories/2535006/
 
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