Törl - natürlich oder Menschenwerk?

#1
Hallo!

Bei meiner letzten Wanderung auf die Rax von Hirschwang über den Törlweg zum Otto-Haus kam die Frage zur Entstehungsgeschichte des "Törls" auf. Ist dieses Loch im Fels natürlichen Ursprungs oder künstlich geschaffen? Wann und von wem??
Das Bild zeigt das Törl mit dem Otto-Haus im Hintergrund.

LG, Martin
 

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josef

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#2
Durchgang bzw. Felsentor "Törl" auf der Rax

...kam die Frage zur Entstehungsgeschichte des "Törls" auf. Ist dieses Loch im Fels natürlichen Ursprungs oder künstlich geschaffen? Wann und von wem?
Künstlich in den Fels gehauener Durchgang... Hier auf der Doppelseite 16/17 -> auf S. 17 unter "Bergtouren" Über den Törlweg zum Ottohaus nachzulesen. Leider keine Angabe wann und von wem...

lg
josef
 
#3
Hallo Josef,

danke für die rasche Antwort.
So ganz überzeugt bin ich aber noch nicht, denn nur ca. 50 Höhenmeter unterhalb des "Törls" gibt es ein ähnliche Felsformation, die gewissermaßen ein zweites Törl darstellt und dabei doch ziemlich natürlich wirkt.
Im angehängten Bild habe ich dieses Loch mit Pfeil markiert. Es ist etwa gleich groß wie das "originale Törl".
Außerdem: Warum sich die Mühe machen und ein Loch durch den Felsen zu schlagen, wenn er eigentlich ganz leicht zu übersteigen wäre?
Ich habe so meine Zweifel, ob der Bericht über die künstliche Entstehung des Törls stimmt. (Quellenangaben?)

Vielleicht finden wir es mit vereinten Kräften heraus!

lg
Martin
 

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fkv

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#4
Der Thread ist uralt, aber die User sind noch aktiv, also: Das originale Törl ist die Schlucht entlang der Grabensohle. Dort führte der alte Törlweg entlang, und man kann im Prinzip immer noch dort gehen ("alter Törlweg"). Bei Schneelage oder gar Lawinengefahr ist das wahrscheinlich nicht so lustig, und das dürfte der Grund sein, warum der Törlweg an den Hang hinauf verlegt wurde. Dafür wurde der Tunnel geschaffen (ich nehme an: rausgesprengt). Wenn man vom Tunnel dem Weg 60m in Abstiegsrichtung folgt, passiert man eine weitere Stelle, wo für den Weg ein Stück des Grates weggesprengt wurde, nur war der dort so niedrig, dass keine Naturbrücke stehen blieb.

Das letzte Foto zeigt die Teufelslöcher, die durch natürliche Erosion entstanden sind. Eines stürzte irgendwann in den letzten Jahrzehnten ein.

Das Törl ist kurz beschrieben in Rabl 1877 (nur mit altem Wegverlauf) und Benesch/Pruscha (schon mit neuem Verlauf). Der Wegbau muss um die Jahrhundertwende herum passiert sein, denn in einer Karte aus 1906 ist der neue Törlweg schon eingezeichnet.
 
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