Technisches Museum Wien: Pläne des neuen Direktors...

josef

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#1
Große Pläne für das Technische Museum

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Der neue Generaldirektor des Technischen Museums Wien (TMW), Peter Aufreiter, hat viel vor. Bei seiner ersten Pressekonferenz sprach er über die „12.10er“, Robotik, Künstliche Intelligenz (KI) und Umweltschutz. Das „jüngste der Bundesmuseen“ steht aber vor budgetären Herausforderungen.
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Seit 1. Jänner hat das TMW mit Peter Aufreiter einen neuen Generaldirektor. Der 45-jährige Linzer Kulturmanager will an seinem neuen Arbeitsplatz in Penzing über die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz verstärkt „Verbindungen zum Heute“ knüpfen.

So soll etwa eines der zentralen Ausstellungsstücke, die größte und stärkste jemals in Österreich gebaute Dampflokomotive, die Brücke ins Jetzt schlagen. Die sogenannte „12.10er“, ein 1936 in Floridsdorf erbauter, 138 Tonnen schwerer und 2.700 PS starker Stahlkoloss, soll das Vorhaben illustrieren: Zum Beispiel wird die Frage aufgeworfen, warum man damals trotz elektrischer Alternativen auf Dampfbetrieb gesetzt hat. Außerdem möchte man auf eine interaktive Art und Weise darstellen, wie groß der CO2-Ausstoß wäre, würde die Bahn heute noch zwischen Wien und Salzburg kohlebefeuert verkehren.

ORF
Die Arbeiten an der „12.10er“ sollen bis 4. April abgeschlossen werden
Technisches Museum Wien
Die Dampflok soll als interaktive Installation „neu zum Leben erweckt werden“
Technisches Museum Wien
Der Haupteingang des Technischen Museums

Paul Bauer
Im November eröffnet die Jahresausstellung „Robotik und Künstliche Intelligenz“

Robotik und KI
Ebenso soll die ab November geöffnete Jahresausstellung „Robotik und Künstliche Intelligenz“ einen modernen Charakter vermitteln. Das Museum präsentiert sein Vorhaben als hoch relevante Thematik, „welche einen breiten gesellschaftlichen Diskurs erfordert“. Es ist der dritte Teil der Reihe „weiter_gedacht_“, die sich mit Fragestellungen zu Forschung, Innovation und Technologie beschäftigt und in Kooperation mit dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) realisiert wird.

Für die Jahresausstellung sind drei Stationen geplant: Einerseits die Schau rund um aktuelle Fragen zu Robotik und KI in der mehrstöckigen Haupthalle, ein interaktiver Wissenschaftsbereich „miniLAB“ für Familien sowie weitere interaktive Anwendungen im „techLAB“ mit 3D-Druckern und Workshops.

Neue Website und eigene App
Eine andere von Peter Aufreiter geplante Neuerung betrifft den digitalen Auftritt des Museums. Einerseits soll die Website bis Ende des Jahres neu gestaltet werden. Man wolle Tools wie den „Rätselrallye-Generator“, den Online-Katalog oder das Buchungssystem für Eintrittstickets überarbeiten und auf den neusten technischen Stand bringen, so das Museum. Zusätzlich ist eine eigene App geplant. Die App soll Besuchern beispielsweise eine kuratierte Tour durch das Museum ermöglichen oder den aktuellen Standort anzeigen, um Objekte schneller auffindbar zu machen.
Anlässlich des „Beethovenjahres 2020“ ist im Oktober eine Online-Ausstellung samt akustischen Stadtplan und Informationen zu den Werken Ludwig van Beethovens geplant. Durchgeführt wird dieses Projekt von der zum TMW gehörenden „Österreichischen Mediathek“, einem Online-Archiv mit Tonaufnahmen und Videos aus der Kultur- und Zeitgeschichte.

Forderung nach mehr Budget
2019 war das bisher erfolgreichste Jahr in der Geschichte des TMW. Insgesamt nutzten 428.619 Personen die unterschiedlichen Angebote des Museums. Das entspricht einer Steigerung von zwölf Prozent. 52 Prozent der Besuche entfielen auf unter 19-Jährige. Damit sei man das „jüngste der Bundesmuseen“ und zähle zu den „wichtigsten außerschulischen Lernorten dieses Landes“, so die wirtschaftliche Geschäftsführerin Karin Skarek. Angesichts von rund 60 Prozent Gratiseintritten und hohen Personalkosten wünsche man sich aber mehr Budget, sagt Skarek.
Mehr finanzielle Mittel seien auch für die Umsetzung der geplanten Ausstellungen notwendig. So wurde etwa die „12.10er“ von einem Spezialunternehmen ins Museum transportiert und mit Schwerlastrollen millimetergenau durch die Einfahrt bugsiert. Jede Bewegung solcher Ausstellungsstücke koste laut Aufreiter bald einmal 100.000 Euro.

Der schwelenden kulturpolitischen Debatte um einen Kollektivvertrag für alle Bundesmuseen wolle man sich auf jeden Fall stellen, betonen Aufreiter und Skarek. Unter den aktuellen finanziellen Rahmenbedingungen ist für den Generaldirektor eine Umsetzung aber „nicht leistbar“. Man gebe aktuell „alles Geld aus, das wir haben“.
23.02.2020, red, wien.ORF.at

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Große Pläne für das Technische Museum
 

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#3
Technisches Museum: Klima und Radio-Jubiläum
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Das Technische Museum Wien (TMW) eröffnet im März eine Dauerausstellung zum Thema Klima, die auch praxisnahe Beispiele und „multimediale Experience Rooms“ beinhaltet. Eine Sonderausstellung widmet sich dem Jubiläum „100 Jahre Radio“.
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Aus dem Vorjahr nimmt das TMW einen Besucherrekord mit: Man zählte im Jahr 2023 mehr als eine halbe Million Besucherinnen und Besucher – die 500.000-ste Besucherin wurde am 21. Dezember 2023 empfangen – und übertrumpfte damit den Besucherrekord von 2022, der damals bei rund 436.000 Personen lag. Die neue Rekordmarke sah TMW-Generaldirektor Peter Aufreiter als „sensationellen Erfolg“ an und damit auch das Vorhaben erfüllt, „durch programmatische Vielfalt und spannende Vermittlungsformate möglichst viele Menschen zu erreichen“.

Technisches Museum/Heimat Wien
In einer neuen Dauerausstellung zum Thema „Klima. Wissen. Handeln!“ wird auch ein „multimedialer Experience Room“ angeboten

Sonderausstellungen zu Geld und Radio
Für das Jahr 2024 sind zwei Sonderausstellungen geplant: Dem Thema Bargeld widmet sich das Museum ab April in Kooperation mit der Österreichischen Nationalbank. In diesem Rahmen sollen laut TMW auch die mitunter kontrovers diskutierte Entmaterialisierung des Geldsystems und die damit einhergehenden Veränderungen in der Gesellschaft aufgegriffen werden.

Die ab Herbst geplante Sonderausstellung „100 Jahre Radio“ in Kooperation mit dem ORF zeigt die abwechslungsreiche Reise durch ein Jahrhundert Radiogeschichte in Österreich auf und umfasst u.a. ein Tonstudio, das die Besucher zur Interaktion einladen soll. Die Österreichische Mediathek des TMW wird unterschiedliche Aspekte der österreichischen Radiogeschichte in einer begleitenden Online-Ausstellung beleuchten.

Expertinnen und Experten aus Technik- und Wissenschaftsmuseen weltweit werden sich im Herbst bei der CIMUSET-Konferenz im Rahmen der internationalen Museumsorganisation ICOM in Wien einfinden: Das TMW ist erstmals Gastgeber der Veranstaltung, die dem Austausch und der Zusammenarbeit von Museen und Sammlungen im Bereich Wissenschaft und Technologie dient und für den TMW-Generaldirektor eine wichtige Gelegenheit bietet, „nachhaltige Partnerschaften auf internationaler Ebene weiter auszubauen und dabei neue Sichtweisen für unsere Arbeit zu gewinnen“.
13.01.2024, red, wien.ORF.at/Agenturen

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Technisches Museum: Klima und Radio-Jubiläum
 
#4
100 Jahre Radio - eine Thema, zu dem man vieles machen könnte, nur ich fürchte, das TMW wird es wieder verhauen, wie so vieles andere. Nehmen wir das Thema Fernsehen als Beispiel. Da stehen meiner Erinnerung nach Teile eines alten ORF-Senders herum(ohne Erklärung) und x-beliebige alte Fernsehmodelle und Zimmerantennen, die man vor 20 Jahren noch auf jeden Flohmarkt hätte kaufen können, also nur bedingt technisch oder historisch relevant. Der Versuchsaufbau von Josip Sliskovics war zumindest ausgestellt, allerdings ohne jedwege Erklärung. Zumindest wurden jetzt in der digitalen Objektsammlung ein paar Erklärungen ergänzt zu historischen Objekten. Es gibt insgesamt ganze 6 Objekte zum Thema TV vor 1955 im Museum, davon sind aber nur 3 ausgestellt und bei meinen letzten Besuch waren diese nahezu unerklärt. Statt 30 verschiedene Fernseher auszustellen, die in jeden Haushalt stehen hätten können, sollten sie meiner Ansicht nach besser die Geschichte und technische Entwicklung erklären. Den Technologie-Gap von beinahe 20 Jahren den der ORF-Start 1955 bedeutete, kann sich nur der historisch interessierte Besucher zusammenreimen, dem normalen Besucher gegenüber wird er nicht erwähnt.
 

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#5
UMWELT & KLIMA
Neue Klima-Schau im Technischen Museum
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Der menschengemachte Klimawandel ist ab Donnerstag fixer Bestandteil der Dauerausstellung des Technischen Museum Wien (TMW). Unter dem Titel „Klima. Wissen. Handeln!“ liefert das Haus in Wien-Penzing einen Einblick in das vielleicht größte Thema unserer Zeit.
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Greifbar wird der massive menschliche Einfluss auf den Planeten vor allem vom All aus. So sind in Zusammenarbeit mit der vom Tiroler Josef Aschbacher geleiteten Europäischen Weltraumorganisation ESA und der Linzer Ars Electronica Solutions beispielsweise zwei Medienstationen entstanden, an denen vorrangig Besucherinnen und Besucher ab zwölf Jahren auf innovative Weise begreifen können, wie man heutzutage mit Hochtechnologie in Form von zahlreichen Erdbeobachtungssatelliten den Status quo und die Veränderungen auf dem Planeten sichtbar machen kann.

So werden die mannigfaltigen Informationen optisch ansprechend auf ein aus Holz herausgefrästes 3-D-Höhenmodell der Umgebung Wiens projiziert – mit einem Wischen lässt sich nachvollziehen, wie genau hier die Bodenfeuchtigkeit oder die landwirtschaftliche Nutzung gemessen und abgelesen werden kann. Einen derartigen Aufbau gibt es bisher noch keinen zweiten außerhalb von ESA-Einrichtungen, betonte TMW-Generaldirektor Peter Aufreiter am Mittwoch.

TMW/Martina Flieszer
Die Dauerausstellung im Museum wird noch bis 2026 umfassend überarbeitet

Entwicklungen am Touchscreen
Andernorts kann an einem Touchscreen-Tisch u.a. die Temperaturentwicklung in der Bundeshauptstadt in den vergangenen 40 Jahre, die Entwicklung der Eisflächen in Grönland oder von Österreichs größtem Gletscher dargestellt werden. Wir wissen also etwa durch das ESA-Erdbeobachtungsprogramm sehr gut darüber Bescheid, was aktuell abläuft und in welche Richtung es ohne wirksame Gegenmaßnahmen gehen kann.

Wie umkämpft die eigentlich entwaffnend eindeutigen Befunde aber immer noch sind, und wie das auch aus psychologischer Sicht erklärt werden kann, ist ebenso Teil der neuen Schau im Erdgeschoß des TMW. Aufreiter sah bei der Präsentation des ersten Teils der noch bis 2026 laufenden umfassenden Überarbeitung der Dauerschauen seines Hauses die Menschen nicht nur in einem Zwiespalt, sondern in einem „Trispalt“.

Opfer, Zeuge und Täter
Wir sind gleichzeitig „Opfer, Zeuge und Täter“, so Aufreiter. All das sollte in „Klima. Wissen. Handeln!“ mitbehandelt werden, ohne in eine ausweglose, düstere Dystopie abzudriften. Es gehe eben auch darum, Handlungsoptionen aufzuzeigen und zum Handeln anzuregen, erklärte die Projektleiterin Gudrun Ratzinger im Gespräch mit der APA.

TMW/Martina Flieszer
Die Filminstallation im Eingangsbereich ist von Nikolaus Geyerhalter gestaltet

Bevor es aber am Ende der vielfach recht interaktiven Ausstellung dorthin geht, hat der Besucher noch ein besonderes technisches Schmankerl vor sich: den „Future Simulator“. Darin wird man von einer KI mit allerlei Fragen zum Klimawandel konfrontiert. Die Bewegungen der Gruppenmitglieder in dem Raum im Raum werden automatisch getrackt, so kann im Stile der Kinder-TV-Show „1,2 oder 3“ in Echtzeit abgestimmt werden. Das führt dann in verschiedene Zukunftsszenarien, die unterstützt durch das „Climate Change Center Austria“ (CCCA) dem aktuellen wissenschaftlichen Stand entsprechen.

Hohe Glaubwürdigkeit in Museen
Apropos Wissenschaft: Sie kommt etwa in Form von zahlreichen Videointerviews mit Aschbacher oder der Meteorologin Helga Kromp-Kolb zu Wort und zieht sich wie ein roter Faden durch die Ausstellung, an deren Eingang eine Filminstallation des stilistisch unverkennbaren Wiener Dokumentarfilmers Nikolaus Geyerhalter zu sehen ist. Eine der neuen Aufgaben von Museen moderner Prägung sei nun einmal auch das Abbauen von Wissenschaftsskepsis – ein vor allem in Bezug auf den Klimawandel in Politik und Bevölkerung durchaus weit verbreitetes Phänomen.
Im Gegensatz zu vielen anderen gesellschaftlichen Akteuren sei man als Museum hier in einer besonderen Position: Als eine von wenigen Institutionen werde Museen auch heutzutage durchaus „große Glaubwürdigkeit“ attestiert. Daher wolle man eben „die Fakten auf den Tisch legen“ und am lebhaften gesellschaftlichen Diskurs aktiv mitwirken, so Aufreiter.
13.03.2024, red, wien.ORF.at/Agenturen

Neue Klima-Schau im Technischen Museum
 
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