Thebner Kogel - FlaRak Stellungen gegen Österreich

#2
Thebener Kogel

Irgendwie scheinen die Links nicht wirklich zu funktionieren :confused:, zumindest bei mir.

Schade, die Anlage auf dem Berg ist wirklich sehr interessant, war auch vor kurzem dort um mir das genauer anzusehen.

Das gesamte Gelände ist mittlerweile ziemlich verwahrlost und wird meiner Meinung nach kaum mehr benutzt, nur im oberen Bereich steht noch ein Fahrzeug mit Antennen drauf.

Es gibt dort mehrere Bunker, mit Stahltüren verschlossen, aber auch einfache Unterstände, zwar mit betonierten Seitenwänden, aber mit Blechdach.
Im unteren Bereich gibts dann noch Garagen und das größte Gebäude, vermutlich die Unterkunft der Mannschaft. Alles sehr im Verfall.

Vielleicht kann mir jemand sagen, was in den Bunkern eigentlich eingelagert wurde??? Dabei sind auch die Führungsrinnen vor den Bunkern interessant, um das was in den Bunker reinkam auch genau reinzubringen.

Hänge ein paar Fotos an. Die Anlage ist übrigends auch auf Google Earth in guter Auflösung zu sehen.
 

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josef

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#3
Thebener Kogel in den späten 60iger Jahren

Vom Thebener-Kogel aus wurden schon in den 60iger Jahren des vorigen Jahrhunderts Stör- und Peilsender gegen das ÖBH bzw. in Richtung österreichisches Staatsgebiet eingesetzt.

Während meines Wehrdienstes beim Flugmelderegiment kam ich 1969 mit der ehemaligen 2./RadB(mot) in der Stellung „Stiftskaserne“ zum Einsatz. Das Radargerät samt Antenne war am/im Geschützturm Stiftskaserne (Stiftsbunker) installiert. Die Gerätemodule für das Radargerät AN/TPS-1E befanden sich in den ehemaligen Mannschaftsräumen in der obersten Etage des Turmes und die Antenne war in einer der 4 ehemaligen Geschützluken montiert. Die eigentliche Auswertung der Messdaten erfolgte nicht im Turm, sondern in einem Raum im Mitteltrakt der Stiftskaserne. Dort wurde schon ab 1959 eine provisorische Flugmeldezentrale eingerichtet. Die Empfangsimpulse wurden mittels Kabelleitungen vom Turm (Bunker) zu den Sichtgeräten in der EZ übertragen. Dort fand die Umsetzung der am Sichtgerät aufscheinenden Ziele (360° / Entfernung von der Stellung in km) auf Koordinatenpunkte des Flugmeldegitters statt. Die Agenden der EZ Stiftskaserne übernahm dann ab ca. 1967 die neue, verbunkerte Anlage am Kolomannsberg (Salzburg).


Bedingt durch die Besetzung der damaligen CSSR durch die WAP-Staaten 1968 wurde die Station Stiftskaserne/Stiftsbunker als Substation wieder in Betrieb genommen. Die erfassten Flugbewegungsdaten wurden aber in die neue EZ am Kolomannsberg weitergeleitet. Dort dienten sie als Ergänzung zu den durch die Großraumradarstation Kolomannsberg gewonnen Daten für die Ostgrenze des Hoheitsgebietes. Während meines Einsatzes in der 2. Jahreshälfte 1969 bei der Stellung „Stiftsbunker“ kam es ein paar mal pro Monat zu massiven Attacken ausländischer Störsender! Durch raschen Frequenzwechsel konnten diese Störungen ausgeschaltet werden. Manchmal wurde aber bewusst einige Zeit auf der (gestörten) Altfrequenz weitergefahren, um den eigenen Peilsendern die Lokalisierung des „Gegners“ zu ermöglichen. Dabei wurde vom FMAB als Standort des Störsenders immer wieder der Thebener Kogel ermittelt!

lg
josef

Nachstehend ein Foto eines Teiles der Gerätemodule des Mittelbereichsradargerätes AN/TPS-1E in der obersten Etage des ehem. Geschützbunkers in der Stiftskaserne. Die gleiche Geräteausstattung hatten damals die Radarbetriebsgruppen der 1. Kp in Salzburg und der 2. Kp in St.Pölten des RadB(mot). Ein weiteres, leider schlechtes Bild, aufgenommen bei Schneegestöber Anfang Dezember 1969 auf der obersten Decke des Stiftbunkers Richtung Innenstadt (Hofburg, Stephansdom). In einer der 4 ehemaligen Geschützluken war die Antenne befestigt… und die grauenhafte Gestalt ist meine Wenigkeit…
 

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josef

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#4
Ehemalige FlaRak Stellung Thebener Kogel

Hallo @monolit,

vorerst ein mal besten Dank für die Fotos! :danke

Hätte dazu eine Frage: Wie bist Du auf den Berg bzw. zur Stellung gekommen? Über die Waldstraße von Bratislava-Dubravka aus? (Ist diese Zufahrt frei zugänglich?). Oder bist Du von Devin den Berghang hinaufgewandert?

lg
josef
 
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Fuchs

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#7
Thebene-Kogel

Hallo

Vorgestern war ich da und habe auch einige Fotos gemacht.
ungefaehr von den gleichen Objekten.
Muss nur bestaetigen, dass der Verfall weiter geht und alles was "nuetzlich sein koennte" ist schon verschwunden. Die Anlage ist fast 100% zugaenglich alles ist offen und zerschlagen.

MfG. Fuchs
 
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Fuchs

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#10
Zeitungsartikel zu dem Thema.

Hallo

Auf dieser Link ist ein Artikel ueber diese Anlage geschrieben.

http://www.bratislavskenoviny.sk/buxus/generate_page.php?page_id=6684


Hier die Uebersetzung:


Das Objekt an dem Thebner Kogel wird staendig devastiert.

Um das Objekt der ehemaligen Militaerkasernen auf dem Thebner Kogel hat staendig niemand Interesse, auch nach zehn Jahren von Ihren Auflassung. Zerstoerte und mehr oder weniger devastierte Kasernen stehen auf dem Gebiet der Nationalen Naturreservation.

Bis dem Jahr 1966 haben die Kasernen wie eine radiotechnische Meldestelle dem Luftschutz gedient und ab dem Jahr 2000 hat es das Kriegsministerium in das ueberfluessige Eigentum eingegliedert und versuchte es loszuwerden. Ende des Jahres 2002 haben schon die Vertreter des Resortes den Verkaufvertrag mit dem Potentionellen Kaeufer unterschrieben fuer den Preis von 18 milionen Kronen (ungefehr 500000,- Eur). Weil aber der Kaeufer die Summe bis den gegebenen Termin nicht zahlte, musste das Ministerium von den Verkaufvertrag aussteigen.
Nach den Informationen von dem Sprecher des Kriegsministerium Vladimir Gemela wurden die Kasernen im Jahre 2004 unerfolgreich der Stadt Bratislava und dem Bundesland Bratislava angeboten nachdem ein neues Gesetz ueber den Uebergang des Staateigentums an die Bundeslaender gueltig wurde.

Das Magistrat hat laut der Sprecherin Frau Eva Chudinova darueber nachgedacht, an der Stelle der Militaerkasernen ein Obdachlosenheim oder aehnliche Sozialvorrichtung zu errichten. Es wurde aber festgestellt, das dieser Raum nicht dafuer geeignet ist, wegen der zu grossen Entfernung zu dem oeffentlichen Verkehrnetz, und damit es ein Sinn hat, muesste man die Objekte rekonstruieren.

Wegen der Uninteresse von der Stadtverwaltung um die ehemaligen Kasernen ist das Kriegsminiterium nach Herr V. Gemela verpflichtet eine selbstaendige Angebotsverfahrung initzieren auf welchem sich auch physische wie auch juristische Personen beteiligen koennen. Bis dann ist aber laut Ihm die Entscheidung der Regierung gueltig nach welcher jegliche Eigentumsuebergaenge gestoppt sind beginnend dem 1 Maerz dieses Jahres (2006).
Das Objekt ist also staendig ein Staatseigentum.

Zu dem ehemaligen Kasernen fuehrt eine Asfaltstrasse von der Glavica bis zu dem Thebner Kogel, welche in der Vergangenheit nur das Militaer genutzt hat. Heute fahren hier oft Fahrzeuge welche da nichts zu tun haben, auch gegen der Strassenbezeichnung, dass es um Naturschutzgebiet geht. Fuer das Naturschutzgebiet ist die zweite Stufe des Schutzes gueltig, wo der Einfahrtverbot gilt. Viele Fahrer glauben, dass die Absenz des Fahrverbotsstrassenzeichens Sie dazu berechtigt in das Gebiet hineinzufahren. Eine Strassensperre wuerde hier zum Nuetzen sein, welche die Einfahrt von nicht disziplinierten Fahrern verhindern wuerde.


MfG. Fuchs
 
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geritec78

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#11
ich habe lange in Google Earth gesucht, bin aber nicht fündig geworden
kann mir da vielleicht wer einen Tipp geben?

:hopp

lg Martin
 

josef

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#12
ich habe lange in Google Earth gesucht, bin aber nicht fündig geworden kann mir da vielleicht wer einen Tipp geben?
Gib bei der Suchfunktion einfach "Bratislava" ein => dann zentriere das Bild auf die Marchmündung in die Donau => der Ort bei der Mündung/linkes Donauufer ist Theben (Devin) => dort leicht schräg nach rechts oben am Berg/Wald (zwischen March-Donau und oben Eisenbahn...) findest Du die ehemalige Stellung. Übrigens noch ein kleines Stück weiter, oberhalb der Bahn, sieht man das VW-Werk (Montage Touareg usw.).

lg
josef

P.S.: Wenn Du die Koordinaten der Stellung brauchst, melde dich, kann ich erst am Abend liefern, habe dazu in der Fa. keine Möglichkeit...
 
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#14
Kaiserjäger hat geschrieben:
@charioteer

wurden die Luftaufnahmen vom Bundesheer selbst gemacht (Saab 105? PC-6?) oder hast du die sonst irgendwo her?
Die Aufnahmen wurden von einer Saab 105OE (mit Aufklärungsbehältern ausgestattet) im schnellen Vorbeiflug gemacht. Ausgewertet wurden die Bilder vom Kommando Luftaufklärung.
 

josef

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#16
Thebener Kogel

Noch ein paar Bilder vom Thebener Kogel:

1. Vom Braunsberg bei Hainburg aus (18.10.2011), in Bildmitte die Mündung der March in die Donau.
2. Vom Gelände Schlosshof aus (25.06.2011)
3. Braunsberg bei Hainburg von der Straße bei Schloss Niederweiden aus (25.06.2011)
3. Detto, mit Hainburger Schlossberg.
 

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josef

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#17
Die Aufnahmen wurden von einer Saab 105OE (mit Aufklärungsbehältern ausgestattet) im schnellen Vorbeiflug gemacht. Ausgewertet wurden die Bilder vom Kommando Luftaufklärung.
Leider funktionieren die Links im Beitrag #1 von @Charioteer zu den Aufklärungsbildern nicht mehr...

1. Original-Kamerabehälter mit 5 Kamerasystemen für die Saab 105OE.
2. Position des Kamerabehälters als Außenlast am Tragflügel einer 105OE (Bildtafel).

Quelle: Ausstellung 2011 am Flh. Zeltweg
 

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Recce

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#18
ich glaube kaum das die aufnahmen aus der saab-105 gemacht wurden, ohne aber die fotos gesehen zu haben ist es schwer zu sagen. der grenzverlauf hohenau-marchegg-parma und weiter wurde bis vor wenigen jahren noch laufend überwacht.
die hier beschriebene stellung der sa-3 ist nur ein teil des flarak-schutzes für bratislava.
für google-earth-experten: von der bekannten stellung ungefähr immer 7-8km im radius weitersuchen, sämtliche "sites" haben ein ähnliches layout!
viel spass beim suchen!
 

josef

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#19
Hallo Sascha,
vorerst ein herzliches Willkommen im Forum.
ich glaube kaum das die aufnahmen aus der saab-105 gemacht wurden, ohne aber die fotos gesehen zu haben ist es schwer zu sagen
Leider hat @Charioteer die Bilder herausgenommen, aber soweit ich mich noch erinnere, waren die Bilder aus einer Serie von Seiten-/Schrägaufnahmen, aufgenommen mittels Kamerabehälter (-> siehe Beitrag #17) während eines Vorbeifluges. Flugachse ca. leicht westlich Marchegg/Schloßhof - Hainburg oder umgekehrt, je nach der Seite, an welcher der Kamerabehhälter montiert war...

lg
josef
 

josef

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#20
der grenzverlauf hohenau-marchegg-parma und weiter wurde bis vor wenigen jahren noch laufend überwacht
Du meinst wohl die
Grenzüberwachung mit Hubschraubern des Bundesheeres
Im Rahmen des neuen "Assistenzeinsatzes Schengen" patrouillieren nachts spezielle Hubschrauber des Bundesheeres in den Grenzregionen des Burgenlands und in Niederösterreich. Die Verantwortung für diesen Einsatz und die damit verbundenen Abläufe liegen beim Innenministerium. Deswegen befindet sich auch immer ein Grenzpolizist als Operator an Bord, der seine Beobachtungsergebnisse an die Kollegen am Boden weitergibt.

Für die Flugdurchführung selbst ist aber ausschließlich der Hubschrauberführer des Bundesheeres verantwortlich. Für jeden Nachtflug sind zwei Piloten eingeteilt.
Spezial-Helikopter

Die Grenzüberwachung aus der Luft erfolgt von den Stützpunkten Allentsteig (für im Norden gelegene Grenzabschnitte) sowie Punitz im Burgenland (für Überwachungsflüge an der Südgrenze Österreichs). Die Hubschrauber der Typen "Alouette III" und OH-58 "Kiowa" verfügen über folgende Ausrüstung:

* Forward Looking Infrared (FLIR) + TV/Videorecorder
* Suchscheinwerfer (Nightsun)
* Radarhöhenmesser
* Global Positioning System (GPS) + Kartenlesegerät
* zusätzliche Funkausstattung für die Verbindung zur Exekutive
Quelle: http://www.bmlv.gv.at/sk/lusk/verbaende/grenzueberwachung.shtml

Und die Überwachung dürfte kaum bis "Parma" in der Poebene (Emilia-Romagna) gereicht haben, sondern eher bis "Pama" zwischen Kittsee und Gattendorf...

die hier beschriebene stellung der sa-3 ist nur ein teil des flarak-schutzes für bratislava.
Ist bekannt, aber genau jene Stellung liegt nur "einen Steinwurf" vom österr. Staatsgebiet entfernt :)

lg
josef
 
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