Transport von Laborproben mittels Drohnen von Buchs nach Vaduz

josef

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Drohne transportiert Proben über den Rhein
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In der Schweiz wird eine der ersten Transportdrohnen in den nächsten Tagen den regelmäßigen Betrieb aufnehmen. Täglich mehrmals pendelt sie zwischen einem Großlabor in Buchs (CH) und der Niederlassung derselben Firma in Vaduz (FL), um Laborproben schneller als ein Auto und ohne Abgase zu transportieren.
Online seit gestern, 19.31 Uhr
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Bei einer Fluglinie würde man sagen, die Drohne hat eine Linienfluggenehmigung erhalten: Das Schweizer Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) hat die Flugstrecke zwischen den etwa fünf Kilometer voneinander entfernten Laborstandorten in Buchs und Vaduz genehmigt.

Dazu dockt das Fluggerät vor dem Fenster des Labors in einem oberen Stockwerk an, damit ein Behälter von der Größe eines Schuhkartons und einem Gewicht von maximal 2,3 Kilogramm quasi in den Frachtraum gesteckt werden kann. Dann hebt die Drohne mit Laborproben wie z.B. Blut oder Gewebe einfach ab und fliegt über den Rhein in den anderen Labor-Standort.

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Die Drohne dockt automatisch an einem oben gelegenen Labor-Fenster an und wird mit einem maximal 2,3 Kilogramm schweren, etwa Schukarton-großen Frachtbehälter beladen
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Dann fliegt die Drohne mit den Laborproben von Buchs in der Schweiz über den Rhein zu dem etwa fünf Kilometer entfernten, anderen Labor-Standort im liechtensteinischen Vaduz

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Die Technologie sei jetzt schon sicherer, als jeder Autotransport, sagt der Gründer der Drohnenfirma. Das Schweizer Bundesamt für Zivilluftfahrt hat die Route für die Drohnenflüge bereits freigegeben.

Flüge werden Fahrten ersetzen
Die Drohnenflüge werden etliche Kurierfahrten ersetzen, erklärt der Geschäftsführer des Labor-Unternehmens, Martin Risch: „Wenn wir heute schauen, wie viele Kilometer wir mit dem Auto fahren, um Proben zusammen zu sammeln, dann lohnt es sich zu prüfen, ob man das mit einer Drohnentechnologie etwas besser machen kann, um einen besseren Klima-Footprint zu bekommen.“

Zwei-Tonnen-Auto für Zehn-Gramm-Röhrchen
Herbert Weirather, Gründer des Drohnenflugunternehmens Jedsy, führt diesen Gedanken weiter aus: „Gerade im Labor-Bereich werden heute Zehn-Gramm-Röhrchen mit einem Zwei-Tonnen-Auto jeden Tag hin und her gefahren. Da ist die Drohne viel effizienter und auch viel schneller.“ Insbesondere bei Stau auf den Straßen, denn die Drohne ist mit 100 km/h unterwegs.

Fixe Route und sicherer als Straßentransport
Die Route ist genau fixiert worden und noch überwacht ein Drohnenpilot jeden Flug. Künftig soll er wie ein Lotse mehrere Flüge gleichzeitig überwachen. Die nötige Sicherheit ist gewährleistet, verspricht der Drohnenfirmengründer – wenn ein Motor ausfällt übernimmt ein anderer, sagt Weirather: „Wenn man Wahrscheinlichkeitsrechnung macht, ist die Drohne jetzt schon viel, viel sicherer wie jedes Auto oder jeder Lkw.“

Standorte und Großkunden zusammenführen
Das Laborunternehmen betritt mit den Drohnenflügen Neuland, 22 Standorte hat es in der Schweiz. Wie intensiv diese Standorte und z.B. Großkunden untereinander mit Hilfe von Drohnenfluglinien verbunden werden, muss erst die Praxis zeigen.

Effizienter zu werden ist das Ziel, sagt Risch: „Wir möchten mit dieser Technologie in erster Linie die Labore unserer Gruppe zusammenführen. Auf der anderen Seite sehe ich auch Großkunden wie beispielsweise Spitäler, wo wir auch mit einem solchen optimierten Transport eine entscheidende Verbesserung hinführen möchten.“ Patientinnen und Patienten sollten Labor-Ergebnisse damit künftig schneller bekommen.
08.02.2023, red, vorarlberg.ORF.at

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