USA: „Space Force“ - neuer Zweig der US-Streitkräfte für Weltraum als Operationsgebiet

josef

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Trumps Pläne für die Weltraumarmee

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US-Präsident Donald Trump hat am Freitag (Ortszeit) mit der „Space Force“ einen neuen Zweig der US-Streitkräfte offiziell ins Leben gerufen. Der Weltraum sei das „neueste militärische Operationsgebiet, in dem eine Menge passieren wird“, so Trump. Dabei geht es vor allem darum, Satelliten zu schützen – denn von diesen ist man auf dem Erdboden höchstgradig abhängig.
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Entsprechend geht es bei „Space Force“ laut Analysen auch weniger um den Einsatz von „Weltraummilitärs“, sondern um eine Infrastruktur zum Schutz von US-Besitz im All. Gemeint sind vor allem die Hunderten Satelliten, die essenziell für Kommunikation, Überwachung und Navigation auf der Erde sind. US-Verteidigungsminister Mark Esper sagte, dass die Abhängigkeit von weltraumgestützten Fähigkeiten „dramatisch zugenommen“ habe. Dabei geht es sowohl um die zivile als auch die militärische Nutzung.

Insgesamt 16.000 Zivilpersonen, Soldaten und Soldatinnen sollen dazu künftig in der „Space Force“ arbeiten. Die neuen Streitkräfte werden auf dem seit August existierenden Militärkommando Space Command (SpaceCom) aufbauen, das Personal stammt vorerst vor allem aus der Luftwaffe. Die United States Space Force wird die sechste US-Teilstreitkraft neben dem Heer, der Marine, dem Marinekorps, der Luftwaffe und der Küstenwache. Allerdings sind die Weltraumstreitkräfte gleichzeitig an die Luftwaffe angeschlossen. In der Vergangenheit gab es bereits zahlreiche Überschneidungspunkte im Militärbereich zwischen den einzelnen Zweigen.

„All zum militärischen Theater machen“
Die „Space Force“ soll nun dezidiert die bestehende US-Dominanz im All sichern. Denn diese ist laut der US-Regierung gefährdet: In einem Bericht warnten die USA kürzlich, dass China und Russland nicht nur auf der Erde, sondern auch im Weltall aufrüsten würden. Konkret war die Rede von speziellen Laserwaffen auf dem Erdboden und Anti-Satelliten-Raketen. Auch Cyberangriffe gehören zu den Bedrohungen. In der vergangenen Generation habe sich das Umfeld „fundamental geändert“, so Vizepräsident Mike Pence. „Was früher friedlich und nicht umstritten war, ist nun überfüllt und feindlich.“ Dabei spielt wohl auch eine Rolle, dass sich die Suche nach Rohstoffen langsam auch ins All ausweitet.

AP/Andrew Harnik
Trump feierte die Gründung als einen „großen Schritt“

Im Gegenzug hatte auch Russlands Präsident Wladimir Putin die US-Aufrüstung im All kritisiert. Diese sei eine Bedrohung für Russlands Interessen, so Putin Anfang Dezember nach einem Treffen mit Militärvertretern. „Die militärisch-politische Führung der USA zieht offen in Erwägung, das All zum militärischen Theater zu machen und dort Operationen durchzuführen“, so Putin. Auch Russland müsse daher seine militärischen Anstrengungen hinsichtlich Weltraum erhöhen. Expertinnen und Experten warnten bereits vor einem neuen Wettrüsten.

China prescht auch im All vor
Auch China ist mittlerweile ein wichtiger Spieler. Die Volksrepublik hat heute mehr Satelliten als Russland. Zudem demonstrierte das Land bereits 2007, dass es einen Satelliten mit einer bodengestützten Rakete abschießen kann. Zudem ist China Anfang des Jahres nach eigenen Angaben die erste Landung einer Sonde auf der erdabgewandten Seite des Mondes gelungen. Das Land hat auch weiterhin ehrgeizige Ziele in der Raumfahrt: Bis 2021 will Peking eine wiederverwertbare Trägerrakete entwickeln, die mehr Fracht transportieren kann als die NASA und das private Raumfahrtunternehmen SpaceX. Außerdem plant China einen Stützpunkt auf dem Mond, eine bemannte Raumstation sowie ein Mars-Fahrzeug.

AP/Xinhua News/Jin Liwang
Chinas Landung auf der „dunklen Seite des Mondes“ galt auch als Machtdemonstration

Für die Volksbefreiungsarmee sei der Weltraum auch eine Frage des „strategischen Standortvorteils“, sagte Michael Raska von der S. Rajaratnam School für Internationale Studien in Singapur. Eine starke Präsenz im All werde zunehmend wichtiger für „alles – von der Frühwarnung über Überwachung und Aufklärung bis zur Zielauswahl“. Inzwischen stützten sich „fast alle Militärmissionen auf irgendeine Form von Weltraumfähigkeiten“.

„Militärische Umgebung“
Auch der Iran und Nordkorea sind zunehmend in der Lage, ihre militärischen Aktivitäten in den Weltraum auszuweiten. „Viele Menschen wissen wahrscheinlich nicht, dass der Weltraum bereits eine militärische Umgebung ist“, so die Weltraumsicherheitsexpertin Alexandra Strickings des Royal United Services Institute (RUSI) gegenüber der BBC. „Das All ist aber bereits seit den 1960ern militarisiert.“

Auch der bekannte US-Astrophysiker Neil deGrasse Tyson hatte im Juni gegenüber dem Sender CNN gesagt, dass die „Space Force“ „keine sonderbare Idee“ sei: „Wir als Nation haben Besitztümer im Weltall, die unermesslichen Wert haben. Ein Militär soll mindestens den Besitz einer Nation schützen. Das Weltall ist hier nur einer weitere Ebene.“ Die Frage sei, ob dafür eine neue bürokratische Struktur im Bereich der Luftwaffe notwendig sei.
Die Gründung der „Space Force“ wurde mit der Unterzeichnung des US-Verteidigungshaushalts 2020 beschlossen. Zwar gab es gegen das Prestigeprojekt des Präsidenten lange Vorbehalte, auch im Verteidigungsministerium. Der Verteidigungshaushalt für das kommende Jahr hat einen Umfang von 738 Milliarden Dollar (666 Mrd. Euro). In dem Gesetz sind auch Sanktionen gegen den Bau der umstrittenen Ostsee-Pipeline „Nord Stream 2“ enthalten.
22.12.2019, red, ORF.at/Agenturen

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Neue US-Streitkraft: Trumps Pläne für die Weltraumarmee
 
#2
Grüß Gott, gestern saß ich mit meinen Freunden zusammen und wir machten uns über die neue Teilstreitkraft lustig. Zur späten Stunde machten wir uns über die neuen Uniformen lustig. Wie sie wohl ausschauen werden? Wir tippen auf die Star Trek Uniformen, gelbes Shirt der Captain, blau der Wissenschaft's Offizier, rotes Shirt der Chef im Maschinenraum:D;)
 
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