Versuchssender der Wehrmacht bei Bayrischzell?

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wolfgang

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#1
Servus,

Weiß von euch eienr wo die Überreste des Versuchssenders der Wehrmacht bei bayrischzell zu finden sind?Angeblich soll man noch Fundamente sehen.Dem Wildalpjoch vorgelagert.Mehr weiß ich leider auch nicht.

Wie schaut´s aus josef?? :confused:
 

josef

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#2
Wie schaut´s aus josef??
Schlecht - ich wildere nicht in fremden Revieren ;) Ab Walserberg/Schwarzbach bzw. im konkreten Fall Kufstein/Kiefersfelden ist Reviergrenze! "Des Boarische gheart dia, dem Romminger Fred, dem Blersch Mario und a poar aundare mischn a no mit!"

Aber von der Bergstation der Wendelsteinbahn sind es nur 1,7 km Luftlinie zum Wildalpjoch...

lg
josef
 
#3
Der Fred Romminger hat seinen Schwerpunkt in den Landkreisen - Traunstein - Berchtesgaden - teilweise angrenzende Gebiete! Das Gebiet um die Wendelsteinbahn ist für mich "außermärkisches Gebiet! - Leider!
mfg fred
 

SuR

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#7
Servus Gemeinde!

Ich hatte dazu mal was in Unterlagen gefunden. Das stand mit den letzten Amtsverlagerungen der SS etc. in Verbindung, die ja u. a. auch in den Schlierseer Raum gingen.
Wenn ich das noch recht weiß, dann war das außerhalb einer Ortschaft in der Nähe von Bayrischzell.

Dumm ist nur, dass das ganze schon Jahre her ist und ich aktuell keinen Schimmer habe, wo ich mit der Suche nach den Dokumenten anfangen soll.
 
W

wolfgang

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#8
Also ich gebe jetzt mal ungefähr wieder was ich in dem Buch von Winfried Nerdinger "bauen im NS-Bayern 1933-45" gefunden habe:

Erbaut im Auftrag der Wehrmacht 1941-42 als Versuchssender - Hochfrequenzlabor Sudelfeld - Fundamente der Sendemasten erhalten
 
R

Ralf 08666

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#10
Die Stecknadel im Heuhaufen

Hallo Wolfgang,
-weißt Du, wie so ein "Versuchssender" ausgesehen hat? Wieviele Antennen und damit Fundamente werden das normalerweise sein? Wie groß müssen die Fundamente sein?
-weißt Du, ob da irgend eine Hütte der Gegend benutzt wurde -muß ja Bediener gegeben haben -vielleicht steht da ja noch was und heißt nur anders?
-Wie nahe waren diese Art Versuchssender an die Bedienungsgebäude gebaut?

Wenn diese grundsätzlichen Fragen jemand anders hier im Forum beantworten kann, wäre ich genauso erfreut :) .

Grund der Fragen: War heute vom Sudelfeld aus auf dem Wildalpjoch und auf dem Kaser. Da gibts ja dutzende Hütten. Einziger Anhaltspunkt derzeit ist eine Straße, die nur von Bundeswehrfahrzeugen benutzt werden darf. Nicht mal Jäger dürfen da fahren und das ist wohl eher selten. Straße wird zum Waldweg und führt dann zu einer unscheinbaren Hüttte unten in einem kleinen Tal. Fand aber keine betonierten Reste ringsrum.

Gruß

Ralf
 
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Ralf 08666

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#12
Hallo Florian,

faszinierend , daß dieses Thema bis "nahe Berlin" Aufmerksamkeit erweckt. Die Chancen mit diesen wenigen Infos, die verfügbar sind (Nerdingers Buch), gehen ja nahe Null.

>die Straße geht zur Talstation der Mat-Seilbahn auf die Soinhütte (ein GebAusbStPkt ).

Da hast Du mich jetzt sauber blamiert. DAS sollte ich wissen, war ich doch selbst bei der 3. Komp. des GebPiBtl 8 in Brannenburg. Aber ist halt zu lange her.....

>Ich hab´ an Weihnachten vom vermuteten Standort ein Foto gemacht (weiß aber jetzt nicht mehr genau, wie ich da drauf gekommen bin).

Durch Wissen und logische Überlegung :gut:, ganz einfach: Als Frau und ich bergabwärts Richtung Auto gingen und diesen Hügel sahen, sagte ich: "Also ich hätte das Ding da rauf gebaut". Mit den Nerdinger- Informationen und einigen Vermutungen über Funkwellen kristallisiert sich dieser Hügel wirklich als fast einzig sinnvoller Standort an.
Ich wollte da auch rauf, aber es gab gewisse Einsprüche und die Uhr gab dem keifenden Weibe auch noch recht. Außerdem waren Fahrzeuge und viele Leute da oben, da wollte ich dann auch nicht mehr unbedingt umherstöbern.

Ich verlaß mich da jetzt mal ein wenig auf unsere Nasen und werde da nochmal hingehen (wenns nur nicht so verflucht weit weg wär´)
Gruß

Ralf
 

SuR

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#14
@ Ralf: Ich wohn´ ja nicht schon immer "hier oben", und die Mat-Seilbahn kenn´ ich noch aus eigener "Erfahrung". Schuckel´da mal bei 50 cm Neuschnee mit nem vollbeladenen Fünftonner rauf. Das bleibt in Erinnerung. ;)

Anbei noch der vermutete Standort als GE-Screenshot.
Und wenn die 3D-Funktion in GE halbwegs zuverlässig ist, müsste man von dem Hügelrücken aus prima eine direkte Verbindung ins Inntal herstellen können.
 

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Ralf 08666

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#15
Volltreffer

Hallo Wolfgang, hallo Florian,

heute zog es mich nochmal auf das Sudelfeld. Dank des milden November rechnete ich mit gute Chancen aus, a. wenig Wanderer zu treffen und b. die ominösen Betonfundamente zu finden....also, a. war eine Fehlkalkulation...da oben war´s zwar kalt, aber zeitweise sonnig...es waren also sehr viel Wanderer unterwegs. Aber b. wurde ein voller Erfolg.

1. Der Versuchssender war ohne Zweifel auf diesem "dem Wildalpjoch vorgelagerten" Hügel.
2. Betonfundamente: 6 oben, und 2 x 4 hangabwärts, aber nicht zum Wildalpjoch hin, sondern Richtung Alpenstrasse. Liegen in direkter Linie, soweit ich das beurteilen konnte. Der Hang ist sehr steil
3. Der wahre Knüller aber ist im Nerdinger Buch nicht vermerkt: Neben dieser 6-er Anordnung der oberen -vermuteten- Antennenmasten-Fundamente befinden sich noch 2 sehr interessante Relikte: Das eine ist ein "Bunker" mit Erdaufschüttung, welcher heute anscheinend als Almhütte genutzt wird (DAS HÄTT ICH auch gern!)....vermutlich vom Bedienpersonal. Das zweite ist noch faszinierender...ein..ein...ein....hmmm...halbes Betonei?

Macht Euch selbst ein Bild. Leider war das Wetter ziemlich wechselhaft. 2 Minuten Sonnenschein, 5 Minuten Nebel, 3 Minuten durchziehende Wolkenfetzen...die Bilder sind also teilweise nicht gut geworden:

RALF J.H. RUINS EXPLORATING COMPANY PROUDLY PRESENTS:

Foto 1: So stellt sich das Bild dar, wenn man auf dem Hügel ankommt: Links erkennt Ihr den 6-er Betonfundamentsblock, dann die heutige Almhütte und das halbe Betonei.
Foto 2: Der 6er Block, Blickrichtung ist zum Wildalpjoch bzw. zur Kasererwand
Foto 3: Die "Unterkunft"
Foto 4: DAs Betonei mit der Unterkunft im Hintergrund. Ganz rechts erkennt Ihr, daß das Ei einen Betonfortsatz besitzt, der anscheinend in einen weiteren Erdbunker mündet. Der 6-er Fundamentsblock liegt auf der "anderen Seite", also in Blickrichtung hinter der Unterkunft. Die beiden anderen Blöcke gehen links den Hang hinab.
Foto 5: Das Betondingsbums, wie es sich in Richtung Alpenstrasse öffnet. Das Wildalpjoch ist in der gleichen Blickrichtung wie der Aufnahmestandpunkt.
Foto 6: Vom gleichen Aufnahmepunkt aus. Kamera ist aber nach links geschwenkt. Der erste 4-er Block Fundamente links (der zweite befindet sich etwa 50 Meter hangabwärts. Rechts ist eine weitere Betonplattform oder -umrandung sichtbar....

Gruß

Ralf
 

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Varga

Mann aus den Bergen
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#16
Das halbe Betonei würde ich, ohne die Gegebenheiten des Senders zu kennen, als Parabolspiegel/Parabolantenne bezeichnen. Für welchen Zweck auch immer. (Evt. Versorgung des Senders mit dem Sendeprogramm)
Irgendwo, auf einem anderen Hügel, müsste unter Umständen auch ein Gegenstück vorhanden sein.

Gruss
Varga
 
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SuR

... wie immer keine Zeit ...
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#17
Hi Ralf,

ganz großes Kino! :)

Wo zeigt denn das halbe Ei genau hin?
Kannst du das bitte in GE mal markieren?

Ich frage diesbezüglich mal bei den Funkmess-Spezies bei lostplaces nach.
Denn ich meine, dort solche betonierten Parabolspiegel schon das eine oder andere mal gesehen zu haben. Allerdings eher Richtung Küste/England???
 

otto

... nicht mehr im Dienst.
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#18
Die Betonhalbkugel würde ich in Richtung "akustisches Horchgerät" einstufen; artähnlich der britischen Anlagen aus dem WK-II.

Gruß
Gerd
 

Varga

Mann aus den Bergen
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#19
Die Betonhalbkugel würde ich in Richtung "akustisches Horchgerät" einstufen; artähnlich der britischen Anlagen aus dem WK-II.

Gruß
Gerd
Die Idee hatte ich auch. Die Geräte die ich kenne hatten zwei Fledermausohren und waren drehbar.
Was willst du mit dem unbeweglichem Betonhalbei abhorchen? Die Schlafzimmergespäche vom Gröfaz auf dem Berghof?


Gruss
Varga
 
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