VW - Kombibus (Bulli) geht endgültig in Pension

josef

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Produktion in Brasilien läuft aus

Im September 1957 hat Volkswagen mit dem T2 Kombi - damals noch basierend auf dem Modell T1 - seine Produktion in Brasilien gestartet. Während der legendäre VW-Bus in Deutschland bereits seit 1979 nicht mehr gebaut wird, hielt man in Brasilien bis zuletzt am VW-Urgestein „Bulli“ fest. Neue Sicherheits- und Abgasvorschriften dürften sich letztlich aber als unüberwindbare Hürde herausgestellt haben: Ungeachtet der anhaltenden Nachfrage wird eines der am längsten gebauten Automodelle der Welt jetzt endgültig in Pension geschickt.

Bis heute erfolgreiche Baureihe
Der deutsche Autobauer Volkswagen lässt nach dem City-Golf in Südafrika und dem Santana in China nun mit dem T2 auch seinen letzten Klassiker auslaufen. Obwohl in Europa bereits seit Jahrzehnten nicht mehr neu erhältlich, wird der legendäre VW-Bus in Brasilien seit mittlerweile 56 Jahren gebaut. Das unter dem Namen Kombi verkaufte Auto ist somit eines der am längsten gebauten Automodelle der Welt.

Laut VW wird dieses nun mit einem auf 600 Stück reduzierten Sondermodell verabschiedet. Die „Last Edition“ unterscheidet sich etwa mit seiner blau-weißen Lackierung von dem zuletzt nur mehr in weiß gehaltenen Normalmodell. Nostalgische Details sollen an die diversen Modellvarianten der vergangenen Jahrzehnte erinnern - mit getönten Fenstern, einer beheizbaren Heckscheibe und einem MP3-Radio samt USB-Anschluss gibt es zudem zumindest für einen T2 modern anmutende

„In Brasilien laufen und laufen und laufen sie“
Der Hintergrund für die Einstellung ist unterdessen nicht in mangelnder Nachfrage zu suchen. Ganz im Gegenteil: Die optisch - etwa durch einen schwarzen Kühlergrill - im Vergleich zum Urmodell nur leicht adaptierten Kombis entpuppten sich in Brasilien als wahre Verkaufsschlager. Davon zeigte sich auch die versammelte VW-Spitze mit sie „laufen und laufen und laufen“ bei einem Brasilien-Besuch noch vor zwei Jahren überzeugt.

Dass nun nach rund 1,5 Millionen verkauften Kombis auch in Brasilien die Produktion eingestellt wird, dürfte vielmehr an den neuen, ab 2014 geltenden Sicherheits- und Abggasvorschriften liegen. Dafür spricht nicht zuletzt, dass sich die bereits jetzt geltenden Vorgaben als zunehmend schwierig zu überwindende Hürde entpuppten. Der zuletzt mit einem für den VW Polo und Fox entwickelten Vierzylinder ausgestattete Kombi, der teils auch mit purem Ethanol betrieben werden konnte, bestand die für die Zulassung notwendigen Tests jedenfalls nur mehr mit Mühe.

In Deutschland seit 1979 nicht mehr gebaut
Auch der Import der brasilianischen VW-Busse nach Europa scheiterte häufig aus diesem Grund, weswegen auch die „Last Edition“ wohl dem brasilianischen Markt vorbehalten bleiben dürfte. In Deutschland selbst war mit dem T2 bereits 1979 Schluss - in insgesamt zwölf Produktionsjahren wurden rund 2,5 Millionen Exemplare gebaut.

In Brasilien läuft der Kombi seit dem 2. September 1957 vom Band und war das erste von VW an Ort und Stelle gebaute Auto. In seiner Ursprungsform handelte es sich laut „Welt“ allerdings nicht um einen „reinen“ T2 - vielmehr basierte der Kombi lange auf dem Vorgängermodell T1, auf dem das T2-Fahrerhaus gesetzt wurde. Nach der Einstellung der Produktion in Mexiko im Jahr 1997 war Brasilien schließlich das letzte Land, wo der T2 noch gebaut wurde.

Für Volkswagen selbst stellt die T-Reihe bis heute einen zentralen Bestandteil der Modellpolitik dar. Als jüngster Erbe des alten VW-Busses sorgt mittlerweile bereits die fünfte Generation für volle Kassen - Generation sechs steht zudem bereits in den Startlöchern und soll 2015 in den Handel kommen. 2011 wurde auf dem Autosalon in Genf zudem eine offenbar bereits marktreife Studie präsentiert, mit der auch optisch wieder an die Wurzeln der als „Bulli“ bekannten Baureihe erinnert werden sollte.
Text- u. Bildquelle: http://orf.at/stories/2195460/2195465/
 

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