Wehrkirchen in Österreich

Bunker Ratte

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#21
Kirchenruine St. Martin in Nöstach
Mein Ausflugsziel heute, danach eine schöne Wanderung nähe Alland!



Nöstach: Kirchenruine St. Martin | Bereits im 13. Jahrhundert erstmalig erwähnt wurde sie im Mittelalter zur Pfarrkirche von Nöstach. 1786 (nach Aufstieg der Wallfahrtskirche Hafnerberg zur Lokalienkirche) zum Abbruch freigegeben, existieren noch heute Teile des Kirchturms sowie der angrenzende Dorffriedhof.
Quelle: Kirchenruine St. Martin in Nöstach - Ausflugstipp

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Hier ist ein historisches Luftbild der Ruine zu sehen...
(Ergänzt am 02.12.2018 josef)
 

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#22
Die einsame Wehrkirche bei Strögen im Waldviertel:
Etwas außerhalb, südöstlich des Ortes Strögen liegt die Wehrkirche auf einer leichten Erhöhung.
Auf Bitte im Haus Nr. 13 in Strögen darf man sich in Begleitung von Frau Ledermann die Kirche auch von innen ansehen, leider konnte ich nimanden antreffen. Eine Besichtigung der Wehrkirche war demnach nur von außen möglich!

Nach Schwammenhöfer steht die Kirche auf den Erdsubstruktionen einer ehemaligen Burganlage des ausgehenden 11. Jahrhundert. Um 1135 findet sich unter den Lehensrittern der Witwe Adelheid von Hohenburg ein Dietmar von Stregen. Um 1223 erscheint ein Ritter Hesso von Strögen. Bereits um 1076 wird im Stiftsbrief das Kloster St. Nikola in Passau die Kirche Stregen genannt, und 1159 bezeugte der Kleriker von Stregen die Grenzbestimmung der Pfarre Friedersbach. Die Pfarre Strögen soll am Anfang des 13. Jahrhunderts vom Grafen Gebhard von Regebau dem Stifte Altenburg übergeben worden sein. Urkundliche Aufzeichnungen berichten von der Einverleibung der Pfarre Strögen jedoch erst im Jahre 1350. Eine Erwähnung der Kirche erfolgt erstmals 1265.
Die Verbindung mit dem Stift Altenburg scheint sich in der Folge wieder gelöst zu haben, da es 1389 und 1448 zu abermaligen Inkorporationen kam. Nach den Hussitenkriegen, in denen die Kirche durch Feuer zerstört worden war, wurde sie 1437 wieder geweiht. 1524 wurde die Pfarre von einem Altenburger Stiftspriester versehen. Zu dieser Zeit war die Kirche baufällig. 1619 zerstörten die "Rebellanten" Pfarrhof und Kirche. 1661 wurde die Kirche nach der Zerstörung neu gewölbt und acht Strebepfeiler eingesetzt. 1663 kam es zu Unstimmigkeiten mit den Jesuiten von St. Bernhard. Erst vom Jahre 1785 an bewohnten die jeweiligen Pfarrer den Pfarrhof von Strögen, während die früheren in Altenburg zu residieren pflegten. Auch heute wird die Pfarre Strögen-Frauenhofen von Altenburg aus betreut.
Die Kirche bildet mit dem umgebenden Friedhof, dem ehemaligen Pfarrhof und dem anschließenden Meierhof ein ausgedehntes Ensemble. Die ein gedrungenes Oval bildende Kirchhof- bzw. Friedhofmauer folgt wahrscheinlich dem Verlauf eines verebneten Ringwalles.
Quelle: Wehrkirche Strögen (Wehrbauten in NÖ)

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MHSTG44

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#25
Die einsame Wehrkirche bei Strögen im Waldviertel:
Auf den Bildern kann man wieder ein Prachtstück auf historischen Boden betrachten! Echt Spitze festgehalten! Die Einsamkeit der Wehrkirche etwas außerhalb, hebt diese historischen Momente noch mal in eine besondere Klasse. Auch das (wie es scheint) original gemalene Wandbild auf einer Außenmauer der Kirche in Beitrag 23 Bild 73 finde ist super und ist eher schon selten anzutreffen an Wehrkirchen!
 
#26
Auf den Bildern kann man wieder ein Prachtstück auf historischen Boden betrachten! Echt Spitze festgehalten! Die Einsamkeit der Wehrkirche etwas außerhalb, hebt diese historischen Momente noch mal in eine besondere Klasse. Auch das (wie es scheint) original gemalene Wandbild auf einer Außenmauer der Kirche in Beitrag 23 Bild 73 finde ist super und ist eher schon selten anzutreffen an Wehrkirchen!
Hallo MHSTG44,
besten dank für dein Lob.
Lg
Michi
 

MHSTG44

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#27
Wehrkirchenruine Nähe Nöstach (bei Hafnerberg)

Ganz tief drinnen im Wäldchen versteckt, hab ich die Ruinenwehrkirche entdeckt!
Die Kirche stammte aus dem 13Jh, sie wurde 1784 entweiht und verödete daraufhin.
Intressante Fotos von der Wehrkirchenruine, wo man zum Teil noch einiges zu sehen bekommt. Vor 3 Jahren, hab ich mich auch nach oben gequält, wo es doch recht steil hinauf geht, dass Erscheinungsbild der Ruine hat mich fasziniert. Es werden auch noch ab und zu Messen abgehalten in einem versperrten Teil der Ruine, was vor zig Jahren restauriert wurde. Ein paar Bilder der Pankraz-Kapelle unterhalb neben der Strasse habe ich von meinem damaligen Besuch mitgebracht, die ja in Beitrag 16 ausführlich beschrieben wurde! Die übrigen Bilder kann ich mir sparen, dank der super Fotoserie die gepostet wurde!
 

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#29
Wehrkirche Scharndorf im Bezirk Bruck a. d. Leitha
Der Bau wurde, wahrscheinlich einheitlich, zur Zeit der Gotik Anfang des 14. Jahrhunderts errichtet. Quellen verweisen ins Jahr 1083 als erste urkundliche Nennung. 1043 wurde bereits die Festungsmauer der späteren Wehrkirche Scharndorf errichtet. 1072 wird im Salbuch des Stiftes Göttweig erstmals der Name "Scoriondorf" genannt. Um 1200 entstand in Scharndorf der Kirchenbau, der der hl. Margaretha geweiht wurde. 1429 wurde die Pfarre Scharndorf im Patronat Petronell genannt. 1529 wurde Scharndorf bei der ersten Türkenbelagerung zerstört. 1598 wurde die Kirche Scharndorf neu aufgebaut. Mit der zweiten Türkenbelagerung 1683 erfolgte eine abermalige Zerstörung und der Wiederaufbau.

Das Auffälligste an der Wehrkirche ist ihr zinnengekrönter gotischer Westturm, an den sich das Langhaus anschließt. Der Turm ist von zahlreichen Pfostenlöchern umgeben. Errichtet wurde er in schön geschichtetem Bruchsteinmauerwerk mit Ortssteinen. Er weist dreiseitig abgefaste Halbkreisfenster auf und zeigt beim Übergang in das Achteck eine zinnenartige Krönung. Der Turm des Gotteshauses trägt einen Kegelhelm. Die Kirche ist von einer mittelalterlichen Umfassungsmauer und dem Friedhof umgeben.
Quelle: Wehrbauten in Niederösterreich (Wehrkirche Scharndorf), Geschichten zu Siedlerschicksale und Historische Zeittafel Scharndorf.

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S

Senator74

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#32
Parallel dazu fällt mir der Wehrcharakter der Kirchen im Hl.Land ein. Da sind neben starken, befestigten Mauern auch verkleinerte Eingangstore zu sehen. Die sollten verhindern, das marodierende Horden zu Pferd in das Innere der Kirche reiten konnten, um diese in Brand zu stecken, bzw. zu plündern.
 
#33
Wehrkirche "Dionysius" in Pottschach, Bezirk Neunkirchen:
Die Pfarrkirche "Zum hl. Dionysius" ist eine Wehrkirche mit hochmittelalterlichem Kern und barocken Anbauten, wie der "Frauenkapelle". Kirche, Pfarrhof und Schloss bilden mit ihrer Wehrmauer das dominante Ensemble des Ortes. An der Außenseite der Kirche entdeckte man Wandmalereien aus dem 14. und 16. Jahrhundert. Das Netzrippengewölbe des einschiffigen Langhauses zeigt Rautenformen. Im Inneren befinden sich Decken- und Wandmalereien aus der Zeit um 1520. Der hochbarocke Hochaltar ist reich figural gestaltet, das Altarblatt zeigt den Kirchenpatron. Zwei gleichartige Seitenaltäre stammen aus der selben Epoche. Das Gnadenbild, eine Madonna mit Kind befindet sich in der Frauenkapelle. 14 Kreuzwegbilder aus 1777 wurden 1881 aus Raach in die Kirche übertragen. Das älteste Kunstwerk ist eine spätgotische Dionysius-Statue, das jüngste ein Taufbecken mit Kupfertreibarbeit aus dem 20. Jahrhundert.
Quelle: Pfarrkirche Pottschach (Pfarrkirchen in NÖ, Austria Forum)


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Bunker Ratte

Well-Known Member
#39
Wehrkirche Hl. Georg in Wienerherberg:
Die Wehrkirche ist insgesamt siebenmal abgebrannt und wiederaufgebaut worden. Fast jede geschichtliche Epoche hat jedoch ihre Spuren hinterlassen. Insbesondere die Gotisierung der Kirchenanlage ist deutlich sichtbar, aber auch Elemente des Rokoko (im zugemauerten Fenster) sind zu erkennen. In ihrer heutigen Form geht die Kirche im wesentlichen auf das 18Jh. zurück. Das heutige Aussehen wurde ihr durch eine gründliche Renovierung in den Jahren 1973-1977, die auch von der Gemeinde finanziell unterstützt wurde, gegeben.
Üblicherweise sind wir es gewohnt, Bauten von kunsthistorischer Bedeutung eher in Städten und größeren Ortschaften anzutreffen. Umso überraschender ist daher, daß unser Wienerherberg mit seinen 470 Einwohnern zwei hervorragende Kunstschätze besitzt, die aus ältesten Zeiten stammde Wehrkirche und die wunderschöne spätbarocke Dreifaltigkeitssäule.
Die kleine Wehrkirche wird uns ihre Geheimnisse nicht mehr preisgeben. Wir wissen nicht viel über sie. Die Form der Kirche und die wehrhafte Anlage sowie die Ausdehnung der alten Pfarre weisen auf ein hohes Alter hin. Wahrscheinlich wurde sie vor 1200 erbaut. Die romanischen Elemente am Turm und im Chorraum deuten darauf hin. Ein wichtiges Indiz spricht sogar für ein noch höheres Alter. Die Wienerherberger Wehrkirche ist die einzige Kirche weit und breit, die dem heiligen Georg geweiht ist. Dieser Heilige war bekanntlich ein römischer Soldat und wurde besonders von den römischen Legionären werehrt. Die Bezeichnung Wehrkirche stammt aus der Zeit der Türkenkriege. Im Ernstfall sollte die Kirche der Bevölkerung Schutz und Zuflucht vor dem Ansturm der Mohemmendaner bieten. Insbesondere der Kirchturm, ein massiver Wehrturm mit Schießscharten, Pyramidendach und Giebelaufsatz, der aus dem 15Jh. stammt, erinnert an die Bedeutung des Bauwerks in Zeiten der Not. Anläßlich der Renovierung wurde bei der Sakristei ein Massengrab gefunden, daß jedoch aus der Zeit vor 1500 stammen dürfte. Die Türkenbelagerungen fanden jedoch erheblich später statt, die erste 1529 und die zweite 1683. Das Geheimnis dieses Grabes, daß in der Chronik unerwähnt bleibt, konnte bis jetzt nicht gelüftet werden.
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Quelle: Ein Auszug aus den Gemeindenachrichten im Jahre 1979 eines PDF Dokuments (file10322)

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