Werft Linz - U-Boot Aufrüstung

josef

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#1
Passend zu den alten Threads über

Bunker Linz Winterhafen http://www.unterirdisch-forum.de/forum/showthread.php?t=3901 und

Schiffstransport auf der Autobahn http://www.unterirdisch-forum.de/forum/showthread.php?t=3316&highlight=Schiffstransport

fand ich im Buch von

Jak P. Mallmann-Showell; Typenkompass Deutsche Kriegsschiffe, U-Boote 1935-1945; Motorbuch-Verlag Stuttgart 2009; S. 37

ein Bild von der Schiffswerft Linz. Es zeigt die Wiederaufrüstung von U-Booten des Typs II B nach dem Transport auf der Elbe bis Dresden, über die Autobahn bis Ingolstadt und auf der Donau nach Linz. Hier wurden die vorher, wegen des Straßentransports demontierten Aufbauten (Turm usw.) wieder an den Booten angebracht. Danach wurden die Einheiten donauabwärts in ihr neues Operationsgebiet "Schwarzes Meer" gebracht!

Lt. Bildtext handelt es sich beim Boot im Vordergrnd um U 19.

(Bildquelle siehe obigen Buchtitel)
 

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josef

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#2
Öl- u. Betriebsstoffbunker Linz-Winterhafen

Bei der Vergrößerung eines Ausschnittes der gegenüberliegenden Lände erkennt man die Baustellen einiger der im Thread "Bunker Linz Winterhafen" angesprochenen Öl- u. Betriebsstoffbunker der Donauflottille. Es dürfte gerade an der Fertigstellung der Überdeckung der Betonbunker gearbeitet worden sein...
 

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Gerald68

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#3
30. Flottille

Ein bischen was zu den U Booten die über die Donau Transportiert wurden.


Im Verlauf des Rußlandfeldzuges im Jahr 1941 ergab sich erneut ein Bedarf für die Präsenz der Kriegsmarine im Schwarzen Meer, wobei allerdings die im Zweiten Weltkrieg neutrale Türkei den Seeweg nicht freigab. Deswegen sollten einige U-Boote aus der Nordsee per Landtransport zur Donau und in den ca. 2500 km entfernten Schwarzmeerhafen von Konstanza (Constanţa) im verbündeten Rumänien gebracht werden.

Dazu wurde die 30. Flottille im Oktober 1941 aufgestellt. Es wurden sechs Küsten-U-Boote des Typs II B ausgewählt, die zu dem Zeitpunkt meist nur noch als Schulboote in der Ostsee eingesetzt waren. Diese hatten eine Verdrängung von 414 Tonnen, eine Länge von insgesamt 42,7 m, eine Breite von 4,08 m mit einen Druckkörper von 28,2 m Länge und 4 m Breite.

Nach der Überführung von Gotenhafen, Pillau und Memel nach Kiel wurden die Boote ab Mai 1942 bei den Deutschen Werken außer Dienst gestellt und aus Gewichtsgründen sowie technischen Anpassungen um rund 140 t erleichtert. Den großen Druckkörper drehte man aus Transport technischen Gründen dabei um 90°.

Nur für den Binnenwassertransport durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal, auf Elbe und Donau, umschloss man den Druckkörper aus Sicherheitsgründen beim Eindocken in Kiel mit zehn zusätzlichen Zusatzschwimmträgern. Sie waren fest montiert und untereinander verbunden. Das U-Boot lag so in einem Trog und erreichte problemlos per Wasserschlepper sein neues Einsatzgebiet.

Der Druckkörper wurde aus der Elbe über die Slipanlage an der Böcklinstrasse in Dresden-Übigau herausgezogen und dann auf eine spezielle mehrteilige Trägergruppen, zwei Straßenroller des Typs R40 umgesetzt. Von Wehrmachts-Zugmaschinen, Faun ZR150 und Kaelble Z6W2A130, in Schlepp genommen erreichte der getarnte Schwertransport mit 8 km/h über 300 km Reichsautobahn die Donau bei Ingolstadt.

Nach erneuter Montage der Zusatzschwimmträger folgte das Aufwassern und die Fortsetzung des Binnenwassertransportes auf der Donau nach Linz bzw. Wien, wo die Boote wieder fahrtüchtig gemacht wurden. In Überwasserfahrt ging es zum rumänischen Binnenhafen von Galatz (Galaţi), wo die Ausrüstung dann vervollständigt wurde.

U 24 wurde als erstes der sechs deutschen U-Boote am 14. Oktober 1942 wieder in Dienst gestellt, U 23 als letztes am 3. Juni 1943 der 30. U-Flottille in Konstanza (Constanţa) überstellt. Die Feindfahrten richteten sich gegen die Russische Schwarzmeerflotte, nach offiziellen Angaben wurden insgesamt 26 Schiffe mit 45.426 Bruttoregistertonnen versenkt.

Nachdem Rumänien 1944 die Seite gewechselt hatte, fiel der Basishafen weg. Die dort liegenden Boote U 9, U 18 und U 24 wurden beschädigt oder in Hafennähe selbst versenkt, wobei allerdings den Sowjets später eine Bergung gelang. Für die verbliebenen drei Boote war ein Ausweichen ins weiter südlich gelegene Bulgarien nicht mehr möglich, ein Durchbruchversuch ins Mittelmeer wurde von Dönitz untersagt. Die Flottille wurde im September 1944 aufgelöst, eine Einigung über einen Verkauf an die Türkei kam nicht zustande. Die Boote mussten sich an der türkischen Küste selbst versenken, die Besatzungen wurden interniert, gaben aber die Lage der Wracks nicht preis
 
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