Wichtige Infos für Japan-Reisen

josef

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Leitfaden für Japan-Touristen aus "häusltechnischen Entwicklungsgebieten" wie Europa und den USA: :D :lol1:

Neue Standardsymbole für Toiletten

Wer, ohne der Landessprache und -schrift mächtig zu sein, nach Japan reist, für den können schon alltägliche Dinge wie ein Klogang zur Herausforderung werden. Schließlich sind japanische Toiletten verglichen mit europäischen oft Hightech-Anlagen, an deren sachgemäßer Bedienung schon so mancher Tourist gescheitert ist. Die Sanitärindustrie will Abhilfe schaffen und präsentierte nun eine Liste standardisierter Piktogramme - damit künftig auch des Japanischen Unkundige wissen, wie man Popschföhn und Co. bedient.

„Innere Ruhe“ am stillen Örtchen
Die Benutzung einer Toilette gelingt im Normalfall intuitiv. Anders in Japan: Wer nicht mit den dort verbreiteten Hightech-Klos vertraut und der Sprache nicht mächtig ist, für den kann ein japanisches Klo schnell zum spanischen Dorf werden. Damit künftig auch Ausländer problemlos ihr Geschäft verrichten können, hat sich der Verband der Sanitäreinrichtungsproduzenten auf eine Vereinheitlichung der Toilettenbeschriftung mit acht Standardpiktogrammen geeinigt.

Von Sprühdüsen über einen integrierten Föhn bis zu zuschaltbaren Tarngeräuschen reichen die Funktionen in Toiletten, die via bisher oft recht unverständlich betitelte Bedienelemente zu steuern sind. Ein kurzer Rundblick im Netz bestätigt, dass sich Touristen aus Europa und den USA vortrefflich über die ungewohnten Luxusklos amüsieren können und dabei immer wieder ihre eigene Ratlosigkeit thematisieren.

Eine Umfrage unter 600 Ausländern habe ergeben, dass ein Viertel die bisher verwendeten Symbole nicht versteht, berichtete die BBC. Kein Wunder, gilt es bei den Hightech-Klos doch nicht nur, den Spülknopf zu finden, sondern auch Zusatzfeatures wie Wasserduschen, Warmlufttrockner und automatische Deckelöffner zu bedienen. Bisher verwendete jeder Hersteller eigene Piktogramme oder beschränkte sich auf Erklärungen in japanischen Schriftzeichen.

Acht Piktogramme sollen Klogang vereinfachen
Die nun vorgestellten acht Piktogramme sollen den Klogang für Touristen künftig wesentlich vereinfachen. Die automatische Klodeckel- und -Brillenöffnung, Spülung (lang/kurz), Aktivierung der Wasserdüsen (vorne/hinten), Föhn und Stopptaste erhalten ab sofort bei allen großen Herstellern ein einheitliches Symbol.

Mit der Offensive sollen nicht nur die Besucher in Japan aufgeklärt werden, sagte Madoka Kitamura, der Vorsitzende der Sanitärindustrievereinigung, bei der Pressekonferenz vergangene Woche. „Wir sind uns sicher, dass das neue Design der Piktogramme unsere Produkte auch im Ausland populärer machen wird.“ Anders als in Japan, wo schon gut zwei Drittel aller Toiletten deutlich mehr Funktionen aufweisen als die klassische Wassertoilette hierzulande, sind Europa und die USA rückschrittliche Entwicklungsgebiete.

Vor allem im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio wolle man sich natürlich auch als Land präsentieren, das Touristen herzlich empfängt, so Kitamura. Ein Toilettenbesuch könne für Ausländer stressbehaftet sein, das soll sich ändern. Mit den neuen Piktogrammen soll ein Umfeld geschaffen werden, das „inneren Frieden“ vermittelt.

Die Morgentoilette für das Smartphone
Eine ähnliche Willkommensgeste wurde erst vor wenigen Wochen präsentiert, berichtete der „Guardian“: Auf dem internationalen Flughafen Tokios wurden neben den regulären Klopapierspender kleinere Rollen installiert. „Willkommen in Japan“ ist auf dem Papier zu lesen, das für die Reinigung des Smartphone gedacht ist. Während des großen oder kleinen Geschäfts kann sich der gelangweilte Toilettenbesucher damit nicht nur der Handyhygiene widmen, sondern sich zugleich anhand der aufgedruckten Informationen über WLAN und Reiseführerapps informieren.

Die Idee der von einem Telekomunternehmen gesponserten Aktion entstand als Reaktion auf eine Studie, die besagt, dass auf einem durchschnittlichen Handybildschirm mehr Bakterien zu finden sind als auf einer Klobrille. Für Japan ist das eine Zwickmühle - denn einerseits ist die Handyabhängigkeit dort noch weitaus weiter verbreitet als in Europa, andererseits ist auch das Hygienebestreben legendär. Kein Wunder, dass ausgerechnet in Japan das erste völlig wasserdichte Handy entwickelt wurde, das selbst eine gründliche Wäsche mit Seifenschaum problemlos übersteht.
Text u. Bilder: http://orf.at/stories/2375699/2375734/
 

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