Wiener Neustadt: Ausstellung über "Ritter – Klischees" im Museum St. Peter an der Sperr

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Ausstellung hinterfragt Ritterklischees
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„Ritter – was wir von ihnen träumen und wie sie wirklich waren“ ist der Titel der neuen Sonderausstellung im Museum St. Peter an der Sperr in Wiener Neustadt. Sie zeigt ein anderes Bild des Ritters, wie wir es heute kennen – etwa in Frauenkleidern.
Online seit heute, 9.24 Uhr
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Gezeigt wird etwa die Figur des Adeligen und Minnesängers Ulrich von Liechtenstein im 13. Jahrhundert, der auch am Babenbergerhof in Wiener Neustadt war und den Herzögen Leopold VI. und Friedrich II, dem letzten Babenberger Herzog, diente. Eine Graphic Novel erzählt in der Ausstellung aus seinem Leben, angelehnt an Ulrichs autobiografischen Roman.

Auf seiner sogenannten Venusfahrt forderte er im Namen seiner verehrten Dame andere Ritter zum Kampf auf – und war dabei als Frau gekleidet, was nicht unserem Klischee vom Ritter entspricht. Sehr wohl aber seinen Vorstellungen vom ritterlichen Minnedienst. So werden heutige Vorstellungen über das Rittertum, das vielfach auch von modernen Verfilmungen geprägt ist, in Wr. Neustadt hinterfragt.

Schwer gepanzerte Rüstungen erst später
Auch schwer gepanzerte Ritterrüstungen gab es erst in späteren Jahrhunderte, oft waren es Prunkrüstungen, ist in der Ausstellung zu erfahren. Der Ritter des 13. Jahrhunderts hatte eine andere Rüstung, mit Kettenhemden, die fast den ganzen Körper bedeckten und einer Art Plattenpanzer, das waren dünne Platten, die mit Stoff überzogen waren, die man am Körper trug, erzählt Julia Schlager vom Museum St. Peter an der Sperr. Dazu gehörte der Topfhelm mit eingeschränktem Blickfeld, der schon vor Lanzen schützte.

Viele originalgetreue Repliken in der Ausstellung sind Leihgaben des Vereins Historia Vivens 1300. Vereinsmitglieder präsentierten bei der Ausstellungseröffnung mittelalterliche Kultur. In tausenden Arbeitsstunden rekonstruieren die Vereinsmitglieder nach neuestem Forschungsstand Objekte und Gewänder des 13. Jahrhunderts, aus Begeisterung für das Mittelalter.

ORF
Der Verein Historia Vivens 1300 rekonstruiert mittelalterliche Objekte und Gewänder, hier etwa ein Panzerhemd

Sie nähen originalgetreue Gewänder oder schmieden Alltagsgegenstände und Waffen nach. Wie aufwändig das ist, zeigt das Beispiel des Panzerhemds: hier müssen zwischen 20.000 und 30.000 einzelne Eisenringe miteinander verbunden und vernietet werden.
20.06.2024, Sabine Daxberger, noe.ORF.at

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Museum Wr. Neustadt
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Mehr zur Ausstellung „Ritter – was wir von ihnen träumen und wie sie wirklich waren“


RITTER
Was wir von Ihnen träumen und wie sie wirklich waren. Kaum ein Begriff ist so omnipräsent und hatte über die Jahrhunderte bis heute einen so magischen Klang. Die Sichtweise, was und wie Ritter zu sein haben und wofür sie stehen, hat sich jedoch in den Zeitläufen stark gewandelt. Die Ausstellung wirft einen frischen, neuen Blick auf das Phänomen Ritter.
Mit Ulrich von Liechtenstein, geboren um 1200, also zur Zeit der Stadtgründung von Wiener Neustadt, erfahren Besucherinnen und Besucher die ritterlichen Tugenden im hohen Mittelalter. Giulio Camagni, Verfasser der Graphic Novel „Der Kaiser. Maximilian I.“ interpretiert diesmal die „Venusfahrt“ des Ritters, der auch vor Wiener Neustadt ritterlich in einem „Tjost“ gekämpft hatte. In Kooperation mit dem Verein Historia Vivens werden Ausbildung und Alltag der ritterlichen Gesellschaft in vielen Facetten lebendig. Die Ausstellung wirft auch Schlaglichter auf die Geschichte des Rittertums von seinen Anfängen bis ins 16. Jahrhundert, seine Romantisierung und Transformation in der Gegenwart.

Eventdetails St. Peter / Sperr - Museum St. Peter an der Sperr - Wiener Neustadt

Termine & Tickets
4.5.24 - 29.6.25
MI-SO von 10:00 - 17:00

Tickets erhalten Sie im
Museum St. Peter an der Sperr, in den Kasematten und beim Infopoint im Alten Rathaus


 
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