Ergänzung zu Beitrag 23 - "Zayatalbahn"
Wiederaufnahme Güterverkehr und saisonaler Touristenverkehr auf der Strecke
Mistelbach/Lokalbahnhof - Hohenau geplant, dazu ein NÖN-Artikel:
MISTELBACH, WILFERSDORF
Wiederbelebung der Zayatalbahn geglückt
Auf der Strecke zwischen Hohenau und Mistelbach werden dieses Jahr wieder Züge fahren. Ziel ist die touristische Aufwertung der Gemeinden im Weinland.
Züge, welche künftig auf der Zayatalbahn zwischen Mistelbach und Hohenau fahren werden, werden auch mit Waggons für Fahrräder ausgestattet.
Foto Schneider
Während im Süden des Bezirkes die Bahnlinie Schweinbarther Kreuz eingestellt wurde, wird anderorts an der Wiederbelebung einer Bahn gearbeitet: Die noch junge
Zayatalbahn GmbH übernahm die Strecke der Lokalbahn Mistelbach-Hohenau im Dezember von der ÖBB.
Gerhard Ullram vom Verein Neue Landesbahn ist Geschäftsführer der Zayatalbahn und erläutert die Pläne der Firma: „Der Verein Neue Landesbahn als Betreiber plant, die Region touristisch zu beleben, und zwar mit ähnlichem Konzept wie am Erlebniszug Leiser Berge oder am Reblaus-Express.“
Vorerst sind dazu monatliche Fahrten zwischen Mai und Oktober geplant, wobei die Schwerpunktthemen der Wein und der Radtourismus sein werden. Parallel zur Bahn verläuft nämlich auch der Radweg Eurovelo 9, weshalb die Züge auch mit Waggons für Fahrräder ausgestattet werden.
„Der Verein Neue Landesbahn plant, die Region touristisch zu beleben, und zwar mit ähnlichem Konzept wie am Erlebniszug Leiser Berge oder am Reblaus-Express.“ Gerhard Ullram, Zayatalbahn-Geschäftsführer
An der Zayatalbahn GmbH haben sich neben Ullrams Verein Neue Landesbahn auch einige private Investoren sowie die Gemeinden Wilfersdorf, Hauskirchen, Neusiedl an der Zaya und Hohenau beteiligt. Da sich die Bahnstrecke grundsätzlich in gutem Zustand befindet, werden keine aufwendigen Sanierungsarbeiten notwendig sein. Allerdings werden zwischen Hauskirchen und Neusiedl 300 Schwellen getauscht, um eine höhere Fahrgeschwindigkeit der Züge zu erlauben.
Einnahmen sollen auch über eine Streckenpatenschaft lukriert werden: So plant Ullram, dass Interessenten Abschnitte der Bahntrasse mit einer Länge von zehn Metern bis zu einem Kilometer erwerben können. Außerdem möchte der Geschäftsführer die Vereine der anliegenden Gemeinden in den Bahnbetrieb einbinden. Zusätzlich soll auch der Gütertransport zu den Lagerhäusern Wilfersdorf und Dobermannsdorf wieder hergestellt werden.
Gerhard Ullram plant für die Bahn eineStreckenpatenschaft.
Foto Pfabigan
Insgesamt steht für Ullram fest, dass die Zayatalbahn ein einzigartiges Angebot für den sanften Tourismus vorzuweisen hat: Das Liechtensteinschloss Wilfersdorf liegt auf der Strecke und in Mistelbach befindet sich mit dem Landesbahn-Museum ein weiteres Top-Ausflugsziel. Zudem schätzt der Bahnliebhaber das Besucherpotenzial im Städtedreieck Wien – Pressburg – Brünn als enorm ein.
Mit dem Projekt Zayatalbahn kommt Ullram seinem Ziel, einer von Mistelbach ausgehenden Museumsbahn, einen Schritt näher. Er ist mit dem Verein Neue Landesbahn schon vor 17 Jahren angetreten, um „einige Teile des ehemals dichten Weinviertler Lokalbahnnetzes zu retten bzw. zu nutzen.“ Bereits seit seiner frühen Kindheit ist Ullram bahnbegeistert und erinnert sich noch an das ehemals weitläufige Schienennetz im Weinviertel: „Den damaligen Höhepunkt meiner Erinnerung bildete 1988 eine Lokalbahnrunde von Mistelbach Lokalbahn über Dobermannsdorf und Pirawarth zurück nach Mistelbach.“
Wiederbelebung der Zayatalbahn geglückt