Grimmenstein - Isabella-Pavillon

#1
Hallo und frohe Weihnachten!
Ich möchte mit Euch ein Paar Bilder des ehemal. Kurhauses des Sanatoriums für Lungenerkrankungen im Hochegg / Grimmenstein teilen. Heute nicht mehr unter Denkmalschutz, wird es langsam aber sicher baufällig...

weitere Bilder folgen...

LG, cyrill
 

Anhänge

Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
#2
Interessantes aus der Wikipedia:

Der Ortsteil Hochegg liegt heilklimatisch besonders günstig, deswegen wurde dort bereits 1898 ein Privatsanatorium für Lungenkranke und 1918 eine Heilanstalt für lungenkranke Soldaten des 1. Weltkriegs (die spätere Volksheilstätte Grimmenstein) errichtet.

Das auf 706 m Seehöhe gelegene Sanatorium am Hochegg gehörte zu den berühmten Lungenheilanstalten des östlichen Alpenvorlandes (wie auch das Sanatorium Wienerwald, das Henriette Weiss-Sanatorium in Breitenstein, oder das Sanatorium Strengberg) in der ersten Hälfte des Zwanzigsten Jahrhunderts. In seiner Blütezeit war die Anlage, insbesondere das Haupthaus, ein Musterbeispiel der Architektur des Heimatstils. Mit seiner fachwerkgeschmückten Fassade, den Erkern und den Holzbalkonen im Laubsägestil, sowie der komplexen Dachlandschaft erinnerte das Ensamble stark an die Grand Hotels der Semmeringregion. Auch im Inneren bot das Haus allen Komfort seiner Zeit. Den Patienten standen in den Salons und Aufenthaltsräumen die gleichen Annehmlichkeiten zur Verfügung, wie sie auch in den berühmten Hotels der Region üblich waren.

Die Geschichte der Volksheilstätte verlief vorerst weit weniger prunkvoll. Bereits 1915 von der k.u.k. Militärbauabteilung geplant, wurde auf ca. 850 m Seehöhe vorerst nur das Terrain für das groß angelegte Genesungsheim abgesteckt. Rund 300 im Krieg gefangengenommene Serben, Russen und Italiener mussten das Gelände urbar machen und begannen noch 1915 mit den ersten Fundierungs- und Maurerarbeiten.

Da das Baumaterial nur sehr mühsam, bzw. für die Militärbauleitung viel zu langsam, mit Ochsengespannen auf den Berg gebracht werden konnte, wurde von der Bahnstation eine ca. drei Kilometer lange Drahtseilbahn errichtet, die im Herbst 1916 ihren Dienst aufnahm. Gleichzeitig wurde mit dem Bau des Direktionsgebäudes, eines Ärztehauses, eines Schwesternhauses, diverser Verwaltungs- und Betriebsgebäude, eines Wasserhochreservoirs sowie einer biologischen Kläranlage(!) begonnen. Die Gesellschaft vom Weißen Kreuz errichtete darüber hinaus ein dreistöckiges Kurhaus, den auch architektonisch sehr interessanten "Isabella-Pavillon".

Um die im Kriegsdienst Erkrankten möglichst bald behandeln zu können, wurde ein Provisorium in Form von Holzbaracken errichtet. Auch dieses Provisorium, das im Mai 1918 zu bauen begonnen worden war, konnte bis Kriegsende nicht mehr fertig gestellt werden, während mit dem Bau der vier geplanten gemauerten Pavillons überhaupt nicht mehr angefangen werden konnte. Anfang November 1918 verließen die Bauarbeiter - allen voran die Kriegsgefangenen - fluchtartig das Gelände, die bereits halb vollendeten Gebäude wurden massiv devastiert und schienen dem Verfall preisgegeben.

Es wäre beinahe das Ende der Heilstätte gewesen, doch das Unerwartete geschah: Bereits im Frühjahr 1919 wurden die Arbeiten wieder in Angriff genommen, wenn vorerst auch nur an den Holzbaracken, um eine Heilstätte für lungenkranke Kriegsinvalide zu schaffen. Im Sommer 1919 begann dann das Volksgesundheitsamt auch die Massivbauten fertig zu stellen. Auf Initiative des engagierten Orthopäden Professor Dr. H. Spitzy wurde die Anlage als eine Heilanstalt für chirurgisch-tuberkulose Kinder ausgebaut. Mit der Behandlung der kleinen Patienten begann man bereits im Herbst 1919, was großes Aufsehen unter der Ärzteschaft hervorrief und die praktisch aus dem Boden gestampfte Volksheilstätte bis weit über die Grenzen des klein gewordenen Österreichs bekannt machte.

Ausländische Hilfsmissionen, allen voran die schwedische Hilfsaktion "Rädda barnen" (Rettet die Kinder) begannen reges Interesse an dem Projekt zu zeigen und unterstützten Spitzy mit groß angelegten Sammlungen. Das führte später zur Errichtung der sogenannten Schwedenabteilung bzw. der Schwedenpavillons.

Im Sommer 1920 wurde die Volksheilstätte der Abt. VII des Volksgesundheitsamtes unterstellt und der Spitzy-Schüler Dr. Sigfried Romich zum Primarius und Leiter der Anstalt bestellt. Am 23. Januar 1921 wurde der erste Schwedenpavillon im Beisein des schwedischen Ministers Ewerlöw und Bundespräsident Hainisch eröffnet und bereits im November desselben Jahres öffnete der zweite Schwedenpavillon seine Pforten. Die erfolgreiche Bekämpfung der Knochen- und Gelenkstuberkulose wurde fortan zum Aushängeschild der Volksheilstätte.
 

Anhänge

josef

Administrator
Mitarbeiter
#4
Cyrill :danke für den interessanten Beitrag u. die Fotos! Erlaubte mir, den Thread-Titel mit der Ortsbezeichnung "Grimmenstein" zu ergänzen, um Verwechslungen mit "Isabella" - Trasdorf zu vermeiden.

lg
josef
 
W

Weidenholzer

Nicht mehr aktiv
#9
Hallo,

wisst ihr eventuell die Adresse vom alten Sanatorium? Ein guter Freund von mir wohnt dort in der Nähe, wir möchten dieses zumindest von außen besichtigen.

Danke und Liebe Grüße
 
#10
Hallo,

wisst ihr eventuell die Adresse vom alten Sanatorium? Ein guter Freund von mir wohnt dort in der Nähe, wir möchten dieses zumindest von außen besichtigen.

Danke und Liebe Grüße
Brillianter Neu-Einstieg in ein Forum! Ich sag Euch nicht wer ich bin, was ich will und fordere schön freundlich Informationen. Und dann noch Etwas, dass mit 5 Minuten eigener Arbeit selbst herauszufinden ist. :pueh:


PS: Die Antwort auf Deine Frage lautet "Ja".
 
Oben