Wien: Neue U-Bahnstrecken

josef

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#21
GROSSPROJEKT U-BAHN
Baustelle U-Bahn in fünf Stationen
Der Ausbau der Wiener U-Bahn ist ein Megaprojekt. Es ist mit Baustellen, Verzögerungen und hohen Kosten verbunden. Dazu kommen immer neue Überraschungen im Untergrund

Grundwasser-Sammelleitung vom Rathaus bis Donaukanal.
Hans Ringhofer / picturedesk.com

Ein riesiges Rohr auf Stelzen in der Innenstadt
Für den Bau der neuen Tunnelführung der U2 muss Grundwasser abgepumpt werden. Dieses wird oberirdisch in einem Metallrohr auf Stelzen vom Sigmund-Freud-Park bis zum Donaukanal geleitet. Ein weiteres sichtbares Nebenprodukt: transparente Zäune, um Einblick in die Bauarbeiten zu bieten. Sie sind eine von mehreren Maßnahmen, mit denen die Wirtschaftskammer über 2.700 Geschäftsinhabern helfen will, die befürchten, durch Absperrungen, Lärm und Schmutz Kundschaft zu verlieren.


Die Arbeiten im Untergrund der Erde bringen mancherorts Ratten hervor.
Getty Images/iStockphoto

Die Ratten drängen an die Oberfläche
Einige Millionen Ratten sollen in Wien leben, die Schätzungen variieren. Die Nager halten sich vor allem in der Kanalisation, in U-Bahn-Schächten und Wasserkanälen auf. Die unterirdischen Großbaustellen haben den in Wien heimischen Wanderratten durch die Öffnung der Kanalisation ein Stück ihres Lebensraums genommen. Müll und Essensreste locken sie zusätzlich an. Vom Schwedenplatz bis hin zur Neubaugasse häufen sich daher derzeit Meldungen über Rattensichtungen in Kellern und auf Straßen.


Bauarbeiten im Bereich Rathaus und Frankhplatz.
APA/GEORG HOCHMUTH

Neue Besitzer unten, neue Gestaltung oben
Grundbesitz reicht von der Oberfläche bis zum Erdmittelpunkt. Die Wiener Linien sicherten sich daher die Liegenschaftsrechte von rund 2.200 Eigentümern, um nach Plan mit den Bauarbeiten starten zu können. Unterirdisch wird gewerkt, aber auch der Stationsbereich darüber wird eingerichtet. Dabei geht es um Interessen der Baustellenabwicklung wie auch um jene der Geschäftsleute und Anwohnerinnen. Auch ÖVP und Grüne haben Ideen für die Oberflächengestaltung eingebracht.


Römische und mittelalterliche Funde wurden gemacht.
APA/GERALD MACKINGER

Brunnen, Mammutzähne und Komödienmasken
Zuletzt wurde unter dem Frankhplatz ein Hausbrunnen freigelegt, davor war es ein bis zu 15.000 Jahre alter Mammutzahn. Die Stadtarchäologie Wien hat zwischen Frankhplatz und Rathaus die Bauarbeiten begleitet. Die Ausgrabungen brachten Siedlungsreste der Vorstadt des römischen Legionslagers Vindobona hervor: Öfen, Siebe, eine Komödienmaske. An der U2-Station Schottentor wurde ein 50 Meter langer, bisher unbekannter Kanal freigelegt, der Teil des ursprünglichen Alsbachkanals sein könnte.


Baustelle rund um den Bereich Rathaus.J
eff Mangione / KURIER / picture

Zeitverzögerungen und höhere Kosten
Schon der Baustart hatte sich um ein Jahr verzögert. Nun führt der Fund eines Kanals dazu, dass der Betrieb auf der U2-Strecke zwischen Schottentor und Karlsplatz im September 2024 wiederaufgenommen wird – ein Jahr später als geplant. Gestiegen ist auch die Kostenschätzung für das Projekt: Ursprünglich wurde für die erste Bauphase von Kosten in der Höhe von rund 950 Millionen Euro (Preisbasis 2013) ausgegangen. 2,1 Milliarden Euro waren es zuletzt. Die Kalkulation für den gesamten Ausbau liegt aktuell bei rund sechs Milliarden.
(Anna Giulia Fink, 19.6.2023)
Baustelle U-Bahn in fünf Stationen
 

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#22
Pläne für U2 bis Wienerberg präsentiert
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Der Bau der neuen U-Bahn-Linie U5 bringt auch Neuerungen für die bestehende Linie U2. Die U2 wird zunächst bis zum Matzleinsdorfer Platz verlängert und soll später bis zum Wienerberg fahren. Für diese zweite Baustufe hat die Stadt heute ihre Pläne vorgestellt.
Online seit heute, 5.00 Uhr (Update: 12.35 Uhr)
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Durch die neuen U-Bahn-Verbindungen werden mehrere stark frequentierte Linien entlastet und acht hochrangige Umsteigeknoten entlang der U2 für noch größere Bevölkerungsteile direkt erreichbar. Insgesamt umfasst das Projekt U2xU5 rund elf Kilometer U-Bahn-Tunnel und zwölf neue Stationen. Das CO2 – Einsparungspotenzial beträgt bis zu 75.000 Tonnen jährlich, rechnet die Stadt vor.

Die Bauarbeiten für die Verlängerung der U2 bis zum Matzleinsdorfer Platz und für die U5 zwischen Karlsplatz und Rathaus bis zur ersten neuen U5-Station Frankhplatz laufen bereits auf Hochtouren. Nun ist das generelle Projekt für die Verlängerung der U2 vom Matzleinsdorfer Platz zum Wienerberg seitens der Abteilung für Stadtentwicklung und Stadtplanung (MA 18) abgeschlossen und wird an die Wiener Linien zur weiteren Detailplanung und Umsetzung übergeben.

APA/Martin Hirsch
Die U2 soll in Zukunft zwischen Seestadt und Wienerberg fahren, die neue U5 übernimmt die bisherige U2-Strecke zwischen Rathaus und Karlsplatz

Von der Seestadt bis zum Wienerberg
Der Baubeginn für diese 2. Baustufe bis Wienerberg ist für 2028 geplant. In Betrieb gehen soll die neue Strecke zwischen 2032 und 2035. Dann fährt die U2 von der Seestadt Aspern im Osten bis zum Wienerberg im Süden. Ab Matzleinsdorfer Platz entsteht eine Neubaustrecke von rund 2,2 km mit zwei neuen U-Bahn-Stationen. Damit wird der Süden Wiens besser an die Innenstadt angebunden. Im Zuge des Projektes der U2-Verlängerung soll das Umfeld der Stationen begrünt werden.

Zwei neue Stationen und Umstiegsmöglichkeiten
Zwei neue Stationen entstehen im Zuge der U2-Verlängerung: Ab dem Matzleinsdorfer Platz schwenkt die Trasse der U2 künftig vorerst leicht in Richtung Süden zur Station Gußriegelstraße. Diese befindet sich in Tieflage direkt unter der gleichnamigen Straße auf Höhe des Fortunaparks zwischen der Inzersdorfer Straße und der Hardtmuthgasse. Die Station erschließt ein dicht besiedeltes Wohngebiet im 10. Bezirk mit zahlreichen Wohnhausanlagen und über 17.000 Menschen im Einzugsgebiet.

Die Station bietet zudem Umsteigemöglichkeiten zu Buslinien bzw. wird die Möglichkeit geschaffen, künftig auch die Straßenbahnlinie O anzubinden. Die Stationen werden in offener Bauweise (Schachtbauweise), die Strecke in geschlossener Bauweise errichtet. Die Stationsaufgänge liegen in der Hardtmuthgasse. Sie haben 4 Aufzüge und feste Stiegen sowie in der Inzersdorfer Straße, auch hier wird es 4 Aufzüge und feste Stiegen geben.
Architekt Moßburger OLN Office Le Nomade
Die künftige U2- Station Wienerberg

Endstation Wienerberg
Auf die Station Gußriegelstraße folgt nach einem Rechtsbogen in Richtung Westen die Station Wienerberg, die im unmittelbaren Nahbereich der Wienerberg City und direkt beim Gebäude der Österreichischen Gesundheitskasse liegt. Die Station Wienerberg wird die südliche Endstation der neuen U2. Sie bindet bestehende und geplante Wohnbau- und Geschäftsareale im Umkreis der Station an das hochrangige Öffi-Netz an.
Die Station Wienerberg verfügt über Einzelbahnsteige mit beidseitigen Aufgängen. Die beiden Schächte werden in offener Bauweise, die beiden Stationsröhren in geschlossener Bauweise errichtet. Stationszugänge liegen in der Wienerbergstraße, Rotdornallee sowie Carl-Appel-Straße.

Neue Tunnelbauweise im Einsatz
Für die Streckenbauwerke im Anschluss an die Station Matzleinsdorfer Platz bis zum Abschnittsende nach der Station Wienerberg ist die Errichtung mittels Neuer Österreichscher Tunnelbauweise also in Tieflage, festgelegt. Den Abschluss der U2-Verlängerung nach der Station Wienerberg bildet Wende- und Abstellanlage sowie eine Betriebsanlage der U-Bahn für Revisionsarbeiten und Ladelogistik. Auskunft über die Kosten des Projekts gab es angesichts der hohen Inflation nicht.
28.08.2023, red, wien.ORF.at

Link:
https://wien.orf.at/stories/3221697/
 

josef

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#23
Auftakt für U5-Verlängerung bis Hernals
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Zwölf neue Stationen und elf Kilometer U-Bahn-Tunnel: Die Rohplanung für die U5 bis Hernals ist fertig, die für die Planung des öffentlichen Verkehrs zuständige Abteilung MA 18 übergibt somit das Projekt an die Wiener Linien zur Detailplanung und Umsetzung.
Online seit heute, 12.00 Uhr
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Es wird also konkret mit der lange besprochenen Erweiterung der neuen U5 bis Hernals. Es ist Teil der zweiten Baustufe des U2xU5-Ausbaus, die Linie führt ab Frankhplatz weiter über den Arne-Karlsson-Park, Michelbeuern-AKH (U6) und den Elterleinplatz nunmehr bis zur neuen S-Bahn-Station Hernals. Dieser gesamte Abschnitt wird zeitgleich errichtet und gemeinsam eröffnet. Der Baustart für die zweite Baustufe der U5 startet voraussichtlich Ende 2026/Anfang 2027. Die Fertigstellung wird zwischen 2032 und 2035 sein.

„Öffi“-Stadtrat Hanke: U5 wichtig für Klimaschutz
„Öffi“- und Finanzstadtrat Peter Hanke sieht einen Meilenstein: „Die U5 ist eine Erfolgsgeschichte für Wien und wird mit der U5-Verlängerung nach Hernals fortgesetzt: Wir investieren in nachhaltige Mobilität, werten dadurch Grätzel auf und schaffen für knapp 60.000 Hernalserinnen und Hernalser einen deutlich verbesserten ‚Öffi‘-Zugang. Beispielsweise gelangen ‚Öffi‘-Fahrgäste zukünftig mit der U5 von Hernals zum Karlsplatz in nur 14 Minuten – das ist doppelt so schnell wie heute. So funktioniert Klimaschutz in unserer wachsenden Stadt“, so Hanke in einer Aussendung.

Stadt Wien/Zoom.vp
Der gesamte 17. Bezirk soll durch die U5 von einer besseren, direkten Anbindung in die Innenstadt profitieren. Weiterer Effekt: Die Straßenbahnlinie 43 – eine der am meisten frequentierten Linien in Wien – wird deutlich entlastet. Sie bleibt während der Bauzeit und auch nach Fertigstellung der U5 zur lokalen Erschließung der Grätzel jedoch weiterhin in Betrieb.

Neue U5-Station Hernals
Ab Elterleinplatz verläuft die Neubaustrecke in geschlossener Bauweise nach Westen – unter der Hernalser Hauptstraße entlang – zur Station Hernals. Diese befindet sich in Tieflage – unter der Hernalser Hauptstraße zwischen der Lienfeldergasse/Gilmgasse und der Heigerleinstraße – und wird in offener Bauweise errichtet.

Auf das denkmalgeschützte ÖBB-Stationsgebäude von Otto Wagner soll besonders Rücksicht genommen werden. Daher gibt es davor kein U-Bahn-Stationsgebäude, sondern offene Aufgänge.

Bei der neuen Station Hernals soll es zudem mehr Bäume und Grünflächen geben. Auch im Bereich der Nebenfahrbahnen ist eine Neugestaltung mit mehr Grünanteil möglich, heißt es. Die Art der Begrünung wird im Rahmen der Detailplanung unter Federführung der Wiener Linien festgelegt. Als Teil der neuen Verkehrsplanung soll es mehr Platz für den Radverkehr geben, mit beidseitigen Einrichtungsradwegen und überdachten Radabstellanlagen.
16.11.2023, red, wien.ORF.at/Agenturen

Links:
Auftakt für U5-Verlängerung bis Hernals
 
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