
Peking will an US-Vormachtstellung rütteln
China hat seinen ersten selbst entwickelten Flugzeugträger fertiggestellt. Das Schiff verließ Ende April sein Dock in der nordostchinesischen Hafenstadt Dalian. Bisher nur als „Typ 001A“ bezeichnet ist es nicht der erste Flugzeugträger des Landes, aber Chinas erster selbst gebaute Träger.
Bereits 1998 hatte China aus der Ukraine einen alten Träger aus Sowjetbeständen gekauft, modernisiert und 2012 unter dem Namen „Liaoning“ in Dienst gestellt. Der neue Flugzeugträger sieht aus wie die „Liaoning“, ist aber laut Medienberichten mit einer Länge von 315 Metern und einer Breite von 75 Metern etwas größer. Auch soll das neue Schiff mehr Platz für Hubschrauber und Kampfjets bieten.
Reuters/Xinhua/Li Gang
China feiert die Fertigstellung seines ersten selbst gebauten Flugzeugträger
„Ambitionierte Pläne“ für Marine
Fünf Jahre dauerten die Arbeiten an dem Schiff, das eine Höchstgeschwindigkeit von 31 Knoten erreichen soll. Laut Militärexperten dürften jedoch noch einige Jahre vergehen, bis der neue Flugzeugträger genügend Testfahrten absolviert hat, um auch offiziell in Dienst gestellt zu werden.
Unterdessen arbeitet China weiter daran, seine Marine aufzurüsten. Das Land habe „ambitionierte Pläne“, wie die staatliche „Global Times“ in dieser Woche berichtete. Der dritte Flugzeugträger sei bereits in Schanghai in Bau und „viel höher entwickelt“ als die beiden ersten Modelle.
Sorge wegen Chinas Schlagkraft
Viele Nachbarn Chinas blicken mit Sorge auf die immer größere Schlagkraft der chinesischen Marine. Nach den USA hat das Land mittlerweile das zweitgrößte Militärbudget. Mit Staaten wie Japan, Vietnam und den Philippinen streitet Peking im Ost- und Südchinesischen Meer seit vielen Jahren um Territorien und Inselgruppen. Auch Brunei und Malaysia, stellen in dem Gebiet Ansprüche, in dem große Öl- und Gasvorkommen vermutet werden.
APA/AP/Xinhua/Li Gang
Nach „Typ 001A“ befindet sich bereits ein weiterer Flugzeugträger in Schanghai in Bau
Mit den neuen Flugzeugträgern könnte China auch den Druck auf Taiwan erhöhen. Das Schiff könnte als Mittel zur Einschüchterung der 23 Millionen Einwohner des im Jahr 1949 abgespaltenen Staates dienen. Schon im Vorjahr wurde die „Liaoning“ erstmals für diesen Zweck eingesetzt.
Auch Errichtung von Marinestützpunkten geplant
Um „internationale Interessen und Territorien zu schützen“, brauche China künftig jeweils zwei Flugzeugträgerverbände im Westpazifik und im Indischen Ozean, zitierte das Blatt den chinesischen Konteradmiral Yin Zhuo. Nötig seien dafür insgesamt „fünf bis sechs“ Flugzeugträger. China sollte in naher Zukunft auch etwa zehn Marinestützpunkte in befreundeten Ländern wie Pakistan errichten, sagte der Militärexperte Xu Guangyu. „Es ist zu hoffen, dass China auf jedem Kontinent Stützpunkte haben kann.“ Am Ende würde das aber vom Kooperationswillen anderer Staaten abhängen.
Trotz der Aufrüstung Chinas dürfte sich in naher Zukunft an den Kräfteverhältnis auf den Weltmeeren nicht viel ändern. Während China nun zwei Schiffe besitzt, auf denen Flugzeuge starten und landen können, verfügen die USA mit nunmehr elf Flugzeugträgern über die unangefochten größte Seemacht der Welt. Und der neue US-Präsident Donald Trump hatte Anfang des Jahres eine „historische Steigerung“ des Militärbudgets angekündigt.
Link:
red, ORF.at/Agenturen
China hat seinen ersten selbst entwickelten Flugzeugträger fertiggestellt. Das Schiff verließ Ende April sein Dock in der nordostchinesischen Hafenstadt Dalian. Bisher nur als „Typ 001A“ bezeichnet ist es nicht der erste Flugzeugträger des Landes, aber Chinas erster selbst gebaute Träger.
Bereits 1998 hatte China aus der Ukraine einen alten Träger aus Sowjetbeständen gekauft, modernisiert und 2012 unter dem Namen „Liaoning“ in Dienst gestellt. Der neue Flugzeugträger sieht aus wie die „Liaoning“, ist aber laut Medienberichten mit einer Länge von 315 Metern und einer Breite von 75 Metern etwas größer. Auch soll das neue Schiff mehr Platz für Hubschrauber und Kampfjets bieten.

Reuters/Xinhua/Li Gang
China feiert die Fertigstellung seines ersten selbst gebauten Flugzeugträger
„Ambitionierte Pläne“ für Marine
Fünf Jahre dauerten die Arbeiten an dem Schiff, das eine Höchstgeschwindigkeit von 31 Knoten erreichen soll. Laut Militärexperten dürften jedoch noch einige Jahre vergehen, bis der neue Flugzeugträger genügend Testfahrten absolviert hat, um auch offiziell in Dienst gestellt zu werden.
Unterdessen arbeitet China weiter daran, seine Marine aufzurüsten. Das Land habe „ambitionierte Pläne“, wie die staatliche „Global Times“ in dieser Woche berichtete. Der dritte Flugzeugträger sei bereits in Schanghai in Bau und „viel höher entwickelt“ als die beiden ersten Modelle.
Sorge wegen Chinas Schlagkraft
Viele Nachbarn Chinas blicken mit Sorge auf die immer größere Schlagkraft der chinesischen Marine. Nach den USA hat das Land mittlerweile das zweitgrößte Militärbudget. Mit Staaten wie Japan, Vietnam und den Philippinen streitet Peking im Ost- und Südchinesischen Meer seit vielen Jahren um Territorien und Inselgruppen. Auch Brunei und Malaysia, stellen in dem Gebiet Ansprüche, in dem große Öl- und Gasvorkommen vermutet werden.

APA/AP/Xinhua/Li Gang
Nach „Typ 001A“ befindet sich bereits ein weiterer Flugzeugträger in Schanghai in Bau
Mit den neuen Flugzeugträgern könnte China auch den Druck auf Taiwan erhöhen. Das Schiff könnte als Mittel zur Einschüchterung der 23 Millionen Einwohner des im Jahr 1949 abgespaltenen Staates dienen. Schon im Vorjahr wurde die „Liaoning“ erstmals für diesen Zweck eingesetzt.
Auch Errichtung von Marinestützpunkten geplant
Um „internationale Interessen und Territorien zu schützen“, brauche China künftig jeweils zwei Flugzeugträgerverbände im Westpazifik und im Indischen Ozean, zitierte das Blatt den chinesischen Konteradmiral Yin Zhuo. Nötig seien dafür insgesamt „fünf bis sechs“ Flugzeugträger. China sollte in naher Zukunft auch etwa zehn Marinestützpunkte in befreundeten Ländern wie Pakistan errichten, sagte der Militärexperte Xu Guangyu. „Es ist zu hoffen, dass China auf jedem Kontinent Stützpunkte haben kann.“ Am Ende würde das aber vom Kooperationswillen anderer Staaten abhängen.
Trotz der Aufrüstung Chinas dürfte sich in naher Zukunft an den Kräfteverhältnis auf den Weltmeeren nicht viel ändern. Während China nun zwei Schiffe besitzt, auf denen Flugzeuge starten und landen können, verfügen die USA mit nunmehr elf Flugzeugträgern über die unangefochten größte Seemacht der Welt. Und der neue US-Präsident Donald Trump hatte Anfang des Jahres eine „historische Steigerung“ des Militärbudgets angekündigt.
Link:
red, ORF.at/Agenturen