#1
Hallo!

Nach langer Zeit melde ich mich mal wieder hier...
Ich war kürzlich auf dem Stradnerkogel bei Bad Gleichenberg.
Hier soll sich ja eine Radarstellung bzw. eine Funkmessstelle befunden haben.
Am "Gipfel " selbst bedindet sich einerseits eine ORF Sendeanlage, gegenüber
in einem Gartenhäuschen die Sendeanlage von Kronehit-Radio mit einem Gittermast desweiteren betreiben die Funkamateure hier auch noch eine Relaisstation. Nördlich des sehr imposanten ORF Sendermastens befindet sich
ein Vermessungspunkt Aufschrift "K.T." und die Jahreszahl 1899.
Etwas unterhalb vom "Gipfel" befinden sich gleich neben dem Waldweg der zu den Sendeanlagen führt Fundament-Reste, diese dürfen aus der zeit des WKII
stammen...könnte das Fundament einer Freya-Anlage (??) gewesen sein..noch etwas unterhalb findet man eine ziemlich überwachsene betonierte Fläche (Würzburg Gerät??) Ausserdem kann man noch andeutungsweise Schützen bzw. Laufgräben im Waldboden erkennen.

Mein Hauptinteresse gilt allgemein der Fernmeldetechnik deswegen sind mir diese Reste gleich aufgefallen.
Könnte es sein das hier auch eine Richtfunkstation im WKII bestanden hat ?
Ich habe auch Fotos gemacht die könnt ich eventuell hier einstellen.

Gruß
guru
 

josef

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#2
"Gladiole" Stradner Kogel - Steiermark

Hallo @guru,
Hier soll sich ja eine Radarstellung bzw. eine Funkmessstelle befunden haben.
Ja, die Stellung "Gladiole".
Könnte es sein das hier auch eine Richtfunkstation im WKII bestanden hat ?
Ich kenne die Örtlichkeit nicht, habe aber schon vor einiger Zeit eine Beschreibung von Fundamentresten dort bekommen. Da heißt es, dass Betonhöcker ähnlich denen von Panzersperren, nur höher und mit Resten von Befestigungsbolzen, dort zu finden sind. Ich nehme an, dass Deine Vermutung mit RV-Antenne stimmen könnte.
Ich habe auch Fotos gemacht die könnt ich eventuell hier einstellen.
Das wäre nett!

lg
josef

Nachstehend zum Vergleich Fundamentreste einer RV-Antennenanlage in NÖ. . Die Einzelfundamente haben wegen der Hanglage unterschiedliche Höhen.


l
 

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M

mathew87

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#4
bad gleichenberg

Hallo guru.bin aus der steiermark.frage:sondelst du auch oder bist du nur historisch an der sendeanlage interressiert.könnten sonst mal die gegend genau erkunden.weis nicht ob das möglich ist.
 
#5
Hallo !

Anbei die Fotos, sie sind leider nicht so gut ich hatte sie etwas unter Zeitdruck gemacht weil die Kollegen gewartet haben.

Von der dem ebenerdigen betonierten Fundament habe ich leider noch kein Foto.
Wie gesagt mein Hauptinteresse liegt in der Fernmelde und Funkgeschichte, ich kann mal bei nächster Gelegenheit mehr Fotos machen.
 

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Z

Zappa

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#7
Hallo Allerseits!

Als bisher passiver Leser möchte ich mich hiermit ersteinmal vorstellen, ich bin ein 38jähriger EDVler aus Wien, über U-Bahn-Verbindungsstrecken und den Grazer Schloßberg hierhergestossen....

Zum Stradnerkogel kann ich beitragen, dass (lt. Grundstücksinhaber) an diesem Standort ein Abhörsystem betrieben wurde, welches in in Richtung Osten ausgerichtet war. Da ich selbst an der Amateurfunkstation Betrieb gemacht habe weiss ich, dass die topologischen Bedingungen an diesem Standort ausgezeichnet sind, der Stradnerkogel ist die letzte Erhebung vor der pannonischen Tiefebene, vom ORF Masten aus kann man den Plattensee sehen...

Sollte daran Interesse bestehen kann ich versuchen, Details zu erfragen, wenn ich wieder in der Gegend bin.

Lg
Zappa
 
#8
Ein Abhörsystem könnte natürlich auch vorhanden gewesen sein. Interessant ist nur das vom Schöckl eine Richtfunkabzweigung Richtung Altneudörfl zu der dortigen Radarstation "Rammler" existierte. Aus der Karte geht aber nicht hervor ob auch die Stellung "Gladiole" am Stradnerkogel eine Richtfunkanbindung hatte, würde aber fast in der gleichen Richtung liegen und naheliegend wäre es auch, weil irgendeine Nachrichtenverbindung muss am Stradnerkogel vorhanden gewesen sein.
Laut der Karte wurde wohl das Richtfunkgerät "Rudolf" verwendet,welches im Bereich von 600 bis 652 Mhz arbeitete, die konnten da mehrere Telefonverbindungen und Fernschreibverbindungen aufschalten.


 

josef

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#9
Ein Abhörsystem könnte natürlich auch vorhanden gewesen sein. Interessant ist nur das vom Schöckl eine Richtfunkabzweigung Richtung Altneudörfl zu der dortigen Radarstation "Rammler" existierte. Aus der Karte geht aber nicht hervor ob auch die Stellung "Gladiole" am Stradnerkogel eine Richtfunkanbindung hatte, würde aber fast in der gleichen Richtung liegen und naheliegend wäre es auch, weil irgendeine Nachrichtenverbindung muss am Stradnerkogel vorhanden gewesen sein.
Laut der Karte wurde wohl das Richtfunkgerät "Rudolf" verwendet,welches im Bereich von 600 bis 652 Mhz arbeitete, die konnten da mehrere Telefonverbindungen und Fernschreibverbindungen aufschalten.
Da geht es um die RV-Strecken der "Luftflotte Reich". Daneben gab es mit Sicherheit für die "darunter liegenden Ebenen" ebenfalls weitere Kommunikationsnetzte, die auf dieser großen Übersicht nicht dargestellt sind. Dazu kommen noch die Aufgaben bzw. Unterstellungsverhältnisse:

"Rammler" - Schwere Flugm. Leit-Kompanie
"Gladiole" - Jägerleit-Kompanie

III / Luftnachrichten-Regiment 238 Bruck a.d. Mur des LnR238 Amstetten
20. Schwere Flugm. Leit-Kompanie "Saatkrähe" Forstalpe
21. Schwere Flugm. Leit-Kompanie "Rammler" Alt-Neudorf (Stara-Novavas)
22. Schwere Flugm. Leit-Kompanie "Assel" Agram

II / Luftnachrichten-Regiment 218 Neufeld / Leitha des LnR218 Wien-Döbling (Cobenzl)
10. Jägerleit-Kompanie "Selma" Sonnenberg
11. Jägerleit-Kompanie "Gladiole" Bad Gleichenberg => Straden
12. Jägerleit-Kompanie "Feige" Fünfkirchen (heute Pecs)
13. Jägerleit-Kompanie "Champignon" Kalvinhegy
14. Jägerleit-Kompanie "Birne" Deutsch Brodek
15. Jägerleit-Kompanie "Sonnenblume" Speikkogel

dass (lt. Grundstücksinhaber) an diesem Standort ein Abhörsystem betrieben wurde, welches in in Richtung Osten ausgerichtet war
Diese Vermutung trifft m.E. eher auf die Zeit nach 1945 für die Periode des "Kalten Krieges" zu!
...weiss ich, dass die topologischen Bedingungen an diesem Standort ausgezeichnet sind, der Stradnerkogel ist die letzte Erhebung vor der pannonischen Tiefebene
Dort wurden (werden noch ?) auch von den mobilen Radareinheiten der Luftraumüberwachung des ÖBH Übungen abgehalten...

lg
josef
 
#10
Stradner Kogel

Ja da hat der Josef mal wieder recht auf den Kogel war eine Jägerleitstelle mit den Namen Gladiole es sind auch heute noch sehr viel mehr Bauten zu sehen wie beschrieben den links und rechts vom Weg sind noch Bunker und jede Menge Betonierter Stellungen zu finden.Wenn man von Hoch Straden die Straße zum Kogel fährt und dann auf die linke Seite fahrt kommt man auch zu Sockel von der Gladiole und auch zu den Überresten von der Stationären Flak die oben war.
Und zum Kriegsende waren nur noch Hauptsächlich Frauen oben die beim Einmarsch der Russen die von Klöch gekommen sind von zuständigen Offizier nach Sprengung der Gladiole frei gestellt wurden.
Und so wurde der Stradener Kogel nach den Königsberg einer von den Bergen der in der Steiermark am schwersten Umkämpft war wovon auch heute noch sehr viele Laufgräben Granatwerfer Stellungen und so weiter stumme Zeitzeugen sind.
Grüße Tom
 
E

Earthwatch

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#11
Erst mal ein freundliches Hallo an alle hier!

Ich bin auf den gleichen Weg wie "guru" auf dieses Forum hier gestossen und begeistert von der Fülle an Information hier.

Zum Thema: Ich wohne nicht weit vom Stradner Kogel entfernt, hab den Platz bis dato flüchtig gekannt, seit letzter Woche "besser".

Nunmehr habe ich mich zum Kogel begeben und dort genauer nachgesehen, mit folgendem Ergebnis:

Insgesamt habe ich 4 Fundamentformation gefunden, alle so ziemlich auf der selben Höhenlinie gelegen. Ich habe sie mit ihren GPS-Koordinaten in eine Karte eingetragen, ist diesem Beitrag als Bild angehängt.

Nr. 1 ist die am besten erhaltene. Die jeweils 4 Fundamentpfeiler sind wie bereits erwähnt nicht gleich hoch, die hangabwärts gelegenen sind höher ABER trotzdem von der Oberkante her höher wie die beiden hangaufwärts gelegenen. Außerdem ist im Bereich der Fundamentgruppen im steilen Bereich (Gruppe 2, 3 und 4) immer eine Art künstlich geschaffene Senke/Plattform erkennbar. Einer der Pfeiler von Gruppe 1 hat am Ende susätzlich noch eine Art Flanschblech (siehe Foto). Erhaltungsgrad von allen 4 am Besten

Nr. 2 ist die von guru erwähnt Gruppe, Erhaltungsgrad 3 von 4, einige Pfeiler sind nur mehr unter dem Laub zu finden, außerdem sind die Pfeiler dort keiner höher als ca. 50 cm. Weiters befindet sich die Gruppe 2 in einer sehr markanten, meiner Ansicht nach künstlich angelegten, Senke am Hang.

Nr. 3 ist die am schlechtesten erhaltene Gruppe, ich konnte nur durch Wühlen im Laub gerade 3 Fundament-Reste zu Tage bringen. Auch hier sind die Pfeiler nicht hoch.

Nr. 4 ist nach Nr. 1 auch sehr gut erhalten, auch hier wieder die beiden Steher hangabwärts höher, auch Oberkante weit häher als die beiden hinteren. Zusätzlich befindet sich in der Mitte der 4 Fundamente ein Fundamentrest(?) Sehr stark zerfallen, muss aber meiner Ansicht nach von einem starken Fundament stammen, da an einer Bruchfläche ca. 15 cm große Steinbrocken im Beton sichtbar sind. Weiters ragt neben diesem Mittelfundament ein blankes Kabel aus dem Boden, läuft soweit sichtbar in Richtung Mitte (Kogelspitze) aller 4 Gruppen. Auch vom Kabel ist ein Foto angehängt.

Zum Thema Bunker: Von Hochstraden aus kommend befindet sich gleich neben der Wegabzweigung in Richtung Kogel ein "Betonding" (Sorry für den laienhaften Ausdruck). Es sieht mir aus wie ein Fundament, ragt ca. 40 cm über den Waldboden, rundherum keine Anzeichen auf einen Eingang, lediglich links und rechts davon in ca. 1 m Abstand ein weiteres "Fundament", 20 cm über dem Niveau, ca. 1 x 1 m, auch hiervon ein (leider nicht besonders gutes) Foto.

Auf der anderen Seite der Straße liegt etwas weiter im Wald ein beinahe ähnliches "Betonding".

Sollte jemand weitere Infos (genaue Koordinaten, Detailfotos, etc.) benötigen bitte einfach um Mitteilung, trage gerne was zu dieser sehr interessanten Diskussionsrunde bei.
 

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H

Harald 41

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#12
Hallo Erwin;
Willkommen im Forum,und:danke für deinen ersten Beitrag,interessante Bilder.

LG Harry
 
E

Earthwatch

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#13
Nichts zu Danken, is seh das als Informationsaustausch:)

Ich finde, der Stahlflansch auf dem einen Pfeiler dürfte bereits eine nähere Bestimmung des Verwendungszweckes zulassen, da er bestimmt auf eine bestimmte Art von "Gerät" abgestimmt ist.

Vielleicht weiß jemand mehr darüber?
 
H

Harald 41

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#14
Hallo Erwin;
Kenne die Örtlichkeiten leider nicht persönlich,sieht aber nach einer Halterung für eine Antenne bzw. Sender aus kann mich aber auch täuschen.

LG Harry
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#15
Hallo Erwin;
Kenne die Örtlichkeiten leider nicht persönlich,sieht aber nach einer Halterung für eine Antenne bzw. Sender aus kann mich aber auch täuschen
LG Harry
Keine Halterung für eine Antenne, sondern ein Fundament(e) für einen Tragmast, auf dem dann die Antennen usw. montiert waren, z.B. für Y-Peiler oder RV-Antennenturm... Wobei ich eher auf Y-Peiler tippe => "Jägerleitstelle" siehe auch Selma - Sonnenberg: http://www.geheimprojekte.at/t_selma.html

Quellen:

http://www.noding.com/la8ak/k52.htm
http://www.pa3esy.nl/radar_goor/html/radar_set.html
http://www.unterirdisch-forum.de/forum/showthread.php?t=3367&highlight=Gaisberg&page=2
 

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#16
@Earthwatch


dieses blanke Kabel das du da fotografiert hast sieht mir nach einem alten Erdungskabel aus. Ich tippe mal auf Blitzschutzerdung. Es wäre interessant zu wissen ob dieser Turm für den Peiler aus Holz oder Stahl bestanden hat...:gruebel
 
E

Earthwatch

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#17
@Earthwatch


dieses blanke Kabel das du da fotografiert hast sieht mir nach einem alten Erdungskabel aus. Ich tippe mal auf Blitzschutzerdung. Es wäre interessant zu wissen ob dieser Turm für den Peiler aus Holz oder Stahl bestanden hat...:gruebel
Hab ich anfangs auch vermutet. Sonderlich finde ich nur den wirklich guten Erhaltungszustand. Rost ist nur an der Bruchstelle zu finden, der Rest wirkt ähnlich wie eine Chromatierung oder Passivierung.

Wenn der Aufbau wirklich aus Stahl war, wäre es interessant, was mit dem Zeugs geschehen ist. In diversen alten Bauernhäusern und Stöckeln der Gegend finden sich oft "sonderliche" Metallteile, die als Armierung, Halterung, etc. verwendet wurden...sozusagen ein neues Leben für den Peilturm?
 
#18
Hallo!

Nach langer Zeit melde ich mich mal wieder hier...
Ich war kürzlich auf dem Stradnerkogel bei Bad Gleichenberg.
Hier soll sich ja eine Radarstellung bzw. eine Funkmessstelle befunden haben.
Am "Gipfel " selbst bedindet sich einerseits eine ORF Sendeanlage, gegenüber
in einem Gartenhäuschen die Sendeanlage von Kronehit-Radio mit einem Gittermast desweiteren betreiben die Funkamateure hier auch noch eine Relaisstation. Nördlich des sehr imposanten ORF Sendermastens befindet sich
ein Vermessungspunkt Aufschrift "K.T." und die Jahreszahl 1899.
Etwas unterhalb vom "Gipfel" befinden sich gleich neben dem Waldweg der zu den Sendeanlagen führt Fundament-Reste, diese dürfen aus der zeit des WKII
stammen...könnte das Fundament einer Freya-Anlage (??) gewesen sein..noch etwas unterhalb findet man eine ziemlich überwachsene betonierte Fläche (Würzburg Gerät??) Ausserdem kann man noch andeutungsweise Schützen bzw. Laufgräben im Waldboden erkennen.

Mein Hauptinteresse gilt allgemein der Fernmeldetechnik deswegen sind mir diese Reste gleich aufgefallen.
Könnte es sein das hier auch eine Richtfunkstation im WKII bestanden hat ?
Ich habe auch Fotos gemacht die könnt ich eventuell hier einstellen.

Gruß
guru
Hallo es gäbe da auch noch einen bunker am kogel
 
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