15 Meter lang, Rumpf sehr schmal und wendig sowie zwei gegenläufige Hauptrotoren mit jeweils gut 14 Metern Durchmesser – angeordnet nach dem so genannten Flettner-Prinzip:
Knapp drei Tonnen Nutzlast
Der Kaman K-Max (K-1200) wird in Bloomfield (US-Staat Connecticut) für schwere Außenlasten in topografisch schwierigen Landschaften gebaut. Dieser vergleichsweise kleine und leistungsstarke Typ erzeugt laut Fachleuten relativ wenig Abwind. Was den Einsatz über Waldgebieten und Bergen zusätzlich begünstige, heißt es.
Die Nutzlast auf dem Haken beträgt maximal 2,7 Tonnen, deutlich mehr als bei anderen Helikoptern dieser Größe. Seit 1949 hat die Kaman Corporation bisher 14 verschiedene Typen von Hubschraubern auf den Markt gebracht. Die Firma baut zudem vielerlei Spezialteile und Maschinen für andere Hersteller in der Luftfahrt sowie anderen Industriebereichen.
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Der Schweizer Captain Raffaelo Milani bekommt seinen Kindheitstraum nun jeden Tag auch noch bezahlt
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Pitsch-Hebel im Cockpit, mit dem der Pilot die Auftriebskraft der beiden Rotoren regulieren kann
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Kaputte Bäume gefährden Wanderer
Anton Kaufmann ist für die Pflege der Salzburger Stadtwälder zuständig: „Auf dem Kapuzinerberg entnehmen wir die Bäume, die nicht mehr sicher sind und Spaziergänger oder Liegenschaften gefährden.“
Holzbringung geht hier nicht anders
Auch die Salzburger Bergputzer sind neben den Stadtwaldpflegern bei diesen Einsätzen dabei, sagt der zuständige Vizebürgermeister Florian Kreibich: „Es kostet rund 50.000 Euro. Der Hauptteil entfällt auf den Hubschrauber, weil es sehr unwegsames Gelände ist. Das geht nicht anders.“
Die Arbeiten dauern noch bis Dienstagabend, ehe Pilot Milani mit seinem Hubschrauber wieder in die Schweiz zurückfliegt. Die Maschine ist ausschließlich für Sichtflugbedingungen (VFR) ausgerüstet und zugelassen. Im Reiseflug schafft sie 230 km/h.
Erste K-Max vor 31 Jahren zugelassen
Die außergewöhnliche Rotortechnik des K-Max basiert auf einer Konstruktion des deutschen Luftfahrtingenieurs Anton Flettner. Nach dem Erstflug am 23. Dezember 1991 wurde die erste K-Max in den USA im Jahr 1994 zugelassen. Wegen der starken Spezialisierung baut die Kaman Corporation bis heute davon insgesamt nur wenige Exemplare. Antrieb: Gasturbine von Avco-Lycoming mit 1.350 PS.
Gitarren und Hubschrauber: Charles Kaman (1919-2011) – der auch hochwertige Musikinstrumente baute – begann seine berufliche Tätigkeit als Flugzeugkonstrukteur bei Igor Sikorsky als Entwickler für Hubschrauber. 1945 gründete er mit nur 26 Jahren in der Garage des Hauses seiner Mutter in West Hartford die eigene Firma – den Grundstein für die Kaman Corporation. 1948 stellte er dort den 63-jährigen Deutschen Anton Flettner als Chefingenieur ein, der seit Ende des Ersten Weltkrieges als Erfinder tätig war und zu den frühesten Hubschrauberpionieren zählte.
Captain Raffaelo Milani steuert das außergewöhnliche Fluggerät, das gar nicht so leicht in der Luft zu halten ist: „Die zweiten Rotoren kreuzen sich miteinander. Das gibt ein spezielles Gefühl auf die Pedale. Die Maschine hat auch keine Hydraulik. Es war immer ein Kindertraum von mir, mit solchen Hubschraubern zu fliegen.“
Hydraulische Systeme braucht man bei anderen Hubschraubern für die Blattverstellung von Haupt- und Seitenrotor. Das System mit dem doppelten Hauptrotor vereinfacht das stabile Fliegen, weil der ständige Ausgleich des seitlichen Drehmoments (über die Pedale) wegfällt.
25.03.2025, Sebastian Grandits, Gerald Lehner - salzburg.ORF.at
Link:
Kaman Aerospace Corporation