Graz: 300.000ster "Mercedes G" lief vom Band

josef

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#1
„Urvater des SUV“ - der legendäre einstige "Puch G", nun "Mercedes G", feierte heute im Magna Steyr-Werk in Graz Jubiläum:

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Magna: 300.000ster Mercedes G lief von Band
Die 300.000ste Mercedes G-Klasse ist am Freitag im Magna Steyr-Werk in Graz vom Band gelaufen. Seit 2009 wachse der Absatz kontinuierlich: 2016 wurde ein Rekord mit knapp 20.000 verkauften Fahrzeugen erzielt.

Seit dem 1. Februar 1979 wird der Mercedes G in Graz produziert: Zu Beginn waren die Vertragspartner noch die damalige Daimler-Benz AG sowie Steyr-Daimler-Puch. Heute sind es Mercedes-Benz und Magna Steyr. Die Geschichte des Autos ist eng mit der steirischen Hauptstadt verbunden: Manche der Mitarbeiter in Graz sind schon von Beginn an mit der Herstellung des Geländewagens beschäftigt - für „eine Ikone unter den Geländewagen“, so Gunnar Güthenke, Leiter des Produktbereichs Geländewagen bei Mercedes-Benz.


Rein äußerlich unterscheidet sich die neue G-Klasse nur geringfügig von den ersten „Puch G“, doch die Technik ist im Laufe der Jahre stets modernisiert worden. Vor einigen Jahren war noch von der Einstellung der Produktion die Rede. Im Jahr 2011 wurden 7.228 Stück der G-Klasse in den unterschiedlichen Versionen in Graz gebaut. 2012 waren es dann 8.500 Stück. Damals hoffte man auf 10.000 Einheiten pro Jahr. Dieses Ziel wurde nun sogar verdoppelt. Besonders Abnehmer aus dem Militärbereich zählen seit Jahrzehnten zu den besten Kunden.

Demonstration der Individualität
Die optischen Details des mauritius-blauen Jubiläums-Mercedes mit schwarzen Ledersitzen und weißen Nähten hatten übrigens Fans im Internet ausgewählt. Diese konnten auf Facebook über ihre Lieblingsspezifikation abstimmen. In den kommenden Monaten soll der „Urvater des SUV“ immer wieder in den sozialen Netzwerken unter #Gventure300K verfolgt werden können. Damit will Mercedes die Schiene „designo manufaktur“ noch mehr ins Rampenlicht rücken und „anspruchsvollen Kunden die gewünschte Individualität“ demonstrieren.
Link: Magna

Publiziert am 21.07.2017
http://steiermark.orf.at/news/stories/2856338/
 

josef

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#3
Kleiner historischer Rückblick auf die Entwicklung der österreichischen Allradtechnologie:

Österreichische Allradhistorie: Wenn Rad, dann Allrad
Die Kernnatur der Steirer, stolz besungen, machte auch vor dem Automobil nicht halt. "Auffi geht's", war die Parole, und da müssen natürlich alle vier Räder angetrieben werde
Schöckel heißt der 1445 m hohe Ausflugsberg der Grazer. Viel Natur, scheinbare Ruhe. Steirische Autobauer hatten immer schon eine andere Sicht, zeigte doch das Bundesheer im November 1935 bei seiner Schöckel-Besteigung mit Militärfahrzeugen auf, dass hier ein einmaliges Testgelände vor der Haustüre des Puch-Werks liegt. Der Erzberg hat sein Zweiradrodeo, das Rodeo des Schöckel spielt sich verborgen auf waldreichen Teststrecken ab, wo die Puch-Familie Haflinger, Pinzgauer und G dem Mitbewerb zeigte, dass wahrer 4x4-Antrieb den Steirertest bestehen muss.

Grazer Allrad
Weltweit gilt die in Graz entwickelte Vierradtechnik als Nonplusultra. Kein Wunder, dass prominente Hersteller wie Mercedes, BMW, Porsche, Kia, Hyundai, Jaguar, Fiat, Alfa bei Magna auf der Kundenliste stehen.


foto: wikipedia
Der Austro-Daimler von 1906 gilt als Urahn der Radpanzer, mit Allradantrieb und rundum drehbarem MG-Turm.

Das ist heute ein friedlicher Vorgang, jedoch stellte das Konzept, alle Räder anzutreiben, ursprünglich vor allem eine Vorgabe des Militärs dar. Vor 113 Jahren entwarf Hauptmann Ludwig Tlaskal Edler von Hochwall für die Wagonfabrik in Raab (heute Györ) einen Lastwagen mit zehn Tonnen Nutzlast, Vierradantrieb und Vierradlenkung. Ohne Probefahrt rückte er damit ins nächste Manöver, bei einem Gefälle von vier Prozent benötigte der Lkw 200 m Bremsweg – das war sein letzter Auftritt ...

Austro-Daimler
Austro-Daimler in Wr. Neustadt entwickelte gleichzeitig ein Allradkonzept unter Federführung von Paul Daimler, Gottfried Daimlers Sohn. Tlaskal bot sein Patent an, doch Daimler ging andere Wege, setzte geheim in dreijähriger Arbeit französische Ideen um. Die Rede ist vom legendären Erzherzog-Salvator-Radpanzer, getauft nach dem Sponsor – voilà, Urahn der Radpanzer!


foto: franz brödl
Der VW "Schwimmwagen" (ab 1942) war vom Kübelwagen abgeleitet, Porsche versah ihn mit Allrad.

Geländegängig mit vorne Kardan-, hinten Ritzelantrieb und sperrbarem Differenzial, bekam er einen 4-Zylinder-Vergasermotor mit 4,4 l Hubraum und rund 30 PS. Der Kraftfluss ging über eine lederbelegte Kegelkupplung zum Vierganggetriebe. Auf das Fahrgestell setzte man einen Stahlaufbau mit um 360 Grad schwenkbarem MG-Turm. Drei Mann sollten diesen zwei Tonnen schweren Radpanzer bedienen. Beim Kaisermanöver 1906 gab es einen "sensationellen" Auftritt, der Kaiser Franz Joseph entsetzte: Der Motorlärm versetzte die Kavallerie in Panik, damit war sein Schicksal besiegelt. Der Prototyp wurde nach Frankreich verkauft, auf Wiedersehen im Krieg.

Erkundungswagen
Bis 1937 war Allradtechnik dann bei der österreichischen Automobilindustrie kein Thema, dann jedoch stellte Steyr einen Allrad-Erkundungswagen unter dem Kürzel ADZK vor. Der luftgekühlte 3,6-Liter-Vierzylinder leistete 60 PS. Drei Exemplare wurden gebaut, sie bildeten den Vorläufer zum Steyr 1500 A, den Porsche 1940 mit Schwerpunkt Afrika in verschieden Varianten für die Wehrmacht entwickelte. Am Motorenkonzept änderte sich wenig, Kubatur weiterhin 3,6 Liter, nur die Leistung stieg auf 85 PS, und der luftgekühlte Motor stellte eine technische Meisterleistung dar.


foto: motobuch verlag
Auch die Konstruktion des Allradlasters Steyr 1500 A (ab 1941) stammte von Ferdinand Porsche.

Als der Krieg vorbei war, durfte Österreich wieder Militär spielen, die großzügigen Amerikaner ließen bei ihrem Abzug für das Bundesheer Ausrüstung und Fuhrpark für zwei Divisionen zurück. Bald wurde aber der Ruf nach heimischer Motorisierung laut. Jeep, Dodge und GMC hatten fast 20 Jahre auf dem Buckel, der Weg von der Normandie bis Österreich war weit, der Benzinverbrauch atemberaubend.

Geniestreiche
Erich Ledwinka, der Sohn des legendären Tatra-Konstrukteurs, legte als Steyr-Cheftechniker sein Konzept für ein Fahrzeug mit geringem Gewicht und bescheidenen Abmessungen vor. Das Rückgrat bildete ein Zentralrohrahmen, an dessen beiden Rohrenden die Achsantriebsgehäuse angeflanscht sind. Daran sind die vier Pendelhalbachsen angelenkt. Der Antrieb auf die Achsen erfolgt vom Schaltgetriebe über Kegelräder, Differenzialsperren sind in beiden Achsantrieben vorhanden.


foto: andreas stockinger
Mit dem Geländekraxler Steyr-Puch Haflinger stellte sich Österreichs Bundesheer ab 1959 auf eigene Beine.

Im Heck heulte der Zweizylinder-Puch-Boxer mit 643 cm³ und 22 PS, der Haflinger wurde zur Ikone der heimischen Automobiltechnik. Motorerweiterungen scheiterten daran, dass Kleinwagen mit mehr als 40 PS schwer zu betreiben sind. Logischer Schluss: Ledwinka präsentierte mit dem Pinzgauer die nächste Größe. Er wird heute noch in England gebaut und motorisiert unter altem Namen ganze Luftlandebrigaden.


foto: bundesheer
Variantenreicher Haflinger-Nachfolger Pinzgauer (ab 1971), Konstruktion ebenfalls Erich Ledwinka.

Der dritte Streich aus dem Steyr-Thinktank, schon mit Daimler-Benz-Hilfe, hieß Puch G. 1979 vorgestellt, eine fast altmodische Konstruktion mit Starrachsen und Leiterrahmen, zählt der Geländewagen noch immer zu den Besten seiner Zunft. Damals genügten 72 PS aus einem 2,4-Liter-Diesel, heute gibt's den G zivil wie militärisch in unzähligen Varianten, sogar mit Doppelachse.


foto: andreas stockinger
Die UN-Version des Puch G findet sich (wie der Haflinger oben) im Heeresgeschichtlichen Museum Wien.

Zwei österreichische Pioniere dürfen in der Allradgalerie nicht fehlen: Ferdinand Porsche verhalf dem VW-Schwimmwagen durch Allrad zu weitgehenden Einsatzmöglichkeiten, sein Enkel Ferdinand Piëch entwickelte quattro zur Weltmarke. Übrigens: Das Heeresgeschichtliche Museum Wien verfügt über eine exzellente Sammlung historischer heimischer Allradfahrzeuge.
(Peter Urbanek, 21.12.2017)
http://derstandard.at/2000068165007/Oesterreichische-Allradhistorie-Wenn-Rad-dann-Allrad
 

josef

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#4


Graz: Serie der neuen Mercedes G-Klasse angelaufen

Bei Magna in Graz ist am Donnerstag offiziell die Produktion der neuen Mercedes G-Klasse angelaufen. Technisch ist vieles neu, beim Styling verließ man die bewährten Pfade aber nicht.

Seit 2009 wächst der Absatz kontinuierlich an, 2017 erreichte der „Urvater“ des SUV mit mehr als 22.000 verkauften Stück einen Absatzrekord. Vergangen sind die Zeiten, als über ein Ende des Modells gesprochen wurde - nun ist intern vom „Goldstück“ die Rede. Dem Vernehmen nach sollen 2018 rund 25.000 Fahrzeuge vom Band laufen.

„Puch G“ komplett überarbeitet
Neu am überarbeiteten „Puch G“ sind vorne Einzelradaufhängungen - sie sollen vor allem den Fahrkomfort auf der Straße verbessern. Neu ist auch eine Zahnstangen-Direktlenkung sowie eine überarbeitete Dämpfung, so Ola Källenius, Vorstand bei Daimler. Obwohl die neue G-Klasse optisch äußerlich für Laien kaum anders aussieht, wurden gerade einmal drei bis vier Teile aus dem Vorgängermodell ins neue übernommen. Hauptabnehmer sind laut dem Vorstand Kunden in den USA, aber auch Deutschland und China. „Das G-Geschäft ist profitabel. Es gibt kein Ablaufdatum für den G“, versicherte Källenius - damit habe der „Puch“ ein Alleinstellungsmerkmal bei Mercedes.


APA/Ingrid Kornberger

Der Vorstand unterstrich, dass die G-Klasse bei Mercedes von einem Nischenprodukt zu einem „extrem wichtigen Modell“ im Portfolio geworden sei, und er sieht die Chance auf mehr - vor allem in China oder etwa künftig auch in Indien. Neben dem Zivilmodell produziert Mercedes auch G-Klasse-Modelle für Feuerwehren (etwa in Australien) und das Militär (zum Beispiel für die Schweiz), für Soldaten werde bis auf weiteres aber noch das Vorgängermodell gefertigt. Zehn bis 15 Prozent aller gefertigten G-Klasse-Modelle werden nicht zivil genutzt.

Elektroversion: „Geben Sie uns etwas Zeit“
Angesprochen auf den Wunsch von Arnold Schwarzenegger, der von der G-Klasse gerne eine Elektroversion hätte, meinte der Vorstand, dass man das als Aufforderung sieht, sich Gedanken zu machen. Zurzeit sei eine E-Version noch nicht möglich, „aber schauen wir mal. Geben Sie uns etwas Zeit“, meinte Källenius.

Seit 1979 gebaut
Im Juli des Vorjahres lief der 300.000. Mercedes G-Klasse im Magna Steyr-Werk vom Band - mehr dazu in Magna: 300.000ster Mercedes G lief von Band (21.7.2017). Die G-Klasse wird seit 1. Februar 1979 in Graz produziert: Zu Beginn waren die Vertragspartner noch die damalige Daimler-Benz AG sowie Steyr-Daimler-Puch. Heute sind es Mercedes-Benz und Magna Steyr, wobei in Ländern wie der Schweiz aber auch in Österreich die G-Klasse noch bis Ende 1999 unter dem Markennamen Puch vertrieben wurde. Manche der Mitarbeiter in Graz sind schon von Beginn an mit der Herstellung des Geländewagens beschäftigt.

Link:
Publiziert am 18.05.2018
http://steiermark.orf.at/news/stories/2913486/
 

josef

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#5
Mercedes G bleibt langfristig in Graz
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Für den Automobil-Standort Steiermark sind es erfreuliche Nachrichten: Der Geländewagen Mercedes G-Klasse wird weiterhin bei Magna Steyr in Graz gebaut – mindestens bis 2029. Und es wird auch eine Elektro-Version des Kultwagens vom Band laufen.
Online seit heute, 10.02 Uhr
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Wie die „Kleine Zeitung“ in ihrer Donnerstag-Ausgabe berichtet, haben sich Magna und die Mercedes-Benz Group nach langen Verhandlungen auf eine vorzeitige Verlängerung des Fertigungsvertrages geeinigt. Der Vertrag, der 2025 ausgelaufen wäre, wurde nun bis 2029 verlängert.

G-Klasse gibt es bald auch als E-Fahrzeug
Der Mercedes G wird seit 44 Jahren in Graz-Thondorf gebaut; kürzlich ist der 500.000ste Wagen vom Produktionsband gerollt. Jetzt wurde die Produktion langfristig abgesichert und um die Produktion der elektrischen G-Klasse erweitert. Die ersten Fahrzeuge sollen im kommenden Frühjahr vom Band laufen.

Der Prototyp dafür wurde in Graz entwickelt und wird bereits intensiv getestet – unter anderem auf der Offroad-Teststrecke am Grazer Hausberg Schöckl. Ziel ist es, bereits im kommenden Jahr deutlich über 10.000 Fahrzeuge der Elektro-Variante des Geländewagens zu produzieren. Zum Vergleich: Heuer werden im Grazer Magna-Werk rund 45.000 Mercedes G produziert werden. Die Produktion der klassischen G-Variante dürfte im kommenden Jahr zudem noch in die Höhe geschraubt werden.

50 Millionen für Ausbau der Produktion
Um die Erweiterung der Produktion stemmen zu können, ist eine dritte Schicht notwendig. In Kalsdorf wird zudem eine eigene Fertigungsanlage für die Militärversion des Mercedes G geschaffen. Magna investiert in den Ausbau der Produktion über 50 Millionen Euro.
04.05.2023, red, steiermark.ORF.at

Links:
Mercedes G bleibt langfristig in Graz
 

struwwelpeter

Well-Known Member
#6
Boom-Auslöser Ukraine Krieg und gesteigerte Sicherheitsanforderungen in der Welt:

Aus Posting 1: Besonders Abnehmer aus dem Militärbereich zählen seit Jahrzehnten zu den besten Kunden.
Aus Posting 5: In Kalsdorf wird zudem eine eigene Fertigungsanlage für die Militärversion des Mercedes G geschaffen.
Allerdings, Militär wird nicht wirklich auf Elektro umsteigen?

Sind immerhin mehr als 120 Autos pro Tag (365x)
 
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