RENNEN UM E-AUTO-INDUSTRIE
Indonesien will Tesla mit Nickel ködern
Als weltweit größter Nickelproduzent, aber auch als Lieferant bei weiteren, für die Batterien wichtigen Rohstoffen wie Kobalt und Kupfer steht Indonesien in der Elektroautoindustrie bereits jetzt hoch im Kurs. Nun zeigt sich Präsident Joko Wikodo davon überzeugt, dass der derzeit größte E-Auto-Produzent Tesla – geködert mit indonesischen Nickelschürfrechten – schon bald eine Batteriefabrik im Land errichten könnte.
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Rennen um E-Auto-Industrie: Indonesien will Tesla mit Nickel ködern
Indonesien will Tesla mit Nickel ködern
Als weltweit größter Nickelproduzent, aber auch als Lieferant bei weiteren, für die Batterien wichtigen Rohstoffen wie Kobalt und Kupfer steht Indonesien in der Elektroautoindustrie bereits jetzt hoch im Kurs. Nun zeigt sich Präsident Joko Wikodo davon überzeugt, dass der derzeit größte E-Auto-Produzent Tesla – geködert mit indonesischen Nickelschürfrechten – schon bald eine Batteriefabrik im Land errichten könnte.
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Indonesien stellt sich bei Tesla-Chef Elon Musk schon seit geraumer Zeit als idealer Produktionsstandort für E-Auto-Batterien in die Auslage. Für Präsident Wikodo handelt es sich offensichtlich um Chefsache: Berichten zufolge hat er gleich mehrmals mit Musk persönlich über ein Tesla-Engagement in Indonesien gesprochen.
„Ich habe ihm gesagt, wenn Sie in Indonesien investieren, werde ich Ihnen eine Nickelkonzession geben“, zitierte Reuters am Mittwoch den indonesischen Präsidenten. Tesla könne in Indonesien zudem auf Steuererleichterungen und ein Subventionsprogramm hoffen, mit dem Indonesien auch den Kauf von E-Autos in Indonesien selbst ankurbeln will.
Indonesien als künftiges E-Auto-Zentrum?
Rund um das angesprochene Angebot einer Bergbaukonzession sei Indonesien schließlich auch für Investitionen für die Lieferkette offen. Sollte Tesla das Angebot zum Abbau von Nickel annehmen und in Indonesien eine Batteriefabrik bauen, wäre es den Reuters-Angaben zufolge der erste derartige Produktionsstandort eines westlichen Autokonzerns in Asien.
In der Folge hofft Indonesien auch auf andere Produzenten, das Land wirbt „Handelsblatt“-Angaben zufolge etwa „massiv um deutsche Autohersteller“, und zwar mit der „kompletten Lieferkette (…) von den Nickelschmelzanlagen über die Batteriefertigung bis zum fertigen Auto“.
„Das Land möchte mehr als nur ein Rohstofflieferant sein“, heißt es dazu beim Branchenportal Autovista24 mit Verweis auf die Regierungspläne, Indonesien „in ein Zentrum für die Herstellung von Elektrofahrzeugen zu verwandeln“. Dabei spielen Indonesien derzeit auch die durch den Ukraine-Krieg und die chinesischen CoV-Maßnahmen deutlich gewordene Lieferkettenproblem in die Hand.
Von WTO gekipptes Exportverbot
Um den Aufbau eigener Wertschöpfungsketten der im Land geförderten Rohstoffe voranzutreiben, setzte Indonesien 2020 aber auch auf ein Ausfuhrverbot für Nickelerz. Nach einer EU-Klage hat die Welthandelsorganisation (WTO) dieses Exportverbot zwar wieder gekippt – die Vorgangsweise habe sich angesichts milliardenschwerer ausländischer Investitionen etwa in neue Nickelschmelzen für Indonesien aber bereits mehr als gelohnt.
Neben Indonesien setzen aber auch etliche weitere Länder auf ein Stück vom E-Mobilität-Kuchen. Allein bei Tesla stehen laut Agenturberichten auch Südkorea, Kanada und Mexiko um neue Standorte an, wobei so wie Indonesien sich zuletzt auch Mexiko davon überzeugt zeigte, dass Musk schon bald mit Baumaschinen anrücken werde.
Autokonzerne als Minenbetreiber
Vonseiten der Autokonzerne gab unterdessen erst am Dienstag General Motors ein 650 Millionen Dollar (rund 600 Mio. Euro) schweres Investment in das US-Bergbauunternehmen Lithium Americas bekannt, um eine Mine in Nevada zu erschließen. Es handelt sich um den jüngsten Versuch eines Autokonzerns, die Lieferkette für Schlüsselkomponenten zu sichern, die für die Produktion von Millionen von Elektroautos benötigt werden.
Absichtserklärungen in diese Richtung gibt es auch von der Konkurrenz. Auch Volkswagen erwägt etwa Beteiligungen an kanadischen Minen und Minenbetreibern und setzt so wie Mercedes-Benz nach Angaben des „manager magazins“ bei der Batteriewertschöpfung für E-Autos künftig etwa stärker auf Kanada.
02.02.2023 Peter Prantner, ORF.at/Agenturen
Links:
„Ich habe ihm gesagt, wenn Sie in Indonesien investieren, werde ich Ihnen eine Nickelkonzession geben“, zitierte Reuters am Mittwoch den indonesischen Präsidenten. Tesla könne in Indonesien zudem auf Steuererleichterungen und ein Subventionsprogramm hoffen, mit dem Indonesien auch den Kauf von E-Autos in Indonesien selbst ankurbeln will.
Indonesien als künftiges E-Auto-Zentrum?
Rund um das angesprochene Angebot einer Bergbaukonzession sei Indonesien schließlich auch für Investitionen für die Lieferkette offen. Sollte Tesla das Angebot zum Abbau von Nickel annehmen und in Indonesien eine Batteriefabrik bauen, wäre es den Reuters-Angaben zufolge der erste derartige Produktionsstandort eines westlichen Autokonzerns in Asien.
In der Folge hofft Indonesien auch auf andere Produzenten, das Land wirbt „Handelsblatt“-Angaben zufolge etwa „massiv um deutsche Autohersteller“, und zwar mit der „kompletten Lieferkette (…) von den Nickelschmelzanlagen über die Batteriefertigung bis zum fertigen Auto“.
„Das Land möchte mehr als nur ein Rohstofflieferant sein“, heißt es dazu beim Branchenportal Autovista24 mit Verweis auf die Regierungspläne, Indonesien „in ein Zentrum für die Herstellung von Elektrofahrzeugen zu verwandeln“. Dabei spielen Indonesien derzeit auch die durch den Ukraine-Krieg und die chinesischen CoV-Maßnahmen deutlich gewordene Lieferkettenproblem in die Hand.
Von WTO gekipptes Exportverbot
Um den Aufbau eigener Wertschöpfungsketten der im Land geförderten Rohstoffe voranzutreiben, setzte Indonesien 2020 aber auch auf ein Ausfuhrverbot für Nickelerz. Nach einer EU-Klage hat die Welthandelsorganisation (WTO) dieses Exportverbot zwar wieder gekippt – die Vorgangsweise habe sich angesichts milliardenschwerer ausländischer Investitionen etwa in neue Nickelschmelzen für Indonesien aber bereits mehr als gelohnt.
Neben Indonesien setzen aber auch etliche weitere Länder auf ein Stück vom E-Mobilität-Kuchen. Allein bei Tesla stehen laut Agenturberichten auch Südkorea, Kanada und Mexiko um neue Standorte an, wobei so wie Indonesien sich zuletzt auch Mexiko davon überzeugt zeigte, dass Musk schon bald mit Baumaschinen anrücken werde.
Autokonzerne als Minenbetreiber
Vonseiten der Autokonzerne gab unterdessen erst am Dienstag General Motors ein 650 Millionen Dollar (rund 600 Mio. Euro) schweres Investment in das US-Bergbauunternehmen Lithium Americas bekannt, um eine Mine in Nevada zu erschließen. Es handelt sich um den jüngsten Versuch eines Autokonzerns, die Lieferkette für Schlüsselkomponenten zu sichern, die für die Produktion von Millionen von Elektroautos benötigt werden.
Absichtserklärungen in diese Richtung gibt es auch von der Konkurrenz. Auch Volkswagen erwägt etwa Beteiligungen an kanadischen Minen und Minenbetreibern und setzt so wie Mercedes-Benz nach Angaben des „manager magazins“ bei der Batteriewertschöpfung für E-Autos künftig etwa stärker auf Kanada.
02.02.2023 Peter Prantner, ORF.at/Agenturen
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