Krieg in Europa: Angriff Russlands auf die Ukraine

josef

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#1
Die Solidarität mit den Bürgerinnen und Bürgern der Ukraine wird vielerorts in Blau-Gelb sichtbar


Burgtor am Heldenplatz in Wien
Benefiz in Blau-Gelb in Wien

UKRAINE-KRISE
Russland und Belarus starten Militärübungen
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Inmitten der Ukraine-Krise haben Russland und Belarus am Donnerstag ein gemeinsames Militärmanöver begonnen. Ziel der Übungen auf belarussischem Staatsgebiet sei, die Streitkräfte darauf vorzubereiten, „externe Aggressionen im Rahmen eines Verteidigungseinsatzes zu stoppen und abzuwehren“, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Donnerstag. Das Manöver soll zehn Tage dauern.
Online seit heute, 8.17 Uhr
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Im Westen sorgen die gemeinsamen Militärübungen wegen der schwelenden Ukraine-Krise für Aufregung. Moskau hat nach westlichen Angaben mehr als 100.000 Soldaten und Soldatinnen an der Grenze zur Ukraine zusammengezogen. Das schürt die Furcht vor einem möglichen Großangriff Russlands auf das Nachbarland.

Es wird erwartet, dass etwa 30.000 russische Soldaten und Soldatinnen an den Übungen mit Belarus teilnehmen werden, wobei Russland keine Zahl bekanntgab. Die Übungen finden den Angaben zufolge auf fünf Militärgeländen, vier Luftwaffenstützpunkten sowie an „verschiedenen“ weiteren Orten in Belarus statt. Einen Schwerpunkt bildet dabei die im Grenzgebiet zur Ukraine gelegene Region Brest.

Reuters/Maxar Technologies
Russland verstärkte seine Truppen an der Grenze zur Ukraine enorm

Die NATO stockte deshalb ihre Truppenkontingente in den östlichen Mitgliedsstaaten auf. Die USA und weitere Verbündete lieferten zudem Waffen an Kiew. Russland weist jegliche Angriffspläne zurück. Zugleich führte der Kreml ins Feld, sich von der NATO bedroht zu fühlen. Nach Angaben der NATO handelt es sich bei den gemeinsamen Übungen um den größten Einsatz Russlands im ehemaligen Sowjetland Belarus seit dem Kalten Krieg.

USA: „Eskalierende Aktion“
Ein Sprecher des Kremls bezeichnete die gemeinsamen Übungen als ernsthaft und sagte, Russland und Belarus seien „mit noch nie da gewesenen Bedrohungen konfrontiert“. Von dem Militärbündnis sowie von den USA fordert Russlands Staatschef Wladimir Putin umfassende Sicherheitsgarantien – vor allem den Stopp der Gespräche über eine mögliche NATO-Osterweiterung.

Westliche Vertreterinnen und Vertreter forderten zuletzt immer wieder einen Abzug der russischen Truppen aus dem ukrainischen Grenzgebiet sowie aus Belarus. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, sagte zur aktuellen Situation: „Wenn wir uns die Vorbereitungen für diese Militärübungen ansehen, dann sehen wir dies sicherlich eher als eine eskalierende und nicht als eine deeskalierende Aktion.“

Russischer EU-Botschafter glaubt an Deeskalation
Der russische EU-Botschafter Wladimir Tschischow erklärte stattdessen gegenüber der BBC, sein Land glaube nach wie vor, Diplomatie könne zur Deeskalation der Krise in der Ukraine beitragen. Er sagte, die derzeit in Belarus stationierten russischen Truppen würden nach den Übungen zu ihren ständigen Stützpunkten zurückkehren.
Putin ist der wichtigste Verbündete des international weitgehend isolierten belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko. Der Kreml unterstützte Lukaschenko, als 2020 in Belarus große Proteste ausbrachen. Die meisten westlichen Länder hingegen verhängten Sanktionen und weigerten sich, die Wahlergebnisse anzuerkennen, von denen weitgehend angenommen wird, dass sie zugunsten Lukaschenkos manipuliert worden waren.

Beratungen in Berlin
Unterdessen reist der britische Premierminister Boris Johnson am Donnerstag nach Brüssel und Warschau, um die NATO-Verbündeten zu unterstützen. In Berlin findet inzwischen eine zweite Gesprächsrunde im Normandie-Format statt. Wie Vizeregierungssprecher Wolfgang Büchner in Berlin sagte, handelt es sich bei dem Treffen von außenpolitischen Beraterinnen und Beratern aus Deutschland, Frankreich, Russland und der Ukraine um eine Fortsetzung der Gespräche vom 26. Jänner in Paris.

AP/Russian Defense Ministry Press Service
Schon im Februar gab es Militärübungen in Belarus

Ziel sei es, „Meinungsverschiedenheiten zu verringern“ und eine Deeskalation im Ukraine-Konflikt herbeizuführen. Macron sagte am Mittwoch vor Medien, Putin habe ihm versichert, dass die russischen Streitkräfte die Krise nicht verschärfen würden, doch Russland habe keine solche Garantie gegeben. Indes trifft der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz am Donnerstag in Berlin mit den baltischen Staats- und Regierungschefs zusammen.

Das Normandie-Format war 2014 zur Befriedung des Konflikts in der Ostukraine aus der Taufe gehoben worden. Davor annektierte Russland die südliche ukrainische Halbinsel Krim. Seitdem herrscht in der Ostukraine ein lang anhaltender Konflikt, in dem von Russland unterstützte Separatisten weite Teile des Landes kontrollieren und mindestens 14.000 Menschen getötet wurden. Die Vermittlung zwischen Russland und der Ukraine durch Berlin und Paris führte zum Minsker Abkommen von 2015. Kiew und Moskau werfen sich allerdings gegenseitig regelmäßig Verstöße gegen das Abkommen vor.

10.02.2022, vogl, ORF.at/Agenturen

Links:
Ukraine-Krise: Droht ein Krieg in Europa? - debatte.ORF.at
 
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#2
ANGRIFF
Krieg in der Ukraine: Fotos zeigen Auswirkungen der russischen Angriffe
Russland hat am Donnerstag 24.02.2022 eine Invasion in der Ukraine begonnen. Bilder zeigen russisches Militärgerät und Rauchschwaden nach Raketenangriffen
Russland hat in der Nacht auf Donnerstag eine Invasion der Ukraine gestartet. Die Ukraine meldete Raketenangriffe auf mehrere Städte und das Eindringen von Bodentruppen auf ukrainisches Territorium. Russland berichtete von einem Angriff auf die ukrainische "Militärinfrastruktur" mit "hochpräzisen Waffen". Die Lage war am Donnerstagmorgen unübersichtlich, erste Fotos zeigen russisches Militärgerät und aufsteigende Rauchschwaden nach Raketenangriffen. (red, 24.2.2022)


Schwarzer Rauch steigt nach einem Raketenangriff über dem Militärflughafen von Tschuhujiw, unweit der ostukrainischen Stadt Charkiw, auf.
Foto: AFP/ARIS MESSINIS

Ein Bild aus der Nacht zeigt Rauchschwaden in einem Gebiet am Fluss Dnipro in der ukrainischen Hauptstadt Kiew.
Foto: AP/Mary Ostrovska

Die ukrainische Grenzwache hat Bilder einer Überwachungskamera veröffentlicht, die zeigen, wie Militärfahrzeuge von der Krim in Richtung des Gebiets Cherson einfahren.
Foto: REUTERS/BORDER GUARD UKRAINE

In Kiew wurden Donnerstagmorgen die Reste einer Rakete auf einer Straße gefunden.
Foto: AFP/Sergei Supinsky

Die russische Rakete wurde gesichert.
Foto: REUTERS/Valentyn Ogirenko

Menschen versuchten am Donnerstag in ihren Autos massenhaft, die Hauptstadt Kiew zu verlassen.
Foto: AP/Emilio Morenatti

Ukrainische Panzer fahren nach den russischen Angriffen auf Mariupol im Gebiet Donezk in der Ostukraine in die Stadt ein.
Foto: REUTERS/Carlos Barria

Satellitenbilder zeigten bereits am Mittwoch russische Militärkonvois, hier in der Nähe des russischen Dorfes Golowtschino im Gebiet Belgorod.
Krieg in der Ukraine: Fotos zeigen Auswirkungen der russischen Angriffe
 

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#3
Russischer Angriff auf die Ukraine: Die Katastrophe hat begonnen
Moskau will sich Einfluss bis weit nach Europa hinein sichern. Putins Begründung für diesen Bruderkrieg ist zynisch und verlogen

Foto: Reuters

Es war viel Eisen in der Stimme, unverhohlene Wut und Erregung, als Wladimir Putin der Ukraine den Krieg erklärte. Auch wenn er das Wort Krieg nicht in den Mund nahm und euphemistisch von einer "Militäroperation" sprach mit dem Ziel, "das ukrainische Volk zu befreien", bleibt der Sinn der gleiche: Russland bombardiert seinen schwächeren Nachbarn. In Kiew, Charkiw, Mariupol gab es Explosionen.

Putins Begründung für diesen Bruderkrieg ist zynisch und verlogen: Er spricht von Faschisten, die in Kiew die Macht ergriffen hätten, von einer Bedrohung, die die Ukraine für Russland darstelle. Er wolle das Land "entnazifizieren" und "entmilitarisieren." Doch darum geht es nicht. Es geht ihm um Macht und Einflusssphären.

Ja, die Nationalisten haben eine nicht unbedeutende Rolle beim Sturz des Kleptokraten Viktor Janukowitsch gespielt. Aber sie wurden von den Ukrainern anschließend nicht in die Regierung gewählt. Präsident Wolodymyr Selenskyj ist jüdischer Abstammung, sein Großvater hat – wie er selbst während seiner Mahnung vor einem Krieg betonte – im Zweiten Weltkrieg gegen die Nazis gekämpft. Auch aus dem Parlament sind dubiose Kräfte wie Swoboda oder die Radikale Partei des Populisten Oleh Ljaschko längst hinausgeflogen.

Großmachtambitionen des Kreml
Die Ukraine stellt militärisch keine Gefahr für Russland dar, sie ist dem nördlichen Nachbarn weit unterlegen. Gebietsansprüche hat nur Putin gestellt. Erst die Krim, dann den Donbass, später "Neurussland" – und nun hat er es offenbar auf das ganze Land abgesehen. Denn die Ukraine ist wichtig für die Großmachtambitionen des Kreml.

Ohne die Ukraine kann Putin weder sein ambitioniertes Projekt der Eurasischen Wirtschaftsunion sinnvoll verwirklichen, weil der Markt zu klein ist, noch einen Militärblock aufbauen, der Moskau Einfluss bis weit nach Europa hinein sichert.
Die Macht Putins bedroht die Ukraine allein durch ihr Dasein, durch die Chance auf demokratischen Wandel. Perfekt ist die Ukraine mitnichten. Der Einfluss der Oligarchen ist weiterhin groß, ebenso die Korruption, wirtschaftlich und sozial liegt das Land darnieder. Doch im Gegensatz zu Putins Russland hat es eine Chance auf Veränderung. Und die will der Kreml-Chef zerstören, um seine Macht zu zementieren.
(André Ballin, 24.2.2022)
Russischer Angriff auf die Ukraine: Die Katastrophe hat begonnen
 
#4
Nachdem wir uns hier im Forum ja sehr mit Geschichte beschäftigen, gibt es auch diese Fakten:

Erst in den letzten Tagen habe in einer Dokureihe im Fernsehen (ÖIII Zeitgeschichte) einen der wichtigsten Gründe für die russische Einwilligung für den österreichischen Staatsvertrages gelernt:
die Trennung der Nato durch den österreichischen (und Schweizer) Keil.
und auch:
Später im Zuge der Deutschland-Zusammenführung, die mündliche Zusicherung an Gorbatschow, keine großen Nato-Erweiterungen in der Zukunft durchzuführen.
 

josef

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#5
Später im Zuge der Deutschland-Zusammenführung, die mündliche Zusicherung an Gorbatschow, keine großen Nato-Erweiterungen in der Zukunft durchzuführen.
So ist es, habe ich auch gehört bzw. in einigen D-Printmedien gelesen! Damals mündliche Zusicherung von Kohl und Genscher an Gorbatschow, keine Nato-Aufnahme der WAPA-Satellitenstaaten nördlich und östlich der "neuen" Deutschen Grenzen.

Ich will die Vorgangsweise von Putin keineswegs beschönigen bzw. verteidigen, es ist und bleibt ein Völkerrechtsbruch, man muss aber beide Seiten betrachten:
Mit den Aufnahmen von...
1645716110561.png 1645716210492.png (Quelle: NATO – Wikipedia )
...wurde diese Zusicherung seitens D jedoch hinfällig! Als Puffer zwischen den NATO-Staaten und Russland verblieb nur mehr die mit der NATO liebäugelnde Ukraine (Belarus tendiert ja zu Russland...).
 

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#6
UKRAINE-KRISE
Spekulationen um "Z"-Markierungen auf russischen Militärfahrzeugen
Die russischen Panzer und Lastwagen tragen mit weißer Farbe aufgepinselte Symbole. Ihre Bedeutung ist unklar
Ein Detail an den Militärfahrzeugen, die Russland bei seinen Angriffen auf die Ukraine einsetzt, fällt ins Auge: Die Transporter und Panzer tragen mit weißer Farbe aufgepinselte Markierungen, die meisten in Form des Buchstaben Z.

Schon in Videos und Bildern von der militärischen Eskalation in der Nacht auf Donnerstag war über die Bedeutung dieser improvisierten Markierungen gerätselt worden – schließlich existiert im russischen Alphabet kein Buchstabe Z. Seitens von Moskau existiert keine Aussage, wofür Z steht, also bleibt Raum für Interpretationen.

Spekulationen
In Onlineforen wuchern Spekulationen, das Z stehe für den Namen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der im englischen Zelenskyy transkribiert wird, oder aber für den russischen Ultranationalisten Wladimir Schirinowski, der schon im vergangenen Dezember darüber schwadronierte, dass Russland am 22.2.2022 ab vier Uhr Früh wieder zu einer Großmacht aufsteigen würde. Dies ist allerdings sehr unwahrscheinlich, da das Z wie gesagt nicht im russischen Alphabet existiert.

Auch Spekulationen, das Z sei eine Botschaft an den Westen, es symbolisiere als letzter Buchstabe des Alphabets den Hinweis auf ein militärisches Endspiel, sind eher auszuschließen. Auch die Interpretation als Kennzeichnung der Zugehörigkeit zu einer "Zorro-Einheit" ist im Reich der Phantasie zu verorten.


Ein Lastwagen mit "Z" in Armyansk auf der Krim.
Foto: Reuters

Verwechslungsgefahr
Militärexperten glauben hingegen, dass die Markierungen dazu dienen, die eigenen Fahrzeuge von jenen der Ukraine zu unterscheiden. Schließlich verfügt die Ukraine als ehemalige Sowjetrepublik über zahlreiches Gerät im Fuhrpark, das mit dem russischen Material leicht verwechselt werden könnte.


Foto: Reuters

Verhinderung von Friendly Fire
Markierungen zu diesem Zweck sind bei militärischen Einsätzen durchaus üblich, um zu verhindern, dass die eigenen Truppen unter Feuer genommen werden. Das US-Fachmagazin "Task & Purpose" zitiert dahingehend einen Berater des Zentrums für strategische und internationale Studien (CSIS). Der ehemalige Marineleutnant Mark Cancian erklärt, dass die US-Truppen bei der "Operation Desert Storm" im Jahr 1991 ein auf dem Kopf stehendes V auf ihre Fahrzeuge malten. Auch bei der Invasion in der Normandie im Jahr 1944 trugen die Flugzeuge sogenannte Invasionsstreifen, um zu verhindern, dass sie von den Landungstruppen versehentlich für deutsche Flieger gehalten und abgeschossen würden.


Ein Konvoi in Armyansk unterwegs Richtung Cherson. Zu beachten sich die zwei unterschiedlichen Markierungen.
Foto: Reuters

Foto: Reuters

Allerdings sind die Z-Markierungen in den meisten Fällen nicht geeignet, um aus der Luft von Kampfflugzeugen identifiziert zu werden. Sie könnten sich daher eher an Bodentruppen und Hubschrauber richten.


Ein gepanzertes Fahrzeug vor einem Weltkriegspanzer in Armyansk.
Foto: Reuters

Aus diesem Grund glauben andere Experten, dass die Symbole dazu dienen, verschiedene Einheiten mit unterschiedlichem Auftrag anzuzeigen, meint Rob Lee vom Department of War Studies am Londoner King's College. Es gibt verschiedene Versionen der Markierungen – manchmal ist das Z in ein Dreieck eingeschrieben, manchmal in ein Quadrat oder einen Kreis. Auch andere Markierungen wurden gesichtet: diagonale Linien und auch V.

So könnte die Armee sicherstellen, dass alle Einheiten und ihre Ausrüstungen an die richtigen geplanten Destinationen gelangen. In russischen Foren wird darüber spekuliert, dass die Fahrzeuge mit einem Z für Charkow vorgesehen sind, während jene mit einem Dreieck in Slawjansk und Kramatorsk im Westen des Donezk-Beckens ihren Einsatzort haben. Kreise wiederum bezeichneten Einheiten der mobilen Reserve. Allerdings existieren auch Aufnahmen von Fahrzeugen mit mehrfacher Markierung, wie zum Beispiel eine Kombination aus Kreis und Dreieck.

Kreis und Dreieck.

Nicht nur Fahrzeuge der russischen Armee, sondern auch solche, die zu Rosgvardia, also der russischen Nationalgarde gehören, tragen entsprechende Markierungen.

Falls die USA über die Bedeutung der Markierungen Bescheid wissen, behalten sie diese Information jedenfalls für sich. "Task & Purpose" erhielt auf eine diesbezüglich Anfrage vom Pentagon lediglich die lapidare Antwort: "Ich verweise Sie an die Regierung von Russland." Die russische Botschaft kommentierte das Thema nicht.
(Michael Vosatka, 24.2.2022)


Manche Fahrzeuge tragen lediglich eine diagonale Linie.
Foto: Reuters

Auch zivile Fahrzeuge in der abtrünnigen Republik Donezk tragen ein aufgemaltes Z.
Foto: TASS
Spekulationen um "Z"-Markierungen auf russischen Militärfahrzeugen
 

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#7
UKRAINE-KRISE
Britische Militärexperten: "Die Russen hängen nicht rum"
Es herrscht Pessimismus bezüglich der Lage in der Ukraine. Strategieinstitut IISS: Moskau auch im Cyberspace aggressiv
Anders als bisher angenommen sind die meisten Attacken im Cyberspace nicht von China, sondern von Russland ausgegangen. Zu diesem Resultat kommt eine neue Studie des Londoner Strategieinstituts IISS. Ziel der Cyberkrieger aus Moskau seit 2013 sei immer wieder die Ukraine gewesen, erläuterte am Donnerstag der Hauptautor der Studie, Greg Austin. Beim Einmarsch ins Nachbarland werde aber die digitale Komponente gegenüber konventionellen Waffen keine wichtige Rolle spielen: "Wahrscheinlich hat Moskau Angst vor einer entsprechenden Vergeltung durch die westlichen Verbündeten der Ukraine."

Bereits vergangene Woche hatten die IISS-Experten die herkömmliche militärische Stärke beider Seiten sowie Moskaus Angriffsoptionen abgewogen. Dabei war von einem "raschen Schlag" der stark überlegenen russischen Streitkräfte die Rede. Tatsächlich seien alle Überlegungen, Putin werde die Offensive auf den russischsprachigen Osten des Landes begrenzen, schon durch die Truppenbewegungen am Donnerstag hinfällig geworden, teilte General Richard Shirreff der BBC mit: "Die Russen hängen nicht rum." Vielmehr handele es sich um den Versuch, den Gegner durch "überwältigende Stärke" zu beeindrucken, analysierte der frühere Vizeoberbefehlshaber der Nato in Europa. Ziel sei offenbar nicht nur die Errichtung eines Landkorridors zur schon 2014 annektierten Halbinsel Krim, sondern ein Angriff auf das gesamte Land.


Russische Panzer bei Mariupol.
Foto: Reuters/Barria

Im Cyberspace habe sich Russland schon seit Jahren auf den Nachbarn eingeschossen, berichtet Nadiya Kostyuk vom Georgia Institute of Technology in Atlanta (USA). "Dazu gehört die Manipulation von Wahlen ebenso wie ökonomische Störungen, beispielsweise durch Angriffe auf die Stromversorgung." Zudem werde durch die Verbreitung von Fake News Panik in der Bevölkerung über etwaige Bomben in der U-Bahn geschürt sowie das Vertrauen in die eigene Regierung unterminiert. "Seht her, die können nicht einmal ihre eigenen Websites ordentlich absichern", laute dabei das Motto der Cyberkrieger.

Ob aber die Manipulation der öffentlichen Meinung sowie direkte Angriffe auf vitale zivile Infrastruktur im jetzt begonnenen Krieg gegen die Ukraine zum Zuge kommen? Daran habe die russische Kriegsführung während des syrischen Bürgerkriegs im vergangenen Jahrzehnt Zweifel aufkommen lassen, analysiert Austin. Offenbar war damals das Cyberkommando noch nicht ausreichend in die Zusammenarbeit herkömmlicher Waffengattungen integriert. Dies könnte sich nun ändern.

Schwierige Position
Für wichtiger als mögliche Vergeltungsmaßnahmen im Cyberspace hält der IISS-Experte Technologiesanktionen durch den Westen, insbesondere die USA. "Ich warte auf die Ankündigung, dass Microsoft sein Büro in Moskau schließen muss." Wegen Russlands Abhängigkeit vom internationalen IT-Sektor würde ein solcher Schritt das Land in eine schwierige Position bringen.

Die militärische Überlebensfähigkeit des angegriffenen Landes beurteilt das IISS pessimistisch. Mindestens im Osten des Landes kommt das weitgehend flache und gefrorene Terrain dem Ziel einer raschen Offensive entgegen. Die Hauptstadt Kiew liegt nur rund 150 Kilometer von der belarussischen Grenze entfernt. Im Schwarzen Meer hat die russische Flotte komplette Überlegenheit, während der Ukraine nur noch ein größeres Kriegsschiff verblieben ist.

Moderne Kriegsführung
Zwar hätten die ukrainischen Streitkräfte in den vergangenen Jahren hinzugelernt, nicht zuletzt durch westliche Ausbilder. Dafür verfügten aber viele russische Kommandeure über frische Erfahrung aus dem syrischen Bürgerkrieg. "Da haben sie viel über moderne Kriegsführung gelernt", glaubt der frühere Brigadegeneral Ben Barry.

Systematisch seien beim Einsatz in Syrien die Truppenteile sowie deren Offiziere regelmäßig ausgetauscht worden, um möglichst vielen Berufssoldaten Einblick in die Kampfhandlungen zu geben. Dazu zählt die Koordination zwischen Armee und Luftwaffe, gerade auch im Häuserkampf größerer Städte.

Verbesserte Ausrüstung
Für das Ziel einer raschen Überwältigung des Gegners spricht dem Luftwaffenexperten Douglas Barrie zufolge auch die derzeitige Ausrüstung der russischen Streitkräfte. Diese habe sich in den vergangenen Jahren stark verbessert. Putin werde aber massenhafte Verluste wie in Tschetschenien und eine erhebliche Reduzierung seines Arsenals vermeiden wollen.

Was der Westen, vor allem die Nato, tun kann? Jedenfalls keine eigenen Truppen in die Ukraine schicken, sagt General Shirreff: "Das wäre gleichbedeutend mit dem dritten Weltkrieg." Hingegen sei eine Kriegsführung im Cyberspace denkbar und möglich, glaubt IISS-Mann Austin. Schließlich stelle Moskaus Aggression gegen seinen viel schwächeren Nachbarn die "perfekte Gelegenheit" für die USA und Großbritannien, aber auch andere Nato-Verbündete dar, die eigenen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Allerdings laufe man damit dieselbe Gefahr wie mit der fortlaufenden Veröffentlichung von Geheimdienstberichten der vergangenen Wochen: Indem der Westen seine offenbar guten Erkenntnisse preisgebe, laufe er gleichzeitig Gefahr, den Zugang zum inneren Zirkel Putins zu verlieren.
(Sebastian Borger aus London, 24.2.2022)
Britische Militärexperten: "Die Russen hängen nicht rum"
 

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#8
KRIEG IN DER UKRAINE
Tracking-Seiten zeigen Auswirkungen des Krieges auf den allgemeinen Flugverkehr
Private Webseiten erfassten auch unbemanntes Langstrecken-Aufklärungsflugzeug

Diese Echtzeitsimulation stammt von Donnerstagnachmittag.
Foto: Screenshot AirNav Radarbox

Der zivile Flugverkehr in die und über der Ukraine wurde eingestellt. Was das für den Flugverkehr in Europa bedeutet, kann auf diversen Flug-Tracking-Seiten wie AirNav.Radarbox oder fligthradar24 live beobachtet werden. Gegen 17 Uhr am Donnerstag drängten sich über Europa bis hin zur Ukraine tausende Flugzeuge, der Luftraum direkt über der Ukraine war leer. Beim Klick auf einzelne Maschinen nahe dem von Russland attackierten Land kam oft der Hinweis "blocked", diese Flugzeuge waren also bereits auf Ausweichrouten unterwegs.

Am Donnerstagvormittag erfasste eine private Tracking-Seite auch eine angeblich militärische Drohne, die laut frei zugänglichen Informationen auf der Webseite der US Air Force zugerechnet wurde. Auch die Flugbahn des unbemannten, hochfliegenden Langstrecken-Aufklärungsflugzeuges ließ sich erkunden.

Das Interesse an Flug-Tracking-Seiten ist derzeit offensichtlich sehr groß. Um die Server nicht zu überlasten, haben die Betreiber die Zugriffe teilweise beschränkt. Es gibt längere Wartezeiten, bis man an der Reihe ist. Refreshen heißt, sich wieder hinten anstellen müssen.
(red, 24.2.2022)


Auch näher hingezoomt wird sichtbar, dass zivile Flugzeuge einen großen Bogen um das Kriegsgebiet fliegen.
Foto: Screenshot AirNav.Radarbox


Die Legende für diesen am Donnerstagvormittag über der Ukraine erfassten Flug wies ein hochfliegendes Langstrecken-Aufklärungsflugzeug aus. Diese Informationen sind für alle Besucher der privaten Seite frei zugänglich.
Foto: Screenshot flightradar24
Tracking-Seiten zeigen Auswirkungen des Krieges auf den Flugverkehr
 

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#9
ORTE DER KAMPFHANDLUNGEN
Russische Angriffe in der Ukraine, kartiert - Teil 1
Wo es bisher Luftangriffe und Bodenkämpfe gab: Karten mit laufend aktualisierten Meldungen aus dem Kriegsgebiet

In den Morgenstunden des Donnerstags hat Russlands Präsident Wladimir Putin den Befehl zum Einmarsch in der Ukraine gegeben. Neben Luftangriffen marschierten russische Bodentruppen von Osten und Norden her sowie über die Krim und das Schwarze Meer in ukrainisches Staatsgebiet ein. Wir bilden hier die Orte der Kampfhandlungen ab, wie sie die "New York Times" recherchiert hat.

Laufende Updates folgen

24.02.2022
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Quelle: New York Times

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Zur Veranschaulichung der räumlichen Dimensionen haben wir die Luftlinie zwischen Wien und Kiew visualisiert. Der westlichste Punkt der Ukraine liegt näher an Österreichs Hauptstadt als Vorarlberg, der östlichste weiter entfernt als das libysche Tripolis.
(rk, 24.2.2022)
Bisher gemeldete russische Angriffe in der Ukraine

Update:
25.02.2022
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Am Freitag drangen Soldaten der russischen Armee aus dem Norden in Richtung der ukrainischen Hauptstadt Kiew vor. Am Weg nahmen sie unter anderem das havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl ein.

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Laut Beobachtern folgten die Truppenbewegungen dem vermutlichen Ziel des Kiewer Regierungsviertels:
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Russische Angriffe in der Ukraine, kartiert

Update:
26.02.2022
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Der russische Präsident Wladimir Putin hat in einer Rede am Sonntag die Bereitschaft der Abschreckungskräfte aktiviert. Das bedeutet eine weitere Stufe der Eskalation, da er indirekt damit droht, nukleare Waffen einzusetzen.
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Update:
27.02.2022

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Russische Angriffe in der Ukraine, kartiert

Update:
02.03.2022
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Kiew und Umland:
Das Gebiet nördlich von Kiew ist allen Informationen nach unter russische Kontrolle geraten – von der Hauptstadt liegt die Grenze zu Belarus nicht viel mehr als 100 Kilometer entfernt. Die Stadt Kiew, die Experten zufolge als das Hauptaugenmerk des russischen Präsidenten gilt, wurde am 25. Februar gegen 11 Uhr lokaler Zeit von einer ersten Vorhut russischer Streitkräften erreicht. Zuvor war die Stadt bereits Ziel von Raketenangriffen. Der Weg führte die Truppen an der Atomruine Tschernobyl vorbei, die in nicht einmal 100 Kilometern Luftentfernung Kiews liegt. Sie wurde nach intensiven Auseinandersetzungen von Russland eingenommen.
Diese Regionen hat Russland in der Ukraine erobert

Fortsetzung siehe Teil 2
 
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#11
ZIVILE OPFER
Die verheerenden Waffen des Angriffs auf die Ukraine
Mehr als 120 Staaten haben ein Verbot der gefährlichen Streumunition ausgesprochen. Russland setzt sie offenbar in der Ukraine ein – gemeinsam mit einer Thermowaffe

Beim Angriff auf Charkiw sollen Streubomben zum Einsatz gekommen sein.
Foto: EPA / SERGEY DOLZHENKO

Seit dem ersten Tag des russischen Einmarschs in die Ukraine tauchen die Bilder von Raketentrümmern in den sozialen Medien auf: nahe Krankenhäusern, öffentlichen Parks oder in bewohnten Nachbarschaften. Und die Hinweise verdichten sich: Russland setzt offenbar gefährliche Streumunition gegen die Bevölkerung der Ukraine ein. Die Menschenrechtsorganisationen Human Rights Watch (HRW) und Amnesty International, sowie Rechercheplattformen wie Bellingcat konnten die Fotos und Videos zum Teil verifizieren.

Zuletzt soll die gefürchtete Munition bei Angriffen auf Charkiw zum Einsatz gekommen sein, der zweitgrößten ukrainischen Stadt. Am 24. Februar sollen laut HRW-Recherchen durch Streubomben vier Zivilisten in einem Krankenhaus in Wuhledar gestorben sein, einer Stadt im damals ukrainisch-kontrollierten Teil von Donezk.

Splittergefechtsköpfe
"Die russischen Streitkräfte sollen aufhören, Streubomben zu verwenden", sagt Waffenexperte Steve Goose von Human Rights Watch in einem Statement: "Und die ungesetzlichen Angriffe mit Waffen beenden, die wahllos töten und verstümmeln."

In der Ukraine kommen offenbar 9M79-Raketen zum Einsatz, die mit einem Splittergefechtskopf bestückt sind. Die Streumunition explodiert normalerweise in der Luft und lässt dutzende oder hunderte "Bomblets" über einem Gebiet abregnen, das in etwa so groß wie ein Fußballfeld ist. Im Fall der untersuchten Fragmente in der Ukraine handelt es sich um einen Gefechtskopf, der laut russischem Hersteller mit 50 Stück 9N24-Streumunition bestückt ist. Jedes dieser Bomblets entspricht 1,45 Kilogramm Sprengstoff und zersplittert in 316 Teile.

Blindgänger als Gefahr
Mehr als 120 Staaten haben sich unter der Oslo-Konvention aus dem Jahr 2008 dazu verpflichtet, keine Streumunition zu nutzen, produzieren, weiterzugeben oder auch nur zu lagern. In Österreich ist ein entsprechendes Gesetz im August 2010 in Kraft getreten. Die großen Militärmächte USA, China, Israel oder Russland sind der Konvention nicht beigetreten. Auch die Ukraine nicht, die zwischen Juli 2014 und Februar 2015 Streubomben in den prorussischen Separatistengebieten im Osten des Landes eingesetzt haben soll, wie HRW und die OSZE berichteten.
Das Gefährliche an Streumunition ist zum einen, dass das Bombardement ein weites Gebiet betrifft, und zum anderen, dass nicht alle Bomblets in der Luft detonieren. Laut Untersuchungen bleiben bis zu 30 Prozent des Inhalts eines Gefechtskopfs als Blindgänger auf dem Boden. Gleich einer Landmine geht von ihnen eine jahrelange Gefahr für Zivilisten aus.

Zerstörerischer Flammenwerfer
Doch nicht nur Streubomben versetzen die ukrainische Bevölkerung in Angst, sondern auch der Einsatz eines Flammenwerfers des Typs TOS-1 Buratino. Die mobile Raketenartillerie wird auf einem Panzer montiert und feuert Raketen mit "thermobarischen" Sprengköpfen ab. Das Wort setzt sich aus den griechischen Worten für Hitze und Druck zusammen und macht in der Praxis genau das: Es kombiniert Druckwellen und erzeugte Vakua, um eine extrem heiße Explosion herbeizuführen.

In einem Bericht der Seite "The National Interest" aus dem Jahr 2015 wurde der TOS-1 porträtiert, weil die russische Armee mehrere dieser Flammenwerfer nach Syrien schickte. Darin wird beschrieben, dass die Waffe ein Gebiet von 200 Meter mal 400 Meter mit einer einzelnen Salve zerstören kann – also mehrere Häuserblöcke gleichzeitig. Der Buratino wurde während des Kriegs der Sowjetunion in Afghanistan entwickelt und kam unter anderem im Tschetschenienkrieg zum Einsatz. Mit dem Flammenwerfer wurde die Hauptstadt Grosny quasi dem Erdboden gleichgemacht.

Ermittlungen in Den Haag
Unterdessen hat sich der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag (ICC), Karim A. A. Khan, entschieden, Ermittlungen wegen möglicher Kriegsverbrechen einzuleiten. "So schnell wie möglich" sollen diese beginnen, sagt Khan in einem Statement, das auf der Webseite des ICC veröffentlicht wurde.

Zwar könne die Ukraine nicht selbst die Sache an das Büro des Chefanklägers weiterleiten, weil sie kein Vertragsstaat des Gerichtshofs sei. Doch habe die Ukraine mehrmals angegeben, Ermittlungen im Zusammenhang mit möglichen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit auf seinem Territorium zu akzeptieren, sagt Khan. Russland erkennt das ICC nicht an.
(Bianca Blei, 1.3.2022)

Mehr zum Thema:
Die verheerenden Waffen des Angriffs auf die Ukraine
 

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#12
INFORMATIONSSCHLACHT
Nutzer kapern Google Maps, um Russen über Ukraine-Krieg aufzuklären
Um der Zensur zu entgehen, werden Informationen in Restaurantbewertungen in Moskau und anderen Städten gepostet. Das Hackerkollektiv Anonymous empfiehlt auch Tinder als Kanal

Über Restaurantbewertungen auf Google Maps wird die russische Bevölkerung informiert.
Foto: Google Maps

Da in den russischen Staatsmedien alles zensiert wird, was Russlands Rolle als Aggressor und Angreifer im Ukraine-Krieg beleuchten könnte, werden nun beliebte Plattformen wie Google Maps und Tinder zum Nachrichtenkanal umfunktioniert. Nach einem entsprechenden Aufruf des Hackerkollektivs Anonymous finden sich in Bewertungen von Lokalen, Geschäften und Sehenswürdigkeiten in Russland seit kurzem ungefilterte Informationen zum Ukraine-Krieg, mit denen die russische Bevölkerung aufgerüttelt werden soll.

Kriegsinformationen auf Google Maps
Neben schockierenden Fotos der Angriffe, aber auch Bildern von gefangen genommenen russischen Soldaten werden in den Google-Maps-Einträgen auch Appelle für den Frieden gepostet. Wer kein Russisch kann, kann auf eine Vorlage von Anonymous zurückgreifen. Der Ton dieses Aufrufs ist wenig diplomatisch: "Das Essen war großartig! Leider hat Putin unseren Appetit verdorben, indem er in die Ukraine einmarschiert ist. Stellen Sie sich Ihrem Diktator entgegen, hören Sie auf, unschuldige Menschen zu töten! Ihre Regierung lügt Sie an. Aufstehen!"

Dem Aufruf sind in den ersten Stunden diverse Menschen gefolgt, wie einige Einträge von Restaurants in Moskau, aber auch Sankt Petersburg und anderen russischen Städten zeigen. Auch abgewandelte Vorlagen, die der russischen Bevölkerung versichern, dass der Westen nichts gegen sie habe, kursierten auf Twitter. In den Bewertungen finden sich aber auch auf Englisch formulierte Appelle.
Einige mit Russland gut vertraute Menschen wiesen aber auch darauf hin, dass die meiste Suche im Web in Russland nicht über Google, sondern über das Portal Yandex abgewickelt werde. Um möglichst viele in Russland zu erreichen, solle man sich auch dort registrieren und auf Yandex Maps posten.

Dating-Apps als Antizensurmaßnahme
Als weitere Idee wurde zudem vorgeschlagen, Datingportale wie Tinder zum Nachrichtenkanal umzufunktionieren. So könne man entsprechende Informationen zum Ukraine-Krieg in seine Profilbeschreibung geben und dann den angezeigten Ort innerhalb Russlands ändern.

Stoßen russische Tinder-Nutzerinnen und -Nutzer über die ortsbasierte Suche auf so ein Profil, werden ihnen die ungefilterten Informationen in der Beschreibung angezeigt. Im Prinzip könne jedes Datingportal, das über eine geobasierte Suche verfüge, auf diese Art verwendet werden.

Die Rolle von Google Maps und anderen Kartendiensten sorgte in den vergangenen Tagen für viele Diskussionen. So war Stunden vor der offiziellen russischen Ankündigung über die Verkehrsdaten von Google Maps ersichtlich, dass die russische Invasion bereits begonnen hatte. Auch die Fluchtbewegungen aus den ukrainischen Städten und in Nachbarländer waren auf der Karte praktisch in Echtzeit zu sehen. Zuletzt entfernte Google die Live-Verkehrsdaten – auch um die ukrainische Bevölkerung zu schützen.
(step, 1.3.2022)

Weiterlesen
Russische Invasion ist live auf Google Maps zu sehen
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Auf der Flucht: Google-Maps-Nutzung in der Ukraine verdreifacht sich

Nutzer kapern Google Maps, um Russen über Ukraine-Krieg aufzuklären
 

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#14
KRIEGSFÜHRUNG
Wladimir Putins Ukraine-Dilemma
Die russische Invasion verläuft langsam und verlustreich. Das liegt auch an der Taktik des Militärs. Änderungen brächten aber neue Probleme für den Kreml

Die ukrainische Delegation mit Verteidigungsminister Olexij Resnikow (2. v. li.) trifft zu Gesprächen in Belarus ein.
Foto: AFP / Sergei Kholodilin

Am Stadtrand von Charkiw steht eine ausgebrannte Militärkolonne. Den T-72 hat es schwer erwischt. Der Turm mit der Bordkanone liegt abgerissen am Wegrand, zwischen den Bäumen steht ein zerschossener Armeelaster. Dann schwenkt die Kamera auf einen Tigr. Der gepanzerte Geländewagen gehört zur neuen Ausrüstung der russischen Streitkräfte und kam bei der russischen Annexion der Krim erfolgreich zum Einsatz.

Der Erfolg beim neuesten militärischen Abenteuer Wladimir Putins ist hingegen begrenzt. Auch der Tigr ist zerschossen und leer. Immer mehr solcher Videos sind in den letzten Tagen aufgetaucht: brennende russische Panzer, zerstörte Militärtransporter, herrenlose Benzinlaster, Leichen oder Gefangene.
Das russische Verteidigungsministerium hat – Stand Montag – erst zwei Gefallene auf eigener Seite eingeräumt. Die ukrainische Seite beziffert die russischen Verluste auf 5300 an Gefallenen und Verwundeten. Die Angaben beider Seiten sind sicher falsch, da sie gewöhnlich die eigenen Verluste verschweigen und die des Gegners überhöhen.
Doch dass die russischen Verluste wesentlich höher sind als vom Kreml gedacht, ist offensichtlich. Allein aus den bisher zweifelsfrei veröffentlichten Bilddokumenten geht hervor, dass die Streitkräfte weit über 100 Militärfahrzeuge verloren haben.
Erbitterter Widerstand
Das liegt einerseits am erbitterten Widerstand der Ukrainer, mit dem man in Moskau augenscheinlich nicht gerechnet hat. Zum anderen liegt es an der aus militärischer Sicht zweifelhaften Taktik, derer sich Russlands Streitkräfte bislang bedienen: Dies beklagte zuletzt sogar überraschend der selbsternannte Infanterist Putins, Ramsan Kadyrow. Er echauffierte sich, dass der Gegner zu "zimperlich" angegangen werde. Allein mit Geländewagen wie Tigr und UAZ oder Ural-Lastern ließen sich Kiew und Charkiw nicht einnehmen. Kadyrow forderte die volle Koordination der Kräfte und "einen entschlossenen Sturm".
Rein taktisch hat Kadyrow recht. Die russischen Verbände operieren unlogisch, konstatiert auch Michael Kofman, Spezialist für die russischen Streitkräfte beim Washington-basierten regierungsnahen Thinktank CNA. "Sie fahren in kleinen Gruppen die Straßen entlang und schicken Aufklärungseinheiten und Fallschirmjäger voraus. Panzer ohne Infanterie. Bei ihnen läuft alles schlecht, weil sie gewöhnlich nicht so kämpfen", analysiert er.

Artillerie gegen Städte
Doch was wäre die Alternative? Bei der drückenden militärischen Überlegenheit der russischen Streitkräfte gegenüber den Ukrainern wäre der Kampf bei einem koordinierten Einsatz von Artillerie und Luftwaffe sowie der Unterdrückung des ukrainischen Funkverkehrs zur Vorbereitung des Vorstoßes eigener Panzer- und Infanterieverbände innerhalb kürzester Zeit entschieden.

Artillerie- und Luftwaffenschläge hätten allerdings gravierende Nebenwirkungen: Die Anzahl der zivilen Opfer würde sprunghaft steigen. Schon jetzt berichtet Kiew von über 350 toten Zivilisten. Beim Beschuss der Städte würde sich diese Zahl vervielfachen.

Dies ist aus innenpolitischen Gründen für Putin schwierig. Der Kreml verkauft den Krieg dem eigenen Volk als Friedensmission. Der Einsatz diene dem Schutz der russischsprachigen Bevölkerung – speziell der Menschen im Donbass, die laut Moskauer Lesart in der Ukraine von Nationalisten unterdrückt werden. Unter diesem Aspekt stimmten tatsächlich zunächst viele Russen dem Einsatz zu.

Allerdings wendet sich die Stimmung schon jetzt langsam, sogar unter der Elite. Nicht nur mehren sich Proteste und Petitionen gegen den Krieg. Inzwischen haben vier Duma-Abgeordnete, die die Anerkennung der Separatisten unterstützt haben, den Krieg gegen die Ukraine verurteilt. Der Tenor: Die Anerkennung sei erfolgt, um die Bombardierung von Donezk zu beenden, nicht damit Kiew bombardiert werde.

Rückhalt droht zu schwinden
Wenn Bilder zerstörter Städte und getöteter Zivilisten in Russland die Runde machen, droht Putin endgültig, den Halt in der eigenen Bevölkerung zu verlieren. Das will er vermeiden. Auf der einen Seite geschieht das durch eine strikte Zensur der Medien, aber ganz lässt sich die russische Informationslandschaft nicht von der Außenwelt abschirmen.

Daher steht der Kremlchef nun vor einem Dilemma: Führt er den Kampf in der bisherigen Form weiter, so droht ihm womöglich am Ende eine peinliche Niederlage. Wechselt er jedoch die Taktik, dann droht die Anzahl der zivilen Opfer in unserer neuen Medien- und Bildergesellschaft ihm innenpolitisch Proteste einzubringen, die weit über das Niveau der jetzigen Demonstrationen hinausgehen und die tatsächlich zu einer Spaltung auch innerhalb des engsten Führungszirkels führen könnten, den Putin erst kurz vor dem Einmarsch auf der Sitzung des Sicherheitsrats zur Loyalitätserklärung verdammt hat.

Gefechte am Montag in Charkiw deuten darauf hin, dass sich Putin für die harte Variante entschieden hat. Videos aus der ostukrainischen Millionenstadt zeigen Feuergefechte im Stadtzentrum. Dabei wurden allem Anschein nach auch Raketenwerfer eingesetzt, deren Streubeschuss massive Zerstörungen in den Wohnvierteln angerichtet hat.

Macron telefonierte mit Putin
In einem Telefonat hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron seinen russischen Amtskollegen Putin am Montag aufgefordert, vor allem Offensiven gegen Zivilisten zu beenden. So sollten etwa Angriffe auf Wohnviertel eingestellt werden, verlangte Macron. Auch solle Putin dafür Sorge tragen, die zivile Infrastruktur in der Ukraine zu bewahren. Putin habe sich gewillt gezeigt, an diesen Punkten zu arbeiten, hieß es im Anschluss an das Gespräch aus Paris.

Der Kreml wiederum erklärte, eine Einigung mit der Ukraine sei "nur möglich, wenn die legitimen Sicherheitsinteressen Russlands bedingungslos berücksichtigt würden." Dazu gehöre unter anderem die Anerkennung der Souveränität der 2014 von Russland annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim und eine Entmilitarisierung der Ukraine.

Ukrainisch-russische Verhandlungen
Ganz anders die Forderungen Kiews vor Verhandlungen mit Russland, die am Montag an der belarussisch-ukrainischen Grenze geführt wurden: Schlüsselthemen der Gespräche seien die Einstellung des Feuers und der Abzug der Truppen aus der Ukraine, hieß es in der ukrainischen Delegation. Immerhin: Dass beide Seiten überhaupt miteinander reden wollten, galt im Vorfeld zumindest als Hoffnungsschimmer. Gleichzeitig waren die Erwartungen aber von Anfang an gedämpft.

Uneinigkeit hatte bereits rund um die Wahl des Tagungsortes geherrscht. Das belarussische Grenzgebiet war am Ende ein Kompromiss, mit dem beide Seiten leben konnten. Unproblematisch blieb dieser jedoch nicht: Belarus ist mit Russland verbündet. Sogar die Anreise stand nicht im Zeichen des bilateralen Gleichgewichts. Die russische Delegation warte "schon lange", beklagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag in Moskau. Die Gespräche hätten bereits früher beginnen können, "aber die Gegenseite ist gerade erst angereist". Laut ukrainischen Berichten jedoch kam das Treffen deshalb nicht früher zustande, weil sich die Fahrt durch das eigene Land wegen der Gefechte schwierig gestaltet habe.

Atomdrohungen vor Gesprächen
Dass Moskau seine Atomstreitkräfte in Alarmbereitschaft versetzt hat, galt als Verstärkung des Drucks auf den Westen – und dadurch auch auf die Unterhändler der Ukraine. Angesichts des Angriffs auf sein Land und der anscheinend unversöhnlichen Positionen war deren Präsident Wolodymyr Selenskyj schon im Vorfeld pessimistisch geblieben: "Ich glaube nicht an ein Ergebnis dieses Treffens, aber lasst es uns versuchen."

Noch am Montag endeten die Verhandlungen ergebnislos, die Delegationen reisten zu Beratungen in die Hauptstädte zurück. Immerhin will man aber offenbar weiterreden: Beide Seiten hätten eine Reihe von Hauptthemen festgelegt, bei denen "bestimmte Entscheidungen" getroffen werden müssten, sagte ein ukrainisches Delegationsmitglied nach dem Treffen.

Der Internationale Strafgerichtshof (ICC) in Den Haag will unterdessen Ermittlungen wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine einleiten. Chefankläger Karim Khan sprach am Montagabend von Hinweisen auf "Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit".
(André Ballin aus Moskau, Gerald Schubert, 28.2.2022)
Wladimir Putins Ukraine-Dilemma
 

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#15
ORTE DER KAMPFHANDLUNGEN
Russische Angriffe in der Ukraine, kartiert - Teil 2
Wo es bisher Luftangriffe und Bodenkämpfe gab: Karten mit laufend aktualisierten Meldungen aus dem Kriegsgebiet



Update:
03.03.2022
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In diese Regionen ist Russland in der Ukraine vorgedrungen


Update:
05.03.2022
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In diese Regionen ist Russland in der Ukraine vorgedrungen


Update:
08.03.2022
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In diese Regionen ist Russland in der Ukraine vorgedrungen



Update:
17.03.2022
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In diese Regionen ist Russland in der Ukraine vorgedrungen


Update 03.04.2022:
Stand per 31.03.2022
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In diese Regionen ist Russland in der Ukraine vorgedrungen


Update:
Stand per 05.04.2022
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In diese Regionen ist Russland in der Ukraine vorgedrungen


Update:

13.04.2022
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In diese Regionen ist Russland in der Ukraine vorgedrungen
 
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josef

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#16
Einige interessante Flugbewegungen auf "Flight Radar" v. 03.03.2022:

Luftbetankung von NATO-Flugzeugen über Polen - von Ramstein aus...
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...über Rumänien - von Mildenhall (GB) aus...
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...und wieder ein Anflug in den rumänischen Luftraum - ebenfalls von Ramstein aus.
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Aktuell: F16 von Rumänien über Ungarn, Slowenien nach Italien (Aviano ?)
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Und noch ein Frachtflug von Moskau nach Wien mit Umgehung von Belarus und der Ukraine...
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Quelle: Live Flight Tracker - Real-Time Flight Tracker Map | Flightradar24
 
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Worte im Dunkel
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#17
Interessant ist im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine die Online-Statistik des Userverhaltens auf der Website Geheimprojekte.at.

Die Statistik zeigt die Zugriffszahlen für Geheimprojekte.at und Worteimdunkel.at, weil beide im gleichen Webspace schlummern.

Erste Spalte: Datum
Zweite Spalte: Anzahl der Besuche
Dritte Spalte: Seiten
Vierte Spalte: Zugriffe
Fünfte Spalte: Bytes

Im Screenshot sind von 21. bis 23. Februar normale Zahlen zu sehen, wie sie seit Monaten immer ähnlich sind.

Am 24. Februar begann der Angriff. Die meistbesuchte Seite war ab diesem Tag Bunker und Luftschutzanlagen (985 Abrufe nur am 1. und 2. März). Die Leute haben/hatten offensichtlich Angst.

Eine zusätzliche Welle kam dann, als Putin am 27. Februar seine Nuklearstreitkräfte in Alarmbereitschaft versetzte.

Bildschirmfoto 2022-03-03 um 21.51.48.png

Aber der Mensch gewöhnt sich ja bekanntlich an alles, weshalb die Zahlen schon wieder runtergehen:

Bildschirmfoto 2022-03-03 um 22.00.40.png
 
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josef

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#18
NACH KAMPF UM AKW SAPORISCHSCHJA
Sorge um nukleare Sicherheit geht um
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Nach dem – mittlerweile gelöschten – Brand in Europas größtem AKW Saporischschja beim Vormarsch russischer Truppen im Süden der Ukraine ist weltweit die Sorge um die nukleare Sicherheit gewachsen. Russische Truppen haben das Gelände erobert, bei den Kämpfen wurde ein Gebäude – kein Reaktor – in Brand gesetzt. Laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) gibt es keine erhöhte Strahlung im AKW. IAEA-Chef Rafael Mariano Grossi will aber nun selbst hinreisen, um die Sicherheit der Anlage zu prüfen.
Online seit heute, 12.04 Uhr (Update: 17.45 Uhr)
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Russische Truppen eroberten das AKW nach einem Gefecht in den frühen Morgenstunden. Bei den Kämpfen ging ein fünfstöckiges Trainingsgebäude in Flammen auf. Ukraine und Russland beschuldigen einander. Experten befürchten, dass im schlimmsten Fall eine fehlgeleitete Granate oder Rakete reichen könnte, um einen atomaren GAU auszulösen. Die Gefahr geht dabei weniger von den mit Betonmänteln eingehüllten Reaktoren aus, vielmehr den Kühlbecken, in denen verbrauchte atomare Brennstäbe teils jahrelang gelagert werden, um sie abzukühlen.

Wie IAEA-Chef Grossi in einer eilig einberufenen Pressekonferenz in Wien betonte, trat keine Strahlung aus. Der Brand auf dem Gelände habe „keine essenzielle Ausrüstung“ betroffen. Auch die ukrainische Atombehörde hatte zuvor beruhigt und betont, man habe keine erhöhte Strahlung gemessen.

IAEA: „Lage weiter extrem angespannt“
Laut Grossi teilte ihm der Betreiber aber mit, dass die Situation „weiter extrem angespannt und herausfordernd“ ist. Derzeit wird die Anlage weiter ausschließlich von der ukrainischen Belegschaft betreut. Laut Grossi ist derzeit nur ein Reaktor in Betrieb. Dieser laufe auf einer Kapazität von 60 Prozent.

Grossi möchte nun selbst in die Ukraine reisen, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Unklar ist aber, ob die Ukraine und vor allem die russische Seite angesichts der militärisch weiter unklaren Lage zustimmen werden.

Die UNO-Behörde hatte sich schon in der Vorwoche besorgt über Kämpfe in der Nähe des AKW Tschernobyl gezeigt. Grossi schlug Tschernobyl als Ort für Verhandlungen über Sicherheitsgarantien für Atomkraftwerke zwischen Russland und der Ukraine vor. „Für uns als IAEA ist es Zeit zu handeln, wir müssen etwas tun“, sagte der Argentinier.

Regierung beruhigt
Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) sagte, Experten würden keine Gefahr für Österreich sehen, doch müssten diese Einschätzungen auch neu bewertet werden. Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) appellierte an Russland, „maßgeblich darauf zu achten, dass es zu keinen Kampfhandlungen in der Nähe von Atomkraftwerken kommt“. Die Folgen wären „unabschätzbar“. Er forderte Russland auf, Schutzzonen um AKWs zu achten. Die russische Armee und Putin würden im wahrsten Sinn „mit dem Feuer spielen“, sagte Nehammer am Freitag nach einem gemeinsamen Lagebriefing mit Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) in der Strahlenschutzabteilung des Klimaschutzministeriums in Wien. Gewessler nannte den Beschuss einen „inakzeptablen Akt“, betonte aber auch, dass für „Österreich keine Gefahr besteht“. „Trotzdem zeigen uns die Ereignisse auch: Die Atomkraft ist eine gefährliche Technologie.“

BOKU-Experte: Keine unmittelbare Gefahr für Österreich
Für eine militärische Übernahme eines AKW, wie sie den russischen Truppen offenbar nun erfolgreich beim ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja gelang, gebe es „keinen Präzedenzfall“, so der Risikoforscher Nikolaus Müllner. Er blicke „sehr beunruhigt“ in Richtung von Europas größtem AKW, da solche Anlagen gegen viele Bedrohungen ausgerichtet sind, für militärische Angriffe jedoch nicht.


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Experten zur Gefahrenlage


Unmittelbare Gefahr für Österreich sieht der Experte nicht. Der AKW-Typ sei mit dem von Tschernobyl nicht vergleichbar. Wenn das AKW intakt bleibe, könnten Sicherheitssysteme automatisch agieren, so Müllner. Die sechs Reaktoren sind mit einem massiven Betonmantel umhüllt.

International scharfe Reaktionen
Der mutmaßliche russische Beschuss des AKW wurde international scharf verurteilt. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sprach von „Rücksichtslosigkeit“. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski ging von einem absichtlichen Angriff aus und betonte, dass nur eine Flugverbotszone Russland davon abhalten werde, Atomanlagen zu bombardieren.

Ob der Beschuss Teil eines geplanten Angriffs war oder nicht, ist nicht zu klären. Großbritannien und Frankreich gingen am Freitagnachmittag von einem vorsätzlichen Angriff aus. „Das ist das erste Mal, dass ein Staat ein (mit Brennstäben) bestücktes und funktionierendes Atomkraftwerk angegriffen hat. Und es ist eindeutig durch das Völkerrecht und die Genfer Konventionen verboten“, so die britische UNO-Botschafterin Barbara Woodward vor einer Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrats in New York. Der französische UNO-Botschafter Nicolas de Riviere sagte, der Vorfall „impliziert einen Angriff“ auf das Atomkraftwerk.

„Aufs Schärfste“ verurteilte auch das österreichische Außenministerium den russischen Beschuss. „Dieser Angriff ist eine Bedrohung der Sicherheit von jedem einzelnen Europäer“, hieß es am Freitag in einem englischsprachigen Tweet. „Russland muss seine waghalsigen Taten sofort beenden.“

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Global 2000

Der deutsche Oppositionsführer Friedrich Merz brachte indes einen gezielten NATO-Eingriff in den Ukraine-Krieg ins Spiel, wenn es gezielte russische Angriffe auf Atomkraftwerke geben sollte. „Es kann eine Situation geben, in der dann auch die NATO Entscheidungen treffen muss, (den russischen Präsidenten Wladimir, Anm.) Putin zu stoppen“, sagte der CDU-Chef am Freitag dem Radiosender NDR Info. So weit sei es aber nicht, betonte er.

Prag: „Schlichtweg entsetzt“
„Schlichtweg entsetzt“ zeigte sich auch Tschechien. „Das ist eine höchst unverantwortliche Tat, die bei einem Austritt von Radioaktivität Millionen Menschen bedrohen würde“, schrieb das Außenministerium in Prag am Freitag in einer Erklärung. Russland verstoße damit gegen sämtliche Normen internationalen Rechts. Die sonst zurückhaltende Leiterin der tschechischen Strahlenschutzbehörde, die Atomphysikerin Dana Drabova, merkte auf Twitter an: „Sie sind verrückt geworden!“

Selenski hatte dem Feind bereits zuvor „Nuklearterror“ vorgeworfen. In einer Videobotschaft wies er darauf hin, dass kein anderes Land der Welt jemals Atomanlagen beschossen habe. „Der Terroristenstaat verlegt sich jetzt auf Nuklearterror.“


04.03.2022, red, ORF.at/Agenturen
Links:
Nach Kampf um AKW Saporischschja: Sorge um nukleare Sicherheit geht um
 

josef

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#19
AKW-Angriff „würde keinen Sinn machen“
Nach dem Beschuss des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischija wächst die Sorge um die nukleare Sicherheit. Der Kommandant der ABC-Abwehr in Korneuburg meint, ein gezielter Angriff würde keinen Sinn machen. Das hätte für beide Seiten nur negative Konsequenzen.
Online seit heute, 18.45 Uhr
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Der Beschuss und ein darauf folgender Brand im Atomkraftwerk Saporischija sorgte Freitagfrüh für Schreckmomente. Zwar stellte sich später heraus, dass kein Reaktor, sondern ein Trainingszentrum getroffen worden war und der Brand gelöscht werden konnte, doch die Sorge um die nukleare Sicherheit ist groß.

Das ABC Abwehrzentrum des Bundesheeres in Korneuburg beobachtet die Situation. Informationen über eine erhöhte Strahlungsbelastung gebe es nicht, heißt es. Schäden durch Kampfhandlungen an Kernkraftwerken könne man zwar nicht ausschließen, die ukrainischen Kernkraftwerke seien aber modernisiert worden und sollten einer unabsichtlichen Schädigung durch Kriegshandlungen standhalten, sagt Jürgen Schlechter, Kommandant des ABC-Abwehrzentrums, gegenüber noe.ORF.at.

ORF
ürgen Schlechter, Kommandant des ABC-Abwehrzentrums

Ähnlicher Fall wie Tschernobyl sehr unwahrscheinlich
Damit es überhaupt zu einem ähnlich verheerenden Störfall wie vor mehr als 30 Jahren in Tschernobyl kommen könnte, müsste „schon sehr viel passieren“, meint Schlechter. Von einem rationalen Gesichtspunkt aus betrachtet würde es außerdem keinen Sinn machen, Kernkraftwerke gezielt anzugreifen, um Radioaktivität freizusetzen, betont er.

Immerhin hätten „beide Konfliktparteien in Wahrheit ein Interesse an einem Gelände, kein Interesse an einem verstrahlten Gelände“, so Schlechter. Käme es zu einer atomaren Katastrophe, würden bei der derzeitigen Windsituation zudem Soldaten und Betroffene beider Konfliktparteien kontaminiert werden.

Frühwarnsystem würde rechtzeitig warnen
In Österreich könne man die Veränderungen der Strahlenbelastung rasch erkennen, sagt Schlechter: „Wir haben derzeit noch die Möglichkeit, mittelbar auf ein Sensornetzwerk der Ukraine zuzugreifen. Und es gibt natürlich auch entsprechende Kontrollmechanismen der Internationalen Atomenergiebehörde.“

Heutzutage könne man eine erhöhte Strahlenbelastung außerdem viel schneller erkennen als noch vor 30 Jahren. Das Frühwarnsystem in Österreich würde selbst bei einem minimal erhöhten Wert, der noch keine Auswirkung auf die Gesundheit hätte, Alarm schlagen, beruhigt der Kommandant.
04.03.2022, red, noe.ORF.at
AKW-Angriff „würde keinen Sinn machen“
 

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Worte im Dunkel
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#20
Hochspannender Artikel über die Versorgung der Ukraine (sowie Belarus und Russland) mit unabhängigen Nachrichten – dank Technik aus dem Kalten Krieg in Moosbrunn.

Immer mehr Nachrichten via Kurzwelle für die Ukraine

Die aktuellen Frequenzen von BBC, ORF und Polskie Radio für die Ukraine: Warum 40.000 Volt gebraucht werden, um tausende Ampere Wechselstrom über monströse Antennen in Richtung Ukraine on the Air zu bringen. Reminiszenzen an den Kalten Krieg.

Von Erich Moechel

Während in der Ukraine Sendeanlagen unter Beschuss stehen, haben die BBC, der ORF und Polskie Radirekt Sendungen in das Kriegsgebiet aufgenommen. Polskie Radio nutzt dafür seine große, alte Langwellenstation, der ORF strahlt seit 1. März mit 300 Kilowatt Leistung dreimal täglich Nachrichtenbulletins auf Kurzwelle Richtung Ukraine. Ganz Ähnliches macht die BBC.

Diese Programme können mit einfachen Radios empfangen werden, aufgrund der gewaltigen Sendeleistungen sind Störungen kaum möglich. Da Funk via Kurzwelle völlig anders funktioniert als heute gebräuchliche Funktechniken, wird hier erklärt, wie die Signale aus dem Kurzwellenpark Moosbrunn über die Ionosphäre in die Ukraine kommen. Und warum es dazu Spannungen von 40.000 Volt, monströse Antennen und die Ionosphäre braucht.


ORS
Wie dieses stammen alle Bilder in diesem Artikel von der ORF-Sendertochter ORS, die sämtliche Ausstrahlungen über den Antennenpark Moosbrunn durchführt. Das ist die logarithmisch-periodische Richtantenne, deren Elemente so dimensioniert sind, dass damit auf allen Rundfunkbändern von 6 bis 21 MHz gesendet werden kann. Für die Ukraine werden die Frequenzen 6.155 KHz (tagsüber) und 5.940 (Abend) genutzt, die Sendezeiten sind an die OE1-Journale angelehnt. In Österreich selbst sind die Sendungen für die Ukraine hingegen kaum bis nicht zu hören (siehe unten). Die BBC sendet derzeit Zweistundenbulletins von 15 bis 17 Uhr (15.735 kHz) und 21 bis 23 Uhr auf 5.875 kHz für die Ukraine.


Ein Steilstrahler für die Ukraine

Die News werden von der OE1-Redaktion produziert und vom Zentrum Küniglberg nach Moosbrunn überspielt, die gesamten Anlagen dort werden ferngesteuert. „Für das Zielgebiet Ukraine haben wir diese Logperiodic im Einsatz, denn die strahlt steiler als die Vorhangantennen“ sagte Ernst Vranka, Frequenzmanager und Stationsleiter des Antennenparks, der von ORF-Sendertochter ORS betrieben wird. Da diese Richtantenne nicht nur drehbar, sondern auch der Abstrahlwinkel einstellbar ist, kann damit regelrecht gezielt werden. Man funkt eine vorher berechnete Zone in der Ionosphäre an, von der die Kurzwellensignale dann genau auf das Zielgebiet Ukraine reflektiert werden.

Da die Ukraine für Kurzwellenverhältnisse sehr nahe ist, sollte es ein relativ steiler Erhebungswinkel sein. Damit ist die gesamte Sendeleistung auf das Staatsgebiet der Ukraine und ihre Umgebung konzentriert, das verspricht hohe Signalstärken beim Empfang und macht die Sendungen damit unempfindlich gegen Störsender. In Österreich selbst sind die Sendungen für die Ukraine hingegen wegen der starken Richtwirkung der Antenne kaum bis nicht aufzunehmen. „An sich könnten unsere Sender 500 KW leisten, wir fahren sie aber nur mit 300, um die Senderöhren zu schonen“, sagte Ernst Spitzbart, technischer Leiter des Antennenparks.


ORS
Dieses 300 Tonnen schwere Gerät fährt auf Schienen und ist um 180° drehbar, die beiden Trägertürme sind fast 100 Meter hoch. „Mit dieser Antenne würden wir weit über die Ukraine drüberstrahlen“, sagte Ernst Vranka. Als Flachstrahler wird diese Vorhangantenne für weiter entfernte Zielgebiete, also den Interkontinentalverkehr eingesetzt. Moosbrunn wird nämlich seit Jahren vor allem als Relaisstation genutzt, die Sendekapazitäten werden an andere Rundfunkstationen meist halbstundenweise oder länger vermietet (siehe unten). Dadurch wurde und wird die Erhaltung dieses monumentalen Sendeparks während der letzten 20 Jahre finanziert.


Equipment aus dem Kalten Krieg

Wie die Antennen stammen auch die Sender noch aus dem Kalten Krieg und müssen ständig gewartet werden. Wenn diese von außen unscheinbaren grauen Riesenschränke auf Sendung gehen, bricht in ihrem Inneren nämlich ein elektromagnetisches Inferno los. Der Sender benötigt Spannungen von bis zu 40.000 Volt, Richtung Antenne fließt Wechselstrom von mehreren Tausend Ampere, der in diesem Fall mit 6 Millionen Hertz (=MHz) getaktet ist. Alle von solch brutalen Stromflüssen belasteten Komponenten müssen deshalb wassergekühlt werden. „Hier lässt sich nur noch berechnen, messen kann man nicht mehr, weil es für solche Dimensionen keine Messgeräte mehr gibt“, sagte Ernst Spitzbart und fügte hinzu: „Und hoffen, dass man sich nicht verrechnet hat.“

Wenn nämlich diese Signale über die großdimensionierte Speiseleitung an die Antenne kommen, muss die exakt auf die Frequenz abgestimmt sein. Ansonsten käme ein Teil dieser Leistung wieder zurück zum Sender, was fatale Folgen haben könnte. Wie alle anderen Komponenten in Moosbrunn sind die Sender seit 40 Jahren in Betrieb, Ersatzteil sind daher rar und werden laufend teurer. Moosbrunn ist eine der ganz wenigen Großsendeanlagen in Europa, die aus dem Kalten Krieg übriggeblieben sind. Die Deutsche Welle hatte hingegen ihre noch größere Anlage in Jülich 2010 abgewrackt und verschrottet. „Wir hatten uns in Jülich noch mit Ersatzteilen eindecken können, um unsere Sender weiter am Leben zu erhalten. Die Deutsche Welle hatte nämlich denselben Sendertyp von Thomson wie wir gefahren“, so Spitzbart weiter.


Erich Moechel
Im Kalten Krieg war Radio Kiew auf 5920 kHz - also knapp unterhalb einer ORF-Frequenz - neben Polskie Radio unter den Radioenthusiasten im Westen die beliebteste Ostblockstation. Aus Kiew wie auch aus Polen kamen eigene Programme, die sich im Wording von reinen Propagandasendern wie Radio Moskau oder Radio Frieden und Fortschritt wohltuend unterschieden. Heute sendet Polskie Radio über eine Langwellenstation, deren maximale Sendeleistung bis zu 1.000 Kilowatt beträgt, täglich von 10 bis 17 Uhr auf 225 Kilohertz in ukrainischer Sprache. Auch grenznahe UkW-Stationen übernehmen offenbar dieses Programm.


Reminiszenzen an den Kalten Krieg

Für die weitere Verbreitung der Deutschen Welle nach dem Ende von Jülich wurde (nicht nur) in Russland Sendezeit bei regionalen UKW-Senderketten angemietet, um die abgewrackte Kurzwelle zu ersetzen. Diese Ausstrahlungen in Russland sind seit Freitag nun Geschichte, als das neue russische Medienzensurgesetz in Kraft trat, das sogar das Wording von Nachrichten über den Ukrainekrieg vorschreibt. Am Samstag zogen ARD und ZDF deshalb ihre Korrespondenten aus Moskau ab. Die Töne, die Wladimir Putin und Sergei Lawrow jetzt anschlagen, sind praktisch ident mit den Wordings der Kommentare von Radio Moskau der 70er Jahre.

Auf die Nachrichten zur vollen Stunde, die einigermaßen neutral gehalten waren, folgte stets ein Kommentar, der die Position Moskaus mehr als deutlich machte. Und zu der gehört, dass Russland Nachrichtensendungen aus demokratischen Staaten für Länder, die als russisches Einflussgebiet angesehen werden, oder gar Sendungen für Russland selbst als „Einmischung in innere Angelegenheiten“ bewertet. Paradoxerweise gilt das besonders für Nachrichten, die wie jene von ORF und BBC über Kurzwelle ausgestrahlt werden. Die Armeen der Ukraine wie auch Russlands sind - wie alle Armeen - reichlich mit Kurzwellengeräten ausgestattet, die für die eigene Kommunikation benutzt werden. Und nirgendwo ist der Bedarf für verlässliche Nachrichten höher als in einem Kriegsgebiet. Wie schon im Kalten Krieg wird unter dem Publikum, das mit diesen Aussendungen erreicht wird, ein weit überproportional hoher Anteil an militärischen Zuhörern sein.


ORS
Diese Quadrantenantenne ist ein Rundstrahler, der ganz Europa gleichmäßig ausleuchten kann. Wie alle anderen Anlagen wird auch diese an Kunden wie die BBC, Adventist World Radio und andere vermietet. Nachts sind auf 6.155 derzeit Programme für Europa in chinesischer Sprache zu hören.


„Das Ende des Antennenmasts“

Am Höhepunkt des Kalten Kriegs wurden von Radio Österreich International (RÖI) noch täglich 80 Stunden Sendungen in drei Sprachen produziert, die auf verschiedenen Frequenzen ausgestrahlt wurden. In den Folgejahren wurden die Mittel und damit die Sendezeiten immer mehr reduziert, bis RÖI unter der Regierung Wolfgang Schüssel 2003 schließlich aufgelöst wurde. In dieser Situation ergriffen die Techniker der ORS die Initiative und begannen, Moosbrunn zu einer Relaisstation umzufunktionieren und Sendezeiten an andere Radiostationen zu vermieten.

Bis jetzt konnten die Kosten für die Instanderhaltung des Antennenparks von den Erlösen aus dem Relaisgeschäft einigermaßen abgedeckt werden, doch in absehbarer Zeit sei „das Ende des Antennenmasts erreicht“, sagte Vranka, der für die kaufmännischen Agenden zuständig ist. „Wir fahren ja seit Jahren auf Verschleiß“, sagte Spitzbart „nur die Senderöhren werden von einer Spezialfirma in den USA runderneuert, ansonsten warten und reparieren wir vom Sender bis zu den Antennen ja alles selbst.“ Doch nun gingen auch die Ersatzteile aus Jülich langsam zu Ende, die Beschaffung von neuen Komponenten werde teurer und sei aus den Erlösen immer schwieriger zu decken.

Epilog

Da Radiowellen keine Grenzen kennen, sind diese Sendungen nicht nur in der Ukraine, sondern auch im benachbarten Weißrussland ebenso gut zu empfangen und sie kommen auch noch in Moskau an. Das könnte mit ein Grund gewesen sein, warum der Diplomat Lawrow ausgerechnet gegenüber Österreich eine solche Tonart angeschlagen hat.
Quelle: Immer mehr Nachrichten via Kurzwelle für die Ukraine - fm4.ORF.at
 
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