SS Wehrgeologen

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Guenther

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#1
Suche noch Informationen zu folgenden Angehörigen der SS-Wehrgeologen, wenn einem mal was einfällt bitte eintragen:

Ustuf. Heinrich Baasen geb. 29.3.12 in Helle/Oldenburg
Ustuf. Dr.Siegfried Blattner 10.2.10 Paris
Ostuf. Hermann Bolsen 26.2.15 Hamburg
Hstuf. Alfred Brand 28.3.08 Arnsberg
Hstuf. Wolfgang Diezemann 17.6.10 Könitz
Ostuf. Dr. Hanns Fischer 28.3.01 Sulzbach
Ostuf. Dr. Paul Fischer 7.12.12 Wittenberg
Ustuf. Oskar Groß 27.3.20 Offenbach
Ostuf. Dr. Bernhard Grosse 8.12.09 Berlin
Ustuf. Bodo Günther 17.4.19 Cottbus - Wehrgeologen Abt. 500
Hstuf. Dr. Karl Heinzelmann 8.4.11 Kirchheim/Teck
Hstuf. Dr. Otto Joos 15.6.09 Ulm
Ustuf. Hans Janius 3.11.22 Berlin - Wehrgeologen Abt. 500
Ustuf. Gerhard Kilian 16.10.01 Myslowitz
Ustuf. Martin Kreuzer 9.4.23 Wermesch
Ustuf. Franz Lechner 20.9.11 St. Johann
Ostuf. Klemens Löffler 6.5.11 Reipoldskirchen
Oscha.Dr.Ernst Lörcher 25.9.06 Stuttgart - degradiert vom Ostuf.
Hstuf. Dr. Erich Marquardt 3.11.91 Bretnig
Ustuf. Johann Plooy 5.5.18 Hoofdorp
Ostuf. Dr. Peter Preidt 2.11.08 Zeiden
Ostuf. Alfred Rückerstorfer 25.5.11 Pettenbach
Ostuf. Dr. Ernst Reiff 30.4.04 Ulm
Hstuf. Dr. Gustav Riek 23.5.00 Stuttgart
Ostuf. Johann Robitsch 23.11.12 Graz
Ustuf. Albert de Saedeleer 23.11.21 Aalst
Hstuf. Dr. Joachim Schlorf 6.2.08 Röbel
Ostuf. Dr.Gerhard Schmerwitz 15.4.04 Guben - Wehrgeologen 500
Ustuf. Dr. Karl Schneck 14.8.10
Ostuf. Gustav Voigtländer 19.9.01 Hamburg
Hstuf. Friedrich Waßmuth 16.6.97 Brünn

und dann noch vom Wachkommando Obersalzberg
den Ostuf. Rene Urbat geb. 2.2.07 in Mühlhausen

Es ist zwar unwahrscheinlich, aber sollte jemand Informationen haben bitte melden.

Fragen ?

Wo geblieben ?
Nachkommen ?
 
D

dg0ocg

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#2
Wie kommst Du denn darauf ?

Was war denn überhaupt die Aufgabe eines Wehrgeologen. Bin zwar selber Geologe, kann mir aber darunter gar nichts vorstellen.

bis denne

Timm
 
#4
Original geschrieben von Guenther
Suche noch Informationen zu folgenden Angehörigen der SS-Wehrgeologen, wenn einem mal was einfällt bitte eintragen:

Ostuf. Gustav Voigtländer 19.9.01 Hamburg
hallo,

in verbindung mit der U-Verlagerung Schwalbe V, gibt es eine Fa. Voigtsberger & Co. in Gera, die als tarnfirma firmiert hatte.
die ss war an dieser baumaßnahme beteiligt. vieleicht derselbe voigtsberger?

mfg
michael aus g.
 
G

Guenther

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#5
"Wie kommst Du denn darauf ?

Was war denn überhaupt die Aufgabe eines Wehrgeologen. Bin zwar selber Geologe, kann mir aber darunter gar nichts vorstellen.

bis denne

Timm"


Wie komme ich wo drauf ??

Was der Wehrgeologe macht ?

Geländebefunde erarbeiten, vermessen für Kartenerstellung, Beurteilung des Untergrundes, Erstellung des Kriegshöhlen kataster, Naturhöhlen usw, du weißt das ja selbst.

Überall wo größere Dinge gebaut werden wird man einen Geologen befragen. Das trifft m.E. gerade auf unterirdische Bauten zu. Wer soll sonst die Machbarkeit ermitteln und sicherstellen das es auch in Betrieb genommen werden kann.
 
D

dg0ocg

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#7
@Guenther

Jaa, das ist klar. Ich dachte da mehr an militärischere Aufgaben. Ohne diese näher spezifizieren zu können.

Trotzdem danke...

Mit der ersten Frage wollte ich eigentlich Deinen Beweggrund erfahren, wie Du auf diesen Weg kommst.

bis denne

Timm
 
G

Guenther

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#8
@cisco, danke, ja mit spanisch habe ich jemanden

@dg,

ah, jetzt habe ich es verstanden.

Das Militär baut viel und hat nicht zuletzt aus Gründen der Geheimhaltung eigene Spezialisten.

Beweggrund ?

Egal wo was gebaut wird muß heute noch vermessen usw. werden. Auch der Untergrund etc. wird untersucht.

Alles wird kartographiert.

Irgendwo liegt manchmal ein alter Nachlass mit Karten etc.
und wenn jemand was untersuchen soll, dann müßte er auch wissen wofür.
 
F

Fremdling

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#9
Gustav Riek

Hallo zu einem alten Thread,

den ich hier mal wieder hochhole, nachdem schon im anderen Zusammenhang ein Archäologe behandelt wurde. http://team-delta.de/intern/Forum/showthread.php?s=&postid=23021

Gustav Riek (1900-1976):
bekannter Prähistoriker, der insbesondere im heutigen Baden-Württemberg tätig war. Zu den wichtigsten Grabungen gehören die des Hohmicheles, eines Fürstengrabhügels der späten Hallstattzeit bei der Heuneburg, und verschiedener paläolithischer Höhlen. An den verschiedensten Stellen in den Weiten des INets erwähnt, z.B. http://gfu.b-g-webdesign.de/index.php?action=ueberuns . Bild: http://www.uni-tuebingen.de/uni/afa/projekte/hohlefels/hohlefels3.html

Seine NS-Vergangenheit wurde in den letzten Jahren mehrfach in den Blick genommen. Die Untersuchungen des Hohmichele standen "unter dem Schutz des RFSS". Ein SD-Dossier 1938 weist ihn "politisch und weltanschaulich unbedingt zuverlässigen" "alten Nationalsozialisten" aus. Riek war im SS-Sonderlager (KZ) Hinzert bei Hermeskeil im Hunsrück, ein Lager, in dem zwischen 1939 und 1945 ca. 20000 Häftlinge litten, von 1940 bis 41 als dritter Lagerleiter tätig und für die "politische Schulung" der Häftlinge zuständig. Dazu kurz im Beitrag von Uta Halle, "Der Reichsführer SS wird sich für positive Ergebnisse an den Externsteinen stark interessieren." Die Mittelalterarchäologie im Spannungsfeld nationalsozialistischer Forschung und Propaganda. In: Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit 12 (2001), S. XXX-XXX. http://www.dgamn.de/mbl/mbl12/fuenf.htm

Den schnellsten Zugang zu Riek gibt wahrscheinlich das bereits erwähnte Buch von
Achim Leube, Morten Hegewisch (Hrsg.): Prähistorie und Nationalsozialismus. Die mittel- und osteuropäische Ur- und Frühgeschichtsforschung in den Jahren 1933 - 1945 (Studien zur Wissenschafts- und Universitätsgeschichte 2), Heidelberg 2002.
Auf Riek wird besonders in den Beiträgen von Michael Strobel (282, 283) und Laurent Oliver (591-594, in französisch!) eingegangen.

Weiterhin einige Hinweise bei:
Hans-Peter Kuhnen (Hrsg.): Propaganda. Macht. Geschichte. Archäologie an Rhein und Mosel im Dienst des Nationalsozialismus (Schriftenreihe des Rheinischen Landesmuseums Trier 24), Trier 2002. Seitenzahlen habe ich auf die Schnelle jetzt nicht raussuchen können.

Ein kurzer Lebenslauf - leider gerade nicht zur Hand - bei Michael Strobel: Lebendige und völkische Vorzeit. Ein Beitrag zur Geschichte der prähistorischen Archäologie in Württemberg zwischen 1918 und 1945, in: Christoph Kümmel u.a. (Hrsg.): Archäologie als Kunst. Darstellung - Wirkung - Kommunikation. Tübingen 1999. XXX-XXX, hierzu S. 76 Anm. 48.

Zu seiner Tatigkeit im Sonderlager Hinzert ausführlich:
Raymond Waringo, Die "Aleburg" bei Befort. In: Beaufort im Wandel der Zeiten Bd. 1, Beaufort 1993, S. 55-82.
Hier S. 77-81: Das SS-Sonderlager Hinzert und die Rolle Rieks in Hinzert.

Außerdem gibt es noch einiges von französischen Archäologen, aber wahrscheinlich reicht es auch fürs erste.
 
F

Fremdling

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#10
Erich Marquardt

Möglicherweise handelt es sich auch bei dem hier als Wehrgeologen genannten Erich Marquardt um einen Archäologen bzw. eher archäologisch Interessierten.

Ein Erich Marquardt war im "Dritten Reich" am Museum Meiningen tätig und Fundpfleger in Südthüringen. Er hat nur recht wenig publiziert, am bekanntesten ist:
Denkmale der Vorzeit aus dem Kreis Meiningen, in: Jahrbuch des Hennebergisch-Fränkischen Geschichtsvereins 1 (1937), S. 17-64.

Er soll nach allem was ich bisher weiß - und das ist leider noch sehr wenig - überzeugter Nationalsozialist gewesen sein. Über seinen Lebensweg nach 1945 ist mir nichts bekannt, auch nicht, wann er geboren ist.

Es kann sich also auch um eine zufällige Namensgleichheit handeln!!!

Ein Kollege beschäftigt sich gerade intensiver mit Marquardt, ich werde ihm bei Gelegenheit fragen, was er inzwischen zur Bibliographie herausgefunden hat.

Im Gegenzug würde ich Dich bitten, uns zu verraten, auf welchen Kriterien Deine "Wunschliste" beruht, d.h. was die hier Genannten vereint - es sind ja nun nicht alle Wehrgeologen - und in welchem Zusammenhang sie Dir begegnet sind.
 
F

Fremdling

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#11
Sonstige Wehrgeologen

Hallo Guenther,

zunächst würde ich an Deiner Stelle mal mit einem handelsüblichen Bibliotekskatalog wie
http://gso.gbv.de/ oder
http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html
prüfen, welcher der hier genannten Herren vor und besonders nach 1945 mit einschlägigen geologischen Arbeiten bekannt wurde. Wenn die Liste der Publikationen länger ist, dürfte es auch irgendwo einen Nachruf geben.

Mit diesem Ergebnis oder ein paar genaueren Angaben, was die genannten Herren vereint, könntest Du Dich dann z.B. einmal an
den Arbeitskreis Geschichte der Geowissenschaften - Ein Arbeitskreis der Gesellschaft für Geowissenschaften e.V. (GGV)
http://gdgh.de/arbkreis/AKGGW.html wenden.

Im Heft des von ihnen herausgegebenen Nachrichtenblatts zur Geschichte der Geowissenschaften hat sich z.B. jemand mit dem
Wehrgeologen Wilfried von Seidlitz befaßt (nicht in der Liste), der erst in Jena als Professor wirkte und dann von 1933-1936
Chef der Preussischen Geologischen Landesanstalt (PGLA) war:
http://people.freenet.de/paul-assmann/pgla.htm
http://gdgh.de/arbkreis/pg_aknew.htm
 
F

Fremdling

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#12
Bernhard Grosse

Bingo!! :cool:

Hab selbst mal bisschen gestöbert.

Bernhard Grosse war nach 1945 als Geograph vor allem in Niedersachsen tätig und hat eine ganze Reihe von Veröffentlichungen:

Titel: Bodenkarte von Niedersachsen : Bundesrepublik Deutschland / hrsg. vom Niedersächsischen Landesamt für Bodenforschung
3425: Fuhrberg
Teil: 3425: Übersichtsaufnahme / Bearb.: B. Große...
Sonst. Personen: Große, Bernhard [Bearb.]
Körperschaft: Niedersachsen / Landesamt für Bodenforschung
Maßstab: 1:25 000
Erschienen: Hannover, 1970
Umfang: 1 Kt.

Titel: Bodenabtrag und Bodenschutz : Beiträge zum Problem d. Bodenerosion f. landwirtschaftl. Beratung u. Umlegung / [Von Paul Ehrenberg, Bernhard Grosse u.a.]. - 2., erw. Aufl. Als Ms. vervielf. - Bad Godesberg : Inst. f. Raumforschung, 1956

Titel: Beiträge zur Geologie des Landkreises Einbeck / von Wilhelm Dienemann, Bernhard Gross und Wilhelm Hendricks
Verfasser: Dienemann, Wilhelm ; Grosse, Bernhard ; Hendricks, Wilhelm
Erschienen: Einbeck : Geschichtsverein, Stadtarchiv und Städtisches Museum, 1970
Umfang: 80 S. + 5 Beil
Schriftenreihe: Studien zur Einbecker Geschichte ; 4

Titel: Die Bodenerosion in Westdeutschland : Ergebnisse einiger Kartierungen; abgeschlossen 1952 / Bernhard Grosse. - Bad Godesberg : Inst. f. Raumforschung, 1955
Schriftenreihe: Mitteilungen aus dem Institut für Raumforschung Bonn ; 11

Kannst ja mal im "Institut für Raumforschung Bonn" bzw. dem Nachfolgeinstitut (möglicherweise nun eine Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL) ) oder aber im
Niedersächsischen Landesamt für Bodenforschung
http://www.nlfb.de/ anfragen, was zum Leben des sicher verdienten Kollegen bekannt ist.
 
F

Fremdling

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#13
Publikationen geprüft

Titel: Tektonische Untersuchungen im Vorlande der mittleren Schwäbischen Alb / von Karl Heinzelmann
Verfasser: Heinzelmann, Karl
Erschienen: Würzburg : Triltsch, 1935
Umfang: 72 S. : Ill. ; 8º + 1 Kt.
Hochschulschrift: Stuttgart, techn. Hochsch., Diss., 1934
Anmerkung: Auch als: Mitteilungen aus dem Mineralogisch-Geologischen Institut der Technischen Hochschule zu Stuttgart ; 14
Sonst nichts einschlägiges.

Geologische Karte der Ehrenbürg <Walberla> bei Forchheim / Otto Joos. - (München: Bayer. Oberbergamt), (1936)
Zur Geologie der Ehrenbürg <Walberla> bei Forchheim / Otto Joos. - 1936
Dito!

Klemens Löffler
Ebenfalls mit K. - ist ja nicht gerade häufig - schreibt sich ein Historiker, der ab um 1900 bis in die 40er Jahre eine Reihe von Arbeiten veröffentlicht hat, v.a. zum weitern Harzgebiet.
Aber der kann es nicht sein, sonst hätte er schon 10 Jahre vor seiner Geburt die ersten Bücher veröffentlicht. :p
Dies also als Beispiel, das man mit der Methode auch auf den Holzweg geraten kann.

Stratigraphie und Paläogeographie von Braun-Jura <Dogger> [Beta] und Ober-[Alpha] im südwestlichen Württemberg / Ernst Loercher. - Stuttgart: Schweizerbart, 1934
Danach offenbar nix mehr, zumindest nicht monographisch.

Untersuchungen an einer Cascadyn-Wäsche zur Verminderung der Fehlausträge / Peter Preidt. - Berlin : Ernst, 1940
Der Einfluss des Mürbebrennens auf die Aufbereitbarkeit von feinverteilten Zinnerzen mit besonderer Berücksichtigung des Erzes von Altenberg in Sachsen / Peter Preidt. - 1937
Dito.

Isopoden aus dem Lias Delta <Amaltheenschichten> Schwabens / Ernst Reiff. - Berlin: Borntraeger, 1936
Dito.

Titel: Beiträge der angewandten Kristallographie ... / Johann Robitsch
Verfasser: Johann Robitsch
Erschienen: 1972
Umfang: 175 Bl.
Hochschulschrift: Leoben, Montanist. Hochsch., Habil.-Schr., 1972
Wenn er 1912 geboren sein soll, hätte er sich erst mit 60 habilitiert. Das ist nicht besonders wahrscheinlich. Aber es müßte ein Lebenslauf in der Habilschrift sein, mit dem Du das zur Not prüfen kannst.

Titel: Über das Vanadium und seine antiluetische Wirkung im Kaninchenversuch / von Joachim Schlorf
Verfasser: Schlorf, Joachim
Erschienen: Hamburg : Holler, 1931
Umfang: 22 S. ; 8º
Hochschulschrift: Hamburg, Univ., Diss., 1932
Schlagwörter: *Hochschulschrift
Könnte von der Zeit her gut passen, zumal er ja auch als Dr. geführt ist. Dann wäre er aber kein Geologe, sondern es kämen neben Archäologen auch noch Mediziner in der Liste vor. :confused:

Titel: Messungen über den Zusammenhang von Kanalstrahlen und Kathodensprung bei Oxydkathoden und eine hierbei sich ergebende neue Methode z. Bestimm. d. Austrittsarbeit
Verfasser: Schmerwitz, Gerhard
Erschienen: Berlin: Springer, 1928
Umfang: 25 S. 8".
Anmerkung: Teildr. in: Zeitschrift f. Physik. Bd 48
Berlin, Phil. Diss. v. 31. Juli 1928
Und Physiker! :fragend

Nein, war wohl doch Geologe:
Messergebnisse mitteleuropäischer Erdbebenstationen und ihre physikalische Auswertung / Schmerwitz, Gerhard. - Jena : Reichsanstalt f. Erdbebenforschg, 1939
2. Berechnung der Dicke der Erdkruste und einiger physikalischer Eigenschaften aus mitteleuropäischen Nahbebenaufzeichnungen / Schmerwitz, Gerhard. - Jena : Reichsanstalt f. Erdbebenforschg, 1939
4. Zur Dämpfungskopplung / Schmerwitz, Gerhard. - Jena : [Reichsanstalt f. Erdbebenforschg], 1938
5. Ausgleichung der besten Stationsbeobachtungen mitteleuropäischer Erdbeben / Schmerwitz, Gerhard. - Jena : Reichsanstalt f. Erdbebenforschg, 1938
6. Das abweichende Verhalten der Dämpfungskopplung von den bekannten Kopplungserscheinungen / Schmerwitz, Gerhard. - Jena : Reichsanstalt f. Erdbebenforschg, 1937
7. Der Koppelungsfaktor bei galvanometrisch registrierenden Seismographen / Schmerwitz, Gerhard. - Jena : [Reichsanstalt f. Erdbebenforschg], 1936
8. Berechnungen zu einer Hebelwaage für Schweregradientenbestimmungen / Schmerwitz, Gerhard. - Leipzig : Akademische Verl. Ges., 1934
9. Untersuchungen über den geometrischen und physikalischen Zustand polierter Oberflächen / Schmerwitz, Gerhard. - Leipzig : Hirzel, 1933
10. Einfluss des Schneidenradius auf die Empfindlichkeit der Hebelwaage / Schmerwitz, Gerhard. - Jena : Reichsanstalt f. Erdbebenforschg, 1931

Die Kluft- und Verwerfungssysteme eines größeren Ausschnitts aus dem schwäbischen Stufenland / Schneck, Karl. - Tübingen, 1941
Danach nix mehr.

Wenn es sich um Dissertationen handelt - und die meisten der hier genannten sind promoviert wurden - findest Du in den originalen Arbeiten, die zumeist in den jeweiligen Uniarchiven oder in den Instituten liegen, den Lebenslauf bis zur Diss. einschliesslich Eltern und Geschwister. Manche Institute kennen auch noch die Lebensläufe ihrer Absolventen danach.
 
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Fremdling

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#14
SS-Wehrgeologen und -Archäologen

@Guenther,

ich hab mich am Wochenende noch einmal ein wenig mit der Frage beschäftigt, wie denn Archäologen wie G. Riek in Deine Liste mit SS-Wehrgeologen gekommen sein könnten, und bin dabei sogar ein Stück weiter gekommen:

Anja Heuss erwähnt in ihrem Aufsatz:
Prähistorische „Raubgrabungen“ in der Ukraine. In: Achim Leube/Morten Hegewisch (Hrsg.): Prähistorie und Nationalsozialismus. Die mittel- und osteuropäische Ur- und Frühgeschichtsforschung in den Jahren 1933-1945 (Studien zur Wissenschafts- und Universitätsgeschichte 2), Heidelberg 2002, S. 545-554, hierzu S. 549 ,
dass der im Auftrag des Ahnenerbes tätige und als SS-Wehrgeologe getarnte [sic!] Prähistoriker Wilhelm Jordan damit beauftragt war, in der Ukraine neben Mineralien auch prähistorische Funde zu beschlagnahmen oder gegen Naturalien - meist Lebensmittel - zu tauschen. Er verschickte mindestens acht Kisten mit Funden und prähistorischen Fachbüchern an die SS-Ordensburg Wewelsburg, wo die Kisten bei Kriegsende verschwanden.
Anm. 16: Akten der Gauck-Behörde, Sekretariat des Ministers, Nr. 930.

In dies.: Der Kulturgutraub der Prähistoriker in der ehemaligen Sowjetunion, in: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte 85 (2002), S. 407-418, hier 410, wird der Sachverhalt ähnlich wiedergegeben, die Anm. - hier als Nr. 13 - jedoch noch erweitert: „vgl. Beauftragter für die Akten der Staatssicherheit, Sekretariat des Ministers, Nr. 930. Die Stasi führte in den achtziger Jahren umfangreiche Recherchen nach Kulturgut durch, das von den Nationalsozialisten in der Sowjetunion geplündert worden war. Die Akten sind erhalten geblieben.“

Zum Einsatz des Sonderkommandos Jankuhn in der Ukraine vgl. weiterhin:
dies.: Heuss: Kunst- und Kulturgutraub. Eine vergleichende Studie zur Besatzungspolitik der Nationalsozialisten in Frankreich und der Sowjetunion, Heidelberg 2000; hier ausführlicher zu Jordan S. 244-246:
"Da Jordan nicht nur als Prähistoriker, sondern auch als Geologe ausgebildet war, wurde er zwischen 1942 und 1944 als SS-Wehrgeologe in der Sowjetunion eingesetzt. Dort führte er nicht nur geologische Untersuchungen durch, sondern erwarb oder fand auch zahlreiche prähistorische Objekte. ... Die Tarnung eines Prähistorikers und Geologen als 'Wehrgeologe' war also nicht ganz unbeabsichtigt."

Christian Hufen: Gotenforschung und Denkmalpflege. Herbert Jankuhn und die Kommandounternehmen des „Ahnenerbe“ der SS. In: Wolfgang Eichwede/Ulrike Hartung (Hrsg.): „Betr.: Sicherstellung“ - NS-Kunstraub in der Sowjetunion, Bremen 1998, S. 75-95.
Der Band, hervorgegangen aus dem Projekt „Verbleib der im Zweiten Weltkrieg aus der UdSSR verlagerten Kunst- und Kulturgüter“ der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen http://www.forschungsstelle.uni-bremen.de/index.htm , dürfte auch für andere hier im Forum behandelten Fragen von Interesse sein, so z.B. Ulrike Hartung: Sowjetische, amerikanische und deutsche Archivalien zum Verbleib kriegsbedingt verlagerten Kulturgutes aus der Sowjetunion. Ein Werkstattbericht. In: ebd. S. 224-241.

Mehr zu Jordan bei:
Karl Hüser: Wewelsburg 1933 bis1945. Kult- und Terrorstätte der SS. Eine Dokumentation (Schriftenreihe des Kreismuseums Wewelsburg Bd. 1), 2. Auflage Paderborn 1987; S. 31 Anm. 5:
„Wilhelm Jordan, geb. am 11. 11. 1903 in Merseburg, zunächst Drechslermeister, dann Studium der Paläontologie in Marburg bei Prof. von Merhardt; Eintritt in SA und NSDAP 1931; 1934 tätig am Landesmuseum in Kassel und Arbeit an der Dissertation; Dienstantritt auf der Wewelsburg 15. 10. 1935; im Kriege Wehrgeologe in der UdSSR; 20. 4. 1944 Ernennung zum SS-Sturmbannführer. Als Sonderbeauftragter Himmlers auf der Krim und in Charkow „Sammler“ von Archivalien u. ä. für die Wewelsburg; nach dem Kriege beschäftigt am röm.-germanischen Zentralmuseum in Mainz.“

Die Verbindung von SS-Wehrgeologen und -Archäologen lag wegen der sowieso schon recht engen Zusammenarbeit im „SS-Ahnenerbe“ nahe. Die im Oktober 1938 geschaffene Abteilung für Karst- und Höhlenkunde mit fünf Unterabteilungen, die folgende Spezialgebiete bearbeitete: 1. Allgemeine Karst- und Höhlenkunde, 2. Geologie des Karstes und allgemeine Geologie, 3. Wehrgeologie, 4. Vor- und urgeschichtliche Höhlenkunde, 5. Paläontologie, 6. Anthropologie, 7. Höhlenvermessung, tendierte zunehmend zur Kooperation mit Archäologen wie Schleif und Jankuhn.
Hierzu immer noch grundlegend:
Michael H. Kater: Das „Ahnenerbe“ der SS 1935-1945. Ein Beitrag zur Kulturpolitik des Dritten Reiches (Studien zur Zeitgeschichte 6), Stuttgart 1974.
In der von mir benutzten zweiten Auflage München 1997, u.a. S. 87, 127 f., 145, 215, 257, 265-268, 377, 389.

Um so mehr würde mich nun interessieren, wo Du auf die in Deiner Liste genannten Personen gestossen bist.
 
F

Fremdling

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#15
SS-Wehrgeologen / Sonderführer (Z)

In einem anderen Zusammenhang und auf einem anderen Board
http://www.gtgj.de/script/phpBB2/viewtopic.php?t=263
wurde neulich hierzu geschrieben:

"Behm [ein weiterer Archäologe] wurde mit uk. Stellung kurzerhand den SS-Wehrgeologen als Sonderführer (Z) untergeordnet. Diese Sonderführer (Z) sind zusätzlich bilanzierte Planstellen, aber nur für die Dauer des Krieges, also keine Etatstellen. Sie mußten nicht einmal der SS angehören."

Ob Günter Behm-Blancke tatsächlich Sonderführer war, weiß ich nicht. Zumindest kenne ich bisher keinen Beleg dafür.

Hierzu mit ein wenig googeln zunächst:
Specialist Officers (Sonderführer) bei der Wehrmacht
http://members.shaw.ca/deutschesoldaten/sonder.htm

The Sonderführer were soldiers who had some special skill that was needed by the Army, but they didn't have the military training necessary for promotion of a regular military rank. For the most part, they were relegated to staffs, construction, propaganda, survey units, or the veterinary or medical services.
http://www.wehrmacht-awards.com/uniforms/shoulder_boards/Sonderfuhrer/Sonderfuhrer.htm
Gehörten die Wehrgeologen zur Kategorie 1A "General Service - engineers, construction engineers, railway engineers, technical troops"?

Zur SS habe ich im Netz zunächst nichts vergleichbares gefunden.

Auch bei einer ersten kursorischen Durchsicht der einschlägigen Veröffentlichungen zur SS (Kater u.a.) und der "Enzyklopädie des Nationalsozialismus" habe ich keine befriedigende Erläuterung erhalten.

Wer kann mir zu den "Sonderführern (Z)" mit (Literatur)-Hinweisen weiterhelfen? Besten Dank!
 

SuR

... wie immer keine Zeit ...
Mitarbeiter
#16
Hallo.

Zuerst einmal ein dickes Lob zu Deinem posting "nebenan". :superOK

Wenn ich das richtig verstanden habe, geht es um die SS-Wehrgeologen. Die waren im SS-FHA, Amtsgruppe A, Amt II, Abteilung 1g, aller Wahrscheinlichkeit nach unter Jüttner, organisatorisch beheimatet.
 
F

Fremdling

Nicht mehr aktiv
#18
Dr. Erich Marquardt

Inzwischen ist klar geworden, daß es sich - wie schon Ende Februar vermutet - bei dem von Guenther gesuchten Hstuf. Dr. Erich Marquardt 3.11.91 Bretnig um den Meininger Lehrer, Museumsleiter und Archäologen handelt.

Marquardt hatte aber auch geologische Kenntnisse (studierter Geologe?), so daß es sich nicht zwangsläufig um einen "getarnten" Archäologen handeln muß. Eine auch sonst nicht unübliche "Zwitterstellung" (siehe Jordan) ist durchaus möglich bzw. sogar wahrscheinlich.

Einige Informationen über seinen Lebensweg nach 1945 liegen inzwischen vor, doch bevor ich diese bekanntgebe, möchte ich zunächst gern wissen, in welchem Zusammenhang die Anfrage steht und worauf die von Guenther gepostete Zusammenstellung beruht.

Viele Grüße
Fremdling
 
G

Guenther

Nicht mehr aktiv
#19
Habe hier lange nicht reingeschaut und bin nur wegen der Anfrage von "Fremdling" hier. Fremdling hast Dir recht viel Mühe gegeben, danke. Auch wenn sich das Thema für mich erledigt hat.

Meine Archivalien und Literatur habe ich größtenteils verkauft und somit keinen Zugriff mehr darauf.


MfG Guenther
 
#20
Auch wenn das Thema schon älter ist, habe ich noch einen guten Bericht über die Wehrgeologen der Wehrmacht gefunden....

Viel Spaß beim Lesen.....


18.04.1941
Gemäß dem Befehl des Reichsführers SS vom 18.4.1941 und der Verfügng des SS-Führungshaupt-amtes vom 22.4.1941 wurde mit Wirkung vom 1.4.1941 das “SS-Wehrgeologenkorps im SS-FHA” errichtet.

Wehrgeologen waren begehrt. Schon 1940 suchte das FHA in den Reihen der Totenkopfstandarten nach Männern mit Geologiekenntnissen (s.a. Meldungen der drei Kompanien der NEA Oranienburg v. 25.u.26.10.1940, BA-MA RS 5-700) Die SS-Forschungs- und Lehrgemeinschaft “Ahnenerbe” hatte schon 1938 in ihrer Abteilung für Karst- und Höhlenkunde eine Unterabteilung “Wehrgeologie” gebil-det.
Im April 1941 ordnete das SS-FHA die Bildung eines Wehrgeologenkorps der Waffen-SS an. Die Auf-gaben erstreckten sich unter anderem auf die Suche und Prüfung von Trinkwasser in den besetzten Gebieten, auf die Bodenuntersuchungen vor der Errichtung militärischer Stellungen, Bunker und sons-tiger Bauten sowie auf das Auffinden von Erdgas, Erdöl und anderen wichtigen Bodenschätzen.
Wehrgeologen galten in der SS als so wichtig, dass später eine Fachgruppe für sie geschaffen wurde, damit sie als “Fachführer” schneller befördert werden konnten.
(Hermann Kaienburg, Der Militär- und Wirtschaftsstandort der SS im KZ-Standort Sachsenhausen-Oranienburg, Schriftenreihe der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Bd.16, Metropol-Verlag, Berlin, 2006, S.245, Anm. 201: RS des FHA v. 22.4.41 betr. Aufstellung eines Wehrgeologenkorps, BDC Rolf Höhne, Dienstanweisung des OKH für Wehrgeologenstellen v. 1.8.41, HeVerordn.Blatt Teil B v. 11.8.41, Ziff. 526, Dienstanweisung für den Chefgeologen-SS)

24.05.1941
Aufstellungsbefehl des SS-FHA für die “gemischte SS-Wehrgeologen Kompanie” v.24.5.1941 m.W.v. 1.6.1941 in Oranienburg (SS-FHA, I, OrgTgbNr. 2016/41 geh.)

Der zuständige Ersatztruppenteil für die gem.Wehrgeol.Kp. ist das SS-Ersatz-Btl.”Ost”, Breslau. (s.a. SS-FHA, Vfg.v.18.6.1941, DF 4/73, S.18, 21), ab 15.11.1941 die neu aufgestellte “SS-Wehrgeologen-Ersatz-Kompanie Hamburg”.

Im Aufstellungsbefehl des SS-FHA für die Wehrgeologen-Kompanie des Kommandostabes RF-SS vom 24.5.1941 war von einer gemischten Kompanie die Rede. Dazu sollte gehören:
- eine Stollenbaukompanie
- zwei technische Züge Wassrversorgung
- ein Bohrzug
- ein Geologengerätepark
Die Aufstellung sollte in Glau bei Trebbin erfolgen. In weit sie dort begonnen wurde, ist nicht bekannt. Erst am 18.Juni 1941 teilte das SS-FHA in einem Rundschreiben mit, durch das Freiwerden von Un-terkunftsraum im Standort Oranienburg werde die Wehrgeologenkompanie in der dortigen SS-Kaser-ne aufgestellt. Wirtschaftlich sei die Kompanie vom Sanitätsersatzbataillon Oranienburg zu versorgen.
Der Bedarf an fachlich geschultem Personal war so groß, dass das FHA am 10.November 1941 anordnete, die Wehrgeologen-Kompanie des Kommandostabes RFSS am 15.November 1941 in ein Bataillon umzugliedern.
Für die Ausrüstung zuständig war im SS-FHA das Allgemeine Amt, Abteilung technische Wehrgeo-logie. Die Auswahl geeigneten Personals oblag dem Kommandoamt der Waffen-SS im Einvernehmen mit dem Kommandeur der Kompanie, SS-Obersturmbannführer Rolf Höhne.

Rolf Höhne, geboren im Jahre 1908, Geologe, ist in der Geschichte der SS kein Unbekannter. Er war seit 1934 als Archäologe in der SS tätig, ab 1.2.1934 Leiter der Abt.III b im Rasseamt des Rasse- und Siedlungsamt, und hatte sich an SS-Ausgrabungen beteiligt, die das kuturelle Niveau der Germanen unter Beweis stellen sollten. Im November 1936 wurde Höhne zum SS-Obersturmführer befördert. An-fang März 1937 Leiter der Abt. “Ausgrabungen” im Pers.stab RFSS, verhalf er dem RFSS zu einem aufsehenerregenden Ereignis, indem er rechtzeitig vor der Gedenkfeier für König Heinrich I. im Quedlinburger Dom angelich dessen verloren gegangenen Gebeine wiederfand. Darüber erschienen ver-schiedene Berichte in der Presse, unter anderem in der weit verbreiteten SS-Zeitung “Das Schwarze Korps” v. 8.7.1937. Der Fund war mit dubiösen Umständen verbunden. Die Echtheit der sterblichen Überreste wurde bereits damals von der Fachwelt in Zweifel gezogen. 1937 erhielt er eine neue, viel niedrigere SS-Nummer, vorher 123 881, dann 8 820. Im Februar 1938 wechselte Höhne mit der Abt. ”Ausgrabungen” ins “Ahnenerbe”. Wegen seines nicht völlig seriösen Rufes im Zusammenhang mit seinen Ausgrabungen bei Quedlinburg wurde er jedoch bereits 1938 seiner Stellung als Abteilungs-leiter im “Ahnenerbe” enthoben. Später ging er als Geologe zum Heer und stieg dort zu einem der füh-renden Wehrgeologen auf. Sein Rücktritt zur SS als “Chefgeologe” war mit einer sprunghaften Beför-derung durch den RFSS zum SS-Obersturmbannführer verbunden. Am 1.4.1941 noch zum SS-Haupt-sturmführer befördert, erfolgte bereits zum 25.4.1941 die zum Obersturmbannführer und zugleich “Kommandogeologe” im Kommandostab RFSS und Chefgeologe der Waffen-SS. Im FHA und im Per-sönlichen Stab RFSS stieß das Überspringen mehrerer Dienstgrade auf vergeblichen Widerstand. Ab 20.5.1942 zugleich Kommandeur des Wehrgeologenbataillons “in der SS-Division “Prinz Eugen”. (s.a. BDC Akte Höhne)

Eine Ersatzeinheit der Wehrgeologenkompanie befand sich bis Herbst 1941 in Breslau und wurde dann als “Ersatzkompanie der SS-Wehrgeologendienste” nach Hamburg verlegt. S.a. V.Bl.d.W-SS, JKhg. 1941 , Ziff. 452)
Über die Aufstellung der Wehrgeologenkompanie des Kommandostabes RFSS berichtete “Eine kleine Chronik des SS-Wehrgeologenbtl.” (N 756/297): “ ... In zwangloser Reihenfolge kamen einige Männer am 22.u.23.6.1941 in Oranienburg an, ... in Uniform waren nur Dr.R. (Wehrmacht), Dr.Höhne, Dr.H. und S., die übrigen Herren waren Zivilisten.
Die darauffolgenden Tage waren mit Gammeln und Schlafen verbracht bis etwa 29.oder 30.Juni 41, an diesem Tage wurden wir alle zum Führerhauptamt nach Wilmersdorf (befohlen) ... Bei dieser Unterredung wurde uns das neue Aufgabengebiet erklärt und zwar: die Reichsregierung plane eine Autobahn von Berlin bis zu der Krim und Aufgabe des Wehrgeologenbtl. Ist links und rechts der ge-planten Autobahn Lagerstätten mit Steinen, Sand, Wasser sicherzustellen, in diesem Sinne wurde auch später verfahren. Es wurden nach und nach Leute abkommandiert nach Oranienburg, alles Bergleute und zwar aus allen möglichen Divisionen. Zur gleichen Zeit sind verschiedene Geräte, Spa-ten (Bohrgeräte) .. usw. angekommen und eine Aufteilung der Männer in Komp.(anien vorgenommen worden.)
Es wurden drei Bohrkompanien aufgestelltund eine Stollenbaukompanie; ausserdem wurden noch 3 Geologengruppen aufgestellt, mit einer dieser Gruppen bin ich unter der Leitung Dr.R. nach Russland gefahren und zwar mit Sitz in Kiew. ...”

Ein anderer Angehöriger der Wehrgeologen kam erst im September 1941 zur Aufstellung der Einheit nach Oranienburg. Rudolf F. schrieb am 7.2.1975 (an W.Vopersal, N 756/297): “ ... Im Mai 1941 kam ich als Freiwilliger zur 4.Kp. SS-Pi.Ers.Btl. Dresden (Am Heller). Nach viermonatiger Ausbildung wurden wir mit 60 Mann nach Oranienburg zur SS-Wehrgeologen-Kp versetzt. Bei dieser Kompanie befand sich Kleingerät in Kisten mit der Bezeichnung “Bakteriologisches Feldlaboratorium”. Wir wurden in Oranienburg mit Kfz. ausgestattet und mot. nach Arys in Ostpreußen verlegt. Dort wurde die Kp. Material- und Mannschaftsmäßig auf Sollstärke gebracht. ... Kp.Chef war ab Oranienburg Hstuf. Dietzemann. Die Kp. begab sich Anfang November 41 im mot.Marsch über Shitomyr – Konotop – Orel in den vorgesehenen Einsatzraum Malo Archangelsk. ...”
Aus dem Bericht geht hervor, daß die Aufstellung von Wehrgeologeneinheiten in Oranienburg sich über mehrere Monate erstreckte und daß nicht nur Wissenschaftler, sondern auch angelernte Mitarbeiter dazu gehörten.
(Hermann Kaienburg, Der Militär- und Wirtschaftsstandort der SS im KZ-Standort Sachsenhausen-Oranienburg, Schriftenreihe der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Bd.16, Metropol-Verlag, Berlin, 2006, S.244-247, Anm. 196 RS des FHA v. 24.5.41 in BA B NS 19-3508, Bl.90, Anm. 197 RS des FHA v. 18.6.41, NS 19-3508, Bl.87, Anm. 198, Anm.199, 203,

01.06.41
Anlage 1 zum Verordnungsblatt Nr. 10 Jhrg. 2 v. 1.6.41, Veränderungen und Ergänzungen nach den Verord.Bl. Nr. 16, 1.9.41 und 22, 1.12.41 (Mehner, S.54-56)

SS-Wehrgeologen-ErsKomp. Hamburg zunächst SS-ErsBtl”Ost” für die
Wehrgeologen-Kompanie,
geändert 1.12.41 in “Wehrgeologen-dienste”

00.07.1941
Mitte Juli 1941 befanden sich beim Kommandostab RFSS in Aufstellung befindliche Wehrgeologen-
Gruppen, die durch Verfügung des SS-FHA v. 17.7.1941 um weitere neun Einheiten verstärkt werden sollten.

Gleichzeitig wurde die “Dienstananweisung für den Chefgeologen-SS” bekanntgegeben.
“1. Aufstellung von Wehrgeologen-Einheiten und Überwachung der Ausbildung der bereits bestehen-den Wehrgeologen-Dienste.
Organisationsvorschläge und Ausbildungsrichtlinien für die SS-Wehrgeologen in Anlehnung an die für die SS-Ärzte hierüber bestehenden Verfügungen.
Herausgabe von Richtlinen für Wasserbeschaffung und Wasserversorgungsbauten für Einheiten, Standorte und Bauten.

2. Weiterentwicklung der wehrgeologischen Technik und Taktik auf Grund der neuesten Kriegserfah-rungen.

3. Zusammenfassung allen technisch-geologischen und wehr-geologischen Personals und ihrer Arbeit in der Waffen SS

4. Mitbeteiliung bei Einrichtung von Anlagen und bei Herausgabe von Verfügungen der übrigen Ämter, bei Fragen von Boden,Luft und Wasser.

5. Vertretung der Interessen des SS-FHA in Fragen der angewandten- und Wehrgeologie, Geophysik und Bergbau, bei Dienststellen der Wehrmacht, des Staates und der Industrie.

6.....”
Chefgeologe Mitte 1941 und Ende des Jahres 1941 Kommandogeologe RF-SS war SS-Obersturm-bannführer Dr.Rolf Höhne, der bis zum Ende des Krieges die Wehrgeologen führte.

10.11.1941
Nachdem im Sommer 1941 die beim Kommandostab RF-SS befindlichen Wehrgeologen-Gruppen zu einer Wehrgeologen-Kompanie zusammengefaßt worden waren, befahl das SS-FHA am 10.11.1941, daß “auf Grund des erhöhten Bedarfes an Wehrgeologendiensten die beim Kommandostab Reichs-führer-SS bestehende Wehrgeologen-Kompanie (mot) mit Wirkung vom 15.11.1941 in ein SS-Wehr-geologen-Bataillon (mot) umzugliedern” wäre.
Tag der Aufstellung sollte der 15.11.1941 in der SS-Kaserne in Oranienburg sein.
Kdr.: SS-Ostubaf. Dr.Rolf Höhne 10.11.41 – 01.10.42

Wohl gleichzeitig (?) wurde die SS-Wehrgeologen-Ersatz-Kompanie in Hamburg-Langenhorn auf-gestellt.
Der Bedarf an fachlich geschultem Personal war so groß, dass das FHA am 10.November 1941 an-ordnete, die Wehrgeologen-Kompanie des Kommandostabes RFSS am 15.November 1941 in ein Ba-taillon umzugliedern.
(Hermann Kaienburg, Der Militär- und Wirtschaftsstandort der SS im KZ-Standort Sachsenhausen-Oranienburg, Schriftenreihe der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Bd.16, Metropol-Verlag, Berlin, 2006, S.247)

15.11.1941
Auf Befehl des RFSS wird die Wehrgeologen-Komp. KdoStab RFSS in ein Wehrgeologen-Btl. umge-gliedert. (KTB KdoStab RFSS, 15.11.41)

01.12.1941
V.Bl.d.W.-SS, 2.Jahrgang, 1941, Nr. 22 vom 01.12.1941, Ziff. 452:
In das Verzeichnis der zuständigen Ersatztruppenteile war laut V.Bl.d.W.-SS Nr. 22 für die Angehöri-gen der Wehrgeologendienste die „Wehrgeologen-Ers.Kp. Hamburg“ neu einzutragen.

Daher wurden für diese das SS-Ers.Btl.“Ost“ als zust.Ers.Truppenteil gestrichen
(Jörg-M.Hormann, Das Verordnungsblatt der Waffen-SS – Eine Auswahl, Fitsch-Form-Verlagsgesellschaft Hannover, 1980)

22.08.1942
Zuführung der 3./SS-Wehrgeologen-Bataillon im E-Transport zur 5.SS-Div.”Wiking”. Einsatz zur
Nutzbarmachung von Wasserquellen im Raum Nishni Kurp, Malgobek und Alagir, sowie im Flanken-
schutz als Grenadiere im Raum Nishni Kurp.
Rückführung der 3.Kp. am 8.2.1943 im E-Trasport üner Minsk in die Stamm-Kaserne Hamburg, dabei SS-Oscha. Gerhard Kilian. (R.Landwehr, Siegrunen)

01.10.1942
Nachdem noch der bei der SS-Wehrgeologen-Ersatz-Kompanie bestehenden Stollenbau-Zug mit Wir-kung vom 15.9.1942 umgegliedert und dem SS-Wehrgeologen-Bataillon unterstellt worden war, um dann später zum Obersalzberg in Marsch gesetzt zu werden, wurde der Stab des Bataillons mit Wir-kung vom 1.Oktober 1942 zur Auflösung gebracht. (Auflösug des Stabes, der eine Abteilung im SS-FHA wurde (s.a. Mehner, S. 279)

Die dem Bataillonsstab in Hamburg unterstellten Einheiten dagegen blieben auch weiter bestehen.
So verblieb in Hamburg bis zum Ende des Krieges als zentrale Stelle die sogenannte Gerätepark-Kompanie, welche die verschiedenen Einheiten ausrüstete, beschädigte Geräte instandsetzte und neues Gerät durch SS-FHA bzw. vom OKH beschaffte.

Ostubaf.Dr.Rolf Höhne wurde zum SS-FHA, Abteilung I g versetzt. Die SS-Wehrgeologeneinheiten blieben ihm aber unterstellt.
(Hermann Kaienburg, Der Militär- und Wirtschaftsstandort der SS im KZ-Standort Sachsenhausen-Oranienburg, Schriftenreihe der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Bd.16, Metropol-Verlag, Berlin, 2006, S.247)

00.10.1942
2./SS-Wehrgeologen-Kompanie ab Okt.42 im Einsatz bei der 6.SS-GebDiv.”Nord”
(F.Schreiber, Kampf unter dem Nordlicht, S. 221)

01.01.1943
1943 bestanden u.a. das SS-Wehrgeologen-Bataillon 101 und die SS-Wehrgeologen-Kompanie 105.

01.04.1943
Von Ternowaja wird die 3.SS-Wehrgeologengruppe (Ostuf.Wasmuth) (Waßmuth, Friedrich, * 16. 6.1897 Brünn, SS-Nr. 424 190, 6.42 Ustuf.i. SS-Wehrgeol.Btl., 11.44 Hstuf.i.II.SS-Pz.Korps, Moore neu) mit dem II.Zug der SS-T-Div. zugeführt, um die Wasserversorgung im Divisionsbereich sicherzu-stellen. (Vopersal, SKK IIIa S. 262)

Frühjahr 1944
Die einzelnen Kompanien des SS-Wehrgeologenkorps waren bei den Verbänden der Waffen SS an der Front eingesetzt. So bauten drei Kompanien im Frühjahr 1944 in der Bretagne Vorstrandhinder-nisse ins Meer und legten Stauungen im Rahmen der Vorbereitungen für eine Invasion an.

Später wurden Ortungen für das LXXIV.AK und das LXV.AK im Rahmen der Vorbereitungen für den V 1 – Beschuß Londons ausgeführt und Meß-Stellungen in der Seine-Schleife südwestlich von ROUEN, bei AMIENS, ARRAS, HESDON und KAP GRIZ-NEZ gebaut.
Nach der Invasion zogen sich die Wehrgeologen-Einhetien über Belgien nach den Niederlanden zu-rück, um in HENGELO aufgefrischt zu werden.

00.09.1944
Im September 1944 arbeiteten Wehrgeologen-Kompanien in Norditalien an der sogenannten Auffang-stellung “Blaue Linie” unter dem Kommandostab Voralpen und verblieben dort bis zur Kapitulation auf dem ital.Kriegsschauplatz am 2.5.1945.

15.09.1944
Am 15.September 1944 wurde “Wehrgeologen-Abteilung 500 (mot)” unter SS-Hauptsturmführer
Marquardt aufgestellt.
(lt. Mehner, S. 279: SS-Wehrgeologen-Abteilung (mot) 500 Kdr.: SS-Ostubaf. Dr.Rolf Höhne (31.7.43) – 00.00.00)

30.04.1945
SS-Wehrgeologen-Abteilung (mot) 500 beim HSSuPF”Alpenvorland”, Oberitalien
(R.Landwehr, Siegrunen 55, S. 80)

3.Kp./SS-Wehrgeologen-Bataillon
KpChef: SS-Hstuf. Rupprecht Heinzelmann (* 5.8.17, SS-Nr. 353075, Hstuf.a.21.6.43), Kp.Fw. Franz Petersen, Erich Klinger.
Die Einheit kam am 14.5.1945 in Italien in amerikan. Kgf., 1946 Kgf-Lager in St.Marien/Obersteier-mark (DF 5/84)

Wehrgeologen-Abt.500
Schmerwitz, Gerhard Dr Ostuf. 15. 4.04 240 146
Wehrgeologen-Abt.500 9.44 †17. 9.44
Blattmann, Siegfried Dr Ustuf. 10. 2.10 451 424

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