Statzendorf – Ofenanlage XXXI/XXXII

josef

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#1
Ausgelöst durch den Beitrag von @zwölfaxinger, siehe hier, eröffne ich einen eigenen Thread zu der "Ofenanlage 31/32" bei Statzendorf:
Die Anlagen der Erdöl-Kleindestillationsanlagen Ofen XXXI/XXXII befanden sich in einem Steinbruch im Gemeindegebiet von Unterwölbling. Die Ortsbezeichnung "Statzendorf" dürfte auf den nächstgelegenen Bahnhof zurückzuführen sein.

https://www.geheimprojekte.at/deckname_ofen_XXXI-XXXII.html

Aktuell sind von der Anlage nur mehr 2 Betontanks vorhanden, die einer Nachnutzung durch das jetzt dort etablierte Mineralwerk zugeführt wurden.

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Lageskizze - BArch-MA Freiburg

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Zoombild vom Predigtstuhl bei Göttweig (Beitrag 58# - #60 - Brückenkokopf Krems WKI): Blick nach Süden mit Schneeberg im Hintergrund. Pfeil GELB markiert die Lage der ehemaligen Ofenanlage verdeckt durch Bergrücken. Entlang der zur Ebene hin, am Foto nicht einsehbarenlinken und rechten Bergrücken, verlief zwischen 16. April - 7./8. Mai 1945 die Front. Der Taleinschnitt des "Fladnitzdurchbruches" in Bildmitte war durch eine Sperre (Minen usw. ...) gegen einen Durchbruch der Sowjets von Süden her gesichert.

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Blick vom Bf. Statzendorf nach Norden: Bildmitte links der alte Steinbruch bzw. Standort der Ofenanlage. Im Taleinschnitt des "Fladnitzdurchbruches" in der Mitte im Hintergrund der "Predigtstuhl". Entlang der Bergrücken verlief von Mitte April bis 7./8. Mai 1945 die Front. Rechts außerhalb des Bildes liegt Kuffern und Maria Ellend...


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2 Betontanks (für wiederverwertbare Raffinationsrückstände) sind noch erhalten. Nachnutzung als Lagergebäude...

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Zoombild der beiden erhaltenen Tanks von außerhalb des Betriebsgeländes.

(Eigene Fotos aus vergangenen Jahren...)
 
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josef

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#2
Ehemalige Ofenanlage XXXI/XXXII Statzendorf

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Blick von der L100 auf das Betriebsgelände des Mineralwerkes. Auf der ehemaligen Abraumhalde oberhalb der Halle befinden sich die noch erhaltenen 2 Betontanks. Von der im Vordergrund verlaufenden Bahnstrecke Krems - Herzogenburg (St.Pölten) zweigte bis vor einigen Jahren ein Anschlussgleis ab.

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Beim Blick nach N erkennt man noch die ehemalige Trasse der von der Strecke Krems - Herzogenburg abzweigenden Anschlussbahn. Rechts der Schrankenanlage der L 100 befindet sich das Bachbett der "Fladnitz", aus der das Prozesswasser für die Ofenanlage entnommen wurde. Dahinter befand sich auch die oben beschriebene Sperre des Tales im Frontbereich 1945. Rechts hinten ist der Steinbruch Meidling und im Hintergrund sieht man noch den "Predigtstuhl". Über die Landesstraße im Vordergrund gelangt man nach Wölbling...


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...und noch ein Blick nach Süden: Das rechts der Straße verlaufende ehemalige Gleisbett (An- und Abliefergung für Ofenanlage...) ist nun verfüllt.
 

josef

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#3
Berichterstattung über den Baufortschritt

An die DEUTSCHE BERGWERKS- UND HÜTTENBAU GESELLSCHAFT M.B.H. (DBHG) mit Sitz in Berlin musste über die regional zuständige "Geschäftsstelle Pöchlarn der DBHG" ein 14-tägiger Bericht über den Baufortschritt abgeliefert werden.

Bei unseren Recherchen betreffend der "Ofen-Anlagen" vor mehr als 20 Jahren bekam ich von @Markus einige Kopien solcher Berichte über das Projekt Statzendorf. Aus welcher Quelle die Dokumente stammen (BArch-MA Freiburg oder Kriegsarchiv Wien ?), kann ich leider nicht mehr nachvollziehen...

Zu den 2 - 3 seitigen Bauberichten gab es jeweils noch eine Personalaufstellung mit Trennung nach "Deutsche/Ausländer" und Zivil, Wehrmacht, Kriegsgefangene, Häftlinge usw. ...

Nachfolgend die mir vorliegenden 5 Berichte zu Statzendorf:
 
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