Test über Verlegung von Solarpaneelen zwischen den Schienen von Bahnstrecken

josef

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#1
INNOVATIONEN
Schweizerisches Start-up testet bald Solarpaneele auf Bahnschienen
Sun-Ways nutzt Paneele in Standardgröße und schätzt das Potenzial des landesweiten Streckennetzes auf ein Gigawatt pro Jahr
Manchmal kann man Potenziale finden, wo man sie im ersten Moment gar nicht vermuten würde. Bei Photovoltaik dürften die meisten an Anlagen denken, die auf Gebäudedächern oder eigenen Aufstellern montiert sind. Das schweizerische Start-up Sun-Ways hingegen will Sonnenenergie wortwörtlich "auf Schiene" einfangen.
Vor kurzem hat das schweizerische Verkehrsministerium die Freigabe für einen Pilotversuch erteilt. Nahe Neuchâtel in der Westschweiz werden dafür noch im Sommer auf einer Strecke von rund 45 Metern bis zu 60 Paneele ausgelegt. Die Kosten für das Experiment werden laut Techspot mit etwa 525.000 Euro beziffert.

Verlegung per Zug
Zur Installation wie auch zur Demontage kommt ein Zug mit umgebauten Anhängern zum Einsatz. Aus dem vorderen Waggon werden die Paneele ins Gleisbett gelegt, der hintere Waggon sorgt für Andruck und dient auch zur Betätigung des Spreizmechanismus, der die Paneele stabil zwischen den Schienen halten soll.

Diese 3D-Animation zeigt, wie die Solarpaneele verlegt werden.
Sun-Ways

Mit den umgebauten Anhängern können bis zu 250 Meter Solarpaneele pro Stunde verlegt werden, wobei jeweils drei Module angebracht werden, ehe manuell nachgeladen werden muss. Man arbeitet aber an einem vollständig neuen Anhängerkonzept, das seine komplette Paneelfracht ohne Unterbrechung ausbringen und so die Verlegungsgeschwindigkeit vervierfachen soll. Genutzt werden Paneele in Standardgröße, was die Kosten niedrig halten soll.

Solarstrom ohne zusätzlichen Platzbedarf
Bei Sun-Ways sieht man das Gleisbett als bisher ungenutzten Platz. Auf rund 5.000 Kilometern – was in etwa der Strecke des gesamten Bahnnetzes der Schweiz entspricht – könnte man auf diesem Weg ein Gigawatt Strom pro Jahr erzeugen. Das entspräche in etwa dem Verbrauch von 750.000 Haushalten.

Freilich eignet sich in der Praxis nicht jeder Streckenabschnitt für die Gewinnung von Sonnenstrom, zumal manche schlicht entlang schattiger Berghänge und Schluchten oder durch Tunnels führen. Für das gesamte europäische Streckennetz kalkuliert man 56 Terawattstunden pro Jahr, was rund zwei bis 2,5 Prozent der typischen EU-weiten Energieproduktion entspräche.
Die im Testlauf gewonnene Elektrizität wird direkt ins Stromnetz eingespeist. In Zukunft, so denkt man, könnte diese Form der Energiegewinnung aber auch genutzt werden, um elektrische Züge anzutreiben. Dazu bräuchte man keinerlei zusätzliche Fläche und ließe die Landschaft ästhetisch unberührt.
(gpi, 7.6.2023)

Links:
Sun-Ways
Techspot

Schweizerisches Start-up testet bald Solarpaneele auf Bahnschienen
 

Db1

Active Member
#2
So ein Blödsinn!
Da wird offensichtlich versucht Förderungen abzugreifen. Aus praktischer Sicht absolut zu vernachlässigen, da zum einem der Gleiskörper immer frei sein muss um etwaige Beschädigungen zu erkennen und zum anderen der Bremsstaub der Schienenfahrzeuge die Paneele innerhalb kürzester Zeit beeinträchtigen würde.
Was alleine die sogenannte "Bereitstellung" von Triebwägen und Lokomotiven Energie zur Zeit benötigt ist zu bedenken!
 

josef

Administrator
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#3
Aus praktischer Sicht absolut zu vernachlässigen, da zum einem der Gleiskörper immer frei sein muss...
Kann mir auch nicht vorstellen, wie das z.B. bei den Leitungen auf "LZB-Strecken" -> Linienförmige Zugbeeinflussung (LZB) funktionieren soll?
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Zum Glück haben die neuen Wagen des Personenverkehrs Vakuumtoiletten. Kann nicht sagen, ob es noch Fahrzeuge mit den ursprünglichen Abflussrohren direkt auf den Bahnkörper gibt...?
 
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